Verfasst: 25.08.2006 - 22:12
Es fragt sich einfach wielange im Falle einer Renovation die VR101 trotzdem noch bestehen kann und das Theater nicht in 10 Jahren wieder los ist.
Skigebiete, Seilbahnen und mehr
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Dann dürfte es auch keine Krokodillokomotive etc. mehr geben.Bei den Kriterien die der Heimatschutz aufführt könnte man dutzende Bahnen erhalten u.a. auch die von Bad Ragaz.
Klar kann man nicht Alles schützen.Überlege mal wie es in 100 Jahren aussieht wenn man alle schützenswerten Bahnen unter Denkmalschutz stellen würde. Das ist einfach nicht Möglich.
Nun auch ich bin aus eigener Erfahrung kein Freund vom Heimatschutz. Andererseits ist es auch verständlich das eine solche Organisation überrissene Forderungen stellt. Denn wenn sie sich nur auf ein Objekt konzentrieren würde und das wird schlussendlich doch zerstört haben sie gar nichts erreicht. Hingegen wenn sie von 10'000 Objekte eines retten können, können sie einen Erfolg verbuchen.Wenn man sieht was der Heimatschutz treibt, würde der die Schweiz am liebsten in ein riesiges Museum verwandeln.
Gegen eine «Europaparkisierung»
Der Heimatschutz Schweiz kritisiert, dass die Erhaltung des alten Sesselilifts auf den Weissenstein nicht näher geprüft worden ist. Sie zu renovieren wäre visionär, sagt Philipp Gressly, der Präsident der Sektion Solothurn.
Die «alte» Sesselbahn
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Die Seilbahn Weissenstein AG will 10 bis 12 Mio. Franken in ein Gesamtkonzept Weissenstein investieren. Dieses beinhaltet unter anderem eine neue Gondelbahn (die Konzession für den alten Sesselilift läuft Ende 2009 aus) und ein erweitertes Freizeitangebot auf dem Berg (Rodelbahn, Tubing-Anlage).
Eine Steuerungsgruppe unter Federführung des Kantons hat eine erste Mini-Vernehmlassung lanciert; die Resultate werden in zwei Wochen erwartet. Bereits regt sich aber heftiger Widerstand gegen das Projekt. Insbesondere der Heimatschutz Schweiz hat sich in die öffentliche Diskussion eingemischt - und wehrt sich dagegen, dass der alte Sesselilift abgerissen wird.
«Wir fordern, dass die Erhaltung der alten Bahn noch eingehender geprüft wird», kritisiert Philipp Gressly, der Präsident der Sektion Solothurn. Im Interview mit dem Solothurner Tagblatt sagt er auch, dass der Heimatschutz noch weit davon entfernt ist, vom Verbandsbeschwerderecht zu profitieren und Fundamentalkritik am Gesamtkonzept Weissenstein zu üben. «Derzeit geht es uns einzig darum, Fragen zu stellen und unsere Mitwirkung anzubieten.»
Gegen eine «Europaparkisierung»
Der Heimatschutz kritisiert, dass die Erhaltung des alten Sessellifts auf den Weissenstein nicht näher geprüft wurde. Denn: Ihn zu renovieren wäre visionär, sagt Philipp Gressly, der Präsident der Sektion Solothurn.
Interview: martin kaiser
«Die 16-minütige Fahrt mit dem nostalgischen Sessellift über 30 filigrane Masten ist ein ähnlich emotionales Erlebnis wie die Reise in einem Dampfzug»: Woher stammt dieser Satz?
Philipp Gressly (lacht): Aus einer Pressemitteilung des Schweizerischen Heimatschutzes.
Muss man die Nostalgie-Sache immer so auf die Spitze treiben?
Auf rein emotionaler Basis ist das unsere Motivation, ja. Die Frage ist doch auch, ob sich der alte Sessellift auf den Weissenstein marketingmässig nicht versilbern liesse. Genau diese Frage wollen wir zur Diskussion stellen. Doppelt motivierend ist, dass viele andere Leute unsere Gedanken teilen.
Viele andere aber nicht.
Es ist unser Schicksal als Verband, der sich für Werte einsetzt, die als solche vielleicht noch nicht erkannt wurden, dass wir mit unseren Anliegen oft alleine dastehen. Wir haben in dieser Sache auch Bauchargumente, für andere sind das eher Rechnungsspiele.
Sie lehnen die Pläne der Seilbahn Weissenstein AG ab. Warum?
Das stimmt so nicht. Wir haben im Rahmen einer ers- ten Vernehmlassung unseren Standpunkt eingebracht. Plakativ fordern wir den Erhalt der alten Bahn. Dahinter steht primär die Forderung, dass diese Variante noch eingehender geprüft wird.
Aber die Seilbahn Weissenstein AG kommt doch zum Schluss, dass die Renovation der alten Bahn 7 bis 7,5 Mio. Franken kosten würde.
Gestützt auf die Informationen, die wir haben, ist dieser Betrag nicht genügend transparent. Unsere Anliegen richten sich aber nicht direkt an die AG, sondern an den Kanton, der die Steuerungsgruppe leitet.
Wieso muss die alte Seilbahn um jeden Preis erhalten werden?
Weil wir der Meinung sind, dass die Seilbahn ein wertvolles Zeitdokument ist. Der Heimatschutz hat sich grundsätzlicher mit der Frage befasst, ob eine alte Bergbahn ein schützenswertes Denkmal sein kann. Die Bahn auf den Weissenstein ist zudem die letzte ihrer Art, die allenfalls erhalten werden kann. Und nun ist sie die erste Anlage, bei der der Heimatschutz diese Thematik zur Diskussion stellt.
Grundsätzlich: Was hiesse es für den Heimatschutz, wenn die alte Seilbahn verschwände?
Wir sind noch weit davon entfernt, Fundamentalopposition zu äussern. Uns geht es nun darum, Fragen zu stellen und unsere Mitwirkung anzubieten.
Welche Fragen stellen sich?
Zum Beispiel die der Finanzierung. Weiter die der langfristigen Tragfähigkeit beider Varianten. Aber auch die, ob die neue Bahn mit all den geplanten Annex-Nutzungen wirklich rentiert. Nach unserer Meinung gibt es auch für die alte Bahn einen wirtschaftlichen und touristischen Erhaltungsspielraum. Und dieser ist bisher zu wenig abgeklärt worden.
Aber diese Rechnung ist ja gemacht worden.
Wir sind, Stand heute, nicht restlos davon überzeugt, dass die Renovation der alten Bahn wirklich nur eine Konzession für fünf Jahre ermöglichen wird. Die Zahlen, wie sie im Raum stehen, scheinen uns recht vage.
Aber eine neue Bahn samt längerer Konzession kostete nur unwesentlich mehr als die Renovation der alten Bahn. Zudem würde sie den Spielraum auf dem Berg wesentlich erhöhen.
Das sind Annahmen. Und ich hoffe, dass sie stimmen, sollte die neue Bahn tatsächlich gebaut werden. Nur: Wir sind nicht davon überzeugt. Die Variante Neu rechnet mit einer Frequenzzunahme von 25 bis 50 Prozent. Ich bin nicht überzeugt, dass es gelingt, dies aufs ganze Jahr gesehen hinzubekommen. Und sogar wenn es gelänge, wäre der Kostendeckungsgrad bei um die 70 Prozent - genau gleich hoch wie heute also.
Die Seilbahn Weissenstein AG sagt, der Berg rentiere nur mit neuer Bahn und mehr Freizeitangeboten. Sie sehen das anders.
Die Logik der AG, wenn ich sie richtig verstanden habe, ist die: Wir brauchen eine neue Bahn, weil die alte zeitlich keine Perspektive hat. Damit sie dann auch rentiert, brauchen wir mehr Frequenz - also bauen wir noch eine Rodelbahn und eine Tubing-Anlage. Die Ursprungsidee aber war nicht die, den Berg attraktiver zu machen, sondern die Frage: Wie bringen wir mehr Leute auf die Bahn.
Eben zum Beispiel mit zusätz- lichen Freizeitangeboten.
Ja. Da setzen wir aber ein Fragezeichen. Wieso soll ein historisch wertvolles Erlebnis, also die alte Seilbahn, durch ein künstliches Retorten-Erlebnis auf dem Berg ersetzt werden? Für uns ist die Bahn als solche erhaltenswert.
Sie sind kein Freund des geplanten Freizeitparks auf dem Berg.
Nein. Er wird räumlich zwar begrenzt sein, bedeutet aber einen deutlichen Eingriff in die Landschaft. Und hier lohnt es sich zu fragen, ob das nötig ist. Zudem ist dies ja nicht das primäre Ziel, sondern leitet sich von der Rentabilität der Bahn ab.
Was wäre denn die Lösung für den Weissenstein aus der Sicht des Heimatschutzes?
Es gibt klare Vorgaben: Das Kurhaus und die anderen Betriebe auf dem Berg müssen überleben, das sind Sachzwänge, die auch wir verstehen. Das ist ja auch mit ein Grund, weshalb die neue Bahn nötig sein soll. Wir aber fragen: Geht es nicht auch anders, beispielsweise mit geregelten Fahrtmodellen auf den Berg. Und ein Stück weit sind wir auch konservativ: Der Berg, wie er ist, ist schön, ein Naherholungsgebiet, und braucht keine «Europaparkisierung».
Wer kämpft eigentlich gegen die Seilbahn-Pläne - der Heimatschutz Schweiz oder die Solothurner Sektion?
Den Lead hat der Schweizer Heimatschutz, wir stehen aber gemeinsam hinter dem Anliegen.
Wie viel kann der Heimatschutz in dieser Sache bewirken?
Einiges, hoffe ich. Uns ist aber bewusst, dass bereits sehr viel in Richtung Variante Neu gelaufen ist. Wir haben erst spät zum Projekt Stellung beziehen können. Und es braucht gute Argumente, um jetzt noch auf die Variante Alt umzuschwenken. Unsere Position ist also keine einfache.
Im schlimmsten Fall droht den Solothurnern ein Berg ohne Bahn, sagt die Seilbahn Weissenstein AG. Wie sehen Sie das?
Hier muss ich der AG ein Kränzchen winden: Es zeugt von Verantwortungsbewusstsein, dass man sich bereits sehr früh mit allen möglichen Szenarien für den Weissenstein auseinandergesetzt hat. Grundsätzlich muss man die Sache zum jetzigen Zeitpunkt aber als das nehmen, was sie ist: Eine Vernehmlassung. Wir sind weit von der Frage entfernt, ob wir das Verbandsbeschwerderecht wahrnehmen, wie auch schon behauptet wurde. Und: Wenn am Ende alles schief laufen sollte, dann trifft sicher nicht uns die Verantwortung, nur weil wir die Frage nach dem Erhalt der alten Bahn aufgegriffen und zur Diskussion gestellt haben.
Unter welchen Bedingungen könnten Sie sich mit der Variante Neu anfreunden?
Wenn sie die einzige Lösung wäre. Wir würden sicher nicht etwas «Gutes» verhindern, wenn dies alle eigentlich wollen.
Also braucht der Weissenstein eine Bahn.
Ich persönlich würde es sehr bedauern, wenn es keine Bahn mehr gäbe, auch aus ökologischer Sicht. Im Moment stellt sich aber eine andere Frage, die, welche Bahn wir brauchen. Die AG sagt, die Leute, die den Sessellift vor 60 Jahren bauten, seien Visionäre gewesen; jetzt eine neue Bahn zu bauen, das sei auch visionär. Wir sagen: Es ist nicht visionär, eine neue Bahn zu bauen, die es sonst überall gibt. Visionär wäre, die alte Bahn langfristig als historische Attraktion zu erhalten.
Nein, in Verbier gibt es auch noch eine Kombibahn ?Ist es richtig, dass es in der Schweiz (nach Alt St. Johann und Zermatt) die dritte Kombinahn wäre?
Woher weisst Du dass es 98% der Gäste egal ist ?Nichts gegen sie, aber ob VR101 oder nicht ist für 98 Prozent der Gäste nicht relevant.
Bau mal heute 30 Masten. Das heisst dann Umwetverschandelung.über 30 filigrane Masten
Mit ein paar Hundert Freaks kann man so eine Anlage nicht finanzieren. Es ist illusorisch zu glauben, dass mit einer Nostalgie Bahn die Leute in Strömen kommen. Den meisten Leuten wird es egal sein, sie wollen nur möglichst schnell auf den Weissenstein und da kann die Alte Bahn in Puncto Geschwindigkeit nicht mithalten. Ausserdem soll es Leute geben die du auf keinen Sessellift bekommst. Gerade ältere Leute bevorzugen den Komfort einer Gondelbahn.TPD hat geschrieben: Mit der VR 101 könnte man die Leute aus der ganzen Schweiz anlocken. Hingegen Rodelbahnen, UNI-G Seilbahnen und schöne Landschaften findet man überall. Da ist es fraglich ob die Leute zum Weissenstein fahren wenn es auch in ihrer Nähe ein ähnliches Angebot gibt.
Ist auch kein Wunder bei den heutigen Rundrohrstützen.Bau mal heute 30 Masten. Das heisst dann Umweltverschandelung.
Na und ? Muss es jetzt wirklich an jeder Ecke eine Rodelbahn geben ?gibt wird es auch keine neue Rodelbahn etc. geben.
Jein.Habe ich irgend einmal behauptet, eine Sesselbahn würde Leute abschrecken?
Natürlich nicht. Aber kommen bei einer neuen Bahn mehr Leute ?Es ist illusorisch zu glauben, dass mit einer Nostalgie Bahn die Leute in Strömen kommen.
Und kann man eine neue Bahn amortisieren ?Die Restauration der VR101 ist illusorisch, die Investitionen könnte man in 10 Jahren nie amortisieren, das würde auch in 20 Jahren nicht reichen.
Es tut mir ja Leid aber diese Worte können nicht von einem Seilbahnfan stammen. Dich interessieren Seilbahnen anscheinend nur so weit, dass sie dich möglichst schnell und ohne Komforteinbussen auf den Berg zu bringen. Es ist ja eben das seltene, die Kuriosität, die Einzigarigkeit die etwas interessant machen. Das ist ja überall so. Welche Lokomotiven begeistern besonders? Eine Lok 2000 oder eine Ae 4/7? Die Ae 4/7. Ein Fiat Punto oder Oldtimer? Der Oldtimer. Eine Uni-G Bahn oder eine VR101? Die Antwort kannst du dir schenken.Xtream hat geschrieben:mann mann mann.... jetzt geht das VR101 gesülze schon wieder los! sorry jungs hab es schonmal gepostet, aber die sollen den schrott einfach abreissen und fertig....
oh doch diese worte stammen ganz bestimmt von einem seilbahnfan! ich freu mich bestimmt in 20 jahren wenn ich noch bilder von solchen VR101 sehe, aber trauere den dingern bestimmt nicht hinterher....Pilatus hat geschrieben: Es tut mir ja Leid aber diese Worte können nicht von einem Seilbahnfan stammen. Dich interessieren Seilbahnen anscheinend nur so weit, dass sie dich möglichst schnell und ohne Komforteinbussen auf den Berg zu bringen. Es ist ja eben das seltene, die Kuriosität, die Einzigarigkeit die etwas interessant machen. Das ist ja überall so. Welche Lokomotiven begeistern besonders? Eine Lok 2000 oder eine Ae 4/7? Die Ae 4/7. Ein Fiat Punto oder Oldtimer? Der Oldtimer. Eine Uni-G Bahn oder eine VR101? Die Antwort kannst du dir schenken.
An einigen Aussagen hier habe ich manchmal das Gefühl, dass es hier im Forum weniger Seilbahnfans als den komfortgeile Skifahrsüchtige hat.
Ich wiederhole mich nur ungern. Den meisten Leuten ist es Wurst was da für eine Anlage steht. Die wollen nur möglichst bequem von A nach B. Ist das so schwierig zu verstehen?TPD hat geschrieben:Natürlich nicht. Aber kommen bei einer neuen Bahn mehr Leute ?Es ist illusorisch zu glauben, dass mit einer Nostalgie Bahn die Leute in Strömen kommen.
Es mag zwar sein dass es zu Beginn einen Ansturm gibt. Aber wie sieht es dann ein paar Jahre später aus ? Denn UNI-G und Rodelbahnen gibt es auch an anderen Orten. Somit muss man nicht unbedingt mehreremale nach Oberdorf fahren. Hingegen mit der VR 101 haben sie fast eine Monopolstellung.
Das hoffe ich. Aber es kommt auch vor dass sich die Kreditgeber irren und es zum Kollaps kommt.Die Banken bewerten auch das Umfeld der Projekte, und ob das ganze Zukunft hat.
Es gibt auch Werbeprospekte da sind nur tolle Landschaften und Pisten abgebildet. Aber von den Bergbahnen findet man kein einziges Bild, obwohl die Bahnen gar nicht so schlecht sind.Es wird auf der ganzen Welt mit dem geworben, was vorhanden ist.
Weder die Befürworter noch die Gegener können nach der ersten Bilanz sagen ob die neue Bahn wirklich ein (Miss-) Erfolg ist. Das kann man dann in 10 Jahre sagen.Wir schauen dann in 2 oder drei Jahren nocheinmal. usw