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Re: ***Muikamachi Hakkaisan*** JAPAN 07.01-17.01.2015
Verfasst: 22.01.2015 - 21:08
von Arlbergfan
Heute berichte ich euch über das 2. Gebiet, das wir besucht haben: Muikamachi Hakaisan
Das Gebiet liegt in der Präfektur Niigata und ist von unserer Homebase durch den längsten Straßentunnel Japans - dem Kan-Etsu Tunnel erreichbar. Mit 11km Länge verbindet er damit die Präfektur Gunmar und Niigata und ist eine der wichtigsten Verbindungen durch die japanischen Alpen.
Das Gebiet an sich versteckt sich etwas in einem flachen Seitental in der Nähe der Stadt Minamiuonuma. Es startet auf unglaublichen 355m und führt bis auf 1170m Höhe. Bei dieser Höhenangabe kann man sich fast gar nicht vorstellen, dass man dort powdern kann. Aber in Japan ist ja alles anders. Erschlossen wird das Gebiet mit einer Pendelbahn, die eigentlich alles abdeckt, was man braucht. Wer sich einschneien lassen will, benutzt einer der 3 Doppelsesselbahnen, die im eigentlichen Sinn aber nicht notwendig sind.
Im Gegensatz zu Tengindaira ist das Gelände aber weniger steil. Dafür mischen sich mehr Nadelbäume in den Wald und entlang der Hauptabfahrt gibt es rechts und links nette Pillowlines. Ortskundigkeit ist aber Vorraussetzung - schließlich verlocken die ein oder anderen Hänge zum reinstechen - wer das macht, ladet aber nicht selten in Gräben. Bei einer Schneemenge von über 3m ist das nicht wirklich lustig. Wir wurden beim Versuch durch den Wald in anderes Gelände zu kommen mehrmals von Resort Guides daran gehindert reinzufahren. Erst nach einer längeren Diskussion erfuhren wir die eigentliche Ursache. Scheinbar sind 2 Tage zuvor 3 Personen im Gelände verloren gegangen. Suchaktionen werden hier nicht gestartet, da dies eigentlich Aufgabe des Staates ist - dieser aber die Verantwortung dem Skigebiet zuschieben möchte. Das Skigelände wird ansich von einem Unternehmen angemietet. Im Fall von Muikamachi Hakkaisan ist dies Prince Snow Resorts, die scheinbar einige Gebiete in Japan kontrollieren. Dass die 3 Personen scheinbar nicht gesucht werden ist makaber und für unser eins unverständlich. Man fährt also besser nicht alleine in den tief verschneiten Wald. Auch mich hat es an diesem Tag 2-3 Mal gelegt - und ich hatte größte Schwierigkeiten mich aus dem Schnee zu kämpfen. Teilweise ist es unmöglich, ohne Hilfe wieder rauszukommen.
Aber nun zu den Bildern.
^^ Ausblick auf den Hotelparkplatz - Vorfreude pur!
^^ Ankunft in Hakkaisan - hier hat es nochmal mehr Schnee als in Gunmar.
^^ Dieser Talstationskomplex wirkt irgendwie russisch-italienisch. Es rostet halt so langsam dahin...
^^ Richtig schöne, trashige Station.
^^ Trasse
^^ Blick auf den Skiplan. Wichtigster Lift ist wie gesagt die Pendelbahn. Links geht nochmal eine Doppelsesselbahnkette hoch - der Abschnitt kann aber auch von der Pendelbahn erreicht werden. Hierzu muss man durch den verbotenen Wald - dahinter wartet einen geniale Tiefschneeabfahrt mit vereinzelt stehenden Laubbäumen.
^^ So der Ausblick, bei seltenem schönen Wetter.
^^ Japan Technik - Nippon Cable.
^^ Oben angekommen. Meistens war der Gipfel in Wolken verhangen - die Sicht ins Tal begrenzt. Und wenig war hier nicht los...
^^ Der Weitblick...
^^ Dafür waren die Bäume hier oben schön tief eingeschneit und mit Reif überzogen. Schneefanatiker wie ich befinden sich im 7. Himmel.
^^ Ein Moment, in dem man mal mehr gesehen hat. Eigentlich eine beeindruckende Kulisse.
^^ Nochmal der Blick ins Tal mit der Talabfahrt.
^^ Eine einzige Sesselfahrt machten wir mit dem linken oberen Lift. Es fing währenddessen richtig kräftig an zu schneien. Als wir oben ankamen war ich das erste mal richtig durchnässt. Die Pendelbahn ist eindeutig sinnvoller!
^^ Dichtes Schneetreiben - unvorstellbar.
^^ Schutzmaßnahmen.
^^ Bestens ausgestattet die Japaner. An der Talstation gibt es einen Föhn, um sich die Brille wieder zu trocknen. Geil.
^^ Dass man es hier Freerider nicht so gerne sieht, wird beim Blick auf dieses Warnschild klar. Das Gebiet wird recht gut von Resortgards bewacht. Auch auf der bei der Hälfte der Abfahrt befindlichen Hütte springen dir die Wirte hinterher, wenn du ins Gelände fährst. Uns wars reichlich wurscht - etwas nervig ist es aber schon.
^^ Es ging in die Hütte. Man holt sich seinen Voucher an einem Automaten.
^^ Zum Glück gibt es wieder eine bebilderte Speißekarte. Natürlich gab es erneut Katsukare. Da kann man nichts falsch machen!
^^ Trotzdem gibt es genug fragende Blicke auf die Speißekarte. Neben Katsukare gibt es auch eine Vielzahl an Nudelsuppen. Diese schmecken auch, sind aber mit Stäbchen wirklich nicht leicht zu essen...
^^ Für die 1.000 Yen (14€) ist auch ein Getränk dabei. Ist also generell preislich in Ordnung.
^^ Weiter gehts. An der Bergstation gibt es allerdings nur japanische Schriftzeichen.
^^ Ein weiterer Moment mit guter Sicht ins Tal. Bei der Schneemenge kann man sich nicht vorstellen, dass man auf Voralpenhöhe rumcruist.
^^ Statt blau sind die leichten Pisten hier übrigens in grüner Farbe gekennzeichnet.
^^ Aber Pisten sind ja nicht unser Ziel - also rein da! Hier kamen wir zu einer genialen Pillowline, bei der aber Vorsicht geboten ist. Nicht über jeden Pillow kann man ohne weiteres springen. Manchmal geht es tiefer als man denkt - nicht selten entdecken wir hinter einem Pillow ein Loch - wer hier rückwärts reinrutscht, kann schnell zu den 3 vermissten Personen zählen. Ohne Kameradenhilfe kommt man dort sicher nicht lebendig raus.
^^ Kleine Demonstration der Schneemassen.
^^ Am Nachmittag sind die Resortgards kurz verschwunden - wir nutzen die Chance um oben durch den verbotenen Wald zu queren...
^^ Winterwonderland
^^ Es folgt ein unberschreiblich guter Run mit nur sehr weit auseinander stehenden Bäumen.
Leider dürfen wir nicht ein 2. Mal in den verbotenen Wald. Die Resortgards haben uns gesehen. Angesichts der Vorgeschichte mit den 3 vermissten Personen sicherlich verständlich.
^^ Da die Fahrt zurück mehr als 1h dauert, wurde kurz eingekauft...es handelt sich schließlich immer noch um deutsche Touristen!
^^ Das Chaos in unserem Zimmer und der erfolgreiche Versuch unsere Skiklamotten wieder trocken zu bekommen für den nächsten Skitag.
^^ Jetzt aber schnell ab in den Onsen und aufwärmen. Sagte ich schon mal, dass das eine geniale Erfindung ist?
Re: ***Muikamachi Hakkaisan*** JAPAN 07.01-17.01.2015
Verfasst: 23.01.2015 - 05:23
von falk90
Irgendwie komisch dass der Veranstalter bei einem Freerideurlaub ein Gebiet ansteuert wo Freeride verboten ist und dann noch so streng bewacht wird.
Der Schnee schaut ja mal wirklich lässig aus, aber jedes mit einer PB fahren incl. warten auf die PB , so ganz überzeugt bin ich noch nicht.
Aber es sollen ja noch ein paar Bilder kommen.
Re: ***Muikamachi Hakkaisan*** JAPAN 07.01-17.01.2015
Verfasst: 23.01.2015 - 09:44
von Arlbergfan
Ja, da gebe ich dir prinzipiell schon recht. Diesen Gedanken hatte ich auch an dem Tag. Allerdings war es dort wohl letztes Jahr noch nicht so streng. Zusätzlich war noch dieser Zwischenfall vor ein paar Tagen, der hier im Gebiet alle so allamiert hat.
Aber ansonsten versteh ich nicht, wie du noch nicht überzeugt sein kannst - derartigen Schnee hat es doch bei uns nicht. Da musst du schon sehr viel Glück haben, solche Bilder zu bekommen.
Vlt. hast du aber auch schon viel von der Welt gesehen, so dass dich das nicht mehr wirklich vom Sessel haut. Für mich war es halt das erste Mal skifahren auf einem anderen Kontinent und dementsprechend einzigartig.
Re: ***Muikamachi Hakkaisan*** JAPAN 07.01-17.01.2015
Verfasst: 23.01.2015 - 10:13
von chatmonster
Ich glaube bei den ganzen zweifelden Kommentaren hier (und auch in dem Bericht zu Tahoe Lake und den leeren Pisten in Laax) mischt sich ein bischen eigene Unzufriedenheit, daß man das selber nicht erleben kann...
Wenn man etwas zu kritisieren findet, ist es nicht so schlimm, daß man selber drauf verzichten muss...
Ich finde den Bericht und die Bilder wahnsinn!!
Ich werde es befürchte ich auch nie selbst erleben, aber bei einem so einzigartigen Erlebnis, das wohl einmalig in deinem Leben sein wird, würde ich über vieles hinwegsehen und einfach die Erfahrung geniessen... Und was will man mehr, als eine PB, die so viele tolle Abfahrten ermöglicht???
Re: ***Muikamachi Hakkaisan*** JAPAN 07.01-17.01.2015
Verfasst: 23.01.2015 - 10:27
von Whistlercarver
Wieviele Runs habt ihr so am Tag gemacht? Könnte man bei Liftschluss nochmals 10 mal hoch oder ist man schon um 12 körperlich am Ende?
Re: ***Muikamachi Hakkaisan*** JAPAN 07.01-17.01.2015
Verfasst: 23.01.2015 - 11:38
von Arlbergfan
Also wir sind sicher so 10 - 12x mit der Pendelbahn gefahren. Ich muss sagen, dass ich an dem Tag gut fertig war und ich nach Liftschluss sicher keine Fahrt mehr gebraucht hätte.
Es ist halt einfach so - wer stürzt, verliert. Das Ausgraben kostet dermaßen viel Kraft, dass du damit eigentlich eine Abfahrt streichen kannst. Ging den anderen gleich.
chatmonster hat geschrieben:Und was will man mehr, als eine PB, die so viele tolle Abfahrten ermöglicht???
Gut, das weiß ich auch nicht - eigentlich ziemlich genial. Vor allem kann man wieder zu Kräften kommen...
Re: ***Muikamachi Hakkaisan*** JAPAN 07.01-17.01.2015
Verfasst: 23.01.2015 - 12:16
von OliK
Re: ***Muikamachi Hakkaisan*** JAPAN 07.01-17.01.2015
Verfasst: 23.01.2015 - 13:24
von Stani
sind im Preis Actionbilder/Videos inkludiert, also macht der Guide ein-paar Aufnahmen ?
die Schneemassen sind echt gewaltig, sicher ein FreeriderTraum, macht Lust auf weitermachen. Ehrlich gesagt verstehe hier manche Leute nicht ganz, vielleicht die sind reine Pisten und/oder Schönwetterfahrer, aber für uns Freerider ist das ja das wahres Eldorado !
Re: ***Muikamachi Hakkaisan*** JAPAN 07.01-17.01.2015
Verfasst: 23.01.2015 - 18:11
von falk90
chatmonster hat geschrieben:Ich glaube bei den ganzen zweifelden Kommentaren hier (und auch in dem Bericht zu Tahoe Lake und den leeren Pisten in Laax) mischt sich ein bischen eigene Unzufriedenheit, daß man das selber nicht erleben kann...
Wenn man etwas zu kritisieren findet, ist es nicht so schlimm, daß man selber drauf verzichten muss...
Nachdem ich den Bericht vom Lake Tahoe selber geschrieben habe kann ich mit Kritik darüber gut leben - hab eh selbst die meiste Kritik geübt .
@ Arlbergfan: Schneeverhältnisse schauen natürlich sensationell aus und Schifahren in einer anderen Kultur ist immer spannen - aber ich würde den Trip jetzt nicht für mich persönlich buchen, gleich wie ich keine Woche Skiurlaub in Tahoe mit Anreise aus Europa buchen würde.
Außerdem ist manche Kritik auch förderlich für die Diskussion, wenn jeder nur Antwortet "nette Bilder" ist das auch nicht gerade erhellend.
Man lernt halt schätzen was man daheim hat wenn man weit weg davon ist (ein Germknödel wäre fast einen Mord wert)
Von daher - her mehr Powerd Bilder aus Japan.
Re: ***Muikamachi Hakkaisan*** JAPAN 07.01-17.01.2015
Verfasst: 23.01.2015 - 18:41
von rush_dc
Treelines und pillows?! Da fahr ich voll drauf ab
Mir gefallen solche Gebiete, zum Powdern braucht es nicht die Schnellsten und größten Anlagen. Lieber alles etwas gemächlicher dafür stressfrei und wenig Konkurrenz. Solche Gebiete gibt es leider immer weniger und Schnee en Masse gibt's hier bei uns auch nicht alle Jahre.
Von dem her hast dir eh das perfekte Jahr für solch einen Trip ausgesucht! Einzig das auf den Fotos doch alles sehr verspurt aussieht macht mir Angst... Aber ich nehme an ihr seid genug geshreddet
Wie lange vorher habt ihr gebucht? Da muss man schon auch richtig schnell sein, im Oktober waren soweit ich weiß bis auf wenige Plätze alles weg.
Re: ***Kagura*** JAPAN 07.01-17.01.2015
Verfasst: 29.01.2015 - 23:20
von Arlbergfan
Am 3. Tag sind wir nochmal nach Tengindeira gefahren - dort hat es aber leider über die Nacht schwer geweht. So saßen wir den ganzen Vormittag fest in der Talstation - weil oben Snow Cleaning betrieben wurde. Wir mussten also warten, bis die Herrschaften oben fertig wurden. Um 12:30 Uhr sind wir dann hochgekommen. Dort hatten wir das obere Gelände für uns allein - trotzdem war die Talabfahrt eigentlich nicht geöffnet. Als wir sie zum Schluss gefahren sind, war es dann sehr windig - und auch die Fahrt über den Grat in den Wald war schon etwas heikel. Viele Bilder von dem Tag gibts nicht - also weiter mit Tag 4:
Kagura
Es handelt sich hier um eines der größten Skigebiete auf Honshu.
Mit 22 Skiliften und 23 Pisten ist Kagura eigentlich recht groß. Die max. Skigebietshöhe von 1.845m ist für japanische Verhältnisse auch nicht zu verachten. Das Wetter war heute recht gut - weswegen ich mich auch mal ganz vorne in den Bus gesetzt habe zum filmen. Die Schneewände links und rechts von den Straßen sind beachtlich - das mit den 3m neben der Autobahn ist nicht untertrieben! In Kagura selbst herrscht anders als in vergleichbaren Gebieten Österreichs überhaupt kein Stress. Das Skigebiet ist recht seltsam erschlossen - ähnelt der Schweiz. Es führen vom Tal 2 Pendelbahnen ins Gebiet. Oben hat es mehr oder weniger eine Hochfläche mit anschließenden Hügeln, die alle mit mehreren Liften erschlossen sind. Ganz hinten im Gebiet befindet sich wieder ein tatsächlicher Powderchair, der einen zum höchsten Punkt bringt. Von dort hat man mehrere Varianten im Wald - oder eben wie wir die Möglichkeit auf den Gipfel hochzusteigen uns ins nächste Tal zu fahren. Selbiges haben wir gemacht. Es war jetzt nicht der Mörderpowdertag - aber auf Grund des schönen Wetters und dem damit einhergehenden, seltenen Weitblick auf die japanischen Alpen ein toller Tag.
^^ Am Parkplatz von Kagura.
^^ Eine Pendelbahn mit relativ wenigen Höhenmeter führt auf die Hochfläche.
^^ Der Skiplan - wir befinden uns gerade rechts unten.
^^ Einer der "Express Chairs". Kuppelbar, aber nicht geöffnet. Braucht es nicht.
^^ Der nächste Express Chair erschließt genau die gleichen Hänge. Es war für mich der erste kuppelbare Lift in Japan - von Nippon Cable - einer Tochterfirma von Doppelmayr. Das hier zeigt genau eines der Probleme von Japan - viele Hänge sind mit parallelen Anlagen erschlossen die Aufgrund der sinkenden Nachfrage beschäftigungslos sind. Es zeigt deutlich den Rückgang der Skibegeisterung im Land der aufgehenden Sonne.
^^ Die eine 4KSB reicht vollkommen aus.
^^Bergstation
^^ Kagura ist zudem noch total umständlich erschlossen. Wir blicken auf den mittleren Teil des Skigebiets. Vor uns geht eine 6EUB in den hinteren Teil - schwer zu erkennen. Was aber zu erkennen ist: Es ist eher flach. Steile Hänge hier eher Fehlanzeige.
^^ Talstation 6EUB.
^^ Auch die Bahntrasse zeigt - es geht nicht immer nur bergauf. Man muss oft mehrere Bergrücken queren um in steileres Gelände zu gelangen.
^^ Aber auch hier - die Schneehöhe - beeindruckend!
^^ Bergstationskomplex - eher wuchtig.
^^ Daneben ein paar Hütten.
^^ Und der Blick auf den ersten richtigen Skihang - erschlossen mit 3 Bahnen. Einer DSB bis zur Hälfte, und einer DSB und einer KSB MIT Hauben bis zum Gipfel. Heute lief nur die KSB.
^^ Beschäftigungslose DSB
^^ Die KSB daneben. Oft hat es den Eindruck, dass man sich an den Menschenmassen von Tokyo orientiert hat und dann entsprechend Lifte gebaut hat - ob die Bahnen jemals ausgelastet waren? Keine Ahnung.
^^ Wir haben den Gipfel erreicht - und damit den Bereich des Powderchairs. Dieser Sektor hier gefällt mir wieder extrem gut - wie auch generell die Erschließung - es gibt eben Lifte für die Massen und dann einen Lift mit geringer Kapzität für die Freerider ganz oben. Genau so sollte es sein - und nicht überall ein blauer Ziehweg ins Tal.
^^ Blick vom höchsten Punkt im Skigebiet Kagura.
^^ Ganz oben stand ein Kamerateam und filmte die wilden Europäer beim Durchgang in den Freeride-Sektor. Hier oben musste unser Berführer seinen Namen, Gruppengröße und Ausrüstung der Gruppe angeben. Es gab aber anders als in Muikamachi Hakkaisan keine Probleme. Viel interessanter waren die breiten Ski und die Langnasen.
^^Ausblick über den japanischen Alpenhauptkamm. Kann was.
^^ Wir sind dann durch den Wald wieder abgefahren. Hier gabs lockere 30cm Pulverschnee - sicher die beste Abfahrt des Tages.
^^ Eine weitere Gruppe steht am Gipfel - während wir den Ausblick genießen.
^^ Wildnis - Japan pur!
^^ Weitblick - mit einem guten Teleobjektiv hätte man wohl den Pazifik sehen können.
^^ Szenenwechsel: In der Hütte. Heute mal kein Schitzelcurry sondern japanische Nudelsuppe. Mit Stäbchen schon relativ schwer zu essen, aber machbar.
^^ Interessant: In dieser Hütte gibt es Bereiche, in denen man die Skischuhe ausziehen muss. Aufgrund mehrere Geruchserfahrungen mit den erfahrenen Skischuhen verzichtete ich darauf und nahm auf einer normalen Sitzgelegenheit Platz.
^^ Nach dem Mittagessen gabs eine regelrechte Showeinlage. Es wurde Reis zermatscht. Nach anfänglicher Euphorie entpuptte sich das ganze aber doch als mehr oder weniger langweilige übelriechende Showeinlage. Ich glaub es lag an der Stärke des Reis...
^^ Auch interessant: Viele Japaner machen auch auf der Skihütte traditionell ein Mittagsschläfchen.
^^ Skihütte - könnte ohne gelbe Farbe auch bei uns stehen.
^^ Es ging dann weiter im Gebiet. Eigentlich wollten wir nochmal auf den Gipfel aufsteigen - allerdings lief der Lift nicht mehr. Ob technisches Gebrechen oder Lawinengefahr? Keine Ahnung. Wir entschieden uns dann das Gebiet weiter zu erkunden...
^^ Typische DSB Sesselstation.
^^ DSB. Auch hier sieht man wieder parallel eine stillstehende Anlage verlaufen.
^^ Sie führt natürlich zum gleichen Gipfel und ist deswegen eigentlich sinnlos.
^^ Ein weiterer seltener High Speed Lift im flachen Pistengebiet von Kagura.
^^ Auch hier führt natürlich eine parallele DSB zur gleichen Bergstation. Glaube die läuft nie mehr...
^^ Bergsatation. Weiter unten die doppelte Bergstation der DSBs.
^^ Wir befinden uns bereits im orographisch gesehen rechten Teil des Gebiets. Gegenüber der Bergrücken von dem die 2. Pendelbahn wieder ins Tal führt.
^^ Bergstation - Russland?
^^ Der Rost erinnert jedenfalls stark daran...
^^ Auch typisch: Der Bahn fährt nur alle 15 Minuten. Also ein heißer Kaffee aus der Dose...
^^ Talfahrt. Hier würden wieder steile Powderhänge locken. Aber der Versuchung sei gesagt: Hinter dem nächsten Bergrücken befindet sich ein Tal mit unüberquerbaren Stausee. Schöne Scheiße, wer hier der Versuchung nicht wiederstehen kann...
^^ Hier ist er bereits im Bild...man müsste sich zwischen Staudamm und Bach durchquälen. Schlichtweg nicht machbar.
^^ Japan Lifestyle.
^^ Unten angekommen fahren wir mit dem Bus zurück zum anderen Talstationsparkplatz - auch hier denkt man eher man sei in Russland...
^^ Talstation ohne Intersport und Apres Ski Schirm. Dafür aber authentisch.
^^ Lieber noch ein typisch japanisches High Quality Beer! Prost!
Fazit: Kagura hat gute Hänge - ist groß und weitläufig. Während des Dumps sicher zu empfehlen - so aufgrund der Aussicht auch ein Erlebnis. Habe es nicht bereut hier gewesen zu sein! Ohne Aufstieg wäre es aber zu wenig gewesen!
Re: ***Kagura*** JAPAN 07.01-17.01.2015
Verfasst: 30.01.2015 - 10:29
von Whistlercarver
Gibt es in diesem Gebiet selber auch gute Möglichkeiten zum Tiefschneefahren?
Es sieht mir eher so aus als ob man auf den Pisten mehr Spaß hat als daneben da das geläne eher zu flach ist.
Wie ist es eigentlich mit den Liftkarten in Japan? Skidata, Barcodes, Zettel?
Wenn ich ehrlich bin habe ich mir das irgendwie anderst vorgestellt.
Re: ***Kagura*** JAPAN 07.01-17.01.2015
Verfasst: 30.01.2015 - 12:43
von starli
^^ Weitblick - mit einem guten Teleobjektiv hätte man wohl den Pazifik sehen können.
Ist das im linken Bildfünftel nicht eh gut sichtbar Meer?
Re: ***Kagura*** JAPAN 07.01-17.01.2015
Verfasst: 30.01.2015 - 12:46
von Ams
Also irgendwie enttäuscht mich Kagura bei den Bildern. Dafür, dass es eines der größten Skigebiete ist, sieht ziemlich langweilig aus.
Whistlercarver hat geschrieben:
Wie ist es eigentlich mit den Liftkarten in Japan? Skidata, Barcodes, Zettel?
Ich würde mal sagen, dass die Mehrheit der Gebiete noch mit Zetteln (in einer Normgröße) arbeiten, die man dann in eine extra Armbinden-Tasche mit Sichtfenster steckt. Alternativ gibt es vereinzelt Keycardsysteme. In einem Gebiet hab ich zudem ein recht exotisches altes hands-free System gesehen, das auf einem ziemlich dicken quadratischen Chip basiert.
Re: ***Kagura*** JAPAN 07.01-17.01.2015
Verfasst: 30.01.2015 - 14:51
von Arlbergfan
Ja, also mir hat dieses Gebiet eigentlich auch am wenigsten gefallen. Es ist halt oben interessant - da gibt es auch steilere Hänge und Wälder die, wenn es grad gut runterhaut, sicher einen heiden Spaß machen. Sonst ist das Gebiet aber wirklich zu verachten.
Stimmt - es gibt keine Keycards oder ähnliches - in allen Skigebieten haben wir einen Zettel mit Datumsangabe bekommen, den man immer mühsam rauskramen muss. In den kleineren Gebieten läuft das natürlich dann irgendwann auf Bekanntheitsgrad.
Re: ***Kagura*** JAPAN 07.01-17.01.2015
Verfasst: 31.01.2015 - 11:42
von bayer
wow, Danke!!!!!!!!
Re: ***Kagura*** JAPAN 07.01-17.01.2015
Verfasst: 31.01.2015 - 16:14
von David93
Der Bericht überrascht mich doch sehr und stellt das Bild das ich von Japan habe komplett auf den Kopf (war noch nie selbst dort).
Zu den Skigebieten kann ich mich als Pistenskifahrer jetzt eh weniger äußern. Die stärken der Gebiete liegen wohl doch eher abseits als auf der Piste. Somit nicht mein Revier.
Ansonsten hätte ich mir Japan viel moderner vorgestellt.
Das die Skigebiete selbst nicht so auf dem neuesten Stand wie in AT sind verstehe ich aufgrund der folgenden Aussage:
viele Hänge sind mit parallelen Anlagen erschlossen die Aufgrund der sinkenden Nachfrage beschäftigungslos sind. Es zeigt deutlich den Rückgang der Skibegeisterung im Land der aufgehenden Sonne.
Wenn nix los ist kann man natürlich schlecht investieren.
Aber beim Rest siehts ja nicht anders aus. Gebäude, Busse, Telefone,... Alles ziemlich heruntergekommen bzw. veraltet. Das Bild das man in Europa von Japan hat scheint wohl nur für die Metropolen zu gelten und nicht fürs Land.
Re: ***Kagura*** JAPAN 07.01-17.01.2015
Verfasst: 31.01.2015 - 17:42
von Ams
Es gibt definitiv Gebiete, auf denen man als Pistenfahrer seinen Spaß hat. Zumindest war das mein Gefühl als >90% Pistenfahrer nach 12 Skitagen in Japan.
Abgesehen von gewissen Ausnahmen gehen die Besucherzahlen eher zurück, daher ist auch kein Geld für Investitionen da und es wird mehr stillgelegt. Sobald ein Gebiet Australier anzieht oder bedeutenden Sommertourismus hat sieht man auch eher moderne Anlagen.
Die Busse sehen in Japan überall so aus. Selbst für supermoderne Elektro- oder Brennstoffzellenbusse ist das Design vor 30 Jahren stehengeblieben. Es gibt für große Linienbusse exakt einen Normaufbau (und keinen Gelenkbus), so wie früher in Deutschland mit den Standardbussen. In Tokyo fährt das gleiche herum und in der Pampa noch deutlich älteres Zeug. Dazu einfach mal ein Bild vom Busbahnhof in Shibuya. Brauchbar große und moderne Taxis wären in Tokyo auch mal etwas tolles.
Ansonsten muss man in Tokyo nur mal in die Seitenstraßen gehen, dann sieht es teilweise nicht mehr viel besser aus. Auf dem Land hinkt die Infrastruktur noch stärker hinterher und das Ergebnis kann man sich vorstellen.
Re: ***Nozawa Onsen*** JAPAN 07.01-17.01.2015
Verfasst: 02.02.2015 - 22:21
von Arlbergfan
So - ich möchte euch noch kurz das letzte Skigebiet vorstellen, das wir in Japan am Donnerstag besucht haben: Nozawa Onsen
Leider hat es auch in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag nicht wirklich geschneit. Die Hoffnung auf einen erneuten guten Powdertag hat sich also leider nicht erfüllt. Also ging es heute Richtung Nosawa Onsen - einem Gebiet in der Präfektur Nagano, in dem 1998 die Biathlon Wettbewerbe der Olympischen Winterspiele ausgetragen wurden. Der Ort selber ist sehr touristisch geprägt und man spürt, dass der Skitourismus hier einigemaßen Tradition hat. Lustigerweise ist St. Anton am Arlberg der Partnerort - mich hat aber trotz auffäliigem Skioutfit keiner persönlich angesprochen. Hier sah man auch die meisten Australier in der ganzen Woche - was für einen gewissen internationalen Bekanntheitsgrad spricht. Im Ort selbst befinden sich 30 heiße Quellen und 13 öffentliche Onsen, die man gratis benützen darf. Auch wir haben dieses Spektakel mitgemacht und sind direkt nach dem Skifahren von der Straße aus den Skiklamotten in das heiße Bad. Genial!
Das Skigebiet selbst erstreckt sich 565m und 1650m und weißt damit ordentliche 1.000 Höhenmeter max. Unterschied auf. Mit 24 Liften und 50 Pistenkilometern zählt das Gebiet auch zu den größten von Honshu.
Freeridemäßig würde auch hier was gehen - vom obersten Lift gibt es einen Run durch einen ordentlich steilen lichten Wald bis ins Tal... wir sind es 3x gefahren und wurde mit zunehmend intensiveren Schneefall immer besser.
^^ Wir laufen zur Gondel mitten dorch Nozawa. Der Ort wirkt recht nett - allerdings fallen wir mit unserer bunten Kleidung doch auf...
^^ Oben bei der Gondel angekommen - wirkt gleich sehr pompös. Hier an der Talstation gibt es auch tatsächlich mal einen modernen Skishop.
^^ Und wie in unseren Skigebieten: Werbung von BMW.
^^ Man merkt doch, dass St. Anton der Partnerort ist. Oben bei dem Servus Pub kleben SkiClub Arlberg und St. Anton Aufkleber.
^^ Hier das Skigebiet im Überblick. Das meiste spielt sich natürlich ganz oben an den beiden 4er KSBs ab. Der Run druch den Wald geht vom Gipfel durch den Wald in das Tal rechts rein.
^^ Auch hier wird mit Warnschildern deutlich darauf hingewiesen, dass man außerhalb der Skigebietsgrenzen nicht gesucht wird...
^^ Oben im Zentrum des Skigebiets gibts einen kleinen Sessellift zum üben...
^^ Blick zurück zur Bergstation der Poma-Gondel.
^^ Weiter gehts mit den High Speed Quad Lift.
^^ Oben angekommen. Japanische Schriftzeichen.
^^ Ein letzter 4KSB geht noch ein Stücken weiter nach oben.
^^ Um zu diesem zu gelangen muss man über eine Buckelpiste abfahren. Daneben auch wieder ein klassisch, aufgelassener Lift.
^^ Bergstation Gipfellift.
^^ Wir haben den langen Run durch den Wald genommen. Man erreicht unten einen Anfängerbereich, der mit einer 2KSB optimal erschlossen ist. Wie man an den Wolken oben erkennen kann - es zog zu uns fing an heftig zu schneien.
^^ Um zurück zur Gondel zu kommen, muss man einen kurze DSB nehmen.
^^ Blick auf Nozawa Onsen, Talstationsbereich und Parkplatz - den wir nicht gefunden hatten.
^^ Die Japaner waren vor allen möglichen Gefahren...
^^ Unten in der Talstation - witzige Idee. Die Besucher können mit einer Stecknadel ihre Herkunft auf einer Karte verorten. Aus Lech war scheinbar diese Saison noch keiner da.
^^ Leider schon vorbei mit den Skibildern. Am Ende ging es das einzige mal zum Apres Ski. Richtig chilliger Ausi-Skipub mit Freeridefilmen vom Arlberg...
^^ Vlt. wechsel ich doch nochmal das Material...
^^ Wie man sieht - es ist echt sehr europäisch geprägt. Weiß nicht so ganz, woher das rührt. Vlt. vom Interski Kongress in den 90er Jahren oder doch die Städtepartnerschaft mit St. Anton?
^^ Da wir am Abend noch zu dem traditionellem Fire Festival gehen wollten, sind wir nach dem Besuch im Onsen Essen gegangen. Hatten total Glück - ein kleines feines Restaurant mit tollen japanischen Kinderspielen...
^^ Haha - das fand ich genial. Man musste durch Drücken den Hintern rausschieben und so den anderen runterschubsen. Geile Idee!
So - das war das letzte neue Gebiet.
Fazit: Auch hier kann man natürlich extrem viel Spaß machen. Leider hatten wir kein Wetterglück. Nach den ersten beiden Tagen im richtigen JPOW kamen relativ normale Erkundungstage. Für mich aber im Nachhinein nicht weiter schlimm - es zählt ja eben das ganze Erlebnis und das war schlichtweg genial. Ich würde es auf jeden Fall wieder machen - wenngleich dann mit einer eigens organisierten Gruppe. Habe da auch schon ein paar Interessenten und kann mir gut vorstellen im Jahr 2017 eine Fortsetzung zu starten. Wer Interesse hat - gerne melden!
Zum Abschluss kommen dann vlt. noch ein paar Tokyo Bilder und zu guter letzt demnächst JPOW-DER FILM!
Re: ***Nozawa Onsen*** JAPAN 07.01-17.01.2015
Verfasst: 03.02.2015 - 09:26
von freeriderin
Schöne Fotos, guter Bericht - danke!
Re: ***Nozawa Onsen*** JAPAN 07.01-17.01.2015
Verfasst: 03.02.2015 - 15:52
von beatle
Danke Arlbergfan! Wie immer erste Sahne deine Berichte.
Ich kanns kaum noch erwarten.
Onsen-Tours startet am 12.02. nach Sapporo via Tokio - Hokkaido Powder testen.
Re: ***Nozawa Onsen*** JAPAN 07.01-17.01.2015
Verfasst: 04.02.2015 - 20:19
von kaldini
sehr interessanter Bericht! Vor allem noch eine Bubble-KSB von Poma im letzten Bericht.
Und zum ersten Bericht noch eine Frage: warum braucht es da eine Funitel? Ist es da so windig?
Re: ***Nozawa Onsen*** JAPAN 07.01-17.01.2015
Verfasst: 06.02.2015 - 00:01
von Arlbergfan
kaldini hat geschrieben:Und zum ersten Bericht noch eine Frage: warum braucht es da eine Funitel? Ist es da so windig?
Also, als wir dort waren, hat es schon ein paar mal gut geblasen. Aber ob es jetzt wirklich so oft vorkommt - keine Ahnung. Der Sommertourismus sollte dort auch viel stärker sein als der Wintertourismus. Die Bahn hat aber auch Nerven gekostet. Mehr als 2m/s lief die nicht und ein riesiger Gondelabstand.
Re: ***Nozawa Onsen*** JAPAN 07.01-17.01.2015
Verfasst: 06.02.2015 - 01:16
von Ams
Ehrlich gesagt hab ich in Japan außer den Funitels keine Neubau-Umlaufbahnen mit Baujahr >2000 gesehen. Die Gründe für ein Funitel waren wohl Wind (Zao Onsen, ersetzt PB) oder Kapazität (Hakone, ersetzt ZUB). Warum nun in Tanigawadake eins steht ist mir nicht klar, vermutlich einfach gutes Marketing von DM und der erhöhte Komfort. Dort stand früher ebenfalls eine ZUB. Was alle Bahnen gemeinsam haben ist ein starker bzw. ausschließlicher Sommertourismus.