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Neues auf der Muttereralm – Mutters/​Götzens

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Tyrolens
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Beitrag von Tyrolens »

Zwischen Glungezer und dem Patscherkofel liegt halt der größte Zirbenbestand der Alpen.

http://www.tirol.gv.at/themen/umwelt/na ... ofel.shtml

Das dürfte im Bewilligungsverfahren ziemlich Probleme bringen. Zu Recht, wie ich meine.

Aber ein lässiges Skigebiet könnte man dort oben schon aufziehen. Theoretisch zumindest.

Vorschläge bitte ;)

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starli
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Beitrag von starli »

Ja Himmelhilf, dann bauts halt nur den Rest bis auf die Bahn vom Tal aus, dann wären wenigstens die "normalen" Bahnen mal realisiert und von der Lizum aus fahrbar, und für die restliche Bahn vom Tal aus kann man zwischen Mutters und Axams noch hundert verschiedene Standorte projektieren :)

Im Zweifelsfall baut man halt unterhalb des geplanten Sessellifts auf der Götzner Abfahrt noch einen kurzen Lift vom Tal aus ... oder warum nicht zwei Zubringer? Sowohl bei der besprochenen Götznerabfahrt, als auch auf der alten Strecke der MAB? Dann wäre der achsoböse Touristenverkehr schon mal halbiert! Oder noch besser: Alte MAB-Station und Axams an der Axamer Abfahrt, und selbige beschneien!
Emilius3557
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Beitrag von Emilius3557 »

Also tut mir Leid, aber das wäre doch fast schon pervers ein unerschlossenes Gebiet zu erschließen und ein bereits erschlossenes (Pistenrodungen etc., einige Lifttrassen) wieder zuwuchern zu lassen. Warum wird egtl die 8 EUB nicht auf der allen MAB-Trasse errichtet?
Rob
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Beitrag von Rob »

Wieder ein Artikel von www.tirol.com:
Skipark-Berufung zurückgezogen
Landesamtsdirektor Hermann Arnold will seinen Kampf gegen den Skipark Mutters weiterführen, Armin Heller zog seinen Einspruch allerdings zurück.
Von MARKUS HÖSCHELER
INNSBRUCK, MUTTERS. Zu Beginn des Jahres beriefen beide noch gegen die Realisierung des Skiparks Mutters - am Ende des Jahres trennen sich die Verwaltungswege von Hermann Arnold und Armin Heller. Während sich Landesamts­direktor Arnold weiterhin kämpferisch gibt, zog Heller vor kurzem seine Berufung gegen die Wiederbelebung des Skigebietes der Mutterer-Alm-Bahn und den Zusammenschluss mit der Axamer Lizum zurück.
"Die Gemeinde Mutters ist mir entgegengekommen: Sie wird die Gehsteigkanten hochziehen, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen", rechtfertigt Heller die Rücknahme seines Einspruches. "Außerdem werden fünf Zebrastreifen angebracht und Flüsterasphalt verwendet. Zudem wird sich Mutters bei der Anschaffung von Lärmschutzfenstern für die Betroffenen mit 50 Prozent beteiligen."
Arnold nimmt an, dass Heller unter Druck gesetzt worden sei - einerseits von Projektbetreibern, andererseits von Geschäftsinhabern, die Heller und dessen Familie diskriminiert hätten. Der Ex-Berufungswerber bestätigt gegenüber der TT, dass es solche Vorfälle gab: "So geht es in einem Dorf einfach zu. Aber deswegen hätte ich meine Berufung nicht zurückgezogen." Seinen Schritt begründet er damit, dass Mutters seine Forderungen bei Realisierung des Skiparks erfüllen wird.
Das hängt jedoch von der noch ausständigen UVP-Entscheidung (Umweltverträglichkeitsprüfung) des Umweltsenats in Wien ab. Skipark-Gegner Hermann Arnold hat von seiner kritischen Einstellung indes nichts verloren. Für ihn ist das Vorhaben ein "unsinniges Megaprojekt", er bemängelt fehlende Messungen und warnt vor einer erheblichen Luftbelastung durch die Verkehrszunahme. Zudem befürchtet er, dass der Skipark und der Tourismusverband keine Rücksicht auf die zahlreichen Tourengeher nehmen werden.
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Beitrag von Petzi »

Mit der alten MAB Trasse gibt es nur ein Problem - die Talstation ist schon verkauft und andersweitig genutzt und die Trasse gehört der Argargemeinschaft (Steixner Clan), die sich das wie immer sauteuer abkaufen lassen und denen die Interessen des Dorfes komplett egal sind. Wir sind da in Tirol, da gelten Einzelinteressen, nicht gemeinschaftliche Projekte.

Grüsse

Petzi
Tyrolens
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Beitrag von Tyrolens »

Hier ein recht interessanter link, der auch ein wenig die Vorgänge hinter den Kulissen aufzeigt.

http://www.mutterer.at/html%20pages/hei ... %20neu.htm
Tyrolens
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Beitrag von Tyrolens »

Nun scheint der Klier Heinrich Ernst zu machen. Nicht nur, dass sich der Umweltsenat in Wien außerordentlich viel Zeit für seine Entscheidung läßt, sondern auch der Klier Heinrich könnte dieses Projekt noch zum Kippen bringen.

Anbei ein Bericht des ORF Tirol:


Krach im Innsbrucker Tourismusverband
Dicke Luft herrscht derzeit im Tourismusverband Innsbruck und seinen Feriendörfern. Es gibt Auseinandersetzungen um die Ausrichtung des Verbandes, um ein Großprojekt und die Nächtigungszahlen.


Hauptkritiker Heinrich Klier
Mehr als 10.000 Pflichtmitglieder zahlen im Innsbrucker Tourismusverband ihre Beiträge. Aber nicht alle von ihnen sind mit dem Einsatz der Gelder zufrieden. Erster Kritiker und nun an vorderster Front zu finden ist Heinrich Klier, Chef der Stubaier Gletscherbahnen.

Klier attackiert TVB-Obmann Hubert Klingan. Es fehle eine erfolgreiche Strategie, ein erhebliches Nächtigungsminus schlage zudem zu Buche.


"Entscheidung über die Köpfe hinweg"
Klier kritisiert: "Es geht sicher nicht so weiter, es muss eine außerordentliche Vollversammlung her. Es geht nicht, dass eine kleine Gruppe, die noch dazu vom Skitourismus und einem Skigebiet sehr wenig versteht, über unser Geld und unsere Köpfe so hinwegfährt."

"Aufschwung seit der Fusion mit Innsbruck"

Klingan: Klier hat alte Zahlen
Diese Vorwürfe weist TVB-Obmann Hubert Klingan zurück. Die Nächtigungszahlen seien von Klier nicht richtig interpretiert. Der Trend zeige insgesamt nach oben. Klier habe die Zahlen von 1990. Die Dörfer seien aber erst 98/99 mit Innsbruck fusioniert worden. Seit damals gebe es bei den Dörfern eine Zunahme um zwölf Prozent.

Streit um Mutterer-Alm
Zweiter Streitpunkt ist der geplante Skipark Mutters. Das Großprojekt um rund 25 Millionen Euro sei ein Irrsinn, schreibt Klier in einem Brief an den Tourismusverband. 20 Hektar Schutzwald würden vernichtet, für einen Skipark im Gebiet von zwei Murengräben und drei Lawinenhängen. Klier kritisiert, alle Skigebiete im Inntal seien konkursreif. "Es kann nicht wahr sein, dass sich hier etwas Neues aufreißt."



Gewinne nach wenigen Jahren
Der Innsbrucker Tourismusverband setzt jedoch alles daran, das Großprojekt zu realisieren. Hubert Klingan sagt, man habe es öfters durchgerechnet: Im Kartenverbund mit der Axamer Lizum könne man in drei bis vier Jahren erste Gewinne machen.


Keine kleine Lösung für Mutters
Im Tourismusverband baut man auf das Know-How von Seilbahner Karl Pittl. Von einer kleinen Lösung im Gebiet der Mutterer Alm-Bahn will man nichts hören.

Breiten Widerstand angekündigt
Heinrich Klier sieht sich erst am Anfang seines Kampfes. Nach der Gemeinderatswahl will er mit zahlreichen Gleichgesinnten für ein Umdenken im Tourismusverband sorgen. Mit Prominenz aus Politik und Wirtschaft, wie er ankündigt.

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Af
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Beitrag von Af »

Tyrolens hat geschrieben: Erster Kritiker und nun an vorderster Front zu finden ist Heinrich Klier, Chef der Stubaier Gletscherbahnen.
Soso, der Chef der Stubaier Gletscherbahnen ist gegen das Projekt. Wen wunderts? Sind sicher alles wichtige Gründe, die nichts mit einem evtuellen Besucherrückgang am Stubaier zu tun haben... :D

Naja, mal kucken, wie´s weiter geht.

Stimmts eigentlich, das die Bahnen schon geliefert wurden, und jetzt auf Halde liegen, bis gebaut werden kann?

Grüsse nach Innsbruck.
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starli
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Beitrag von starli »

Tyrolens hat geschrieben: Klier kritisiert, alle Skigebiete im Inntal seien konkursreif. "Es kann nicht wahr sein, dass sich hier etwas Neues aufreißt."
Hallo? Gerade deshalb sollten die Skigebiete entweder fusionieren, sich vergrößern, neue Lifte gebaut werden, damit die interessanter werden und mehr Touristen anziehen!!

Klar, Klier ist es am liebsten, wenn die Skigebiete im Inntal um Innsbruck schließen, weil er dann mehr Geld für ihn übrigbleibt!!

Wie würde es mir gefallen, wenn nächstes Jahr noch 2-3 der Innsbrucker-Großraum-Skigebiete zur Regio Card wechseln würden und sich die Hälfte der Innsbrucker statt des überteuerten Großraumtickets die RegioCard kaufen und dann dem Stubaier Gletscher den Rücken kehren ... :-)
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snowworld
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Beitrag von snowworld »

ich finds eh ein wunder, dass meine eine bank gefunden hat die das projekt mutterst finanziern will! hat man denn eine?

ich bin auch für zusammenschlüsse zwischen bestehenden gebieten jeder art! :ja: aber das projekt mutters? die wohl grösste neuerschließung seit vielen jahren! in nicht naturschneesicherer höhe im föhngebiet! 8O ich finde es gibt sinnvollere projekte!

der patscherkofel ist ja wohl auch nicht super angenommen? kenne niemand der mal da war und hab hier auch noch kein bericht gelesen! die neuerschleißung braucht eigentlich niemand wirklich 8O bin nicht dafür! :lol: nur der innsbrucker an sich wäre dann schneller auf der piste :lol: wenn ich innsbrucker wär würd ich für das projekt wahrscheinlich protestieren damit es zustande kommt 8)
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Beitrag von Tyrolens »

Finanziert wird der Spaß z.T. vom Tourismusverband.


Damit, dass es zur Zeit in der Umgebung um IBK keine lebensfähigen Skigebiete gibt, hat der Klier schon recht. Es gutes Beispiel ist der Patscherkofel. Was da Mio. reingesteckt wurden, für nix und wieder nix.
Seien wir uns doch ehrlich: Weder Schlick, noch Lizum, Patscherkofel und Glungezer werden je konkurrenzfähig sein können.


Die Zukunft des Skilaufs rund um IBK sehe ich sowieso anders. Und nicht nur ich:

a.) Anbindung Weer/Höchfügen/Kaltenbach ist recht wahrscheinlich
b.) Kühtai! Anbindung über Rietz o.ä. würde zum einen das Sellrain verkehrstechnisch entlasten und den Inntalern ein absolut schneesicheres Skigebiet bringen.

Beide Projekte würden sich auf jeden Fall lohnen und den Inntalern anständigen Skispaß bringen.
Nägel mit Köpfen würd? ich sowas nennen.
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starli
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Beitrag von starli »

Also ich bin sehr wohl der Meinung, daß ein Skigebiet Mutters-Lizum-Schlick im Vergleich gut aussehen wird und konkurrenzfähig ist.

Dazu gehört aber:

1. Wiederinbetriebnahme und Erneuerung an der Mutterer Almbahn
2. Vernünftige Verbindung mit vernünftigen Liften (= Ersatz DSB Birgitzköpfl)

... in weiterer Folge

3. Tunnelverbindungsbahn zur Schlick
4. Talabfahrt Schlick neu und beschneien
5. EUB von Axams richtung Pleisen mit Mittelstation in der Axamerabfahrt
6. Beschneiung Axamerabfahrt


Im Trio jedenfalls besser als Patscherkofel-Glungezer.

snowworld: Warum ich nicht in den umliegenden Skigebieten fahr, sollte ja hinlänglich bekannt sein. Wobei meine Lieblingsabfahrten in dem "Gebiet um Innsbruck" eindeutig die Olympiaabfahrt am Patscherkofel und die Damenabfahrt am Hoadl sind...
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mic
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Beitrag von mic »

...von seilbahn.net . Hat hier etwa jemand Angst vor der Konkurenz??
Muttereralm: Chef der Stubaier Gletscherbahnen Heinrich Klier kritisiert Großprojekt

"Das Großprojekt Skipark Muttereralm um rund 25 Millionen Euro sei ein Irrsinn" so Klier .20 Hektar Schutzwald würden vernichtet, für einen Skipark im Gebiet von zwei Murengräben und drei Lawinenhängen. Klier kritisiert, alle Skigebiete im Inntal seien konkursreif. "Es kann nicht wahr sein, dass sich hier etwas Neues aufreißt."


Der Innsbrucker Tourismusverband setzt jedoch alles daran, das Großprojekt zu realisieren. Hubert Klingan sagt, man habe es öfters durchgerechnet: Im Kartenverbund mit der Axamer Lizum könne man in drei bis vier Jahren erste Gewinne machen. Im Tourismusverband baut man auf das Know-How von Seilbahner Karl Pittl. Von einer kleinen Lösung im Gebiet der Mutterer Alm-Bahn will man nichts hören.

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Beitrag von Emilius3557 »

Das ist schon sehr polemisch von Dr. Klier: "drei Lawinenhänge und zwei Murengräben"
Wenn man gemein wäre und das Thema nicht so traurig könnte man auch gut gegen "seine" schmelzenden Gletscher polemisieren und die geplante Beschneiung von Gletschern als Rauswurf von Geld brandmarken.

Ich war mal im Februar 1997 bei sehr wenig Schnee auf der Axamer Lizum und es hat mir eigentlich sehr gut gefallen. Vor allem die Damen-Abfahrt, oder die Pleisen-Piste, auch die Abfahrt von der Schönbodenbahn ist i.O. Birgitz-Köpfl war wg Schneemangel leider geschlossen.
Pause schwärmt in seinen alten Büchern immer von den beiden großen Nordabfahrten Axamer Abfahrt und Götzener Grube. Zusammen mit der Mutterer Alm-Abfahrt wären das doch drei große interessante Pisten, die man heutzutage natürlich beschneien und lifttechnisch anbinden müsste. Die Axamer Abfahrt wurde früher sogar vom Bundesheer "eingetreten"! Das ist ein Service gewesen als Präparierung im heutigen Sinne ein Fremdwort war.
Für dieses mittelgroße Gebiet wäre auch ein Anfahrt aus München via Zirler Berg interessant.
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Beitrag von miki »

@Mic:
Hat hier etwa jemand Angst vor der Konkurenz??
+ Marius:
Das ist schon sehr polemisch von Dr. Klier: "drei Lawinenhänge und zwei Murengräben"
Wenn man gemein wäre und das Thema nicht so traurig könnte man auch gut gegen "seine" schmelzenden Gletscher polemisieren und die geplante Beschneiung von Gletschern als Rauswurf von Geld brandmarken.
Die selben Gedanken habe ich auch, habe aber bisher nichts gepostet, sonst gäbe es bestimmt wieder einen Frontalangriff von Tyrolens :wink: . Ihr wisst ja alle wie gerne ich die Umweltheinis habe, aber wenn ein Umweltschützer gegen ein Liftprojekt schreit ist er wenigstens glaubwürdig, meistens ist er aus Überzeugung dagegen und nicht wegen irgendwelcher faulen Hintergedanken (meistens, nicht immer). Wenn aber der Chef des grössten Gletscherskigebietes in Tirol gegen ein Liftprojekt in seiner Region ist und dabei Umwelschutzargumente angibt, muss man doch sehr an der Glaubwürdigkeit seiner Aussagen zweifeln :? . Schade um den Herrn Klier, bisher hatte ich eine gute Meinung von ihm (Mussolini in die Luft gesprengt, Pionier der Gletscherschliessung, Streit mit Umweltschützern).

Ich bin übrigens auch der Meinung, das eine zeitgemäss ausgebaute Skischaukel Muttes - Axamer Lizum durchaus einige Konkurrenz auch dem Stubaier Gletscher wäre, nicht in dem Sinn das nun alle Gäste vom Gletscher auf die Mutterer Alm laufen, aber auch wenn der Klier 'nur' 5% der Gäste verliert wird es schon ein tiefes Loch in seine Kasse reissen. Ich glaube die Region um Innsbruck braucht beides: das tolle, hochalpine und schneesichere Gebiet am Stubaier Gletscher und ein modernes Skigebiet Mutters - Axamer Lizum, quasi als Hausberg, mit öffenlichen Verkehrsmitteln erreichbar, auch bei Schlechtwetter befahrbar (wer will schon bei Sturm + Wind auf den Gletscher ??). Ich hoffe auf jeden Fall weiterhin auf eine Realisierung und damit verbunden einen vernünftigen Skipassverbund, dan komme ich vielleicht sogar einmal im Winter für eine Woche nach Innsbruck :gruebel: ?
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mic
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Beitrag von mic »

dann komme ich vielleicht sogar einmal im Winter für eine Woche nach Innsbruck
genau Miki. Das würde dann sicherlich neuen Reiz und für ne Skisafari genügen!
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Beitrag von Tyrolens »

Ich kann mir nicht helfen, aber ich halte die Axamer Lizum für eines der scchlechtesten Skigebiete überhaupt. Nicht nur wegen der lächerlichen ESB, sondern wegen dem Skigelände. Ich kann damit einfach nix anfangen. Für mich ist es einfach langweilig, dort. Nur die Abfahrt vom Birgizköpfl finde ich toll.


In Sachen Umweltschutz spricht meiner Meinung nach (fast) nix gegen die Muttereralmbahn. Immerhin handelt es sich hierbei zu großen Teilen schon um erschlossenes Gebiet. Aus wirtschaftlicher Sicht sieht?s allerdings anders aus.
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Beitrag von snowworld »

aus der sueddeutschen zeitung: ein bericht der für die höhenlage mutters wohl genau passend ist:


27.02.2004


Die Wintersportgebiete in den Alpen und die Folgen der Klimaerwärmung: Wie lange gibt es noch echten Schnee in den Tälern?

Rettung aus allen Rohren

Die Angst vor grünen Hängen und überflüssigen Liftanlagen – was Gemeinden wie Kitzbühel gegen die Horrorvision unternehmen Von Wolfgang Görl






Kitzbühel , im Januar – Schneimeister. Klingt irgendwie märchenhaft. Klingt nach einem, der hoch oben auf einer Wolke sitzt. Aber so ist es ja nicht. Doch wenigstens auf einem kristallglitzernden Hang hatten wir Andreas Brandstätter, den Schneimeister, vermutet, einen Landsknecht hinter einer Schneekanone, der Pulver in die Luft jagt. Stattdessen sitzt er am Schreibtisch, Modell Amtsstube, vor sich den Computer, unter sich, eine Treppe tiefer, ein Gewirr aus grellbunten Röhren, Leitungen und Pumpen. Dies ist nicht der Himmel, dies ist die Pumpstation am Fuße des Hahnenkamms zu Kitzbühel, eine Art alpiner Kommandozentrale, in der Leute wie Brandstätter per Mausklick ganze Batterien von Schneekanonen zum Einsatz bringen, auf dass kein Gräslein mehr im Blütenweiß der Piste zum Vorschein komme. Hier wird gekämpft: gegen grüne Hänge, gegen schneearme Abfahrten, gegen das Elend eines frostfreien Winters. Und dieser Kampf, prophezeien Klimaexperten, wird immer härter, immer unerbittlicher – auch und gerade in Kitzbühel.


Kein Schnee auf den Dächern des alten Kitzbüheler Ortskerns, wo eine Gedenktafel am Geburtshaus dem Skigott Toni Sailer huldigt, kein Winterzauber um die markanten Türme der Liebfrauenkirche, keine pelzbemäntelten Prominenten im Flockenwirbel – so könnte es aussehen in 40, 50 Jahren, wenn eine UN- Klimastudie zutrifft, die im Dezember auf der Weltkonferenz über Sport und Umwelt in Turin vorgestellt wurde. Klimastudie? „Die kenn’ ich nit“, sagt Bürgermeister Horst Wendling, wobei er mit einer nur mäßig unterdrückten Geste des Triumphs zum Blick aus dem Rathausfenster einlädt. Tatsächlich, es schneit. Und wie! Milliarden daunengroße Flocken, garantiert naturbelassen. Okay, diese Runde geht an Kitzbühel. Und was besagte Studie betrifft, lässt Wendling wissen, dass er sie nicht gelesen, aber doch von ihr gehört habe. Aber bitte, in Panik sei er keineswegs verfallen, da gehe es ihm genau so wie den übrigen Kitzbühelern: „Das ist kein Thema bei uns. Da gibt’s keinen, der am Wirtshaustisch sagt: Um Gottes Willen, bald haben wir keinen Schnee mehr.“


Plötzlich hellhörig


Derlei Sprüche hat Rolf Bürki, der an der Universität Zürich die Auswirkungen des Klimawandels auf den Tourismus erforscht, schon oft gehört. „Als wir vor zehn Jahren mit unserer Arbeit begonnen haben, wünschten uns die Leute meistens zum Teufel.“ Das sei alles übertrieben, hieß es, und rücke die alpinen Wintersportorte nur in ein schlechtes Licht. Neuerdings aber hat Bürki das Gefühl, dass die Tourismusmanager nicht mehr ganz so reflexartig die Ohren auf taub stellen, wenn von Klimaerwärmung und Treibhauseffekt die Rede ist.


Geradezu hellhörig wurde die Branche, als Bürki gemeinsam mit seinen Kollegen Hans Elsasser und Bruno Abegg während der Turiner Konferenz der Umweltbehörde der Vereinten Nationen (Unep) vor den ökonomischen Folgen warnte, die der Klimawandel in den Alpen mit sich brächte. Basis ihrer Untersuchungen sind die Berechnungen des UN-Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), an denen mehr als 2000 Klimaexperten weltweit beteiligt sind. Sie prognostizieren bis zum Jahr 2100 eine globale Erwärmung um 5,8 Grad; genau weiß es niemand, weil es jede Menge Unsicherheitsfaktoren gibt.


Sollten die Vorhersagen zutreffen, würde der Winterzauber in tiefer gelegenen Alpenregionen zur Seltenheit. Im ungünstigsten Falle könnte es passieren, dass in 30 bis 50 Jahren „nur noch 44 Prozent der schweizerischen Skigebiete als schneesicher bezeichnet werden können“. Heute sind immerhin noch 85 Prozent der 230 Skigebiete schneesicher.


Noch schlimmer würde es die deutschen Skiorte treffen, die fast durchweg in mittleren Höhen liegen. Auch für Österreich verheißt die Studie nichts Gutes: Die Schneegrenze werde immer weiter nach oben wandern, um 200, vielleicht sogar 300 Meter. Viele Orte, in denen die Skifahrer heute noch bis ins Tal wedeln, müssten sich dann auf grüne Winter einrichten. Einen Namen nennt Bürki, bewusst provokativ, wie er zugibt, denn es ist der prominenteste: Kitzbühel. Gerade mal 800 Meter hoch.


Sollte Georg Hechenberger, der stellvertretende Vorstand der Bergbahn AG Kitzbühel, Albträume haben, dann sähen sie so aus: Februar Hochsaison, aber die unteren Hänge des Kitzbüheler Horns sind grün wie eine Kuhweide; auf der anderen Seite der Hahnenkamm mit der „Streif“, dieser Wahnsinnsabfahrt, die nur leider als braunes Band aus Matsch und Erde in den Zielschuss führt; dann die schneefreien Loipen, auf denen man allenfalls mit dem Mountainbike vorwärts käme. Aber Hechenberger, der sportlich und mit akkurat in der Mitte gescheiteltem Blondhaar dem Prototyp des Tiroler Skilehrers recht nahe kommt, macht nicht den Eindruck, als würden ihn nächtliche Horrorvisionen heimsuchen. Warum auch? Schließlich verfügt er über Männer wie Andreas Brandstätter, den Schneimeister. Und mit solchen Leuten sind schneefreie Pisten so unwahrscheinlich wie ein Hahnenkammrennen ohne telegene Stürze.


Der Raum, in dem Brandstätter vor dem Computer sitzt, ist mit zwei Liegen, alpenländischer Eckbank, Tisch und Pin-up-Foto halbwegs wohnlich ausgestattet, der Blick aus dem Fenster geht zur Hahnenkamm-Abfahrt. Ein Mausklick, und auf dem Computerschirm erscheint eine verwirrende Grafik. Linien, Zahlen, Symbole. Wer sie zu lesen versteht, kann von hier aus die Pisten Kitzbühels dick mit Schnee bestäuben – mit feuchtem oder trockenem, in Abstufungen, wie man es braucht. Schon im November machen sich Brandstätter und seine Kollegen an die Arbeit. Per Computerbefehl pumpen sie Wasser zu den Zapfstellen, die entlang der Abfahrten verteilt sind. Wieder ein Mausklick, und die dort angeschlossenen Schneekanonen schießen los. Druckluft jagt Wasser durch eine Art Zerstäuber, woraufhin der Wassernebel gefriert und als Schnee zu Boden sinkt. Das funktioniert nur, wenn es draußen mindestens vier Grad minus hat; auch Luftfeuchtigkeit und Wind spielen eine Rolle. Sobald die Bedingungen günstig sind, alarmiert eine SMS-Botschaft den Schneimeister. Dann muss er ran, denn nicht jeder Tag ist Schneitag. „Wenn ich drei Wochen durchschneien kann, ist das für mich das Ideale. Dann hab’ ich die Grundbeschneiung erledigt, das sind ungefähr 40 bis 50 Zentimeter.“


Soeben ist Richard Profanter, Pistenchef und Oberschneimeister, den Hahnenkamm hinuntergewedelt, sichtlich entzückt über den pulvrigen Neuschnee, der seit Tagen vom Himmel fällt – eine freundliche Dreingabe der Natur, die nicht unbedingt nötig wäre. Knapp die Hälfte der 150 Kilometer Abfahrten im Raum Kitzbühel wird künstlich beschneit. „Nur mit Luft und Wasser, sonst nix“, beteuert Profanter mit derselben Miene, mit der bayerische Bierbrauer das Reinheitsgebot feiern. Während dieser Saison schleudern 200 Schneekanonen Eiskristalle auf die Pisten, und laufend werden es mehr.


„Unser Ehrgeiz ist, den prozentualen Anteil der beschneiten Pisten wesentlich zu steigern“, sagt Bergbahn-Vize Georg Hechenberger. In den vergangenen zehn Jahren hat die Bergbahn gewaltige Summen in die Erzeugung künstlicher Winterparadiese gesteckt. Drei Speicherseen mit einem Fassungsvermögen von 120 000 Kubikmetern sind auf den Bergen entstanden, alle zwei Jahre kommt ein neuer hinzu. Dorthin, zu den Wasserreservoirs der Beschneiungsanlagen, führen im Sommer so genannte alpine Seenwanderungen, die den Touristen eine Natur aus zweiter Hand bieten. Wer beispielsweise die 1800 Meter hohe Ehrenbachhöhe erklimmt, findet einen grün umsäumten Bergsee vor, der so idyllisch ist wie das Alpenland in der Milka-Werbung. Erhabene Natur! Man möchte einen Lobgesang auf ihren Schöpfer anstimmen, doch residiert der nicht im Himmel, sondern unten, in den Büros der Bergbahn AG. Ihre Bagger und Raupen modellieren die Landschaft, graben Krater in den Berg, auf deren Foliengrund sich das Wasser sammelt, das durch unterirdische Rohre zu den Zapfstellen der Schneekanonen fließt. „Das ist unsere Versicherung“, sagt Hechenberger. Eine Versicherung, die unabhängig macht von den geschäftsschädigenden Launen der Natur.


Drei Euro pro Kubikmeter


Billig ist das nicht. Ein Kubikmeter Schnee kostet die Kitzbüheler drei Euro, pro Saison werden mehr als eine Million Kubikmeter auf die Pisten geblasen, Tendenz steigend. „Wir nehmen ausschließlich Trinkwasser“, sagt Bürgermeister Wendling, das sei Vorschrift in Tirol, „damit die Grünen nicht aufschreien“. Kitzbühel kann sich das leisten, denn die Touristen, die sommers wie winters den Ort beehren, lassen eine Menge Geld da. Allein im Jahr 2002, so Alexandria Gieringer-Fabi, die Direktorin des örtlichen Tourismusverbands, nahm Kitzbühel durch den Fremdenverkehr insgesamt 186 Millionen Euro ein.


Was die Wintersaison angeht, so machen die Tiroler das, was der Wissenschaftler Rolf Bürki für den gesamten Alpenraum konstatiert – „die Sicherung des Skisports um jeden Preis“. Nur können den immer weniger bezahlen. „In der Schweiz sind ein Drittel bis zwei Drittel der Skigebiete mehr oder weniger pleite. Die überleben nur durch Subventionen.“ Dass immer größere Scharen von Skifahrern die offenen Rechnungen begleichen werden, glauben allein noch Traumtänzer. Der Markt stagniert seit Jahren. Also wird um jeden Einzelnen gebuhlt, wobei man sich keine Blöße geben darf: Wer keine Schneesicherheit bietet, dem laufen die Kunden davon. In seinem UN-Report schreibt Bürki: „Tiefer gelegene Skigebiete werden wegen des Schneemangels früher oder später verschwinden.“ Nur Areale in höheren Regionen hätten noch Chancen – sehr zum Schaden der Natur. „Der Druck auf ökologisch sensible Hochgebirgsregionen wird steigen.“


Auf Dauer, da sind sich die meisten Experten einig, haben die Skiorte nur zwei Möglichkeiten: Aufrüsten, mit Schneekanonen und Liftanlagen, die immer weiter hinauf führen, oder aufgeben und andere Einnahmequellen wie sommerliches Höhenwandern oder Wellness-Tourismus erschließen. Eines der ersten Opfer in Bayern war das Skigebiet Gschwendner Horn bei Immenstadt, dessen Liftanlagen abgebaut wurden, weil sie veraltet und nicht mehr rentabel waren. Doch wer sich verschuldet hat, wer Unsummen in Lifte, Beschneiungsanlagen und Hotels investiert hat, gibt so schnell nicht auf. Der beteiligt sich zum Beispiel an Skihallen, die fern alpiner Berge am schönen Rhein errichtet werden. So kooperiert der Tourismus-Verband „Salzburger Land“ mit der Skihalle in Neuss. Der Zweck ist klar: Wer auf rheinischen Indoor-Pisten auf den Geschmack gekommen ist, wird beim nächsten Urlaub vielleicht die Salzburger Berge ansteuern – wo im Zweifelsfall der Kunstschnee so griffig ist wie daheim.


Stefan Witty, Naturschutzreferent beim Deutschen Alpenverein, hat in puncto Schneekanonen resigniert: „Wir waren früher grundsätzlich gegen Beschneiungsanlagen, aber die Realität hat uns längst überholt.“ Zur Jahrtausendwende waren es gemäß einer Erhebung der Alpenschutzkommission Cipra in Österreich rund 38 Prozent der Pisten, die künstlich beschneit wurden, in Südtirol sogar 55 Prozent. Welche Folgen der Kunstschnee für die Natur hat, ist umstritten. Der Bund Naturschutz beklagt den massiven Energie- und Wasserverbrauch und sieht erhebliche Gefahren für die Böden, für Fauna und Flora. Alles Unsinn, heißt es auf der Gegenseite. Glaubt man Georg Hechenberger, so ist die Beschneiung der Kitzbüheler Hänge geradezu ein Segen für die Umwelt: „Bei uns sehen es viele Landwirte gerne, wenn auf ihren Flächen künstlich beschneit wird. Die sagen, dann wächst alles besser. Und die Grasnarbe wird auch geschont.“


Unabsehbare Reaktion


Rolf Bürki hält den Kunstschnee „für ein nicht so riesiges ökologisches Problem“. Viel schlimmer ist aus seiner Sicht, dass selbst höchste Bergregionen in Skigebiete verwandelt werden könnten – gefährdet wäre dabei nicht nur die stille Erhabenheit einsamer Gipfel, sondern auch ein komplexes Ökosystem, in dem jeder Eingriff unabsehbare Kettenreaktionen auslösen könnte. Die Konkurrenz um die heiß begehrten Skitouristen treibt die Branche dazu, pausenlos das Angebot zu verbessern und zu vergrößern. Wintersportorte schließen sich zu Verbundgesellschaften zusammen, unter deren Ägide Pistenzauber und Skischaukelherrlichkeit bis ins entlegendste Tal vordringen. Im Blickwinkel der Freizeitindustrie erscheinen die Alpen als ein auf permanente Spaß- und Gewinnmaximierung ausgerichteter, gigantischer Ferienpark, in der eine gefügig gemachte Natur die Kulisse bietet fürs sportliche Treiben auf Kunstschneepisten samt Gipfelbar und Dancefloor-Almen.


Dem Druck der Wintersportunternehmen zu widerstehen, wird für die Genehmigungsbehörden immer schwieriger, sofern sie überhaupt ein Interesse daran haben. Laut Cipra sind in den Alpen derzeit „155 neue Skigebietserschließungen zu befürchten“ sowie 81 Erweiterungen, „die bislang zumeist unberührte Hänge oder Talseiten zu zerstören drohen“. Das alles vor der Drohkulisse eines Klimawandels, dessen Vorzeichen unübersehbar sind: Um den das ganze Jahr über gefrorenen Permafrostboden zu erreichen, muss man heute um 150 bis 300 Meter höher klettern als vor 25 Jahren; die Gletscher schmelzen, und soeben haben Schweizer Wissenschaftler festgestellt, dass die Verluste an Masse und Länge noch nie so hoch waren wie im vergangenen Jahr. „Wir bauen heute die Skiliftruinen von morgen“, sagt Bürki.


Zurück nach Kitzbühel. Zurück in die heile Welt der Bergbahn-Angestellten, die in diesen Tagen mehr damit beschäftigt sind, den natürlichen Schnee beiseite zu räumen als künstlichen zu produzieren. Georg Hechenberger sagt, „wir sind sehr von der Natur bevorzugt“. Klimastudie hin, Treibhauseffekt her – entscheidend sei das Mikroklima: „Schauen Sie sich um: klassische Nordstaulage! Da bleibt mehr Schnee liegen als in anderen Regionen.“ Hinzu kommen die „wunderbaren Almflächen, die sanften Grasmatten – da fährt man auf Raureif besser Ski als anderswo auf zwei Meter Schnee“.


Während also Hechenberger die Werbetrommel rührt, peilt Schneimeister Brandstätter die Lage. Heute wäre es zu windig für die Schneekanonen, aber es schneit ja ohnehin. Bis Mitte Februar wird er sich bereit halten, bei Nacht den Computer zu starten und für ein paar Stunden auf Frau Holle zu machen. Bis zum Mai hält dann die Piste. Das ist die Zeit, zu der man ans Golfspielen denken kann. Die Stadt verfügt über vier Golfplätze, 19 weitere finden sich in der Umgebung. Was kann Kitzbühel da noch passieren?


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Beitrag von Tyrolens »

oder aber es bricht der Golf Strom zusammen. Dann haben wir 8 Monate Wintersaison :D

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miki
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Beitrag von miki »

Das stand gerade in der sueddeutschen zeitung? *zynismusan* Hochinteressant, das habe ich nicht gewusst. Wirklich was ganz neues was da geschrieben wird, ich glaube keiner von uns hat diesen - oder einen ähnlichen - Text jemals gelesen. Und man hat gerade Kitz als Beispiel genommen - brilliante Leistung, sehr originell, ich weiss nicht wo die Leute immer wieder so gute Ideen kriegen. Toll gemacht :gut: *zynismusaus*

Manchmal muss man schon bedauern das man kein Journalist ist, immer wieder den selben Artikel schreiben, dienstlich nach Kitz reisen, dem Schneimeister bei der Arbeit zusehen - und dafür kriegt man noch bezahlt ... :cry:
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Beitrag von Tyrolens »

23. Februar 2004 Schreiben an Umweltsenat

Vor ein paar Tagen ist im Umweltsenat in Wien ein Brief eingetroffen, welcher als Absender das Amt der Tiroler Landesregierung aufweist. In diesem Brief wird dem Umweltsenat mitgeteilt, dass das Amt der Tiroler Landesregierung die in der UVP-Verhandlung am 12. Dezember 2004 von Dr. Arnold geforderte Emissionsmessung nicht durchführen wird. Es bestehen seit geraumer Zeit die entsprechenden Messungen, welche zur Entscheidungsfindung des Senats herangezogen werden sollten
Quelle: www.mutterer.at


Na ja - es zieht sich, es zieht sich...
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skikoenig
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Beitrag von skikoenig »

miki hat geschrieben:... Mussolini in die Luft gesprengt ...
Ähh, was meinst Du denn damit?
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miki
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Beitrag von miki »

@Alpenkoenig: siehe
http://www.ski-world.net/forum/viewtopi ... ight=klier

@Tyrolens: recht interessante Seite (www.mutterer.at), die kannte ich nicht, danke!
UVP-Verhandlung am 12. Dezember 2004
Hää? Habe ich da was verpasst? Das ganze Jahr 2004 durchgeschlafen :snoopy: ??
Gast
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Beitrag von Gast »

snowworld hat geschrieben:
Dem Druck der Wintersportunternehmen zu widerstehen, wird für die Genehmigungsbehörden immer schwieriger, sofern sie überhaupt ein Interesse daran haben. Laut Cipra sind in den Alpen derzeit „155 neue Skigebietserschließungen zu befürchten“ sowie 81 Erweiterungen, „die bislang zumeist unberührte Hänge oder Talseiten zu zerstören drohen“.
nochmal zu dem artikel: wo sollen eigentlich diese 155 neuen erschließungen stattfinden :nixweiss: ich wär ja schon froh wenns 50 wären :gruebel:

sorry wenn ich euch mit diesem typischen artikel hier langweil aber weil er grad so aktuell war :sleeping: auch wenn er nix neues aussagt!
Emilius3557
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Beitrag von Emilius3557 »

Also ich hab den Artikel heute morgen mit großem Vergnügen gelesen, insgesamt ein typischer, guter SZ-Seite 3-Artikel. Das mit den 155 Erschließungsprojekten halte ich für total übertrieben, der zitiert halt auch alle Leute, die er kriegen kann, der Herr Journalist, oder glaubt ihr, der hat Zeit sich z.B. durchs ganze Alpinforum zu lesen?
Ansonsten hat er recht glaubwürdige Quellen, die Herren Elsasser, Bürki und Abegg sind alles Geographen (also Kollegen) und total uptodate was Tourismusforschung angeht. Auch bei der Gletscherforschung ist die Uni Zürich total fit. Bei uns in der Bib steht zum Beispiel die Doktorarbeit von Abegg aus dem Jahr 1996, in der er die Auswirkungen der Klimaerwärmung auf den Skitourismus quantitativ erfasst. Sehr interessant sind dabei auch die beiliegenden Karten, aus denen man herauslesen kann bei welchem Temperaturanstieg sich welcher Gletscher wie weit zurückziehen wird (als Beispiele für Sommerskigebiete in der Schweiz hat er Les Diablerets und Vorab genommen und prognostiziert, dass sich von den Schweizer Sommerskigebieten nur Zermatt und Saas Fee halten werden können. Aus heutiger Sicht liegt er damit ja gar nicht so daneben)

@Tyrolens: wie oft warst du schon auf der Lizum? Vielleicht einfach ein paar Mal zu viel? Das könnte deinen Überdruß erklären...

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