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Re: Patscherkofel
Verfasst: 22.04.2017 - 13:36
von sakul93
Glaubt ernsthaft jemand, da würden überhaupt 50% der Wahlberechtigten hingehen?
Re: Patscherkofel
Verfasst: 23.04.2017 - 12:30
von wetterstein
sakul93 hat geschrieben:Glaubt ernsthaft jemand, da würden überhaupt 50% der Wahlberechtigten hingehen?
Möglicherweise schon. Dazu ein Stimmungsbild aus dem ("grün"affinen) Innsbrucker Strassenbahnforum:
"Beitrag #106489
Meine persönliche Sicht auf die Patscherkofelbahn. Ich möchte mich an dieser Stelle entschuldigen, ich weiche hier stark vom Thema ab, würde aber wirklich gerne wissen was Ihr denkt ... auch weil es schwierig ist, im persönlichen Bekanntenkreis über diese Thema zu sprechen - zum Glück gibt es ja Internetforen wie dieses. Und versprochen: Am Ende geht es wirklich um die Patscherkofelbahn! Und gerade von den Befürwörtern (von denen es hier sicher einige gibt) würde mich interessieren, was sie denken!
Ich habe eine technische Ausbildung, bin mittlerweile 34 Jahre alt und wohne seit vielen Jahren in verschiedenen Wohngemeinschaften in und um Innsbruck. Mit meinem und dem Gehalt meiner langjährigen Freundin versuchen wir seit vielen Jahren für eine "lebensgerechte" Wohnung zu sparen (also irgendetwas mit ca. 70m² und Balkon). Nur werden wir uns auf Grund der starkten Preissteigerung maximal 45m² leisten können - egal wie lange wir sparen. Klar, wir würden vielleicht irgendwann mal eine Sozialwohnung bekommen - aber eigentlich macht man eine Ausbildung doch auch, um im Alter eine gewisse Sicherheit zu haben (in der Regel in Form einer Eigenimmobilie) - oder nicht?
Das soll hier definitiv kein "herumsudern" sein - mir geht es gut, in meiner WG habe ich nette Mitbewohner - und seit 3 Monaten wohnt hier auch ein Baby. Die Eltern wohnen beide bei uns in der WG und beide haben auch eine gute Ausbildung. Seit letzter Woche überlegen Sie auch, eine Sozialwohnung zu beantragen (die auch sicher schön sein wird).
Aber dennoch - und genau deswegen denke ich: Viele in meiner Generation schämen sich dafür, dass sie den Lebensstandard ihrer Eltern nicht halten können. Das „nicht darüber sprechen“ nimmt mir manchmal wirklich die Luft zum Atmen – schließlich geht es letztendlich um ein Grundbedürfnis:
Wohnen!!
Wie wir alle wissen, wird das Patscherkofelbahprojekt knapp unter 60 Mio. Euro kosten – und das Projekt ist finanziell nicht nachhaltig. Zum Vergleich: Das größte aktuelle Wohnbauprojekt (Campagne-Areal) kostet der Stadt Innsbruck ca. 35 Mio Euro* - und damit werden ganze 2000 Wohnungen gebaut! Jetzt frage ich euch: Auch wenn die neue Bahn sicher toll und schön wird: Wäre es nicht sinnvoller, das Geld anders zu investieren um den Wohnungsmarkt endlich einmal wirklich zu entlasten? "
Quelle:http://www.strassenbahn.tk/inntram/index.html
Re: Patscherkofel
Verfasst: 24.04.2017 - 14:09
von Tyrolens
Der Innsbrucker Immobilienmarkt krank sicher nicht daran, dass zu wenig gemeinnützig gebaut wird. 
Mit der Patscherkofelbahn hat das auch sonst nicht viel zu tun. Mit dieser Argumentation könnte man ja gegen jede Form der Investition außerhalb des gemeinnützigen Wohnbaus sein.
Dass die Baby Boomer weit über den Verhältnissen unserer Volkswirtschaft leben, sollte bekannt sein.
Es liest sich so, als wollte der Autor so lange auf eine Wohnung sparen, bis er sie zu 100% mit Eigenmitteln bezahlen kann. Das ist natürlich weitaus schwieriger, als den Kauf per Kredit zu finanzieren.
Aber wie du so schön schreibst: "Grün affin".
Re: Patscherkofel
Verfasst: 24.04.2017 - 17:30
von Kris
Nunja, der Luxus am Kofel wird aus dem Stadtbudget bezahlt. Umgelegt auf jeden Innsbrucker Erwerbstätigen ergeben die (zuletzt) erwähnten Gesamtkosten von 70Mio€ etwa 1400€.
Diese 1400€ müssen also "irgendwie" von jedem Local erwirtschaftet werden. Durch erhöhte Abgaben und Gebühren oder gekürzte Ausgaben oder erhöhte Kreditaufnahme mit wiederum gleichen Konsequenzen.
Verdünnt über vieles, im einzelnen nicht zuordenbar. Der Betrag ist aber hoch genug, dass er "spürbar" wird.
Dies umso mehr als eine Umwegrentabilität hier nur in sehr geringen Masse gegeben ist da der Winterkofel explizit nicht als "Investition in den Tourismus" ausgerichtet ist (auch weil dies illegal wäre, was somit ein weiterer Grund der Abtrennung von (Tourismus-)Igls Dorf sein dürfte):
Mich wundert dass private Skigebietsbetreiber im Innsbrucker Einzugsgebiet (insbes. Fröschl von der Lizum) hier nicht den Klagsweg gehen. Der Staat als Investor im privaten Umfeld MUSS sich per Gesetz an Kriterien von verantwortlichem/ökonomischen wirtschaftsgebahren halten, was hier definitiv nicht der Fall ist. Nahezu unendliche Mittel führen sehr wohl zu Wettbewerbsverzerrungen.
Dies auch zum Nachteil der ebenso durch (Para-)Steuergelder finanzierten Kleingebiete Muttereralm, Götzens, Tulfes und wie sie alle heißen...
Über Fröschl wird oft gelästert ob seiner vermeintlich "alten" Liftanlagen in der Axamer Lizum, jedoch muss er als Unternehmer diese vollständig aus eigener Tasche (re-)finanzieren, er wirtschaftet also. Während Innsbruck nur so klotzen kann mit Steuergeldern.
Zb. eine nicht mal so so kleine Pumpstation inklusive Räumlichkeiten nach 9 Saisons auf den Müll werfen aus mehr als obskuren Gründen, dito Panoramabahn und wohl auch Olyexpress.
Es wurde im Vorfeld des Kaufs der Anlagen am Kofel kein Gutachten bzgl. Renovierung der Bestandsinfrastruktur erstellt, weder bzgl. Pendelbahn noch sonst-was. Somit ergibt sich ein Bild rein politische Entscheidungen zugunsten einer sehr speziellen Klientel, unter besonderer Ausklammerung der Bedürfnisse Igler- und Stadtbevölkerung.
Übrigens wird aktuell ein 14m hohes Geschiebe/Regenrückhaltebecken gefordert von den entsprechenden Behörden, wohl wg. Erweiterung des privaten Golfplatzes, neuen Parkplatzflächen und in der Vergangenheit gerodeten Waldflächen für den Heiligwasserskibetrieb. Dies wird frecherweise aus anderen (Steuer-)töpfen bezahlt ..
Hoffe wenigstens dass die Stadt die in der Vergangenheit gegenüber den Locals arroganten Schneiverantwortlichen rauskickt...
Eine Rüge des Rechnungshofs ist wohl zu erwarten, aber dann sind die Steuerunsummen bereits versenkt.
Re: Patscherkofel
Verfasst: 25.04.2017 - 19:05
von sakul93
Im Blog gibts ein Video, wo auch die Mittelstation als Visualisierung gezeigt wird:
http://blog.patscherkofelbahn.at/artike ... n-hausberg
Re: Patscherkofel
Verfasst: 25.04.2017 - 22:18
von Kris
Impressionen:
Der Komplex an der Talstation des OLEX war 9 Wintersaisons in Betrieb. Er beinhaltete das bekannte Restaurant an der Schneefront, sowie im Untergeschoss Kassa und Betriebsräume und die Hauptpumpenanlage der Beschneiungsanlage (Talstation -> Ochsalmspeicher, 2x355kW, 100m^3/h) und einen Intersport Fachhandel.
Der sehr aufwändige Abriss und nachfolgende Neubau ist nicht nachvollziehbar und nährt somit Spekulationen über Nutzniesser und Einflussnehmer. Die Talstation der neuen EUB wird übrigens fast in gleicher Lage der abgerissen KSB erstellt, also neben dem nun abgerissenem Komplex.



foto upload
Re: Patscherkofel
Verfasst: 26.04.2017 - 19:51
von wetterstein
http://www.tt.com/panorama/12907857-91/ ... ragung.csp
"Am Patscherkofel kommt der Spatenstich vor der Volksbefragung"
Re: Patscherkofel
Verfasst: 04.05.2017 - 12:47
von wetterstein
"Das Gesprächsklima zwischen dem Alpenverein und der Stadt Innsbruck spitzt sich zu."
http://tirol.orf.at/news/stories/2840730/
Re: Patscherkofel
Verfasst: 09.06.2017 - 19:21
von wetterstein
Re: Patscherkofel
Verfasst: 12.06.2017 - 08:39
von stephezapo
Re: Patscherkofel
Verfasst: 24.06.2017 - 13:20
von wetterstein
Re: Patscherkofel
Verfasst: 16.01.2018 - 10:36
von Talabfahrer
Nachdem das eigentlich nichts mehr mit dem "Bautagebuch" zu tun hat, stelle ich das jetzt wieder in die ursprüngliche Diskussionsfolge:
Artikel in der TT vom 16.1.2018:
Der ,,Katastrofel“: Kofelbahnen nehmen Pechsträhne mit Humor
Re: Patscherkofel
Verfasst: 25.08.2019 - 11:59
von raumplaner
Ein wenig unbemerkt von den Diskussion über die sagenhaften Mehrkosten ist dieser Tage eine neue Verbindungspiste zwischen der Familienabfahrt (6) und dem Gasthof Heiligwasser fertiggestellt worden. Der Pistenplan https://www.patscherkofelbahn.at/de/winter#pisten wurde bereits entsprechend adaptiert. Falls es mich einmal mit dem MTB nicht einregnet gibt's ein paar Fotos.
Ebenfalls für Herbst 2019 ist die Errichtung der neuen Parkplatzebenen geplant, noch gibt es dazu aber keine Genehmigung. Bin zudem gespannt, wie die Innsbrucker Verkehrsstadträtin von den Grünen Parkplätze statt Wald mit der medial groß verkündeten Ausrufung des Klimanotstandes in Innsbruck vor ein paar Wochen rechtfertigt. Aber Politiker sind bekanntlich sehr anpassungsfähig, da stellen die Grünen keine Ausnahme dar.
In Planung ist zudem der Ersatz des Kinderliftes oberhalb des Zauberteppiches durch einen Tellerlift - und zwar jener, der derzeit noch bei der alten Talstation der Patscherkofelbahn seinen Dienst versieht. Allerdings hat sich die Patscherkofelbahn seinerzeit vertraglich gegenüber der Agrar verpflichtet, den Schibetrieb in Igls dauerhaft weiterzubetreiben. Eine entsprechende Aufstiegsalternative für diei sog. "Zimmerwiese" will die Patscherkofelbahn allerdings nicht zahlen, ebenso hat man vorsorglich die Beschneiungsanlage bereits demontiert. Momentan gibt es damit weder das Eine noch das Andere.
Re: Patscherkofel
Verfasst: 09.09.2019 - 21:09
von rajc
Wieso stehen eigenlich die ersten 3 Stützen der alten Bahn noch?



Weiter oben alles Rückgebaut inkl. Abriss Bergstation
Re: Patscherkofel
Verfasst: 10.09.2019 - 11:54
von christopher91
Damit die Golfspieler mehr Hindernisse haben
Re: Patscherkofel
Verfasst: 11.09.2019 - 14:50
von raumplaner
rajc hat geschrieben: 09.09.2019 - 21:09
Wieso stehen eigenlich die ersten 3 Stützen der alten Bahn noch?
Die Stütze in Igls oberhalb des Parkplatzes gilt mittlerweile offiziell als Mobilfunkmast. Es wurde ein separates Genehmigungsverfahren durchgeführt damit diese Stütze als solche weiter stehen bleiben kann. Ansonsten hätte man sie samt den ganzen Antennen entfernen und an der gleichen Stelle einen neuen Masten errichten müssen.
Die Stützen im Golfplatz sollten ursprünglich heuer im März entfernt werden, gleichzeitig mit dem Umbau der den Golfplatz querenden ÖBB-Leitung (die macht momentan noch den "Knicks" unter der nicht mehr existenten Pendelbahn). Die Leitungserneuerung verzögerte sich aber, sodass die Golfsaison bereits wieder begonnen hatte - und noch andauert.
Re: Patscherkofel
Verfasst: 04.10.2019 - 17:53
von Highlander
Die Kostenexplosion könnte der ehemaligen Bürgermeisterin und jetzigen Vizebürgermeisterin von Innsbruck Ihren Job kosten...
https://www.tt.com/politik/landespoliti ... emeinderat
Re: Patscherkofel
Verfasst: 04.10.2019 - 21:07
von wetterstein
Re: Patscherkofel
Verfasst: 09.10.2019 - 18:57
von Werna76
Zum Thema, Situation eskaliert anscheinend, die Geschäftsführer wurden abberufen:
https://www.meinbezirk.at/innsbruck/c-l ... r_a3677034
Re: Patscherkofel
Verfasst: 10.10.2019 - 05:52
von Highlander
da pfeift ja ganz schön der Föhn durch den politischen Blätterwald von Innsbruck... 
das Tuch zwischen Bürgermeister und Vize-Bürgermeisterin ist scheinbar zerschnitten...
Re: Neues am Patscherkofel – Innsbruck-Igls
Verfasst: 13.06.2020 - 20:51
von Tyrolens
Glück habe's echt keines:
https://tirol.orf.at/stories/3053048/
Mir scheint das ein sehr ungewöhnlicher Schaden zu sein.
Re: Neues am Patscherkofel – Innsbruck-Igls
Verfasst: 14.06.2020 - 11:56
von Malli
Weiß jemand warum beim Neubau der Patscherkofelbahn in den Betriebsvereinbarungen ein Fahrradtransport strikt ausgeschlossen wurde? Rein technisch dürfte das ja kein Problem sein...
Re: Neues am Patscherkofel – Innsbruck-Igls
Verfasst: 14.06.2020 - 12:19
von wetterstein
Das ist bitter, aber ob die Standseilbahn nun wegen Südföhn, Westwind, Schönwetterthermik oder technisch stillsteht, macht auch keinen Unterschied mehr
https://www.tt.com/artikel/30736723/mot ... diskussion
Re: Neues am Patscherkofel – Innsbruck-Igls
Verfasst: 14.06.2020 - 13:46
von Christopher
Malli hat geschrieben: 14.06.2020 - 11:56
Weiß jemand warum beim Neubau der Patscherkofelbahn in den Betriebsvereinbarungen ein Fahrradtransport strikt ausgeschlossen wurde? Rein technisch dürfte das ja kein Problem sein...
Weil auf den Wegen um Igls das downhillen und mountainbiken theoretisch sowieso verboten ist. Die Zweiräder sollen sich auf der Nordkette und an der Muttereralm austoben. Fahrradtransport am J ist theoretisch auch nur für Anwohner erlaubt. (in Richtung Igls)