Seite 12 von 18
Verfasst: 16.11.2004 - 19:42
von jojo2
Hi,
wie sieht es eigentlich mit den Protokollen der Bahn aus,
kenne jemand vom Pitztalgletscher der auch die Pitz Panoramabahn bedient und der muss über jede Fahrt ein Protokoll schreiben wie z.b. beginn der Fahrt ende Personen an Board besondere Vorkommnise usw.
Jetzt denk ich mir es müsste doch sowas ähnliches auch bei ner Eub geben oder?
Jojo2
Verfasst: 16.11.2004 - 19:46
von d-florian
sowas ähnliches gibt´s bei ner eub auch nur wird da soweit ich weiß net buch über jede gondel geführt! aber jeder stillstand usw der eub und andere besondere vorkomnisse die zb auch der maschinist findet müssen protukolliert werden! aus denen sollten sicherlich noch ein paar neue infos kommen...
Verfasst: 16.11.2004 - 20:16
von jojo2
Hi,
Was bedeutet eigentlich das rote Rundumlicht in der Mittelsation das im Bericht vom Orf eigentlich die ganze Zeit leuchtet?
Sowas wie das z.b. das Seil entgleist ist Notabschaltung etc?
Jojo
Verfasst: 16.11.2004 - 20:27
von Theo
Wie eine Bahn bei einer Seilentgleisung stillgesetzt wird ist im Technikforum nachzulesen.
Ich habe mir aber jetzt die Bilder von Stütze 3 aus allen möglichen Lagen angeschaut und meine eher zu erkennen dass das Förderseil nicht entgleist ist.
Grund: Die Rollenbatterie ist mir dafür einfach noch zu gerade.
Weiter vorne wird irgendwo geschrieben das ein Augenzeuge gesehen haben will, wie das anscheinen noch intakte Steierseil sich mit einer Kabine verfangen hat.
Ich frage mich nun: Wie soll das gehen, wenn das Steuerseil 2 Meter höher hängt als das Förderseil wenn keine kabinen drauf sid?
Um das Steuerseil so tief durchhängen zu lassen, sodass beide seile kollidieren können, muss eine Eisschicht darum sein was bei diesen Wetterbedingungen kaum der Fall war und auch nirgens erwähnt wurde.
So jetzt mal zum Gondelabsturz:
Der Absturz wurde nicht durch einen technischen defekt irgendeines Hauptbahnteiles ( Klemme,Materialermüdung,Montagefehler der Gondel ) sondern durche eine externe Quelle 8 die in diesem fall zwar auch zu bahn gehört ) verursacht.
Desshalb hat es also keine Zweck über die Sicherheit der Seilbahnen ( auch nicht jene von Doppelmayr ) zu diskutieren.
Es reicht schon wenn in Cavalese alle von einem Seilbahnunglück
sprachen, was ja eigentlich ein Flugunfall hervorgerrufen durch Idiotie war.
Da könnte man doch galtt auch behaupten, der 11.09.2001 sei ein Hochhauseinsturz gewesen.
Zu Infopolitik:
Ich habe nirgens gehört gesehen oder gelesen, das von Seiten der Bergbahnen je behauptet wurde es sei keine Gondel abgestürzt.
Es gibt in solchen Situationen wesentlich wichtigeres zu tun als Sachen zu sagen, die noch ein wesentlich grosseres trara auslösen würden.
Dies wurde aber sicher nicht wegen der Presse erst süäter bekannt gegeben, sonder wegen den Gästen im Gebiet, die bei einem bekannten Gondelabsturz sicher weniger ruhig gewesen wären, was die Sache nur noch zusätzlich unnötig erschwert hätte.
Als wir im Februar 1997 eine Seilentgleisung hatten und anschliessend 55 Gäste abseilen mussten, war die erste Frage eines zufällig anwesennden Reporters nicht etwa, was genau passier sei oder ob es Verletzte gebe, sondern ob die Bahn von Garaventa sei, da man sich damals wegen eines Unfalls im Dezember 1996 gerade auf die eingeschossen hatte.
Dabei stand der Kerl als er die Frage stellte nicht mal 1m vom Giovanola Schild entfernt.
Das die Gondel weggeräumt wurde ist wohl auch nur ein Gerücht, eine Unfallstelle darf nämlich nicht verändert werden, ausser es ist zur Bergung zwingend notwendig. Als ich das erste Bild so wo die Gondel fehlt habe ich mir gedacht: Mein Gott wenn die tatsächlich dort runter ist, ligt das Ding jetzt im Pitztal.
Zur Bergung:
Leider wurde damit viel zu Spät begonnen.
Als sie aber erst einmal in Gang war, wurde sie trotz wiedrigen Verhältnissen proffessionell durchgeführt.
All dies schreibe ich mit meinem jetztigen Wissensstand.
Es können durchaus noch einige Erkentnisse dazukommen, sodass es nicht ausgeschlossen ist, da auch ich meine Meinung ändern muss.
Verfasst: 16.11.2004 - 20:33
von jojo2
Hallo,
wie die Bahn stillgesetzt wird ist mir schon klar nur nicht die Bedeutung dieses Rundumlichts in der Mittelstation.
Warum haben die das die ganze Zeit über angelassen?
Jojo
Verfasst: 16.11.2004 - 20:44
von ms-fk
jojo2 hat geschrieben:Hallo,
wie die Bahn stillgesetzt wird ist mir schon klar nur nicht die Bedeutung dieses Rundumlichts in der Mittelstation.
Warum haben die das die ganze Zeit über angelassen?
Jojo
Hallo zusammen,
ich kenne das rote Rundumlicht von andern Anlagen:
Da sich die Kabinen in der Station auf Schienen bewegen braucht es auch Weichen um die Kabinen in der Nacht in den Bahnhof zu fahren.
Wenn nun so eine Weiche nicht in der Betriebsstellung ist ( z.B. Bahnhof ).
Wird diese mit dem rote Rundumlicht angezeigt.
Heisst also soviel wie das die Anlage nicht im Normalbetreib ist.
Und es sollten somit auch keine Gäste einsteigen,...
mfg
ms-fk
Verfasst: 16.11.2004 - 20:50
von jojo2
Hi,
stimmt jetzt wo dus sagst habe das auch schonmal bei der Riffelseebahn gesehen.
Jojo
Verfasst: 16.11.2004 - 20:54
von HCl
Versuchte Fahrlässigkeit gibt's nicht...
Verfasst: 16.11.2004 - 21:04
von Kris
gedankenspiel aus den zeugenberichten bisher:
Im über 700m langen feld schlägt sich das steuerkabel über den talwärts fahrenden seilstrang. Vielleicht weil es durch den wind in schwingungen geraten ist. Bei voll beladener bahn verläuft das sich talwärts bewegende seil ja relativ näher am steuerkabel als das bergwärtige seil. Zum glück...
Das steuerseil verläuft nun hinter der klemme (klemmenhebel z.B.) einer gondel. Das Kabel schleift, aber die bahn kann noch quasi normal weiterfahren. Nun nähert sich diese gondel dem einzigen hohen pfeiler, die seilspannung im steuerkabel nimmt zu, je näher die gondel dem masten kommt da der abstand steuerkabel - rollenbatterie zu tragen kommt.
Daher verdreht es die gondel wie im augenzeugenbericht geschildert.
Warum auch immer (seilentgleisung oder nicht) - die bahn hält an.
Und wird später wieder angefahren, (ggf. zunächst etwas rückwärts).
Da das Steuerkabel noch immer an der kabine(nklemme) verkeilt ist, und eine stützenüberfahrt so nicht möglich ist, wirken grosse kräfte bei denen die kabine abfällt, und dann erst reisst das steuerkabel.
In der tat ist die gondel am fusse des betonfundaments auf den RTL screenshots zu erkennen (der orf hat die zermatschte gondel wohl nicht gezeigt), vergleiche auf seite 5 die bilder von Theo "Kabine1" bzw. "kabine2".
Was meint ihr?
Verfasst: 16.11.2004 - 21:05
von lanschi
Und der ORF Tirol hat schon einen Bericht des Augenzeugen als Top-Schlagzeile:
"Seilbahn wurde mit Gewalt weitergefahren"
Nach dem Seilbahndefekt und dem Absturz einer Gondel in Sölden haben sich Augenzeugen beim ORF Tirol gemeldet. Die Zeugen sagen, erst ein gewaltsames Weiterfahren der Seilbahn habe zum Seilriss und zum Absturz der Gondel geführt.
Seil verhing sich in Aufhängung
Die Aussagen stammen von Betroffenen und Augenzeugen, die per E-Mail an tirol.ORF.at schrieben. Sie erzählen, dass das Steuerkabel in der Mitte der Bahn derart durchgehangen sei, dass es durch den aufkommenden Wind gegen die Gondel geschlagen habe. Das Seil habe sich in der Aufhängung der Gondel verfangen. Das soll den ersten Stopp der Bahn ausgelöst haben.
Gondel waagrecht über Stütze gezogen
Die Bahnbediensteten sollen dann aber versucht haben, die Bahn gewaltsam weiter zu betreiben, erzählt der Augenzeuge Franz Braun. "Die haben mit voller Wucht angezogen. Die haben vergessen, einmal einen Blick auf die Seilbahn zu werfen, ob alle Gondeln frei sind. Es war ein Quietschen, es war ein Rauschen und ein Zerren in der Luft. Es hat irgendetwas gezwickt. Die Gondel muss irgendwie mit dem Steuerungsseil verhakt gewesen sein, sonst hätte es die Gondel nicht so aufgedreht und waagrecht über die Rollen der Stütze gezogen."
Mit Vollgas unter Last gelaufen
Die Gondel, die zum Glück leer war, sei dann unter diesen Kräften abgestürzt, das Steuerkabel gerissen. Franz Braun: "Es hat einen riesigen Schlag gemacht. Ein Seil ist abgerissen und die Gondel ist zu Boden gefallen. Ich möchte niemandem den Schwarzen Peter zuschieben, aber mir ist aufgefallen, dass das Ding mit Vollgas unter Last gelaufen ist."
Zurückhaltung bei den Bergbahnen
Der Prokurist der Bergbahnen in Sölden, Hansjörg Posch, zeigt sich ob der neuen Zeugenaussagen zurückhaltend. "Wir wissen, dass der Sachverständige und der Vertreter der österreichischen Seilbahnbehörde davon in Kenntnis sind und entsprechende Unterlagen und Aussagen vermittelt bekommen haben. Dies alles wird zur Findung der Ursache beitragen."
Staatsanwalt ermittelt
Das gerissene Steuerkabel und Teile der abgestürzten Gondel sollen noch am Dienstag nach Wien zu weiteren Untersuchungen abtransportiert werden.
Mittlerweile hat auch die Staatsanwaltschaft ein technisches Gutachten in Auftrag gegeben. Geprüft werde auch, ob fahrlässige Gemeingefährdung vorliege. Ergebnisse der Untersuchungen und Tests werden frühestens in einigen Monaten erwartet.
Verfasst: 16.11.2004 - 21:15
von Olli
Hier auch noch ein sachlicher Artikel aus der besten Tageszeitung Österreichs, vor allem zur Schadenersatzproblematik
WIEN/INNSBRUCK. Einen "mindestens fünfstelligen Geldbetrag" fordert ein deutscher Anwalt nach dem Seilbahnunfall in Sölden für 70 der Fahrgäste, die am Sonntag stundenlang bei klirrender Kälte in den Gondeln eingesperrt waren. Dass er mit dieser Forderung durchkommt, gilt jedoch als unwahrscheinlich: Einerseits müsste in einem Prozess jeder Einzelne nachweisen, welche Schäden er davongetragen hat, um eine Haftung in Anspruch nehmen zu können. Selbst wenn dies gelingt, erscheint die Forderung überhöht.
"Die Betroffenen müssten eine behandlungsbedürftige krankheitswertige Einwirkung nachweisen", sagt der Schmerzengeld-Spezialist Karl-Heinz Danzl, Hofrat am Obersten Gerichtshof, zur "Presse". Die Einwirkung bräuchte keine physische Verletzung wie eine Erfrierung zu sein. Eine psychische würde reichen, sofern sie medizinisch kuriert werden müsste. "Die reine Unbill und der Umstand, dass man eine Nacht schlecht geschlafen hat, reichen im Regelfall nicht", so Danzl.
Haben aber das lange Eingesperrtsein - mit Begleiterscheinungen von der Unmöglichkeit, aufs WC zu gehen, bis zur Todesangst - oder die Schwindel erregende Bergung zu einer tieferen psychischen Alteration geführt, könne ohne weiteres eine Gesundheitsschädigung vorliegen. Dem Opfer kommt die strenge Haftung nach dem Eisenbahn- und Kraftfahrzeughaftpflichtgesetz zugute, das eine Ersatzpflicht ohne Verschulden bloß wegen der Gefährlichkeit der Transportmittel vorsieht.
Michael Witti - jener Anwalt, der auch Hinterbliebene von Opfern der Seilbahnkatastrophe in Kaprun vertritt - dürfte mit der Forderung eines fünfstelligen Betrages pro Person viel zu hoch greifen. Zum Vergleich: 10.000 Euro waren jener Betrag, den die Erben Marcus Omofumas erhalten haben - für die Schmerzen, die der während der Abschiebung ums Leben gekommene Schubhäftling im Todeskampf erlitten hatte.
Die Söldner Bergbahnen geben sich gegenüber den Klagsdrohungen aus Deutschland gelassen. Geschäftsführer Jakob Falkner spricht von "reiner Effekthascherei". Keiner der 113 Passagiere sei dauerhaft zu Schaden gekommen. "Von der Klage wissen wir nur durch die Medien, offiziell ist noch nichts gekommen", meint Prokurist Hansjörg Posch zur "Presse".
Die Innsbrucker Staatsanwaltschaft ermittelt nun in Richtung "fahrlässige Gemeingefährdung". Warum das Steuerseil gerissen ist, verursacht auch beim Seilbahnhersteller Doppelmayr Kopfzerbrechen. Das Kabel schnalzte zurück, hebelte eine leere Kabine aus dem Tragseil und wickelte sich wie ein Wollknäuel über die Klemme der nächsten Kabine. Die Bahn war damit lahm gelegt. Christoph Hinteregger, Technischer Leiter bei Doppelmayr, schließt einen Ermüdungsbruch des Kabels nicht aus, hält diesen Materialfehler aber für "sehr unwahrscheinlich".
Quelle: Die Presse
Verfasst: 16.11.2004 - 21:17
von jul
Olli hat geschrieben:
aus der besten Tageszeitung Österreichs
................
Quelle: Die Presse
Verfasst: 16.11.2004 - 21:27
von ms-fk
Kris hat geschrieben:
Was meint ihr?
Meine Variante,...
Durch die Spannung im Steuerseil bricht der Lichtleiter.
Somit fehlen der Steuerung alle Daten der Bergstation.
Die Bahn ist somit nicht mehr normal zu betreiben.
Die Bahnmitarbeiter fangen nun an den Fehler zu suchen.
Da es in den Stationen und soweit sie bei dieser Wetterlage sehen können keine Fehler gibt ( - Keine Entgleissung - Steuerseil ist noch oben ).
Wird beschlossen die Bahn mit dem Notantrieb leer zufahren.
( der Notantrieb geht auch ohne Steuerung ).
Beim Anfahren werden dann zuerst die Bremsen gelösst und dann eingekupelt ( wie beim Auto ).
Dadurch würde sich das Rückwärts fahren vor dem Seilriss erklären.
Denn Rest kennt man ja,...
mfg
Herbert
Verfasst: 16.11.2004 - 22:28
von k2k
Hab mal ein wenig im Bildarchiv gekramt...
Verfasst: 16.11.2004 - 22:44
von Kris
hmmm...den bildern nach kann sich das steuerkabel nun wirklich nicht durch windeinfluss o.ä. um das tragseil geschlagen haben...
Aus den Ereignissen lernen!
Verfasst: 16.11.2004 - 23:27
von maikac
Hallo,
ich fahre seit vielen Jahren 2 bis 3 Wochen im Jahr zum Skifahren nach Österreich und habe dabei auch schon einige Betriebsstörungen bei Seilbahnen erlebt - allerdings zum Glück nie in diesem Ausmaß.
Das offenbar außerordentlich mangelhafte Krisenmanagement, welches sich in der überlangen Zeit bis zur Bergung aller Passagiere ausdrückt. aber wohl auch in dem Versuch des "gewaltsamen Anfahrens" - die Berichte hier erscheinen mir glaubhaft - bewegen mich sehr.
Ich selbst habe bei kleinern Störungen erlebt, dass viel Zeit verstreicht bis die Betroffenen überhaupt informiert werden, so z.B. in Sesselliften in Lanersbach 1997 oder in Ischgl im Jahr 2000. Informationen per Lautsprecher erfolgten erst nach 20 bis 30 min. In Lanersbach wurde durchgesagt "Die Bahn wird jetzt mit dem Notantrieb weiterbefördert" dann ging ein Ruck durch die Seile - weiter ging es vorerst nicht. Dann längere Zeit Ruhe - nach 20 weiteren Minuten ging es dann, ohne dass weitere Ansagen erfolgt wären weiter (es war auf der Eggalm, ein Lift ohne Wetterschutz und Sturm). In Ischgl dauerte das Leerfahren der Velillbahn mit dem Notantrieb immerhin 45 min, nachdem die Bahn vorher schon ca. 20 min stand - die Informationen per Lautsprecher erfolgten spät und waren kaum zu verstehen.
Ich denke hier muss generell was passieren! Die lange Zeit bis zur Bergung aller Fahrgäste, der späte Beginn der Bergung, unter Berücksichtigung der Wetterlage und des Einbruchs der Dunkelheit und vor allem das "gewaltsame Anfahren" ohne in Augenscheinnahme der Anlagen scheint mir mehr als grob fahrlässig zu sein. Ich sage es ganz offen: Hier müssen endlich Köpfe rollen!
Es geht hier im wesentlichen um Leben und Gesundheit der Gäste - es geht aber auch darum um die Vertrauendwürdigkeit der österreichischen Seilbahnbetriebe und die hat zumindest bei mir in den Jahren sehr gelitten.
Ich hoffe das dieses Forum dazu beitragen kann, die wahren Vorgänge aufzudecken und dass spürbare Änderungen hinsichtlich des Krisenmanagements und vor allem der Krisenprävention erzielt werden.
Eine Farce wie nach der Kaprun Katastrophe sollte es diesmal nicht geben - zum Glück haben alle Betroffenen überlebt und können durch ihre Zeugenaussagen die Aufdeckung der Missstände beschleunigen.
Maik
Verfasst: 17.11.2004 - 00:10
von Wiede
Werna76 hat geschrieben:Hab noch was gefunden! Auf orf.at ein Bericht von einem silverpuma - im orf Forum wurde der dann gleich von einer News-Reporterin aufgefordert mit ihm Kontakt aufzunehmen weil sie seinen Bericht gerne veröffentlichen würde...
Im News kommt der Bericht über diesen Vorfall sicher mit nem Titel wie "Todesfalle Gondel" oder so... ihr werdets sehen...
Hier der Bericht:
Die Auflösung des Rätsels warum die Gondel abstürzen konnte. Das Liftpersonal brachte nach einem technisches Versagen im Bereich des Steuerseils die Gondel zum Absturz. Protokoll eines Gondel Passagiers (von sieben) der alles in einem Abstand von ca. 10 m zur abstürzenden Gondel miterlebt hat. Die folgende Darstellung kann auch mit einigen Fotos die in dieser Gondel gemacht wurden belegt werden. - Das Steuerkabel hatte sich mit einer talfahrenden Gondel im Bereich des Mastes verhangen. - Es wurde dann von der Gondel mitgenommen und stark gespannt. - Hierbei legte es sich über den Mast und brachte das Tragseil zum entgleisen. - Die Entgleisung wurde offenbar durch die Sensorik am Mast erkannt und die Bahn abgeschaltet - Nach einiger Wartezeit höhrte man die Durchsage des Liftpersonals das sagte das die Störung bald beseitigt sei und man weiterfahren wollte. - Die Gondelinsassen hatten grosses Bedenken (wegen dem entgleisten Tragseil) und informierten das Liftpersonal per Handy - Trotzdem wurde die Bahn, zunächt rückwärts, wieder angefahren wobei sich das Steuerkabel wieder etwas entspannte - Das Liftpersonal hat bis zu diesem Zeitpunkt den Mast nicht in Augenschein genommen - Nach kurzer Pause wurde die Bahn wieder vorwärts angefahren. - Das Steuerkabel wurde dadurch noch viel stärker gespannt. - Die Gondel wurde auf dem Tragseil stark verdreht und stand dann fast wagerecht neben dem Seil. - Dabei rutschte die Gondel ein Stück auf dem Seil. - Mit einem Knall löeste sich die Gondel,noch am Steuerseil hängend,vom Tragseil und begann abzustürtzen - Jetz ist das Steuerseil gerissen (noch ein Knall) und die Gondel ganz abgestürtzt - Die Bahn hat (wohl wegen des gerissen Steuerseils) wieder abgeschaltet. - Zwei Stunden später ,nach der Besichtigung des Mastes,haben die Rettungsarbeiten begonnen - Nach 7.5 Stunden wurden die sieben Passagiere geborgen - Meine Meinung:
Ich werde abwarten, ob das so stimmt. Eine Vorverurteilung wäre sicher nicht fair! Sollte dem aber wirklich so sein (Betonung auf SOLLTE!), dann muss man sich fragen, ob das Liftpersonal noch ganz sauber ist... Also ich kann doch keine Bahn mehr in Betrieb nehmen, nachdem es mir einen Warnhinweis anzeigt, dass das Seil aus der Führung ist...
Wie gesagt - ich warte ab. Das nur mal vorab dazu.
@Seilbahner
Wie muss in so einem Fall vorgegangen werden? Da gibt es doch sicher ein Handbuch bzw. Vorschriften dazu, die besagen, dass die Stelle wo Alarm ausgelöst wurde erstmal besichtigt werden muss - oder?
Verfasst: 17.11.2004 - 00:26
von Kris
hm...wenn hier im forum über den hergang des unglücks nachgedacht wird, so sollte man daraus ganz gewiss noch keine urteile über den betreiber fällen (von den vertuschungsversuchen gegenüber den medien mit dem verschweigen und dem schnellen fortschaffen der herabgestürtzten gondel am sonntag mal abgesehen).
Geht aber mal davon aus, dass die gewiss nicht ruhig kafe trinken waren bis die rettung voll eingesetzt hat, sondern den puls ziemlich weit oben hatten!
Verfasst: 17.11.2004 - 00:37
von k2k
Kris hat geschrieben:hm...wenn hier im forum über den hergang des unglücks nachgedacht wird, so sollte man daraus ganz gewiss noch keine urteile über den betreiber fällen
Genau so ist es. Dieses Topic zeigt doch eigentlich sehr schön, wie viel offensichtliche Falschinformation in dieser Sache verbreitet wird - und zwar von allen Seiten, von den Augenzeugen und Opfern über die Bergbahnen bis hin zu den Medien. Von allen haben wir hier schon Unwahrheiten entlarvt.
Vor diesem Hintergrund würde ich mich sehr mit Schuldzuweisungen zurück halten, egal gegen wen. Ich glaube, wer nur die Profitgier der Einheimischen oder die angeblich mangelnden Fähigkeiten des Personals zum Sündenbock abstempelt, macht es sich etwas zu einfach.
Verfasst: 17.11.2004 - 08:11
von s.oliver78
Jetzt haben sie es geschafft die Gondeln reinzufahren. außerdem wird am SL Karleskogel heftig mit Pistenraube und Bagger gearbeitet.
Verfasst: 17.11.2004 - 08:18
von maikac
Kris hat geschrieben:Geht aber mal davon aus, dass die gewiss nicht ruhig kafe trinken waren bis die rettung voll eingesetzt hat, sondern den puls ziemlich weit oben hatten!
Genau das ist das Problem - man war auf einen solchen Fall nicht vorbereitet und hat (zunächst) aufgeregt und wenig effizient gehandelt. Acht Stunden bis zur Bergung des letzten Passagiers sind eindeutig zu lange - soviel kann man jetzt schon sagen. In Anbetracht des Vorfalls gibt es eigentlich bei solchen Bahnen nur zwei Möglichkeiten:
1. Sicherstellen (technisch und organisatorisch) das auch bei vollständiger Blockierung der Bahn (auch unter noch widrigeren Wetterverhältnissen wie am Sonntag) eine Evakuierung möglich ist.
2. Entzug der Betriebserlaubnis, wenn 1. nicht möglich ist.
Das erwähnte "gewaltsame Anfahren" lässt sich aus mehreren Augenzeugenberichten ableiten. Sicher ist noch viel Spekulation dabei. Sollte es sich aber als wahr erweisen, sollte auch klar sein das verhindert werden muss, dass die Verantwortlichen jeweils wieder eine leitende Funktion in einem Seilbahnunternehmen bekleiden - das auch im Hinblick auf den Signalcharakter gegenüber anderen Unternehmen.
Es sind sich doch hoffentlich alle im klaren darüber, dass nur auf Grund günstiger Umstände und der offensichtlich guten Konstitution der betroffenen niemand ums Leben gekommen ist oder gesundheitliche Schäden davongetragen hat. Jeder der hier abwiegelt sollte sich auch mal überlegen, was es bedeutet acht Stunden unter diesen Bedingungen in einer Gondel auszuharren. Unter diesem Gesichtspunkt halte ich es nur für zu legitim, entsprechende (auch drastische) Massnahmen einzuleiten die derartige Vorfälle zukünftig verhindern helfen.
Maik
Verfasst: 17.11.2004 - 09:11
von Stefan
zweierlei:
1. newsletter der bergbahnen:
Sölden Newsletter, 2004-11-16
Hallo Stefan!
INHALT
PRESSEAUSSENDUNG ZUM SEILBAHNVORFALL
-----------------------
Presseaussendung zum Seilbahnvorfall vom 15.11.2004 geben wir folgende aktuelle Stellungnahme ab:
1.) Alle geborgenen 113 Fahrgäste haben laut Auskunft des Roten Kreuzes keine körperlichen Verletzungen erlitten.
2.) Für das Verständnis der betroffenen Gäste möchten wir uns bedanken und gern laden wir diese zu einem Wochenende nach Sölden zum Ski fahren und zu einem Besuch im Aqua Dome in Längenfeld ein. Die Adressen bitten wir zu der uns vorliegenden Namenliste ergänzend mitzuteilen. Ansprechperson: Bettina Scheiber, Tel. 0043 5254 508-200, e-mail: ~
b.scheiber@soelden.com
3.) Sollten uns weitere Erkentnisse vorliegen, werden wir Sie selbstverständlich informieren. Wir möchten betonen, dass wir größtes Interesse daran haben, diesen Hergang aufzuklären um einen solchen Vorfall in der Zukunft ausschließen zu können.
Wir bitten um Verstänndis, dass wir nicht irgendwelche Vermutungen und Gerüchte kommunizieren, sondern ausschließlich Erkenntnisee der untersuchenden Gremien bekannt geben.
Die Untersuchung des gerissenen Steuerseils erfolgt an der technischen Versuchsanstalt in Wien.
4.) Wir werden uns bemühen, der Zustimmung der Behörde vorausgesetzt, die betroffene 2. Sektion der Schwarzen Schneidbahn am kommenden Woche wieder in Betrieb zu nehmen.
::: MEDIENKONTAKT: :::
Tourismusverband Sölden - Ötztal Arena
Carmen Fender, Postfach 90, A-6450 Sölden
Tel. 0043/5254/510-216
Fax: 0043/5254/510-520
carmen.fender@soelden.com
2. die presse, die beste österreichs????
Verfasst: 17.11.2004 - 09:19
von Tyrolens
Dieser thread = BILD Zeitung.
Man merkt halt doch, dass sehr sehr viele Menschen die BILD lesen und deren Stil auf ihre Leser sehr stark abfärbt.
Verfasst: 17.11.2004 - 09:38
von berg
ad bergretter: ich finde es unerhört, wenn dauernd auf die bergretter in dieser form geschimpft wird. ein großteil von denen sind freiwillige!!!! von der alamierung bis zum einsatz vergeht einmal einige zeit. die bergrettung muss sich erst einmal sammeln, ausrüsten und dann mit den fahrzeugen zur unfallstelle fahren. für die retter ist es sicher kein spass bei den kabinen herumzukraxeln.
man sollte schon bedenken, dass es glücklicherweise keine tote gegeben hat, und dass alle insassen gerettet wurden.
Verfasst: 17.11.2004 - 10:07
von Werna76
Von orf.at:
Staatsanwalt ermittelt
Das gerissene Steuerkabel und Teile der abgestürzten Gondel werden in Wien untersucht.
Mittlerweile hat auch die Staatsanwaltschaft ein technisches Gutachten in Auftrag gegeben. Geprüft werde auch, ob fahrlässige Gemeingefährdung vorliege. Ergebnisse der Untersuchungen und Tests werden frühestens in einigen Monaten erwartet.
Neues zur Sammelklage
Neues wird es auch bezüglich Schadenersatzforderungen geben. Der deutsche Anwalt Michael Witti kommt am Mittwoch nach Tirol. Zu Mittag wird er Details einer Sammelklage gegen die Ötztaler Bergbahnen bekannt geben.