Landtag für Baustopp und Verkehrsberuhigung auf Seiser Alm
Urbanistische und verkehrstechnische Maßnahmen zum Landschaftsschutz auf der Seiser Alm hat die Bewegung „Südtiroler Freiheit“ am Dienstag in einem Antrag im Landtag gefordert: keine neuen Hotels, Sanierung ohne zusätzliche Kubatur, Ablehnung des Mezdì-Prjekts, Bevorzugung der Seilbahnen und anderer umweltfreundlicher Verkehrsmittel.
„Diese einmalige Landschaft darf nicht durch übertriebene Bautätigkeit zerstört werden“, betonte Eva Klotz in der Begründung ihres Antrags. Die Alm sei erschlossen genug.
Leider stehe die Gemeinde hinter jenen, die eine weitere Verbauung betreiben, meinte Cristina Kury (Grüne).
Die derzeit vorliegenden Projekte würden zu einem nicht mehr tragbaren Anstieg der Kubatur führen. Die Landesregierung solle bei der Verabschiedung des Landschaftsplans die Anliegen der Bürgerinitiative berücksichtigen.
Wer auf der Seiser Alm leben, arbeiten und wirtschaften müsse, werde von denen, die immer alles besser wüssten, nie gefragt, kritisierte hingegen Hermann Thaler (SVP) .
Die Seiser Alm sei ein Wirtschaftsraum; wer dort ein Hotel besitze, habe die gleichen Rechte wie ein Hotelbesitzer in Dorf Tirol oder Antholz.
Das Hotel Mezdì sei eine Bauruine, die von tüchtigen heimischen Unternehmern wieder in Betrieb genommen werde, durch eine Interpretation des alpinen Baustils.
Die Bergstation, die laut Klotz zu groß sei, sei nach gewissen Sicherheitsbestimmungen gebaut worden. Der Antrag gehöre in Bausch und Bogen abgelehnt, weil er ein Käse sei.
„Ein Teil der Alm ist durch das Naturparkgesetz geschützt, der Rest durch das Landschaftsschutzgesetz“, erklärte Landesrat Michl Laimer.
Es gebe auf dieser Alm verschiedenste Interessen. Die Gemeinde habe sich bemüht, Voraussetzungen im Sinne der Nachhaltigkeit zu schaffen.
Die Umlaufbahn, die von den Grünen kritisiert worden sei (was Kury im Landtag bestritten hat; Anm.d.Red.), erweise sich als ökologische Maßnahme. Die Verkehrsberuhigung sei ein komplexes Thema: Es gebe nicht nur die Bauern, sondern auch Mitarbeiter, Lieferanten, Gäste.
Beim Mezdì sei nur mehr eine qualitative Erweiterung möglich, die Landesregierung habe eine diesbezügliche Gesetzesänderung vorgelegt.
Eine Erhöhung der Bettenzahl dürfe es nicht geben. Weitere Hotels würden nicht zugelassen, das sei gesetzlich bereits geregelt.
Eine qualitative Erweiterung sei aber gerechtfertigt: „Die Seiser Alm ist ein Landschaftsgebiet, aber auch ein Wirtschaftsgebiet“, unterstrich Laimer.
Eva Klotz erinnerte abschließend daran, dass sich den Forderungen auch der Dachverband, die Heimatpfleger und die Schützen angeschlossen hätten und nicht weltfremde Spinner, wie Hermann Thaler nahe lege.
Klotz formulierte schließlich ihren Antrag neu, um verschiedene Einwände von Landesrat Laimer zu berücksichtigen: Keine neuen Hotels, keine zusätzlichen Betten, Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung. Der so geänderte Antrag wurde bei vier Enthaltungen genehmigt.
Dienstag, 1. April 2008
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