Schnee aus allen Rohren
Skiwelt Wilder Kaiser/Brixental:
Aufatmen im größten zusammenhängenden Skigebiet Österreichs bei Kitzbühel mit 260 Pistenkilometen und 90 Liften. Nach dem stürmisch-warmen Wochenende rieselt seit Wochenbeginn leise der Schnee. Viel entscheidender aber ist: Die Temperaturen sind gefallen. "Jetzt können die Schneekanonen wieder arbeiten," sagt Rudi Köck von den Berbahnbetrieben in Brixen im Thale. Das wurde aber auch Zeit: Denn der letzte Schnee fiel im Skigebiet rund um den höchsten Berg der Region, der Hohen Salve (1829 m), Mitte Dezember. Zu Weihnachten waren nahezu alle Lifte in Betrieb, doch gegen die milde Witterung im Januar konnten auch die Schneekanonen, die hier 180 der 250 Pistenkilometer beschneien, nicht mehr anschießen. Zwischenzeitlich surrten nur noch 18 der 90 Lifte, derzeit sind knapp wieder 50 Anlagen in Betrieb, Tendenz steigend. Webcams:
www.skiwelt.at
DolomitiSuperski/Südtirol:
Worauf sie am Wilden Kaiser noch warten - Südtirol hat ihn: Schnee satt. Bis zu 40 Zentimeter fielen allein in der Nacht von Montag auf Dienstag - erst am Donnerstag soll es aufklaren, bei bis zu -8 Grad dürfen sich Skiläufer in dem riesigen Areal, einem Zusammenschluss von zwölf Skigebieten, über perfekte Pistenbedingungen freuen. Derzeit sind von 450 Liften 440 in Betrieb. Über Schneemangel auf den Pisten musste sich indes bislang - trotz milder Temperaturen - eigentlich niemand beklagen. In Cortina d'Ampezzo, in Gröden, Alta Badia und Kronplatz weiß man - bedingt durch die südliche Lage - mit milderen Wintern umzugehen. 90 Prozent der Pisten - also schier unvorstellbare 1100 Kilometer - sind künstlich beschneibar, "und unsere Schneemacher," schwört Pressechef Dr. Gerhard Vanzi, "sind die besten der Welt".
Webcams:
www.dolomitisuperski.com
Sauerland:
Die Spezialisten für Kunstschnee haben auch im Sauerland mit mehrwöchiger Verspätung die Arbeit aufgenommen. Seit der Nacht zu Dienstag laufen erstmals flächendeckend die Schneekanonen, die bei minus zehn Grad Kunstschnee aus klarem Wasser produzieren. "Bis Samstag werden wir eine Schneeschicht von 30 Zentimetern auf den Hängen im Kerngebiet bieten können", berichtet Michael Beckmann, Tourismusdirektor von Winterberg. Einschränkungen wegen der Orkanschäden im Sauerland müssten die Skigäste nicht befürchten. "Die Großraumparkplätze werden bis zum Wochenende geräumt, die beschädigten Liftseile repariert", verspricht Beckmann. Anders verhält es sich mit dem Angebot für Langlaufsportler. Die Loipen sind bis auf weiteres gesperrt, da sie durch die zerstörten Waldgebiete führen.
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www.wintersport-arena.de
Harz:
Eine Alternative zum Sauerland finden Langlauf-Sportler im Harz vor. Dort sind die Orkanschäden zwar ebenfalls enorm, die wichtigsten Loipen sollen aber so schnell wie möglich geräumt werden. Mangelware bleibt auch im Harz der Naturschnee. "Aktuell haben wir fünf Zentimeter", so Christian Klamt, Kurdirektor von Braunlage. Da die Region mit Ausnahme der Orte St. Andreasberg und Hahnenklee über keine Beschneiungsanlagen verfügt, bleibt nur der sehnsüchtige Blick zum Himmel.
Webcam:
www.harzinfo.de
Schwarzwald:
In dem Skigebiet rund um den Feldberg im Schwarzwald warten die Liftbetreiber ebenfalls auf Naturschnee. "Die Stimmung ist bereits winterlich, aber die aktuell gemessenen zehn Zentimeter Schnee sind für echten Wintersport zu wenig", berichtet Tourismusdirektor Volker Haselbacher. Derzeit sind nur ein Drittel aller Lifte geöffnet, die Pisten können durch die vorhandenen Schneekanonen ausreichend beschneit werden. "Wenn bei der anhaltenden Kälte bald auch die Niederschläge folgen, kommen wir möglicherweise in dieser Saison mit einem blauen Auge davon", hofft der Touristiker. Im vergangenen Jahr waren auf dem Feldberg noch vier Meter Schnee gemessen worden.
Webcams:
www.feldberg-schwarzwald.de
Bettmeralp:
"Wir sind nicht unglücklich, wenn es weiter schneit." Auf die Schweizer Art bringt Tourismusdirektor Bernhard Stucky seine Freude zum Ausdruck, dass sich Bettmeralp, der autofreie Skiort im Oberwallis, gestern in ein winterliches Bilderbuch-Dorf verwandelte. Strahlend weißer Neuschnee auf Dächern und Tannen, alle 36 Lifte laufen, die beiden Loipen sind gespurt. Und das rechtzeitig zu Beginn der Hauptsaison am Wochenende. Bis zum 10. März gibt's keine freie Betten auf der Bettmeralp.
Webcam:
www.bettmeralp.ch
Ski Amadé/Salzburger Land:
Eigentlich kann Flachau, einer der zentralen Orte von Ski Amadé, Frau Holle in Rente schicken. "100 Prozent unserer Pisten werden beschneit", erklärt Elisabeth Greimeister vom Tourismusverband. "Skifahren war nie ein Problem, die Pisten sind seit Anfang Dezember präpariert." Schöner ist's trotzdem, wenn wie gestern der Schnee vom Himmel fällt und auch die Landschaft drumherum einpudert. "Vielleicht kriegen wir sogar genug Schnee für die Loipe zusammen", hofft Greimeister. Die Tourismusfachfrau ist zuversichtlich. "Der Winter ist immer noch gekommen."
Webcams:
www.flachau.com
St. Anton/Arlberg:
Die Sprecherin des Tourismusverbandes gibt es ja unumwunden zu: "Wer unten in den Ort hineinkommt, der schaut schon ein bisschen komisch." Schnee in St. Anton? Fehlanzeige. Oben auf den Pisten aber, schwört Wilma Himmelfreundpointner, herrschen "beste Verhältnisse." Von 85 Liften laufen 76, selbst die Talabfahrt ist geöffnet. Nur die Freerider haben das Nachsehen. "Abseits der präparierten Pisten sieht es bislang nicht so gut aus," so Himmelfreundpointner. Auch wenn es noch an natürlichem Schnee mangelt: Die Kälte ist da, die Schneekanonen können arbeiten. Die Bilder der letzten Wochen dürften sich so schnell nicht wiederholen: "Das ging hier bei den milden Temperaturen zu wie beim Sonnenskilauf. Teilweise saßen die Männer mit freiem Oberkörper in der Sonne."
Webcams:
www.stantonamarlberg.com