Dachstein hat geschrieben: Alles in allem - das Ganze hängt sehr komplex zusammen und kann imo. nicht alleine an einem Fakt (KSB, Carvingski, etc.) festgemacht werden.
Korrekt. Da hat jeder Fakt seinen Anteil daran. Wenn nur einer Auftritt wären die ganzen Veränderungen nicht nötig. Da das aber sehr selten bis gar nicht vorkommt, gibt es halt eben die Veränderung, in unserem Fall die planierte Piste und die Kindersicherung. Ob sinnvoll oder nicht, darüber lässt sich bestimmt noch Jahre diskutieren
Dachstein hat geschrieben:Missverständnis ist alles, oder? ;) Ich haben gesagt, dass die Chance, dass jemand aus dem Sessel fällt bei einer KSB mit 4000 Personen in der Stunde höher ist als bei einem ESL mit 500 Personen in der Stunde.
Ja, war ein Missverständnis, ich ging von der Wahrscheinlichkeit für den einzelnen Skifahrer aus..
Petz hat geschrieben:Wenn´s nach mir persönlich ginge würde ich die glatten Polsterauflagen verbieten und eine Armlehnentrennung zwischen den einzelnen Plätzen bei Mehrpersonensesseln vorschreiben
Interessante Idee - dann hätte wenigstens jeder gleich viel Platz und man würde nicht eingequetscht werden :)
Petz hat geschrieben:Schwere Abfahrten sollten außerdem ausschließlich durch Bügelschlepplifte oder KSSL´s erschlossen werden dürfen, dann kämen jene Schiläufer die mit den Abfahrten überfordert wären, mal schon gar nicht rauf.
Vergiss nicht die ganzen Toten, die in vereisten, steilen SL-Trassen umgekommen sind ...
Man könnte übrigens Sesselbahnen auch sicherer machen, indem man den Bodenabstand einfach ein paar Meter niedriger macht, so dass man maximal 1-2 Meter tief fallen würde. Das würde dann auch gleich bei abstürzenden Sesseln helfen..
starli hat geschrieben:
Man könnte übrigens Sesselbahnen auch sicherer machen, indem man den Bodenabstand einfach ein paar Meter niedriger macht, so dass man maximal 1-2 Meter tief fallen würde. Das würde dann auch gleich bei abstürzenden Sesseln helfen..
In der Sanitätslehre gelten Stürzte ab einer Höhe 0,5 Meter als Stürze aus großer Höhe und können somit tödlich sein. Daher nützt ein tieferlerlegen des Seiles nicht wirklich was. Was es aber bringen wird ist der Fakt, dass die Anlage mehr an den Boden angepasst werden muss - mehr Stützen, mehr Unterhaltungsaufwand (Ausschaufeln der Trasse, Wartung der zusätzlichen Stütze(n)), mehr Kosten... Da ist eine Personensicherung wesentlich günstiger und vor allem auch mehr von Nutzen...
Beim einten oder anderen Vorschlag der hier jetzt gemacht wurde muss man sich ernsthaft fragen ob die Autoren in letzter Zeit einen 0der mehrerez u heftige Abflüge hatten.
Hänge wo es steiler und schwerer wird nur mehr mit Schlepper erschliessen?
Der SL Märwig auf der Lauchernalp erschloss direkt eine schwarze Piste, diente aber auch als Zubringer für den SL Gandegg mit roten Pisten, und musste nach zwei tödlichen Unfällen zwangsweise ersetzt werden. Zwagsweise hiess in dem Fall zwangsstillegung auf ende Saison. Damals schrieben wir das Jahr 1985 und Komfort war noch weitestgehend ein Fremdwort.
Bodenabstand max. 2 Meter?
Ja machen wir gleich, aber reg dich dann bitte nicht über das zwangsweis folgende Integralhelobligatorium auf Skipisten wo eine Sesselbahn drüber fährt auf.
Der letzte Regierungsvertreter wo an einer Pressekonferenz etwas für die Menschen positives gesagt hat und dies dann auch später eingehalten hat war Günter Schabowski am 9.11.1989.
starli hat geschrieben:
Man könnte übrigens Sesselbahnen auch sicherer machen, indem man den Bodenabstand einfach ein paar Meter niedriger macht, so dass man maximal 1-2 Meter tief fallen würde. Das würde dann auch gleich bei abstürzenden Sesseln helfen..
In der Sanitätslehre gelten Stürzte ab einer Höhe 0,5 Meter als Stürze aus großer Höhe und können somit tödlich sein. Daher nützt ein tieferlerlegen des Seiles nicht wirklich was. Was es aber bringen wird ist der Fakt, dass die Anlage mehr an den Boden angepasst werden muss - mehr Stützen, mehr Unterhaltungsaufwand (Ausschaufeln der Trasse, Wartung der zusätzlichen Stütze(n)), mehr Kosten... Da ist eine Personensicherung wesentlich günstiger und vor allem auch mehr von Nutzen...
Das Thema mit dem aufs Minimum reduzierten Bodenabstand hatten wir hier schon mal. Anscheinend gehen die Vorschriftenerlasser in Japan diesen uns etwas grotesk erscheinenden Weg.
Ich selbst waere vor ca. 10 Jahren auch beinahe mal aus einem fixen 2er-Sessel rausgeflogen, nachdem der gemeinsame Einsteigevorgang total daneben ging, weil ich den Lift nicht kannte, der unbekannte Nachbar was ganz anderes machte, als ich erwartet hatte, und der antike Sessel auch nur eine im wahrsten Sinn brettlebene klapprige Sitzflaeche hatte. Das "Sicherungssystem" war die bewaehrte selbst zu schliessende Kette, an deren Betaetigung ich aber gar nicht denken konnte, weil ich erst mal mit Klauen und Zaehnen darum gekaempft habe, die andere Arschbacke schief auf der Sesselvorderkante haengend irgendwie auf die Sitzflaeche hochzubringen. Der Liftbediener hat sich das seelenruhig angeschaut, und sich anscheinend ueber den unbeholfenen Fahrgast gewundert. Anhalten war nicht vorgesehen. Bodenabstand war schon deutlich mehr als 50 cm. Ort war in Big Sky in Montana, und einen Teil der damals (immer noch?) dort fahrenden Sessellifte haette man direkt in den Kernbestand der Lieblingslifte von vovo, Muenchner, kris und starli aufnehmen koennen. Die US-Freunde stellen da halt ein Schild hin "Only for trained skiers" und das war's dann. Es wurde gewarnt, und wenn's einen runterhaut, kann man das mit dem ortsansaessigen Chirurgen und der eigenen -hoffentlich- vorhandenen Krankenversicherung ausmachen. Fazit fuer's aktuelle Thema: Das beste Sicherungssystem hilft nichts, wenn schon beim Einsteigen was gruendlich schief geht. Siehe den Unfall letztes oder vorletztes? Jahr in Westendorf, wo ein Kind auch nur die Sesselkante erreicht hat, und dann nach gescheitertem Festhalten durch die Mitfahrer an einer ziemlich hohen Stelle runterfiel.
Talabfahrer hat geschrieben: Fazit fuer's aktuelle Thema: Das beste Sicherungssystem hilft nichts, wenn schon beim Einsteigen was gruendlich schief geht. Siehe den Unfall letztes oder vorletztes? Jahr in Westendorf, wo ein Kind auch nur die Sesselkante erreicht hat, und dann nach gescheitertem Festhalten durch die Mitfahrer an einer ziemlich hohen Stelle runterfiel.
Für fixe Anlagen ja, bei einer Anlage mit automatischem Schließbügel stünde die Bahn allerdings still, denn der Schließbügel hätte nicht schließen können, folglich wäre der Schalter an der Schließschiene betätigt worden - ein Abrutschen von der Sesselkante wie in Westendorf wäre wohl an einer KSB mit diesem Sicherheitsfeature nicht passiert.
Talabfahrer hat geschrieben: Die US-Freunde stellen da halt ein Schild hin "Only for trained skiers" und das war's dann.
So ein ähnliches Schild habe ich am Freitag bei einem meiner Hauslifte auch enrdeckt. Darauf stand "Benutzung der Liftanlage auf eigene Gefahr". Es dürfte noch aus der Anfangszeit des Liftes stammen. Sowas an jeder Einstigesstation im Tal und gut ist.
Nur hilft das nichts, weil man sich so nicht aus der Verantwortung stehlen kann. Der Betreiber ist für das sichere Einsteigen seiner Fahrgäste verantwortlich.
Da offenbart sich auch der interessante Gegensatz zwischen USA und Europa, einerseits kann man in USA nen Autohersteller verklagen wenn man selbst zu blöd war eine komplett verschobene und deshalb umgefaltete Fußmatte im Auto zu erkennen, andererseits können die dortigen Liftbetreiber noch mit nem einfachen Schild die Haftung ausschließen.
Petz beendet seine Mitgliedschaft mit Ende Juni 2020 aufgrund unüberbrückbarer Differenzen bez. der Auslegung der Forennettique welche ich in der aktuell von den Moderatoren praktizierten Form als Zensur einstufe. Ich bleibe aber bis auf weiteres im persönlichen Ausstiegstopic und per PN für Fragen, Hilfe beim Modellbau etc. noch aktiv.
Kris hat geschrieben:Kindersicherung in primitiven Kulturen: http://spon.de/ve5rx
Von den Kindern, die, wie im zitierten Film gezeigt, täglich mit Gefahr umzugehen lernen müssen, indem sie ihre körperlichen Fähigkeiten einsetzen, fiele bestimmt kein einziges selbst aus dem windigsten ungesicherten Sessellift. In unserer westlichen Rundum-Sorglos-Vollversicherten-Kultur lernt doch kaum mehr ein Kind, auch nur ein bisschen Eigenverantwortung zu übernehmen. Auf die Gefahr hin, dass ich jetzt als Ketzer geteert, gefedert und dann geröstet werde, ist das letztlich unseren DINK oder maximal 1-Kind-Familien geschuldet, die das nur einmal vorhandene Humankapital schon im frühesten Kindergartenalter nur noch im mindestens 2.5-Tonnen-SUV mit 14 Airbags und auch nur noch im 20-fach-Testsieger-Vollkörperschalen-Kindersitzsystem in den Kindergarten und anschließend noch jahrelang in die Schule bringen. Dass dann gelegentlich eines der wenigen Kinder, die noch mit dem Roller oder dem Radl in die Schule kommen, nicht vom Rückwärtsfahrassistenten und der Bilderkennung der vollausgestatteten Panzerwagen erkannt und dann leider plattgewalzt wird, ist ein kleiner pikanter Nebeneffekt.
Wenn man diese vollgesicherten Kinder, die aus unendlicher elterlicher Sorge gar nicht mehr lernen können, sich koordiniert zu bewegen und vor allem auf sich selber aufzupassen, dann in einen Lift setzt, dann landet man halt logischerweise beim Ruf nach dem narrensicheren Arretierungsroboter.
Klar, es ist bitter, wenn was passiert, und kaum jemand bei uns wird Verhältnisse, wie sie in vielen Teilen der Welt aus verschiedenen Gründen schon Kinder einem täglichen Überlebenskampf aussetzen, bei uns haben wollen, aber ein kleiner Blick über den Tellerrand sollte uns schon mal den teilweisen Luxuscharakter der hier geführten Diskussionen vor Augen führen.
Ich zeige in Vorträgen, die ich gelegentlich mal zu Themen aus dem Bereich "Luftfahrtsicherheit" halte, wo wir auch gewohnt sind, in Millionstel oder Milliardstel-Unfallwahrscheinlichkeiten zu argumentieren, Bilder der folgenden Art mit Untertiteln wie "Transportation Safety??":
@ "primitive" Kulturen (der Ausdruck gefällt mir schon mal überhaupt nicht, handelt es sich sehr wohl um eine Hochkultur!): nur ob die dann auch den Lebensstandard haben, wie wir haben, sei mal dahingestellt - man stelle sich vor - wenig sauberes Trinkwasser, abenteuerliche Elektroinstallationen, Autos, die eine interessante Sicherheitsausstattung aufweisen, eine für unsere Verhältnisse unbeschreibliche Sanitärsituation, medizinische Versorgung uvm...
Entweder unsere Kultur und mal schlucken, wenn etwas einem nicht zusagt, oder sich mal für eine Woche in ein Township in Südafrika setzen, und schaun, wie es dort zugeht. Grundsätzlich kann man nur froh sein, dass man in einer Kultur lebt, die sich so entwickelt hat wie unsere - egal ob jetzt mit Schließbügel oder ohne - denn unsere Mitteleuropäische Kultur bietet immer noch sehr viel Sicherheit und gewöhnten Luxus verglichen zu anderen Kulturen - freilich geht es dort auch und die Leute sind glücklich, haben aber eine vollkommen andere Lebenseinstellung als wir.
Kris hat geschrieben:Kindersicherung in primitiven Kulturen:
Natürlich war das als Provokation gemeint. Viele indigenen Kulturen dieser Länder sind unseren vermeintlichen Hochkulturen haushoch überlegen. Beispielsweise exestieren/exestiertenGesellschaftsformen in Burundi, die Bescheidenheit in der Selbstentwicklung kennen, die "Justizprobleme" intern lösen und dennoch prosperierende Gesellschaften herausgebracht haben: Ohne Gefängnisse, ohne Waffengewalt.
Wir sorgen dennoch bestens dafür, dass deren Kulturen durch unseren besseren Leitkulturen ersetzt werden. Um derart zugunsten einer modernistischen primitivkultur ("Der Markt") in Gewalt und Elend unterzugehen. Townships Südafrika, gutes Beispiel.
Z.zt. arbeite ich mit innen unglaublich reinen und reichen Leuten aus aller Herren Länder an einem wunderschönen Projekt. Nexte Woche geht für einige Zeit zum Hochgebirgstraining ins Militärlager Wattener Lizum...
Achja, hier gehts um den Schliessbügel.
Also bitte zurück zum Wirken unserer Leitkultur bitte!