Seite 12 von 13

Re: Devisenkurse und Tourismus

Verfasst: 22.03.2012 - 10:38
von Fab
In Sache Schwarzgeld spielt die Musik jetzt an anderen Orten auf dieser Welt.
In den letzten Monaten wurden mehrere Hundertmilliarden € Steuerfluchtgeld aus Griechenland in die Schweiz transferiert.

Die Unfähigkeit Griechenlands als Staat dies zu unterbinden ist eine Sache - aber es braucht halt auch noch jemanden dazu, wo man das Geld sicher bunkern kann.

Re: Devisenkurse und Tourismus

Verfasst: 22.03.2012 - 14:37
von TPD
Der Salat wird doch wahrscheinlich genauso im Süden oder In Holland eingekauft, zum gleichen Preis wie von den Deutschen oder Österreichern, denn ich denke nicht, dass dieser im Winter ausreichend im Land angebaut wird. Wer verdient jetzt daran? :roll:
Lebensmittel sind ein schlechtes Beispiel
Einerseits betreibt die Schweiz bei den landwirtschaftlichen Produkten mit Importzöllen Heimatschutz. Andererseits stellt der schweizer Konsument ziemlich hohe Anforderungen an die Qualität und Produktionsmethoden (z.B. strenger Tierschutz etc.). Der "Geiz ist Geil" Slogan funktioniert in der Schweiz nicht.

Und nein, die schweizer Grosshändler müssen zum Teil beim Einkauf deutlich höhere Preise bezahlen, als das identische Produkt in Deutschland dem Endkunden verkauft wird !
Gibt gewisse Grosskonzerne, die erheben zwecks Gewinnmaximierung einen Zuschlag Schweiz. Und diese Konzerne versuchen auch mit allen Mitteln die Vertriebswege zu kontrollieren, um Parallelimporte zu verhindern.
Gibt zum Beispiel deutsche Autohersteller, die haben den deutschen Händler verboten, an Schweizer zu verkaufen.

Aber ich denke im Gastgewerbe sind vorallem die hohen Betriebskosten das Problem für den teuren Salat.
In den letzten Monaten wurden mehrere Hundertmilliarden € Steuerfluchtgeld aus Griechenland in die Schweiz transferiert.
Die Unfähigkeit Griechenlands als Staat dies zu unterbinden ist eine Sache - aber es braucht halt auch noch jemanden dazu, wo man das Geld sicher bunkern kann.
Wie schon gesagt zur Zeit muss man sehr naiv sein, wenn man in der Schweiz neues Schwarzgeld anlegt.
Die Schweiz hat auf Ersuchen von Athen bereits Konten gesperrt...
Aber es ist auch nicht die Aufgabe einer Bank, ihre Kunden automatisch beim Steueramt zu denuzieren.

Re: Devisenkurse und Tourismus

Verfasst: 22.03.2012 - 15:22
von 3303
TPD hat geschrieben:..Aber es ist auch nicht die Aufgabe einer Bank, ihre Kunden automatisch beim Steueramt zu denuzieren.
Das dürfte auf die Gesetzeslage ankommen.
Der Bankensektor ist nunmal ein ein viel genutzes Instrument derer, die Gelder unerkannt und zB unversteuert sichern wollen, so dass gewisse Meldepflichten oÄ aus der Sicht Vieler durchaus legitimiuert sein können.

Re: Devisenkurse und Tourismus

Verfasst: 28.03.2012 - 07:39
von ATV
Sämtliche Euro-Preise in Prospekten sind unverbindliche Richtpreise und veranschaulichen lediglich Preisbeispiele.
Basis für die Preisberechnung 1 EUR entspricht CHF 1.25. Beim Kauf gilt der jeweils aktuelle Tageswechselkurs.
Bei Barzahlung in Fremdwährungen (z.B. Euro) wird zusätzlich eine Wechselgebühr von CHF 4.00 pro Transaktion erhoben.
http://www.interlaken.ch/fileadmin/user ... preise.pdf

:respekt:

Man kann sich das Leben auch extra schwer machen.

Re: Devisenkurse und Tourismus

Verfasst: 09.05.2012 - 20:31
von Fab
massiv weniger deutsche u. belgische Gäste

http://www.1815.ch/wallis/aktuell/massi ... 64818.html

Re: Devisenkurse und Tourismus

Verfasst: 09.05.2012 - 21:49
von ChiliGonzales
Fab hat geschrieben:massiv weniger deutsche u. belgische Gäste

http://www.1815.ch/wallis/aktuell/massi ... 64818.html
In dieses Bild fügt sich auch eine E-Mail gut ein, die ich Ende Februar erstmals von einer Immobilienagentur im Val d'Anniviers erhielt, in der für 25-prozentigen Mietpreisnachlass für Wohnungen geworben wurde...

Re: Devisenkurse und Tourismus

Verfasst: 10.05.2012 - 12:40
von OliK
Und das VdA ist ja nun wirklich keine Hochpreis-Destination....

Re: Devisenkurse und Tourismus

Verfasst: 08.06.2012 - 08:34
von eMGee

Re: Devisenkurse und Tourismus

Verfasst: 19.06.2012 - 00:01
von Chense
Pilatus hat geschrieben:
Jerden tag kommen ein paar Menschen mehr auf dieser Erde hinzu und iejenigen wo da sind und nicht viel haben möchten vielleicht auch mal nicht jeden Tag ums Pberleben kämpfen müssen. Also braucht es die Inflation denn sonst funktioniert die welt nicht.
Diesen Schluss habe ich nicht ganz verstanden...
Wenn ich deiner weitere Argumentation folge, würde das ja bedeuten, dass die Generationen vor uns Güter für gratis bekommen haben... Das geht ja im Endeffekt nicht auf. Für irgend etwas haben sie ja Zinsen auf den Kredit bezahlt. Damit will man ja u.A. die Inflantion wieder reinbekommen.
Soviel ich weiss ist eine geringe Inflantion eher nötig, um die Konjunktur am laufen zu halten. Wenn das Geld immer mehr wert wird, sparen die Leute nämlich. Die Leute sollten aber konsumieren. Desshalb versucht man überall eine leichte Inflantion zu haben. Allerdings frage ich mich ob das in unserer auf Konsum abgerichteten Gesellschaft überhaupt noch nötig ist...
Zum Thema Inflation möchte ich jetzt im Nachsatz noch was sagen: Defacto hätten wir ja eine leichte Deflation welche aber künstlich zur Inflation gemacht wird um eben die Leute glauben zu machen, dass es Inflation braucht um die Wirtschaft anzukurbeln. Ist aber eigentlich nicht so ... auch eine leichte Deflation oder Stagnation wie sie derzeit vorherrscht (+0,1% ca.) wäre der Wirtschaft nicht unförderlich. Aber es ist halt praktisch den Leuten sowas vorzuspielen.

Re: Devisenkurse und Tourismus

Verfasst: 09.08.2012 - 09:24
von hegauner
Grächen spielt schweizer Nationalbank. Scheint ja erfolgreich zu sein. Ansonsten sieht es ja im Wallis eher mau aus.

http://www.blick.ch/news/wirtschaft/gra ... 91831.html

Re: Devisenkurse und Tourismus

Verfasst: 09.08.2012 - 18:13
von Whistlercarver
Das ist doch mal ein gutes Angebot. Ich bin gleich mal auf die Suche nach Grächen gegangen. Das Skigebiet sieht schon mal nicht schlecht aus. Jetzt noch irgendwie die Anfahrt verkürzen und man sieht mich da im Winter. Marketingaktion ist somit erfolgreich.

Viele Australier fahren wegen dem günstigen Wechselkurs nach Neuseeland in Skiurlaub und auch sonstigen Urlaub. Für die ist es viel billiger als im eigenen Land. Egal ob Skipässe, Alkohol, Essen oder sonstige Aktivitäten.

Re: Devisenkurse und Tourismus

Verfasst: 21.08.2012 - 18:20
von Whistlercarver
In Dubai und Neuseeland gab es überall nur Flachbildschirme als Fernseher in den Zimmern und Aufenthaltsräumen. Während hier in Europa so gut wie überall immer noch ein kleiner (unter 30") Röhrenfersneher irgdenwo in einem Eck unter der Decke hängt.

Re: Devisenkurse und Tourismus

Verfasst: 22.08.2012 - 09:42
von hegauner
Ausführlicher Bericht über den Rückgang der Besucher in der Schweiz.....

http://www.suedkurier.de/nachrichten/wi ... 50,5651590

Re: Devisenkurse und Tourismus

Verfasst: 22.08.2012 - 11:06
von Mt. Cervino
Hat ja eigentlich nichts mit dem Thema zu tun:
Whistlercarver hat geschrieben:In Dubai und Neuseeland gab es überall nur Flachbildschirme als Fernseher in den Zimmern und Aufenthaltsräumen. Während hier in Europa so gut wie überall immer noch ein kleiner (unter 30") Röhrenfersneher irgdenwo in einem Eck unter der Decke hängt.
Also in Hotels z.B. habe ich in Europa habe ich schon lange keinen Röhrenfernseher mehr gesehen. Zumindest in der gehobenen Hottellerie sind die doch (fast) alle in den letzten Jahren ausgetauscht worden.
Außer vielleicht in der Schweiz, da dauert alles ein wenig länger... da fahren ja vielerorts auch noch Trams aus der Steinzeit.

Re: Devisenkurse und Tourismus

Verfasst: 22.08.2012 - 19:18
von Pilatus
Sollen wir es so machen wie die Spanier? :lach: Da ist zwar die komplette Infrastruktur nagel neu, dafür sind sie jetzt pleite...

Kommt auch immer darauf an, was für Hotels man besucht. In Hotels von grösseren Ketten habe ich bis jetzt nur noch selten Röhrenbildschirme angetroffen. Ich nehme mal an, dass das dort an den fixen Investitionszyklen liegt, in denen die Hotels saniert werden? Ich würde mal sagen, hier unterscheiden sich CH und Ausland kaum...

Bei Hotels in Privatbesitz ist das dagegen meist ein bisschen anderst. Ob sich hier die Schweiz und das umliegende Ausland unterscheiden, kann ich nicht beurteilen. Lustig ist diesbezüglich hierzulande nur, dass viele Hotelliers das Gefühl haben, sie könnten nach 30 Jahren ohne Investition einfach einen Stern vom Dach runter nehmen und nochmals 30 Jahre nichts investieren... :lach: Als ob ein 3*-Haus das selbe wie ein heruntergekommenes 4*-Haus sei...

Re: Devisenkurse und Tourismus

Verfasst: 23.08.2012 - 12:02
von OliK
Das stimmt schon. In dem Bereich, wo IMHO richtig Geld für Schiurlaub liegengelassen wird -also bei den 3-4* -Hotels - herrscht in der Schweiz wirklich ein grosser Renovierungs-/Modernisierungsstau.
Wir sind meistens nur in einfachen Pensionen oder Hostels unterwegs, da fällt es nicht so auf. Wenn ich aber an die Preise einiger ehemaliger ****- Bruchbuden in Laax denke, wundert es einfach nicht
dass immer weniger dort Urlaub machen.

Re: Devisenkurse und Tourismus

Verfasst: 23.08.2012 - 12:40
von GMD
Regelmässig investieren und modernisieren, schön und gut. Aber das kostet, und zwar nicht wenig! Bei den knappen Margen im Hotelbusiness ist eine Selbstfinanzierung eigentlich fast ausgeschlossen. Bleibt also noch die Fremdfinanzierung, was aber den Nachteil der Verschuldung hinter sich herzieht. Ausserdem kommt nun dabei ein weiteres Merkmal Schweizer Hotelerie ins Spiel: Sie ist relativ klein strukturiert. Es gibt nur wenige Ketten, die meisten Hotels sind Familienbetriebe. Für ein Unternehmen dieser Grössenordnung ist es ungleich schwerer Kapital zu generieren als es beispielsweise für international operierende Ketten der Fall ist. Während letztere bei den Banken das Geld problemlos und wahrscheinlich sogar zu Vorzugskonditionen bekommen, beisst der kleine Hotelier mit seinen einzigen Haus hier auf Granit. Oder dann werden ihm Auflagen gemacht, dass er mit einem Kredit sein Hotel praktisch gleich an die Bank verkauft. Für eine Aktienkapitalerhöhung gilt ähnliches.

Re: Devisenkurse und Tourismus

Verfasst: 23.08.2012 - 13:09
von OliK
Warum war mir nur schon vorher klar wer als erstes antwortet :?:
Gott sei dank gibt es in der Schweiz auch Unternehmer und nicht nur Unterlasser. Es gehört heute übrigens zum Unternehmertum mittels Fremdkapital die Firma (das Hotel) auf dem aktuellen Stand zu halten
oder neuen Investitionen zu tätigen.

Und nur mal am Rande: Mir ist nicht bekannt, dass die Mehrheit von bspw. der österreichischen Hotelerie grossen Ketten angschlossen ist. Ich behaupte sogar, dass dies in den grossen Destinationen
eher die Ausnahme ist.

Re: Devisenkurse und Tourismus

Verfasst: 23.08.2012 - 13:51
von GMD
In Österreich hat die öffentliche Hand (Bundesländer, Staat) grosszügig Kredite und Darlehen zu sehr günstigen Konditionen (lange Laufzeiten, tiefe Zinsen tw. sogar zinslos) vergeben. Sowas gab und gibt es in der Schweiz nicht. Bleibt also nur die Möglichkeit Fremdkapital auf privatwirtschaftliche Basis zu generieren, und das ist zur Zeit praktisch illusorisch. Die Banken haben aufgrund der Finanzkrise bei den KMU (kleinere und mittlere Unternehmen, dazu gehören auch die meisten Hotels) den Geldhahn so gut wie zugedreht.

Ich prophezeie den österreichischen Hotels übrigens ähnliche Probleme, sollte sich die öffentliche Hand als Geldgeber zurückziehen. Das führte ausserdem auch dazu, dass viele österreichischen Hotels hoch verschuldet sind. Ja man könnte fast schon von einer Hotelblase sprechen! Die platzt dann, wenn die Gelder zurückgezahlt werden sollen.

Re: Devisenkurse und Tourismus

Verfasst: 23.08.2012 - 14:37
von eMGee
Man muss es ja nicht in dem Ausmaß wie in AT betreiben aber warum greift hier der Kanton oder Bund nicht unterstützend ein? Müssen das Geld ja nicht verschenken, beim aktuellen Zinsniveau besteht ja überhaupt kein Grund dazu. Da verwundert es dann schon wenn über Besucherrückgang lamentiert wird aber nicht mal überlegt wird, ob die Hotellerie mit dem Wettbewerb konkurrieren kann.
Klasse Aktionen wie in Grächen aber des Rätsels Lösung kann das dauerhaft nicht sein. Der Wechselkurs wird sich so schnell nicht signifikant ändern.

Re: Devisenkurse und Tourismus

Verfasst: 23.08.2012 - 15:24
von Pilatus
Ich bin ehrlichgesagt sehr froh, dass das nicht der Fall ist. Damit würde die Branche über ihre tatsächliche wirtschaftliche Leistungsfähigkeit herauswachsen. Schlussendlich würden die wirklich starken Schweizer Branchen (Banken, Pharma, Technik) den Tourismus quersubventionieren. Und was haben wir davon? Gar nichts! Das Geld fehlt dann nämlich bei den Zugpferden der Schweizer Wirtschaft, dafür werden die Alpen noch mehr zubetoniert und es enstehen kaum Arbeitsplätze für hochqualifiziertes Personal (und damit auch keine hohe Wertschöpfung). Und ein Arbeitslosenproblem haben wir auch nicht. D.h. wir müssten das ganze Personal "importieren".

Re: Devisenkurse und Tourismus

Verfasst: 23.08.2012 - 17:14
von GMD
Was auch noch dazukommt: Österreich hat schon früh sehr strikte Quoten bei den Zweitwohnungen eingeführt. Das freut natürlich die Hotelerie! In der Schweiz sind wir erst dabei, diesen Schritt zu machen.

Re: Devisenkurse und Tourismus

Verfasst: 23.08.2012 - 17:46
von OliK
Ist der Tourismus nicht auch ein grosses Zugpferd der Schweiz?
Ich seh das wie eMGee...
Die bestehende Infrastruktur -sowohl Hotels als auch Anlagen in den Schigebieten- habe einen recht grossen Investitionsstau. Und das gilt es zu ändern. Durch Modernisierung wird doch nichts zubetoniert.
Immer nur über den starken Franken zu jammern bringt nämlich nichts. Gäste mit Geld sind durchaus bereit für ein ordentliches Preis-/Leistungsverhältnis auch gutes Geld zu bezahlen. Nur wenn -wie uns schon passiert-
für ein abgehalftertes 70er Jahre ***-Betonklotz-Hotel ohne jegliche sonstige Zusatzleistung ala Wellnes oder Sauna knapp 200Sfr/Nacht inkl. Frühstück in der Nebensaison abgeknöpft werden sollen, hört der Spass auf.
Die meisten meiner schweizer Freunde sehen das übrigens genauso. Also bin ich da nicht ganz alleine mit meiner Meinung.

Re: Devisenkurse und Tourismus

Verfasst: 23.08.2012 - 18:59
von 3303
Klar ist der Tourismus wichtig.
Aber es gilt natürlich auch für die Belange des ganzen Landes eine angemessene Balance zu finden.
Wie genau die Verhältnisse in der Schweiz sind, weiß ich nicht. Allerdings hat die Schweiz besonders im Top-Qualitäts-Segment einige weitere wichtige Exportkapazitäten zu bieten. Mir fallen spontan zB Textil, Möbel und Pharma ein. Die müssen auch mit dem Kurs leben. In den letzten Tagen habe ich mit einem Schweizer Möbelhersteller telephoniert. Die haben einiges - auch Arbeitsplätze - wegrationalisiert und stehen nun aufgrund des Wechselkurses trotzdem nicht Profitabler da, als vorher. Solchen Firmen dürfte es schwer zu vermitteln sein, warum sie mit ihren Steuern den Tourismus quersubventionieren sollen. Es ist schon nicht einfach, da den richtigen Weg zu finden.

Re: Devisenkurse und Tourismus

Verfasst: 23.08.2012 - 19:02
von GMD
Erst recht weil der Tourismus schon von einem Sondersatz bei der MWSt profitiert.