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Rundumschlag gegen das Skifahren in der "Zeit".

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scratch
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Re: Rundumschlag gegen das Skifahren in der "Zeit".

Beitrag von scratch »

TPD hat geschrieben: 29.11.2020 - 09:42...
Aber der vollständigkeithalber müsste man diese Frage auch bei den Biker stellen, die mit dem Lift hochfahren und dann den Trail runter rasen...
...
Das ist wie beim Skifahren, es kommt auf die jeweilige Person selbst drauf an. Die 0-8-15-Gelegenheitsfahrer kommen hier auch kaum ins schwitzen. Andere, die es als Sport sehen und auch dementsprechend fahren, sind trotz Lift spätestens abends fertig.

Davon abgesehen ist bei der Fläche, die dafür "bearbeitet" bzw. beansprucht wird, ein großer Unterschied zum Skifahren. Die ist für die Lines beim MTB um ein vielfaches geringer als die Pisten fürs Skifahren. Außerdem wird bei weitem nicht so ein Aufwand in Instandhaltung der Trails betrieben (die Pisten werden ja jeden Tag von vielen Raupen wieder hergerichtet, die Lines oft nur sporadisch immer mal wieder, oft per Handarbeit). Mir ist bisher auch noch kein Lift bekannt, der nur wegen MTB gebaut wurde. Die Lifte werden ja nur dort im Sommer benutzt, wo sie für den Winter gebaut wurden, oder?

NeusserGletscher
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Re: Rundumschlag gegen das Skifahren in der "Zeit".

Beitrag von NeusserGletscher »

Kapi hat geschrieben: 28.11.2020 - 18:58
Thunderbird80 hat geschrieben: 28.11.2020 - 18:03 Dieser Artikel spiegelt den momentanen Zeitgeist der linken Medien und der Politiker wieder.
Nein, tut er nicht. Denn es ist kein Artikel sondern ein Kommentar. Was ist daran eigentlich so schwer zu verstehen? #Medienkompetenz
:?: :?: Ich verstehe Deinen Einwand nicht. Der Autor zeigt in seinem Kommentar mehr als deutlich, wessen geistes kind er ist. Es fällt mir schwer zu glauben, dass es einem solch ideologisch verblendeten Journalisten gelingen soll, außerhallb von Kommentaren und Leitarktikel seine Meinung aus dem Nachrichtenteil heraus zu halten. Und ich glaube auch nicht, dass solche Leute in den Redaktionen die Ausnahme sind, was ja vielleicht noch ein Beleg für Meinungsvielfalt in den Redaktionsstuben wäre.

Solche Leute halten sich dann am Ende selbst noch für "weltoffen" und "tolerant".
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Pancho
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Re: Rundumschlag gegen das Skifahren in der "Zeit".

Beitrag von Pancho »

Hm...
...immerhin erntet der Kommentar selbst in einem Alpinforum nicht nur Ablehnung...?
„Wenn ich wüsste, dass morgen die Skisaison abgesagt wird, würde ich heute meine Ski wachsen.“
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Re: Rundumschlag gegen das Skifahren in der "Zeit".

Beitrag von Julian96 »

Wenn ich Sätze wie "ist...noch zu verantworten" lese könnte ich ja meist direkt kotzen :lol: .

Mich würde an dieser Stelle mal interessieren, wo der Autor des Kommentars eigentlich den Unterschied sieht zwischen der planierten Piste auf dem Berg und dem vom Mähroboter permanent auf wenige Millimeter kurz gehaltenen englischen Rasen im Garten vieler Grundstücke.
Oder wie er es denn überhaupt verantworten kann auf diesem Planeten zu leben, wo er doch weiß, dass bei der Produktion seiner Lebensmittel unausweichlich Bodenlebewesen getötet werden. Stellt euch vor ich habe mit einem Spaten schon Regenwürmer getötet, ich sollte am besten gleich von diesem Planeten verschwinden.

Es ist schon schlimm wie weit man heutzutage mit dem Hinterfragen an allen Stellen gekommen ist. Macht das Leben irgendwie nicht mehr so lebenswert.

Ich bin übringens auch absoluter Gegner von Silvesterfeuerwerk, aber wers braucht solls doch machen. Finde nur wer durch Dummheit seine Bude abfackelt sollte selber dafür zahlen müssen.
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Re: Rundumschlag gegen das Skifahren in der "Zeit".

Beitrag von talent »

Dass dieser Kommentar nur eine Meinung eines Autors und keine Positionierung der “Zeit” darstellt, ist glaube ich klar. Dennoch steht dieser Kommentar für die zunehmend kritische Betrachtung des Skisports in der Gesellschaft. Wenn ich mich in meinem Bekanntenkreis umschaue oder Medienberichte über Skigebiete anschaue, dann stelle ich immer mehr Kritik am Skifahren fest. Allerdings haben wir Skifahrer und die Skigebietsbetreiber dazu beigetragen, dass unser Sport in der Öffentlichkeit zunehmend polarisiert.

1. Skifahren ist kein Breitensport mehr, wird immer teurer und gilt meiner Beobachtung nach zunehmend als Nischensport für Reiche. Dazu beigetragen haben auch Nischen wie Heliskiing, teure Wellness-Hotels, usw.

2. Die zunehmende Polarisierung wird auch gefördert durch den fortgesetzten Ausbau der Skigebiete. Der schrumpfende Markt zog einen Verdrängungswettbewerb nach sich, welcher wiederum in den letzten 20 Jahren ein “Wettrüsten der Skigebiete” ausgelöst hat. Wäre nicht so viel gebaut worden, hätten wir vermutlich auch nicht so viele “Alpinski-Gegner”. Wir als Kunden haben das gefördert, indem wir gerne die teureren Tickets gezahlt und die modernen Gebiete vorgezogen haben.

3. Nichtskifahrer wissen nicht viel über den Sport und kennen die von uns bemühten Vergleiche mit Bädern usw. nicht. Vielen ist z.B. nicht bewusst, dass man in Deutschland bei der Beschneiung nur Trinkwasser ohne Zusätze verwenden darf. Da Skigebiete optisch einen großen Eingriff in die Natur darstellen, werden die weiteren Auswirkungen oft ebenso brutal eingeschätzt.

4. Bei Skiurlaub denken viele automatisch an große Skigebiete in AT, die gleichzeitig Zentren des Apres-Ski sind. Dass es auch andere, kleinere und ruhigere Ferienorte gibt, geht angesichts der Präsenz von Ischgl, Sölden, Mayrhofen und Co im öffentlichen Bewusstsein fast unter. Aber das ist eben der Fall, weil viele Skifahrer auch genau in diesen Orten Urlaub machen und die dortigen “Angebote” gerne nutzen. Wer an Mallorca denkt, hat In der Regel ebenfalls die Schinkenstraße in Palma im Kopf und nicht das ruhige Hinterland. Dabei gibt es in Mallorca (wie in den Alpen) genauso Ballermann wie ruhige Strände / beschauliche Orte.

Ich habe mich ehrlich gesagt schon ein paarmal für mein Hobby rechtfertigen müssen. Vielleicht heißt es ja nach “flight shame” bald “ski shame”? :wink:
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Re: Rundumschlag gegen das Skifahren in der "Zeit".

Beitrag von Schneeberk »

Auf dem Argumentationsniveau "beim Skifahren kommt man nicht ins Schwitzen" müssen wir wohl nicht weiterdiskutieren...Im übrigen weiß JEDER über den großen Erhohlungs- und Gesundheitseffekt von Wintersporturlauben.

Nochmal zum Thema Umweltzerstörung: Ich habe mich mal auf die Suche gemacht um herauszufinden, welche Fläche in den gesamten Alpen für Skigebiete benutzt wird. Diese Zahl war nicht zu finden. Meine Vermutung: Sie ist verschwindend gering. Beispiel Österreich (Und das ist vermutlich das Land mit der höchsten Skigebietsdichte): In weiten Teilen gibt es überhaupt gar keine Skigebiete: Die Lechtaler Alpen, das Karwendel, die Hohen Tauern (Nationalpark, 100 km lang und 40km breit), die Kreuzeck und die Reißeck-Gruppe, der Wilde Kaiser und große Teile der Niederen Tauern sind überwiegend skigebietsfrei!
Diese Gebiete werden aber erheblich belastet durch den Sommertourismus. Der Sommertourismus greift flächendeckend und die Alpen ein, der Wintertourismus nur in kleinen konzentrierten Gebieten.

Und ein Argument schlägt alle anderen: Wenn die Skitouristen in die Ferne fliegen würden, wäre alles noch viel schlimmer.
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Re: Rundumschlag gegen das Skifahren in der "Zeit".

Beitrag von tobi27 »

talent hat geschrieben: 29.11.2020 - 17:08Bei Skiurlaub denken viele automatisch an große Skigebiete in AT, die gleichzeitig Zentren des Apres-Ski sind. Dass es auch andere, kleinere und ruhigere Ferienorte gibt, geht angesichts der Präsenz von Ischgl, Sölden, Mayrhofen und Co im öffentlichen Bewusstsein fast unter.
Das ist der springende Punkt. Es wird einfach blindlinks pauschalisiert und alle Gebiete über den gleichen Kamm geschert. Ein ähnliches Vorgehen gab es letztes Jahr bei uns. Da hat beispielsweise ein Großbauer im Unterallgäu Mist gebaut und war in einem Tierskandal verwickelt, der wie wild durch die Medien ging. Plötzlich hieß es "Das Leiden der Milchkühe im Allgäu" und alle Landwirte gerieten ins Kreuzfeuer, auch die kleinen Bergbauern hier die ihre Tiere wirklich noch wertschätzen und bei denen die Kühe noch Namen haben und nicht nur Nummern sind. Dazu kam, dass sich plötzlich Leute wichtig machten die von der Thematik keine Ahnung haben aber alles besser wussten. Und genau sowas löst bei mir Brechreiz aus, da wollen plötzlich irgendwelche Deppen über den Skisport alles besser wissen ohne sich in der Thematik auszukennen. Wahrscheinlich stand ein großer Teil davon noch niemals auf Skiern :roll:

Viele Grüße
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Re: Rundumschlag gegen das Skifahren in der "Zeit".

Beitrag von oli »

Werna76 hat geschrieben: 28.11.2020 - 11:26
niemand hat ein Recht auf Skifahren.
8O
Starker Tobak!
Was kommt als nächstes, niemand hat ein Recht nach Mallorca zu fliegen?
Oder noch ein anderes Beispiel. Freibäder, bei denen die Wassertemperatur auf 28°C aufgewärmt wird. Ich finde, dass ist auch sehr nah am Thema Kunstschnee. Es käme niemand auf die Idee eine Heizung in einem Freibad in Frage zu stellen.
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Re: Rundumschlag gegen das Skifahren in der "Zeit".

Beitrag von schneesucher »

Das Merkwürdige ist doch, dass immer Skifahren die Zielscheibe solcher Argumentationen sind. Bei allen anderen Freizeitaktivitäten wie Fussball, Formel 1, Leichtathletik, Reisen generell usw., Zeitung lesen, Internet wird komischerweise nie nach der Klimaverträglichkeit gefragt.
Gerade beim Fussball dürfte der C02 Ausstoss dank der grösseren Anzahl von beteiligten Menschen grösser sein.
Es ist einfach die Verbindung von (steigender) Temperatur, Umwelt und Technik die offensichtlich einigen gefühlsorientierten Menschen Anlass gibt sich darüber zu äussern.
Ausserdem ist es für die meisten Flachländer weit genug weg. Man fordert ja auch gerne genau das, was einen selber nicht betrifft.
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Re: Rundumschlag gegen das Skifahren in der "Zeit".

Beitrag von NeusserGletscher »

Schneeberk hat geschrieben: 29.11.2020 - 17:59 Nochmal zum Thema Umweltzerstörung: Ich habe mich mal auf die Suche gemacht um herauszufinden, welche Fläche in den gesamten Alpen für Skigebiete benutzt wird
Siehe hier. Gesamtfläche aller Pisten in den Alpen: 93.300 ha, davon ca. 1/4 beschneit
Bzw. knapp 933 Quadratkilometer. Die Fläche der Apen wird mit 200.000 Quadratkilometern angegeben. Also sind 0,4665% der Alpen durch Pisten erschlossen. Vmtl. ist der Anteil der für Skigebiete ausgewiesene Zonen höher, weil nicht unter jedem Lift auch eine Piste verläuft. Insgesamt aber bewegt sich das im untersten einstelligen Prozentbereich.
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Re: Rundumschlag gegen das Skifahren in der "Zeit".

Beitrag von starli »

schneesucher hat geschrieben: 29.11.2020 - 19:43 Das Merkwürdige ist doch, dass immer Skifahren die Zielscheibe solcher Argumentationen sind. Bei allen anderen Freizeitaktivitäten wie Fussball, Formel 1, Leichtathletik, Reisen generell usw., Zeitung lesen, Internet wird komischerweise nie nach der Klimaverträglichkeit gefragt.
Oh, also wegen Internet und Google-Suchanfragen hab ich schon öfters was über Stromverbrauch / CO2 - Ausstoß gelesen. Und auch das Reisen ist hier und da immer mal wieder Thema, insb. Fliegen und Kreuzfahrten.

Skifahren: Vielleicht sind das einfach nur Neider, die im Winter "ihre" geliebten Freizeitaktivitäten nicht machen können und den Skifahrern den Spaß im Winter nicht gönnen, weil sie selbst daheim rumsitzen müssen ;-)
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Re: Rundumschlag gegen das Skifahren in der "Zeit".

Beitrag von NeusserGletscher »

schneesucher hat geschrieben: 29.11.2020 - 19:43 Das Merkwürdige ist doch, dass immer Skifahren die Zielscheibe solcher Argumentationen sind. Bei allen anderen Freizeitaktivitäten.....
Nein, das wundert mich gar nicht. Skisport hat insgesamt an Bedeutung verloren. Einmal wegen der Kosten, dann aber auch wegen alternativer Möglichkeiten. Außerdem ist insbesondere der Nachwuchs in den letzten Jahren nicht gerade sportlicher geworden. Wer schon beim Balancieren auf einem Balken scheitert der wird kaum auf Ski sicher stehen.

Dann gilt Skifahren in gewissen Kreisen mal als ein Elitensport und dann wieder als Saufgelage, wozu sicherlich auch reißerische Reportagen dazu beigetragen haben. Denn letztendlich wird das Bild des Skifahrens auch von den Medien geprägt. Denen es zuweilen an der nötigen Objektivität und Fachkenntnis mangelt.

Und leider ist es auch so, dass die Toleranz auch gegenüber Minderheiten insgesamt abgenommen hat. Früher galt einmal das Motto: Leben und leben lassen. Heute läuft es häufiger darauf hinaus: Und willst Du nicht mein Bruder sein, so schlag ich Dir den Schädel ein.
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Re: Rundumschlag gegen das Skifahren in der "Zeit".

Beitrag von Tiob »

Beim Thema Klimaschutz und Skifahren ist es die Diskrepanz zwischen Realität und Wahrnehmung. Wenn man die Debatte verfolgt könnte man meinen, dass wir schon in der Wüste Sahara leben. Und dann wagen es Skifahrer im Winter einem Sport nachzugehen der kalte Temperaturen und Schneefall erfordert! Zwei Dinge die es ja nicht mehr geben dürfte bei der Dringlichkeit des Klimawandels. Das ist an sich unterbewusst für viele selbsternannte Klimaschützer eine Provokation. Ohne Frage ist der Klimawandel ein drängendes Problem das die Existenz von Wintersport in den Alpen gefährdet aber so schlimm ist es noch nicht.

Schneekanonen empfinden viele als Pervers. Die Laien dass sind irgendwelche Kühlmaschinen die "künstlichen" Schnee erzeugen. Dass Schneekanonen nichts anderes machen als Wasser zerstäuben wissen die meisten nicht.

Die Alpine Kulturlandschaft empfinden viele als romantisch und schützenswert. Da passen Liftstützen und Massentourismus nicht ins Bild. Die Wahrheit ist aber dass es in den letzten Jahrzehnten einen Rückbau von Skiliften gab und so gut wie keinen Zubau. Das Bild das von den Medien häufig suggeriert ist ein ganz anderes. Dort wird häufig von immer mehr erschlossenen Berghängen geredet. Außerdem gibt es keine flächendeckende Verschandelung der Hochalpinen Bereichen in den Ostalpen. Die wahre Zubetonierung findet im Tal statt, dafür interessiert sich aber keiner man kann eben dort nicht so einfach Schuldige identifizieren (wie den "gierigen Liftbetreiber").

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Re: Rundumschlag gegen das Skifahren in der "Zeit".

Beitrag von Wünne2 »

Tiob hat geschrieben: 29.11.2020 - 22:39 Die Alpine Kulturlandschaft empfinden viele als romantisch und schützenswert. Da passen Liftstützen und Massentourismus nicht ins Bild.
Über die Fleischberge und hässlichen Betonbauten an den Stränden dieser Welt sieht man gerne weg.
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Re: Rundumschlag gegen das Skifahren in der "Zeit".

Beitrag von NeusserGletscher »

Tiob hat geschrieben: 29.11.2020 - 22:39 Die Alpine Kulturlandschaft empfinden viele als romantisch und schützenswert. Da passen Liftstützen und Massentourismus nicht ins Bild.
Das kann ich sogar bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen. Als ich noch Landschaften fotografiert habe, hat mich jeder Strommast im Bild gestört. Komischerweise nie diese altmodischen Hozmasten für Strom oder Telefon, die fand ich da stimmig. An meinem früheren Ferienort an der Costa Blanca habe ich von einem ortsansässigen Fotografen einige großformatige Abzüge aus den Anfängen des letzten Jahrhunderts erstanden. Vergleicht man diese Ansichten mit heute, dann kann man sich nur mit grausen abwenden.

Es ist auch keineswegs so, dass die dortige Bevölkerung durchweg gleich von dem Boom profitiert hätte. Vor allem Bauunternehmer und so mancher Landwirt hat sich eine goldene Nase verdient. Aber wenn ich mir vorstelle, wie dort die Menschen vor 100 Jahren gelebt haben, dann finden sich heute vermutlich nur noch Idealisten und Aussteiger, die sich mit den damaligen Lebensverhältnissen zufrieden geben würden.

Und wenn ich mir die Folgen des Baubooms entlang der Mittelmeerküste anschaue, dann empfinde ich das als weitaus gravierender als die Folgen des Tourismus für die Alpen. Wenn man will, dann findet man in den Alpen auch heute noch genügend Flecken, die nicht vom Massentourismus erschlossen sind. Man kommt da halt nur noch so bequem mit dem Auto hin :wink:
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Re: Rundumschlag gegen das Skifahren in der "Zeit".

Beitrag von Pancho »

Whatabout Mittelmeer...? :roll:
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Beitrag von Kapi »

Pancho hat geschrieben: 30.11.2020 - 10:10 Whatabout Mittelmeer...? :roll:
:mrgreen: :mrgreen:
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Beitrag von jens.f »

Skitobi hat geschrieben: 29.11.2020 - 01:01 Umweltpolitisch sollte sich der Skisport natürlich verstecken! Rein auf die CO2-Emissionen bezogen ist es zwar nicht so schlimm (Die Anreise verursacht den höchsten Ausstoß -> Fernreisen sind schlimmer) aber die Naturzerstörung ist einfach nicht zu leugnen.
Naja, aber auch die hält sich relativ zu anderen Urlaubsarten in Grenzen.
Stell Dir nur mal die Zerstörung vor, wenn im Sommer die gleiche Anzahl von Leuten mit Mountainbikes durch die Berge fahren würden wie im Winter Skifahrer auf den Pisten sind...
Oder was entsprechende andere Einrichten für die gleiche Anzahl von Menschen an Natur-Zerstörung bedeuten.
Oder Stell Dir vor, Du willst in jedem Tal Tennis-Plätze für zig-tausende von Leuten bauen.

Gerade daruch, das die meisten Ski-Fahrer auf den Pisten bleiben, ist die Zerstörung auf eine relativ kleine Fläche begrenzt.

Man müßte, um das fair zu vergleichen, halt Co2-Emmisionen, Flächenverbrauch etc. immer pro Person umlegen - dann steht Skifahren gar nicht so schlecht da...
Zumal ja ein großteil der Flächen, die vom Skifahren "verbraucht" werden, im Hochalpinen Bereich liegen bzw. im Sommer als Weiden verwendet werden können - was natürlich auch nicht "Natur" ist, aber Weiden braucht man ja eh...
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Tiob
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Re: Rundumschlag gegen das Skifahren in der "Zeit".

Beitrag von Tiob »

Skigebiete erhalten sogar da sie für die Beweidung der Almen sorgen sodass die Bergwiesen erhalten bleiben. Auf Gestrüp lassen sich schließlich nicht so gut Pisten bauen.
Der Skisport braucht sich nicht vor anderen Urlaubsarten zu verstecken. Gegenüber Fernreisen und Kreuzfahrten ist ein Skiurlaub wahrer Ökotourismus.

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Re: Rundumschlag gegen das Skifahren in der "Zeit".

Beitrag von Skitobi »

Klar es ist meine persönliche Meinung und es kommt auch auf die Definition von "Zerstörung" an. Geht es um Tiere, Landschaft oder Emissionen? Mir geht es hier gerade vor allem um die Landschaft.

Ich finde es gerade im hochalpinen Bereich schon ziemlich heftig. Pisten werden mittlerweile mit Straßenplanungs-Programmen geplant und dann auch entsprechend gebaut. Also nicht die Piste wird an das Gelände angepasst, sondern umgekehrt. Und die Zerstörung ist ziemlich nachhaltig, die Pisten wird man wohl in hunderten Jahren noch in der Landschaft sehen. Skitourengeher und Biketrails (Breite 1m!) schaffen das nicht.

Nehmen wir mal ein Beispiel mit spezieller Problematik:

Bild
In Galtür wurden die Pisten in extrem felsigem (und damit eigentlich völlig ungeeignetem) Gelände angelegt. Diese Felsen zwischen den Pisten sind ein sehr gutes Bouldergebiet. Bouldern kommt übrigens fast komplett ohne Naturzerstörung aus, da geht es nur manchmal um Moose und Flechten auf den Felsen. Ja, das ist wirklich ein Problem und deswegen werden Felsen gesperrt - die Diskussionen bewegen sich da umwelttechnisch auf ganz anderem Niveau! Wie man hier auf dem Bild sieht, wurden aber in Galtür gleich massenhaft Felsblöcke entfernt, ich will nicht wissen, wie viele gute Boulder dabei verloren gingen.

Gut, wo ist das Problem? Landschaftsästhetik ist doch nur was für grüne Spinner? Betrifft ja eh nur kleine Flächen etc...

Aber es sind eben auch die Flächen, die meist vom Tal einsehbar und/oder für den Tourismus relevant sind.
Frage: Warum ist in Ischgl der Sommertourismus kaum vorhanden?

Bild
Weil das halt echt keiner sehen will. Wenn der Wintertourismus an Bedeutung verliert - und das wird er irgendwann mit dem Klimawandel - könnte die Talbevölkerung das mit Sommertourismus ausgleichen. In Ischgl nicht. Da ist die Landschaft nachhaltig zerstört.

Ischgl ist in diesem Zusammenhang jetzt übrigens wirklich Zufall, weil ich da gerade Bilder habe. Es lassen sich in sehr vielen Skigebieten solche und Schlimmere Bilder machen, zum Glück in Anderen aber auch nicht.
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Re: Rundumschlag gegen das Skifahren in der "Zeit".

Beitrag von Tiob »

Skitobi hat geschrieben: 01.12.2020 - 00:21 Klar es ist meine persönliche Meinung und es kommt auch auf die Definition von "Zerstörung" an. Geht es um Tiere, Landschaft oder Emissionen? Mir geht es hier gerade vor allem um die Landschaft.

Ich finde es gerade im hochalpinen Bereich schon ziemlich heftig. Pisten werden mittlerweile mit Straßenplanungs-Programmen geplant und dann auch entsprechend gebaut. Also nicht die Piste wird an das Gelände angepasst, sondern umgekehrt. Und die Zerstörung ist ziemlich nachhaltig, die Pisten wird man wohl in hunderten Jahren noch in der Landschaft sehen. Skitourengeher und Biketrails (Breite 1m!) schaffen das nicht.

Nehmen wir mal ein Beispiel mit spezieller Problematik:

Weil das halt echt keiner sehen will. Wenn der Wintertourismus an Bedeutung verliert - und das wird er irgendwann mit dem Klimawandel - könnte die Talbevölkerung das mit Sommertourismus ausgleichen. In Ischgl nicht. Da ist die Landschaft nachhaltig zerstört.

Ischgl ist in diesem Zusammenhang jetzt übrigens wirklich Zufall, weil ich da gerade Bilder habe. Es lassen sich in sehr vielen Skigebieten solche und Schlimmere Bilder machen, zum Glück in Anderen aber auch nicht.
Ich war zwar nur einmal in Samnaun/Ischgl im Sommer aber da waren die Bergbahnen gut besucht. Gegenbeispiele für Regionen die im Winter intensiv genutzt werden und trotzdem im Sommer extrem beliebt sind: Oberallgäu, Dolomiten, weite Teile Südtirols, Werdenfelser Land etc.. Da kann keiner erzählen dass die Nutzung der Berge im Winter Sommerstouristen abschreckt. Du zeigst hier Beispielregionen die im Hochgebirge liegen und sehr geröllastig sind und dementsprechend fallen da Geländekorrekturen alleine schon aufgrund des geringen Bewuchses auf. Schau dir mal Pisten aus tiefer gelegenen Regionen an (zum Beispiel in Gstaad oder Saalbach), da fallen die Pisten überhaupt nicht auf. Also wo ist das ökologische Problem?

Bouldern kann man noch auf 99,5% der restlichen Alpenfläche. Es ist nicht zu viel verlangt 0,5% der alpinen Fläche für den Wintersport zu nutzen, immerhin ist dieser wirtschaftliche Lebensgrundlage vieler Regionen und eine Milliardenindustrie. Das ist also kein Argument.
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Re: Rundumschlag gegen das Skifahren in der "Zeit".

Beitrag von scratch »

Die Pisten in Saalbach fallen nicht auf? Hat sich die Landschaft dort in den letzten 4 Jahren so gravierend geändert?
Als Mensch gewöhnt man sich (leider) an sehr viele Dinge und mit der Zeit geht auch der Blick für die Natur entsprechend verloren. Aber in den letzten Jahren war ich eigentlich nur im Sommer in den Bergen und die letzten Jahre nicht mehr in Österreich. Ich finde den Unterschied zu anderen Regionen teilweise schon gravierend, auch wenn ich es zuerst nicht recht Wahr haben wollte.
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Re: Rundumschlag gegen das Skifahren in der "Zeit".

Beitrag von hch »

Ich kenne Saalbach nur im Sommer und finde die Pisten ziemlich arg auffällig. Wobei Skigebiete ohne viele Geländekorrekturen durchaus gehen, und früher durchaus übliche waren. In den USA gibt es z.B. einige Skigebiete die auf öffentlichem Land stehen und teilweise nur sehr wenig in die Natur eingreifen dürfen. Da braucht es dann halt sehr viel Naturschnee.

Wobei Tiob in der Sicht recht hat dass gewisse von Skigebieten verschandelte Bereiche auch im Sommer intensiv genutzt werden. Gerade da wo es viele Bikeparks und andere Sommerattraktivitäten gibt, hämisch auch Disneyländer der Alpen genannt.
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Re: Rundumschlag gegen das Skifahren in der "Zeit".

Beitrag von Tiob »

scratch hat geschrieben: 01.12.2020 - 12:55 Die Pisten in Saalbach fallen nicht auf? Hat sich die Landschaft dort in den letzten 4 Jahren so gravierend geändert?
Als Mensch gewöhnt man sich (leider) an sehr viele Dinge und mit der Zeit geht auch der Blick für die Natur entsprechend verloren. Aber in den letzten Jahren war ich eigentlich nur im Sommer in den Bergen und die letzten Jahre nicht mehr in Österreich. Ich finde den Unterschied zu anderen Regionen teilweise schon gravierend, auch wenn ich es zuerst nicht recht Wahr haben wollte.
Wo wir bei der Frage angelangt wären was ist eigentlich Natur? Wildnis gibt es in den Alpen schon seit hunderten von Jahren nicht mehr. Die Alpen sind eine vom Menschen geprägte Kulturlandschaft deren Landschaftsbild durch die Nutzung des Menschen (Landwirtschaft und Forstwirtschaft) gebildet hat. Skipisten und Schneekanonen sind nur ein weiterer Aspekt der Nutzung durch den Menschen und gehören damit genau so zur Landschaft wie Almhütten und Bergwiesen. Ginge es um andere Regionen wie beispielsweise den Kaukasus oder Nordamerika wo man für den Bau von Pisten und Liften wirklich Wildnis zerstören müsste gebe ich dir recht dass das ein sehr bedenklicher ökologischer Eingriff wäre.

Wer sich übrigens mal interessiert wie die Alpen in ihrer "natürlichen" Form aussehen dem empfehle ich einen Besuch im Schweizer Nationalpark. Dort wird die Landschaft schon seit über hundert Jahren sich selbst überlassen.
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Re: Rundumschlag gegen das Skifahren in der "Zeit".

Beitrag von 1970 »

Skitobi hat geschrieben: 01.12.2020 - 00:21 Klar es ist meine persönliche Meinung und es kommt auch auf die Definition von "Zerstörung" an. Geht es um Tiere, Landschaft oder Emissionen? Mir geht es hier gerade vor allem um die Landschaft.

Ich finde es gerade im hochalpinen Bereich schon ziemlich heftig. Pisten werden mittlerweile mit Straßenplanungs-Programmen geplant und dann auch entsprechend gebaut. Also nicht die Piste wird an das Gelände angepasst, sondern umgekehrt. Und die Zerstörung ist ziemlich nachhaltig, die Pisten wird man wohl in hunderten Jahren noch in der Landschaft sehen. Skitourengeher und Biketrails (Breite 1m!) schaffen das nicht.

Nehmen wir mal ein Beispiel mit spezieller Problematik:

Bild
In Galtür wurden die Pisten in extrem felsigem (und damit eigentlich völlig ungeeignetem) Gelände angelegt. Diese Felsen zwischen den Pisten sind ein sehr gutes Bouldergebiet. Bouldern kommt übrigens fast komplett ohne Naturzerstörung aus, da geht es nur manchmal um Moose und Flechten auf den Felsen. Ja, das ist wirklich ein Problem und deswegen werden Felsen gesperrt - die Diskussionen bewegen sich da umwelttechnisch auf ganz anderem Niveau! Wie man hier auf dem Bild sieht, wurden aber in Galtür gleich massenhaft Felsblöcke entfernt, ich will nicht wissen, wie viele gute Boulder dabei verloren gingen.

Gut, wo ist das Problem? Landschaftsästhetik ist doch nur was für grüne Spinner? Betrifft ja eh nur kleine Flächen etc...

Aber es sind eben auch die Flächen, die meist vom Tal einsehbar und/oder für den Tourismus relevant sind.
Frage: Warum ist in Ischgl der Sommertourismus kaum vorhanden?

Bild
Weil das halt echt keiner sehen will. Wenn der Wintertourismus an Bedeutung verliert - und das wird er irgendwann mit dem Klimawandel - könnte die Talbevölkerung das mit Sommertourismus ausgleichen. In Ischgl nicht. Da ist die Landschaft nachhaltig zerstört.

Ischgl ist in diesem Zusammenhang jetzt übrigens wirklich Zufall, weil ich da gerade Bilder habe. Es lassen sich in sehr vielen Skigebieten solche und Schlimmere Bilder machen, zum Glück in Anderen aber auch nicht.
Das Ischgler Schigebiet beträgt lediglich 3 % vom Gemeindegebiet. Der Rest ist Natur. Und von den 3 % ist auch nicht alles zerstört.
Ich hoffe, wir haben schon auch ein Recht hier zu leben. Und da muss auch einmal gestattet sein, etwas zu bauen.
Das Bild das du hier zeigst, ist kurz nach der Schneeschmelze aufgenommen. Dass da noch nicht alles grün ist, sollte auch dir klar sein.
Und komm mir jetzt ja nicht, dass mit der Beschneiung jetzt länger Schnee liegt. Das ist nämlich Quatsch. Das war vor hunderten Jahren schon so.
Umso länger der Schnee lag, umso besser war es für die Wiesen. Sie werden zwar später grün. Dafür aber umso mehr. Denn wenn es früh apert, verbrennt die Sonne
die aufkommenden Gräser.
Was machst du zu Hause wenn die Blumen oder Rasen es zu trocken haben. Dann gießt du sie. Nichts anderes ist das mit dem Maschinenschnee.

Es ist sicher nicht mehr alles reinste Natur und es wurden Geländekorrekturen vorgenommen. Aber wie gesagt. Wir haben auch ein Recht auf ein normales Leben.
Der Städter möchte halt wenn er am Wochenende aufs Land fährt, Natur pur. Die würden uns am liebsten in Lederhosen und in den Almhütten sehen.
Wir könnten genauso die Städte zurückbauen und wir ziehen alle wieder in Höhlen. Wer braucht denn ein Theater, Kinos oder Schwimmbäder. Was hier für ein
Energieaufwand betrieben wird interessiert die Stadtbevölkerung nicht. Hauptsache ich habe am Wochenende meine unberührte Natur.
Dann aber mit dem Auto bis zum See fahren oder mit der Seilbahn rauf. Wer Natur möchte, geht auch nicht im Schigebiet wandern. Bei uns gibt es genügend Touren abseits
des Schigebietes. Aber da kann ich ja die Seilbahn nicht nützen.
Am besten gefallen mir dann die Naturschützer, die zu uns kommen und den Unterschied zwischen einer Tanne und Fichte nicht erkennen. Oder bei einer Hirschkuh glauben, es
wäre ein Reh. Frag einmal in der Stadt, wieviele glauben, dass das Reh das weibliche Tier ist vom Hirsch.

Und warum es in Ischgl wenig Sommertourismus gibt, kann ich dir sagen. Weil vielen Gästen einfach im Ort zuviele Baustellen sind. Und sie woanders das bessere Angebot finden.
Wenn ich nach Kärnten fahre, kann ich wandern und habe einen See.

Im übrigen sind Biketrails ein sehr großer Eingriff. Da in den Rinnen das Wasser nicht abfließen kann und bei einem großen Gewitter große Sturzbäche entstehen. Dadurch kommt
es immerwieder zu Murenabgängen.

Zum Klimawandel möchte ich noch sagen, dass ich kein Klimaleugner bin. Aber dass es immer weniger Schnee gibt, stimmt auch nicht. In den niedrig gelegenen Schigebieten wird das schon zutreffen. Aber nicht bei uns. Der Klimawandel beschert uns mehr Niederschlag und dadurch zu mehr Schnee. Laut Aufzeichnungen der Wetterstation auf der Idalpe ist
die Gesamtmenge des Schnees in den letzten Jahren gestiegen.
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