Sehr cooler Post, da ist ja richtig Pfeffer drinnen
Also ich finde die Bilder tendenziös. Ich sehe es so wie einige hier, Liftfahren ist für mich schlicht ein Weg nach oben. Ich würde auch mit den RatRat, Snowmobil oder Helicopter nach oben fahren oder eben mit einer schnuggeligen 50 Personengondel. Aber wie hier schon geschrieben wurde, meistens ist es dann so, dass man stundenlang ansteht, weil die Kapazitäten nicht da sind. Wäre so ein Skigebiet noch heute so leer, würde ich A natürlich bevorzugen. Wenn es aber so leer wäre, sähe sicher auch die Bahn auf Bild A entsprechend rottig aus. Ich war zum Beispiel erschrocken, wie ätzend das in Chamonix war, selbst Anfang März, wo eigentlich nur Hamburger (und Einheimische ) in den Bergen sind, dass man da ewig ansteht, bis man mal nach oben kommt. Oben angekommen verläuft es sich ja, aber das verdirbt mir dann doch gleich zu Beginn den Skitag und ist ein Grund weshalb ich da nicht mehr hinfahre.
Ich bevorzuge allerdings auch Skigebiete, wo ein Gipfel nicht gleich mit 3 oder 4 Parallelbahnen erschlossen wird wie auf Bild B sondern man schon noch die Chance auf das Gefühl des einsamen Bergerlebnisses hat. Die Zeiten von Bild A sind aber m.E. unwiderbringlich vorbei, man schaue sich nur mal an, was so täglich am Aiguille du Midi los ist, da geht es teilweise zu wie am Bahnhof Hamburg Dammtor.
Ich mag es dann eher, wenn es ein modernes Skigebiet ist, wo es dennoch so Augenblicke wie Bild A gibt. Zum Beispiel die Abfahrt nach Aschau in Kitzbühel, die Skiroute vom roten Achter Mittelstation zum Flying Mozart durch den Ort in Flachau/Wagrain, das Arthurhaus in Hochkönig oder eben der Graukogel im Gasteinertal. Selbst in 3 valees gibt es einige Bereiche, wo Nostalgie hoch kommt, mir schwebt da die Abfahrt nach Saint Martin vor (die Eiergondel in Courchevel La Praz gibt es -glaube ich- leider nicht mehr). Für mich ist übrigens der Ort Les Menuirs mit seinen 70er Jahre Betonbauten pure Nostalgie, das beschränkt sich für mich nicht auf die 50er JAhre/Bauernhof-mit-verschneitem-Misthaufen-vor-der-Tür-Bilder. Die Abfahrten nach Le Fornet und auch die Gondel da sind auch mal etwas anderes als der Rummel in Val D'Isere.
So Ski-Nischen wie Fageralm, ja immer wieder ganz nett aber dann freue ich mich doch immer wieder, wenn ich an meinem Hausberg, die Senderbahn am Stubnerkogel fast ohne Anstehen selbst die Weihnachtsfeiertage schnell nach oben komme und sensationelle Pisten links und rechts habe. Die Planungen sind bei den neuen Skigebieten einfach besser auf das Skifahrersiche abgestimmt. Ich finde zum Beispiel Mürren ein tolles Skigebiet, auch mit der Bahn, aber bis man da wieder ganz oben ist muss man kreuz und quer Lifte nehmen, dauert eine Ewigkeit und ist umständlich.
Eindeutig Bild B.
Wenn ich so eine Pendelbahn sehe, denke ich gleich dass man dort hineingeschoben wird. Bis man oben ist die ganze Zeit stehen muss und fast kein Platz dort drin hat.
Da sind doch so kleine Gondeln viel gemütlicher. Weniger Wartezeit, man kann sich setzen und es ist nicht so voll.
Auf der Piste verteilt es sich dann eh.
Ich frage mich ja immer ob die Erinnerung trügt, aber wenn ich an meine ersten Skifahrererlebnisse zurückdenke (so ab 1986), habe ich irgendwie immer Anstehen vor dem inneren Auge. Gefühlt habe ich früher schon viel mehr (speziell Tux und Finkenberg) Zeit am Lift verbracht. In den 2000er war das (außer in den Ferien) nur mal an einem schönen WE in Klosters der Fall.
Bild A weckt Sehnsucht, ich muss aber mögliche Anstehzeiten ausklammern.
Habe für A gestimmt. Jedoch mehr als Nostalgie für die Zeiten die ich selbst nicht erleben durfte, aber von alten Postkarten her kenne. Mir ist klar, dass soetwas unseren (oder zumindest meinen) Ansprüchen heute nicht mehr genügen würde. Das Skifahren muss zu dieser Zeit einfach viel mehr aus Anstehen bestanden haben. Natürlich ist Bild A gschönt: Perfekte Schneelage + keine Leute zu sehen. So wirds damals halt auch nicht immer gewesen sein.
Aber B ist einfach schon ein bisschen zu viel des Guten - so muss es ja auch nicht überall aussehen.
starli hat geschrieben:
// Ich würde wohl um die halbe Welt reisen, wenn es das Setup von Bild A noch irgendwo gäbe (Eine lange (alte) PB und anschließend ein langer, steiler (alter) SL - und sonst nix.)
Naja, soweit musst du garnicht, fahr nach Eischoll ins Wallis. Vom Tal aus mit Pendelbahn.
Ok, zwischendurch mit neuer Sesselbahn, aber oben nur Schlepper- auch nebendran in Unterbäch, beide skimässig verbunden.
Nur einmal muss man den Sessel nehmen, ansonsten Schlepper mit genialen Pisten und tolle Verbindungswege durch den Wald.
Habe für "mir egal" gestimmt. Wichtig sind mir gute Abfahrten, wenig Andrang und wenig Ansteh-/Liftzeiten. Das kann es bei beiden Bildern geben oder halt eben auch nicht.
Grundsätzlich A. Aber das ist Romantismus. Ich will die aktuelle Ausrüstung, freue mich über moderne Lifte, kurze Wartezeiten. Mit der damaligen Infrastruktur wäre heute das Geschäft nicht mehr machbar. Wobei heute auch einiges übertrieben wird.
Carlos23 hat geschrieben:Ich frage mich ja immer ob die Erinnerung trügt, aber wenn ich an meine ersten Skifahrererlebnisse zurückdenke (so ab 1986), habe ich irgendwie immer Anstehen vor dem inneren Auge. Gefühlt habe ich früher schon viel mehr (speziell Tux und Finkenberg) Zeit am Lift verbracht. In den 2000er war das (außer in den Ferien) nur mal an einem schönen WE in Klosters der Fall.
Bild A weckt Sehnsucht, ich muss aber mögliche Anstehzeiten ausklammern.
Die Erinnerung trügt glaube ich nicht. Ich habe vorletzte Woche etwas in den Anfängen des Infrastrukturelle Neuerungen in Saalbach-Hinterglemm Thread gelesen und vor der umfassenden Aufrüstung der ganzen Lifte bis ca. 2005 gibts eine Menge Bilder an alten Zweiersesseln mit ewig langen Warteschlangen. Sowas habe ich nach dem Bau der Schönleiten-Gondel jetzt nicht mehr erlebt, die war der letzte Engpass dort.
Ich würde A unter der Voraussetzung bevorzugen, dass ich exklusiv in kleinem Nutzerkreis einen Nostalgieskiurlaub machen könnte.
B hat zwar weniger Charme und viele nostalgische Anwandlungen, aber früher war eben nicht alles besser. In meinem favorisierten Skigebiet SHL hätte ich in den letzten beiden Jahren ggf. am Schattberg am Limberg Schlepper drei Fahrten pro Tag machen können, bei maximalen Wartezeiten. Dazu noch auf Gras und Steinen.
Ich will auf dem Rückweg aus dem Salzburger Land seit gefühlten 5 Jahren in Aschau an der Kampenwand einmal die Ski unterschnallen. Hat nicht geklappt - Mangels Schnee.
Daher bei aller Romantik: die industrialisierten Skigebiete haben für 90 % der Nutzer ideale Voraussetzungen.
A (historisches Foto) gibts es ja teils noch. Vor allem in den bayrischen Alpen wie an der von wellblech erwähnten Kampenwand, Wendelstein, Hochfelln usw.. Da es aber immer weniger Naturschnee gibt, haben diese Gebiete immer seltener auf und gute Bedingungen sind sogar eher sehr selten. Wenn sie aber auf sind, ist vor allem der Wendelstein für mich die Superlative des Skifahrens.
Ja, der Wendelstein ist eine Liga für sich, aber dank Südlage halt nur selten im Vollbetrieb unterwegs und ohne Westabfahrt ist das Gebiet eher schwach aufgestellt. Kampenwand wird eventuell nicht mehr lange in der jetzigen Form existieren, Hochfelln hat irgendwie immer genug Schnee