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Re: Schuldenkrise des Euro

Verfasst: 04.11.2011 - 09:11
von mic
Eurosammler (Münzen) sollten langsam mal den Satz von Griechenland komplettieren!
http://sammler.com/mz/images/euro_muenz ... enland.jpg

Re: Schuldenkrise des Euro

Verfasst: 04.11.2011 - 13:08
von GMD
Braucht es für einen Rauswurf Griechenlands aus der Eurozone nicht die Zustimmung aller EU-Länder? Wenn ja, dann kann Griechenland das ganz einfach selbst verhindern!

Re: Schuldenkrise des Euro

Verfasst: 04.11.2011 - 13:29
von Fab
GMD hat geschrieben:Braucht es für einen Rauswurf Griechenlands aus der Eurozone nicht die Zustimmung aller EU-Länder? Wenn ja, dann kann Griechenland das ganz einfach selbst verhindern!
Rein formal ist der Ausstieg/Hinauswurf gar nicht in den Verträgen vorgesehen.
Aber gut - Justiziererei ist das Eine - Politik was anderes.

Re: Schuldenkrise des Euro

Verfasst: 04.11.2011 - 14:14
von Werna76
Ich vermute Griechenland wird dann (egal wie die ganze Geschichte jetzt ausgeht) irgendwann die EU auf dreihunderttausendmilliardenodernochmehr verklagen. :verweis:

Re: Schuldenkrise des Euro

Verfasst: 05.11.2011 - 10:37
von molotov
Wieso Devisenreserven aufbrauchen? Die müssen doch Devisen kaufen also CHF ausgeben um den Kurs zu stützen?

Re: Schuldenkrise des Euro

Verfasst: 05.11.2011 - 11:15
von Werna76
Hhmmmmm gute Frage eigentlich.
Sie mussten erst JPY, USD gegen CHF verkaufen um selbst Geld zu haben um dann EUR gegen CHF kaufen zu können? Wär jetzt meine Vermutung.

Ich frag da am Montag nochmal nach, hab das nur so im vorbeigehen aufgeschnappt.

Re: Schuldenkrise des Euro

Verfasst: 05.11.2011 - 11:24
von Fab
Die Notenbank begiebt ja neues Geld.
Wenn sie € an den Devisenbörsen kauft, bezahlt sie mit CHF. Bildlich gesprochen mit neu gedruckten Scheinen. Natürlich ist das in Wahrheit Buchgeld.

Verkürzt dargestellt besteht die Gefahr, dass die Inflation angetrieben wird. Wenn die Geldmenge schneller wächst als die Wirtschaftsleistung ist die Differenz inflationstreibend.

Re: Schuldenkrise des Euro

Verfasst: 05.11.2011 - 11:41
von Werna76
Fab das ist schon klar, nur hat mir Arbeitskollege am Freitag erzählt, dass die Schweiz nur im Oktober 10% ihrer Devisenreserven aufgebraucht hat.
Hab gerade auf der Homepage der SNB nachgeschaut, dort sind die Oktoberzahlen aber noch nicht veröffentlicht.

Re: Schuldenkrise des Euro

Verfasst: 05.11.2011 - 13:54
von molotov
Werna76 hat geschrieben:Hhmmmmm gute Frage eigentlich.
Sie mussten erst JPY, USD gegen CHF verkaufen um selbst Geld zu haben um dann EUR gegen CHF kaufen zu können? Wär jetzt meine Vermutung.

Ich frag da am Montag nochmal nach, hab das nur so im vorbeigehen aufgeschnappt.
Macht keinen Sinn, da das genauso den Kurs drückt, zwar über nen Umweg, aber der Effekt bleibt der gleiche ;)

Re: Schuldenkrise des Euro

Verfasst: 07.11.2011 - 09:26
von Werna76
Also, lt. unseren Infos (also die die meinem Arbeitgeber vorliegen) hat die Schweiz im Oktober ca. 14 % ihrer Devisenreserven aufgebraucht.
Es ist bei uns aber bis jetzt noch nicht genau bekannt, was damit passiert ist. Könnte auch sein, dass Gold angekauft wurde oder.... Rhodos oder so :wink:

Re: Schuldenkrise des Euro

Verfasst: 07.11.2011 - 15:42
von Rüganer
Dafür sollen in den letzten Wochen allein von Griechenland über 280 MILLIARDEN Euro in die Schweiz überwiesen worden sein.
Unglaublich..... :twisted:

Re: Schuldenkrise des Euro

Verfasst: 07.11.2011 - 17:00
von mark13
http://www.radio-utopie.de/2011/10/08/w ... ms-panzer/ :boese:

Ich hab nicht viel ahnung von Wirtschaft. Was würde uns (also den rest europa) passieren wenn Griechenland (ganz?!?)abstürtzt /bzw den euro verlässt?

Re: Schuldenkrise des Euro

Verfasst: 10.11.2011 - 13:34
von 3303
Jetzt wird schon thematisiert, ob die Staaten ihre Schulden vergemeinschaften und ihre Reserven mobilisieren sollen.
Langsam reicht es. Wenn sowas ernsthaft in Erwägung gezogen werden sollte und man an das Tafelsilber der Bundesbank will, dann glaube ich nicht, dass das ohne Unruhen vonstatten gehen wird.

Mittlerweile scheint es ja kaum noch eine realistische Chance zu geben, massive Zahlungsausfälle zu verhindern - damit einher geht dann das Risiko, dass tatsächlich die Verarmung von zunächst Griechenland immer wahrscheinlicher wird. In italien ziehen die Zinsen auf deren Anleihen so stark an, dass es auch kritisch werden könnte.

Interessant ist es allemal, wie ein Kartenhaus aus Schulden zusammenbrechen kann, wenn man auch nur irgendwo am Rand eine Karte herauszieht.

Re: Schuldenkrise des Euro

Verfasst: 10.11.2011 - 16:37
von Whistlercarver
Achtung ein sehr krasser Gedanke meinerseits.

Es wäre doch nicht schlecht wenn man alle Euro-Staaten auf Null setzt. Also kein Haben und kein Soll bei den Staaten vorhanden ist. Nur noch die Schulden die man außerhalb der Eurozone hat, die bleiben.
Dann schaut man das alle Staaten ungefähr die gleichen Steuersätze haben und dann müsste es eigentlich ganz gut laufen ohne große Staatsverschuldung.

Das würde gehen wenn der Staat noch macht hätte, aber leider hat nicht mehr der Staat die macht sonder irgendwelche Unternehmen.

Re: Schuldenkrise des Euro

Verfasst: 10.11.2011 - 16:41
von baeckerbursch
Danke das du mit meinem Beitrag soeben meine Lebensversicherungen & Erspartes "versenkt" hast.

Lesen bildet:

http://www.amazon.de/Volkswirtschaftsle ... 960&sr=8-3

Re: Schuldenkrise des Euro

Verfasst: 10.11.2011 - 17:02
von Werna76
Historisch betrachtet wars ja oft so, dass wenn die Finanzen zu Ende gingen, man meist einen Schuldigen (im In- oder Ausland) gesucht hat und gegen diesen dann Krieg angefangen hat. Wenn der Krieg vorbei war, war die Bevölkerung deutlich geschrumpft und es gab wieder genug Arbeit und Nahrung für alle und man hat von vorne angefangen.
Was passiert jetzt wenn es die Lösung Krieg nicht mehr gibt? Diese Frage kann im Moment glaub ich niemand wirklich beantworten.

"The organizing principle of any society, Mr. Garrison, is for war" Mister X in JFK.

Re: Schuldenkrise des Euro

Verfasst: 11.11.2011 - 07:48
von Frankenski
Whistlercarver hat geschrieben: Dann schaut man das alle Staaten ungefähr die gleichen Steuersätze haben und dann müsste es eigentlich ganz gut laufen ohne große Staatsverschuldung.
Das kannst doch vergessen das alle den gleichen Steuersatz haben werden, manche verlangen wenig und andere viel. Dann müssten auch die Lebenshaltungskosten und die Löhne angepasst werden. Aber bitte wenn ihr auf das Niveau von Bulgarien leben wollt :biggrin: nur zu.

Holt doch endlich mal die Engländer in den Euro :biggrin: die mit ihren scheiß Währung

Re: Schuldenkrise des Euro

Verfasst: 01.12.2011 - 22:09
von Werna76
So ich mach jetzt mal den Schwarzmaler:
„Es gibt keinen Weg, den finalen Kollaps eines Booms durch Kreditexpansion zu vermeiden. Die Frage ist nur ob die Krise früher durch freiwillige Aufgabe der Kreditexpansion kommen soll, oder später zusammen mit einer finalen und totalen Katastrophe des Währungssystems" (Ludwig von Mises)

Keine Ahnung wer der Mann ist, fürchte aber er hat Recht.

Re: Schuldenkrise des Euro

Verfasst: 04.06.2012 - 16:57
von 3303
Interessante Äußerungen von Joschka Fischer:

http://nachrichten.t-online.de/joschka- ... 3034/index

Wier immer wollen die tendenziell linker denkenden Köpfe Verschuldung mit Verschuldung bekämpfen und somit genau mit dem fortfahren, was die jetzige Krise verursacht hat.
Natürlich werden wieder Eurobonds gefordert, damit Deutshland im Endeffekt ganz Europa durch seine Zahlungen retten möge.

Der Herr sollte sich mal den Unterschied überlegen. "Sein" Berlin wurde und wird zwar von Bayern, Hessen und Co. durchgefüttert, aber Deutschland kann nicht Gesamteuropa finanzieren.

Das eigentliche Problem traut er sich aber nicht anzusprechen oder er erkennt es nicht, nämlich dass Wirtschaftsräume mit zu unterschiedlicher Leistungsfähigkeit im Euro zusammengefasst sind.
Alle Mechanismen zu Zinsen und Wechselkursen, die ausgleiched und regulierend wirken wurden mit dem Euro weitgehend ausgeschaltet und das funktioniert jetzt eben nicht mehr.
T-Online News hat geschrieben:Mit Fiskalunion meint Fischer den uneingeschränkten Kauf der Staatsanleihen der Krisenländer durch die Europäische Zentralbank (EZB) und Vergemeinschaftung der Schulden durch Euro-Bonds. "Nur Deutschland kann das Überleben der Euro-Zone garantieren", so Fischer. Mit seiner Wirtschaftskraft müsse Deutschland Wachstumsprogramme in der Euro-Zone finanzieren. Es sei in Ordnung, dafür neue Schulden zu machen.
Gut, dass der nicht mehr an der Regierung ist.

Re: Schuldenkrise des Euro

Verfasst: 04.06.2012 - 18:11
von molotov
Ja ist schon erschreckend was aus Ecken der alten Regierungsriege manchmal so kommt... Aber die SPD-Oberen schenken sich da auch nicht viel... Wird langsam eng, wüsste grad nicht wen wählen ;)

Re: Schuldenkrise des Euro

Verfasst: 04.06.2012 - 19:19
von Rüganer
Ja, so langsam glaubt man selbst den Verschwörungskram mit Joschka und den Bilderbergern ....
Bin auch pessimistisch eingestellt für den €....

Re: Schuldenkrise des Euro

Verfasst: 04.06.2012 - 21:28
von 3303
molotov hat geschrieben:... Wird langsam eng, wüsste grad nicht wen wählen ;)
Geht mir ähnlich. Totalverschuldung oder Herdprämie - Sie haben die Wahl ;)

Re: Schuldenkrise des Euro

Verfasst: 04.06.2012 - 22:22
von TPD
Ja, die Situation ist schwierig.
Wie soll ein Staat Geld sparen, wenn er praktisch pleite ist ? Da wird auch noch das kleinste Wirtschaftswachstum im Keim erstickt und an eine Erholung ist nicht zu denken.
Hingegen auf Pump die Wirschaft anzukurbeln, endet auch im Desaster.

"Nur Deutschland kann das Überleben der Euro-Zone garantieren"
In diesem Punkt muss ich dem Joschka Fischer sogar recht geben.
Von dem her begrüsse ich es sehr, dass die Kanzlerin in Sache Eurobonds zur Zeit noch standhaft bleibt.

Solidarität ist ja schön und recht.
Aber wenn gewisse Staaten in den Boomjahren ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben, sollen sie dann bitte in der Krise nicht bei den Musterschülern die hohle Hand hinhalten.

Re: Schuldenkrise des Euro

Verfasst: 04.06.2012 - 22:44
von GMD
Wie schaffen es eigentlich die ebenfalls enorm hoch verschuldeten USA, immer wieder ungeschoren davonzukommen? Dort ist die finanzielle und wirtschaftliche Situation nämlich ähnlich dramatisch wie bei den Wackelländern Spanien oder Irland. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, die Amerikaner zeigen vor allem deswegen mit dem Finger auf andere um von sich selber abzulenken. So nach dem Motto: "Angriff ist die beste Verteidigung!"

Re: Schuldenkrise des Euro

Verfasst: 04.06.2012 - 22:51
von schneesucher
TPD hat geschrieben:Ja, die Situation ist schwierig.
Wie soll ein Staat Geld sparen, wenn er praktisch pleite ist ? Da wird auch noch das kleinste Wirtschaftswachstum im Keim erstickt und an eine Erholung ist nicht zu denken.
Hingegen auf Pump die Wirschaft anzukurbeln, endet auch im Desaster.

"Nur Deutschland kann das Überleben der Euro-Zone garantieren"
In diesem Punkt muss ich dem Joschka Fischer sogar recht geben.
Von dem her begrüsse ich es sehr, dass die Kanzlerin in Sache Eurobonds zur Zeit noch standhaft bleibt.

Solidarität ist ja schön und recht.
Aber wenn gewisse Staaten in den Boomjahren ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben, sollen sie dann bitte in der Krise nicht bei den Musterschülern die hohle Hand hinhalten.
In Deutschland fehlt eben eine national eingestellte Partei wie die SVP, die sich gegen den nationalen Ausverkauf stellt. Merkels Projekt bedeutet einfach, dass Deutschland mit den anderen Eurostaaten untergehen soll. Ich glaube nicht, dass Frau Merkel so dumm ist, und nicht zumindest ahnt, dass die ganzen "Rettungsschirme" nie wieder zurückgezahlt werden. Deutschland hat nicht die Wirtschaftskraft alle anderen mitzufüttern. Es ist unmöglich, alles andere ist Wunschdenken. Es ist erstaunlich, dass sich die Bevölkerung nicht gegen den grössten Aderlass der Weltgeschichte wehrt. Es wird höchstens dann zu Unruhen und einer politischen Veränderung kommen,erst wenn es zu spät ist. Das ist aber deutsche Tradition. Niemals haben sich die Deutschen einmal gegen die Obrigkeit aufgelehnt, mit Ausnahme der DDRler.