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Olympische Winterspiele 2014- Sotschi

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Af
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Beitrag von Af »

Jo, das übliche halt.....Gasprom vs. Samsung....wer würde da wohl gewinnen????? :D

Dann ham mer halt Olympia an nem Badeort an der Schwarzmeerküste, und bauen völlig neue Skigebiete in nem Naturschutzgebiet...DM wirds aber freuen.

Wer schaut eigentlich noch Olympia an? Ich schau mir da eh nur noch den Boardercross der Frauen an...ist eineutig das Lustigste.
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fettiz
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Beitrag von fettiz »

und das Problem des Klimawandels ist auch erledigt. Wenn erstmal auf dem Elbrus ein Skilift steht...
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br403
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Beitrag von br403 »

Herzlichen Glückwunsch nach Sotschi, wird bestimmt toll werden.

DM und Leitner wirds freuen... 8)

Da ja Salzburg ausgeschieden ist, vielleicht entscheidet sich ja München für 2018 zu kandidieren, wäre schon toll, Sommer- und Winterolympiade in MUC... :wink:

Oder versucht es Salzburg zum vierten Mal?
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miki
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Beitrag von miki »

Nach dem Eurovisions - Songcontest wieder einmal osteuropäische Verschwörung :twisted: ?

Im Ernst: schade für Salzburg, aber grosse Chancen habe ich der österreichischen Bewerbung niemals gegeben. Leider, da mir aus ganz egoistischen Gründen am liebsten wäre, wenn Salzburg gewonnen hätte, schliesslich bin ich doch oft in der Region mit den Ski unterwegs, während ich in Sotschi wohl niemals skifahren werde (und in Pyongyang :wink: oder wie der Ort schon heisst noch weniger). Ich hätte aber eher auf die Koreaner getippt.

Naja, vielleicht steigen damit aber die Chancen Schladmings auf die WM 2013? In diesem Zusammenhang erlaube ich mir nochmals den Absatz von gestern zu zitieren:
Investitionen in Infrastruktur
Aber nicht nur das Image würde profitieren - in der Wirtschaftskammer erhofft man sich einen wirtschaftlichen Aufschwung. So wären notwendige Investitionen in die Infrastruktur leichter durchzusetzen, sagt der Regionalstellenleiter für das Ennstal und das Salzkammergut, Helmut Blaser. "Wir denken da primär an eine leistungsfähige Straße durch das Ennstal, um die Erreichbarkeit zu erhöhen und den Durchgang nach Salzburg zu verbessern, genauso wie diverse Investitionen, die in der Planung bereits fertig sind, wahrscheinlich schneller zur Umsetzung kommen werden", so Blaser.

Hoffen auf Schladming
Konkret meint Blaser damit einige Hotelprojekte in Schladming und in Ramsau. Er räumt aber auch ein, dass man sich mehr von einer erfolgreichen Bewerbung Schladmings um die WM erhofft als von Olympia in Salzburg.
Nachtrag: im Moment, als ich erfahren habe, dass Russlands Grüne gegen die Kandidatur Sotschis protestierten, da die geplanten Pisten in nem Naturschutzgebiet (oder Biosphärenreserwat oder whatever) liegen sollen, wurde mir die russische Kandidatur auf einmal sympatisch ... :lol:
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br403
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Beitrag von br403 »

Wenn in Sotschi nach der Olympiade ein tolles Skigebiet ist, warum nicht. Ich würde das nicht ausschliessen, dass ich dort mal skifahren werde.

Dein letzter Satz war nicht ernst gemeint oder...kopfschüttel... :?
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Stefan
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Beitrag von Stefan »

Sotschi also. Tja. Sagen wir so: Die Kombination aus Millionen, Milliarden und Marktgröße der Konkurrenz, innerösterreichischem Tohuwabohu, Missmanagement nach den Skandalen von Salt Lake und Turin, Chaos innerhalb der Bewerbung und geringer Zustimmung in der Stadt Salzburg konnten auch der fünfsprachige Kanzler und seine Mozartkugeln nicht aufwiegen. An sich also selber schuld. Trotzdem: Ein Hoch dem Kommerz!
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Dresdner
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Beitrag von Dresdner »

Wischt euch die Tränen weg, ihr Österreicher - es hat halt nicht gereicht. Dies sagt euch ein Sachse, der auch Leipzigs Scheitern bei der Bewerbung um Olympia erlebt hat.
Zu den Gründen hat Stefan geschrieben. Ich vergleiche gern Salzburg und meiner sächsische Heimatstadt Dresden. Beide sind barocke Perlen, eingebunden in eine Fassung aus wunderschöner Natur. Aber seien wir einmal ehrlich - das IOC und auch die "Jugend der Welt" will doch etwas anderes. Euer Schmäh und unsere sächsische Gemütlichkeit - das ist doch etwas für die ältere, reife Generation. Da ist wahnsinnig viel Vergangenheit drin. Sotschi dagegen ist Symbol für den Aufbruch eines Riesenreiches. Eine Winterolympiade unter Palmen und am Meer - das gab es noch nie. Dazu ganz ohne das typisch deutsche und österreichische Hickhack um jede noch so kleine Investition. Uns will die UNESCO den Welterbetitel aberkennen, nur weil eine Elbquerung, die schon in den UNESCO-Anträgen eingezeichnet war, nun endlich gebaut werden soll. Seit Jahren nur Hinhaltetaktik und Gerichtsverfahren bis zum BVG. Was ist da Aufbruch?
Ich hatte das Glück, in meiner Studienzeit in den 70-er Jahren 2 mal mit Jugendtourist nach Sotschi fahren zu dürfen. Schon damals war die Gegend ein Traum.
Zumindest der österreichische Weltmarktführer im Seilbahnbau dürfte sich über den Zuschlag für Sotschi freuen. Ein komplettes olympisches Austragungsgebiet ist seilbahntechnisch zu erschließen - auch diese Chance lassen sich DM & Co. bestimmt nicht entgehen. Da solllte der Dollar doch mindestens in zwei- bis dreistelliger Millionenhöhe rollen.
Hier noch ein interessanter Beitrag von standard.at zum Thema:
Porträt: Eine Baustelle namens Sotschi
Wladimir Putin will mit den Spielen in die Geschichte seines Landes eingehen. Die Nachhaltigkeit der Investitionen ist umstritten. Auch der Eingriff in die Unberührtheit des Nationalparks.
Vorsichtig schraubt sich die Boeing durch die dichte Nebeldecke. Wenige Meter über dem Schwarzen Meer zollt die Technik der Natur gesteigerten Respekt. Über dem Wasser bilden sich die Wolken genauso schnell, wie sie wieder verschwinden. Und weil die Natur bei der Ausgestaltung des Landzipfels nicht gegeizt hat, sind die Piloten gefordert. Wenige hundert Meter hinter dem Strand nämlich beginnt die Ebene anzusteigen, um schließlich in die Dreitausender des Kaukasus überzugehen. Sommer und Winter sind hier einen Katzensprung voneinander entfernt. Und die Landebahn ist noch nicht den internationalen Längenstandards angepasst.
Bis zum nächsten Jahr schon soll sich das ändern. "Sotschi ist zum Erfolg prädestiniert", meint Wladimir Schejanow. Der 53-Jährige war früher Vizebürgermeister, seit Kurzem managt er für den russischen Oligarchen Oleg Deripaska den Bau des Olympischen Parks. "Der Masterplan steht, die Investitionen betragen bis zwei Milliarden Dollar", erklärt Schejanow.

Die Oligarchen

Deripaska, in dessen Schlepptau der österreichischen Strabag Milliardenaufträge winken, ist einer der Oligarchen, die Moskau für das olympische Großprojekt gewonnen hat. "Gezwungen", sagt man hinter vorgehaltener Hand. Nicht alle Projekte nämlich sind nachhaltig. "Die Bewerbung ist eine Kopfgeburt der Beamten", wirft ein örtlicher Großunternehmer, der anonym bleiben möchte, ein. Es würden ein Entwicklungskonzept für die Region und die Erfahrungen mit Großveranstaltungen fehlen, "vor allem aber die Infrastruktur".

Von Wahnsinn sprechen Umweltschützer. Ihr Hauptvorwurf richtet sich dagegen, dass Olympiaanlagen im Nationalpark errichtet und eine zweite Straße sowie eine Bahn von der Küste zum 40 km entfernten Skizentrum Krasnaja Poljana gebaut werden. Manche Projekte wie die Bobbahn und eine Liftanlage auf dem Gletscher werden empfindlich nah an das kaukasische Biosphärenreservat heran- oder sogar hineinreichen. "Auerochsen, Steinböcke, Wisent oder Braunbären werden darin geschützt", sagt Dmitri Kapzow von der Nordkaukasischen Ökologiewache. "Hier werden Gesetze gebrochen."

Dass man zuerst Fakten schafft und die Genehmigungen danach einholt, hat der russische Gasmonopolist Gazprom demonstriert. 2002 hatte man hinter Krasnaja Poljana mit dem Bau der Liftanlage für Nobelgäste begonnen. Das Plazet der Behörden kam 2005. Von der Talstation auf 500 Meter Seehöhe geht es mit den Gondeln österreichischer Doppelmayr-Produktion hoch. Dort, wo der Blick auf den Gletscher fällt, sollen 2014 die nordischen Disziplinen stattfinden. Bislang stehen sechs Lifte mit 16 Skitrassen. "Als staatliche Firma hat man auch soziale Verantwortung", sagt Wladimir Makarenko, Vizegeneraldirektor der Gazprominvestarena. Ob er damit meine, dass sich das Projekt nicht rechnet? Der ehemalige Atomphysiker lässt die Frage ins Leere laufen und erzählt von der Zukunft. Neben der Talstation entstehen Dutzende Appartements. Auf dem Hang dahinter hat man "das größte Holzhaus der Welt" mit Swimmingpool und allem erdenklichen Schnickschnack errichtet. Putin selbst sollte hier wohnen, die Präsidialwache habe jedoch die Lage als zu unsicher befunden.

Auf dem gegenüberliegenden Hang errichtet Top-Oligarch Wladimir Potanin soeben die Trassen, auf denen die alpinen Bewerbe ausgetragen werden sollen. "Einen solchen Platz finden Sie in ganz Russland nicht", meint Projektleiter Alexandr Belokobylski stolz. 300 Millionen Dollar investiert sein Chef. Noch ist bis auf die eben angelieferten Doppelmayr-Gondeln wenig zu sehen. Fortan wird es schnell gehen, weiß Belokobylski und erinnert an die Immobilienpreise. "Bis zu 500 Dollar kostet der Quadratmeter bereits. Der Preis ändert sich täglich."

Vor allem die Moskauer Elite kauft sich in Krasnaja Poljana ein. "Früher hat man dich für Spekulationen eingelocht", kommentiert Pensionist Sascha. Nahezu täglich wollen Makler sein Häuschen. Sascha lehnt ab: "Wir brauchen die Spiele nicht. Offiziell soll die Mehrheit der Bevölkerung dafür sein. Aber uns hat niemand gefragt." (Eduard Steiner aus Sotschi, DER STANDARD Printausgabe 3. Juli 2007)
Dresdner
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Downhill
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Beitrag von Downhill »

Ich find's ok. Mal ein anderer Ort als die, die eh schon jeder kennt...
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Schwoab
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Beitrag von Schwoab »

Arme Natur....es ist mal wieder eine Schande wie dort entscheiden wurde!
Ich freue mich schon auf Spiele, bei denen wenig Flair und Stimmung rüberkommt, und die NATUR der große Verlierer sein wird....aber so sind sie halt diese Kommites, egal ob IOC, Uefa, Fifa oder Sonstige...Geld regiert die Welt!

Das Beispiel mit Leipzig ist übrigens sehr gut!
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Beitrag von Stani »

auf jeden Fall werden die Olympischen Winterspielen in einem wunderschönen Gegend stattfinden. Nicht zu vergessen, dass die Schigebieten, wie zB Krasnaya Polyana ist relativ unweit von Sochi entfernt (ca 45 Minuten). Bei Vancouver (2010) liegt der näheste Übertragungsort ca 1,5 Stunden von der Stadt! Und alle alpine Disziplinen werden in dem selben Schigebiet stattfinden, d.h., dass die Rennläufer nicht ständig zwischen den vielen Übertragungsorten pendeln müssen.


Rozak Hutor (ca 6 km von Krasnaya Polyana), hier wird ein nagelneues Schigebiet entstehen

Bild


Krasnaya Polyana, man beachtet den Höhenunterschied
Bild

[/img]
molotov
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Beitrag von molotov »

Schwoab hat geschrieben:Arme Natur....es ist mal wieder eine Schande wie dort entscheiden wurde!
Ich freue mich schon auf Spiele, bei denen wenig Flair und Stimmung rüberkommt, und die NATUR der große Verlierer sein wird....aber so sind sie halt diese Kommites, egal ob IOC, Uefa, Fifa oder Sonstige...Geld regiert die Welt!

Das Beispiel mit Leipzig ist übrigens sehr gut!
sorry aber ich kanns nicht mehr hören, wir (damit meine ich deutsche, schweizer, franzosen, österreicher) haben in den alpen auch alles vollgepflastert, und die russen sollen nun nicht das recht haben einen winzigen teil ihres gebirges zu erschließen???
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Dresdner
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Beitrag von Dresdner »

und die russen sollen nun nicht das recht haben einen winzigen teil ihres gebirges zu erschließen
Fakt ist, dass der Westkaukasus Weltnaturerbe der UNESCO ist.
Weiter oben habe ich geschrieben, warum dem Dresdner Elbtal dieser Titel entzogen werden soll - was ist dann mit dem Titel für den Kaukasus?
Okay, die UNESCO braucht ja auch Geld und da wird es auf ein paar Milliönchen nicht ankommen. :D
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Dresdner
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Beitrag von Dresdner »

Ich habe gerade einen Artikel von Tom Kirschey, Leiter der AG Kaukasus des NABU - was es so alles gibt :oops: - gefunden.
Von der Küste bergauf ändert sich das Klima plötzlich. Ab 1300 Höhenmeter aufwärts ist der Winter schneereich. Dem Wanderer eröffnet sich der Blick auf eine nahezu unberührte Berglandschaft, bedeckt mit blütenreichen Bergwiesen und dichten Wäldern, durchzogen von glasklaren Gebirgsbächen, in der Bergwisente, Westkaukasische Steinböcke, Bären, Wölfe und Luchse umherstreifen. Kaum vorstellbar, dass die olympischen Bauvorhaben in diesen wertvollen, teilweise unberührten Naturlandschaften errichtet werden sollen.
Sieben olympische Bauten sind direkt im Nationalpark Sotschi geplant, die Bobbahn, das Olympische Dorf und die Biathlonanlagen sogar in der schmalen Pufferzone des Staatlichen Kaukasischen Biosphärenschutzgebietes, einem seit 1999 als Welterbe der Menschheit von der UNESCO anerkannten Totalreservat. Alle anderen Objekte sollen in einem noch weitgehend natürlichen Tal mit Sumpfgebiet angesiedelt werden, das als wichtiges Rastgebiet für Zugvögel dient. Die Entscheidung der Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), die südrussische Stadt Sotschi zum Austragungsort der XXII. Olympischen Winterspiele zu machen, löste daher bei russischen und internationalen Umweltschutzorganisationen große Entrüstung aus.
»Der Westkaukasus ist eines der bedeutendsten Zentren biologischer Vielfalt der Erde und Lebensraum der letzten Bergwisente Europas. Für 16 Tage Olympische Winterspiele soll wertvollste Natur unwiderruflich zerstört werden«, kritisierte NABU-Vizepräsident Thomas Tennhardt. Annette Baumann, Leiterin der Bundeskontaktstelle Internationale Arbeit der Grünen Liga, klagt: »Das Weltnaturerbe Westkaukasus ist das einzige Beispiel einer großräumigen, weitgehend unbeeinflusst gebliebenen Hochgebirgslandschaft Europas und Westasiens und steht seit über 120 Jahren unter Naturschutz.«
Nach Angaben der Sozialökologischen Union Russlands wurde im Vorfeld der Entscheidung auf Teile der Bevölkerung von Sotschi und der betroffenen Bergdörfer erheblicher Druck ausgeübt, Grundstücke und Wohnhäuser den Bedürfnissen der Olympiaplanung unterzuordnen. Vertreter von 47 russischen Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen haben gegen die Entscheidung protestiert. »Das IOC hat seine erst in Turin 2006 bekräftigten Grundsätze ad absurdum geführt, Natur- und Umweltschutzaspekte bei der Auswahl der Austragungsorte zu berücksichtigen,« sagt Andrej Rudomacha, Leiter der Umwelt-Wacht Nordkaukasus.
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Rajiv
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Beitrag von Rajiv »

Habe ein etwas gespaltenes Verhältnis zur Winterolympiade in Sotschi.
Einerseits finde ich es gut, daß so ein Ereignis mal in einer seit vielen Jahren "vergessenen" Ecke stattfindet und der Kaukasus ist ja nun nicht gerade ein Kleinstgebirge(die paar Quadratkilometer für die Anlagen werden sich schon finden lassen), andererseits habe ich so ein komisches Gefühl, daß in Sotschi allein das Geld das Sagen haben wird(und da ich sowohl vor 1990 als auch nach 1990 mit sowjet./russ./GUS-Leuten bzw. -Institutionen zu tun hatte, habe ich auch eine gewisse Portion Skepsis, daß da alles einigermaßen reibungslos klappen wird).
Selbst wenn man als Hauptcredo "Planung ersetzt den Zufall durch den Irrtum" hat und dazu ordentlich Selbstvertrauen in sein Improvisationstalent hat, wird es nicht leicht sein.
Ich drücke allen die Daumen, daß es klappt. Aber ein kleiner Zweifel bleibt schon(habe 1987 einige Gebäude/Hotels der 1980er Sommerolympiade in Augenschein genommen und hatte einige Befürchtungen leider übertroffen vorgefunden, aber es bleibt die Hoffnung, daß diesmal es deutlich besser wird). Ich fürchte da werden allerhand einflußreiche Leute mitreden wollen(von solchen Begleiterscheinungen wie Korruption mal ganz zu schweigen, die gibt es ja in fast allen Ländern, allerdings in Rossija etwas ausgeprägter als in Mitteleuropa) und deren Nachteil ist aber, daß sie von der Planung und Realisierung von solchen Großprojekten nahezu keine Ahnung haben. Es gibt genug fähige Planer in Rußland, da habe ich keine Sorge, aber diese werden heute wieder so gegängelt, daß man meinen könnte, daß die ruhmreiche UdSSR noch existiert.
Zur UNESCO ist alles gesagt, wer das Theater in Dresden erlebt, dem ist die UNESCO etwas suspekt oder unverständlich. Deswegen würde ich den Weltkulturerbestatus vom Teilkaukasus nicht überbewerten wollen.

Trotzdem hoffe ich, daß der schöne Kaukasus in Folge der 2014er Winterspiele nicht flächendeckend mit Seilbahnen/Liften/Hotelanlagen und anderem überflüssigen Zeug zugepflastert wird. Manchmal ist es auch vorteilhaft, wenn kein Geld da ist.

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Emilius3557
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Beitrag von Emilius3557 »

Ich hätte die Winterspiele auch lieber in Salzburg gesehen, aber wie wir ja bereits von der 2006er-Entscheidung gegen Sion gelernt haben, gewinnt nicht immer die beste Bewerbung. Im Vorfeld sind ein paar etwas zweifelhafte Dinger gelaufen:

- Sicherheitslage: Österreich unsicherer als Südkorea mit angrenzenden Nordkoreanischen Atombombenbastlern und als Südrussland mit der Nähe zu Tschetschenien?

- Stimmung der Bevölkerung: Umfragen werden von Londoner Institut nicht in Flachau sondern im Flachgau durchgeführt. Demokratische Kritik schlechter als mundtotgemachte Bewohner eines repressiven Staates?

- nachhaltige Spiele: lieber komplett neuerschließen als auf bestehender Infrastruktur aufsatteln...

Den Kaukasus werden die Spiele ökologisch sicherlich nicht in den Ruin treiben, aber die eigenen Richtlinien wurden vom IOC mal wieder musterhaft ad absurdum geführt...
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thomasg
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Beitrag von thomasg »

Ich dachte eigentlich, dass nach dem Salt-Lake-City-Skandal geplant war, dass nicht mehr das komplette IOC entscheidet, sondern nur noch eine Kommission. Aber das war wohl nicht durchsetzbar, denn damit hätte sich das IOC ja eine seiner Hauptkompetenzen nehmen lassen. Es ist mit Sicherheit ein Problem, dass jedes IOC-Mitglied stimmen darf und wenn man ehrlich ist, dürfte es die wenigsten Afrikaner oder Südamerikaner interessieren, ob im Kaukasus ein Naturreservat vor die Hunde geht oder nicht. Die sehen halt die Kohle und die Versprechungen der Ausrichterländer bzw. deren Sponsoren und so wird dann entschieden. Immerhin ist die Evaluierungskommission vorgeschaltet, die die nicht geeigneten Kandidaten aussortiert.
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Dresdner
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Beitrag von Dresdner »

In der Sächsischen Zeitung ist eine detaillierte Skizze mit den Veranstaltungsorten enthalten - leider streikt derzeit mein Scanprogramm.
In Sotschi selbst (328000 EW) finden Eisschnellauf, Short Track, Eiskunstlauf, Curling und Eishockey statt.
Von Sotschi aus führt eine Stichstraße in das 50 km Luftlinie, im Westkaukasus gelegene Krasnaja Poljana. In diesem Ort findet das Skispringen statt. Nordöstlich dieses Ortes befindet sich das Wettkampfzentrum für Langlauf, Nordische Kombination und Biathlon; westlich Bob, Rodeln und Skeleton sowie südöstlich das Wettkampfzentrum für Freestyle, Snowboard und Ski Alpin. Die "Sattelitenwettkampfstätten" sind alle ca. 5 - 10 km von Krasnaja Polana entfernt.
Errichtet werden zwei Olympische Dörfer - in Sotschi sowie am Ort der Schlittenwettbewerbe.
Insgesamt also extrem kompakte Winterspiele. Geplant ist u.a. eine Seilbahn der Superlative - direkt vom Schwarzen Meer in den Kaukasus, wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass auch ein DM eine Seilbahn von 50 km Luftlinie (dazu kommen noch die gewaltigen Höhenunterschiede) bauen kann.
Übrigens dürfte noch ein Österreicher massiv von Sotschi profitieren - der Architekt, der das 2. Olympische Dorf in den Bergen errichtet. Aus welchen Gründen auch immer - es soll ein echtes komplettes alpenländisches Bergdorf entstehen, das aussieht, als wenn es dort historisch gewachsen ist. Auf Stahl- und Betonmonsterbauten wird komplett verzichtet - alles soll feingliedrig in die Landschaft integriert werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Dorf nach der Olympiade das Winterferienzentrum im Kaukasus wird.
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Beitrag von Rajiv »

Die Planung hört sich doch ganz gut an.
Hoffen wir mal, daß alles klappt und sich alles "umweltverträglich" realisieren läßt.
Wenn das wirklich klappt und die Olympischen Anlagen sich gut nachnutzen lassen, dann wäre ja im Kaukasus etwas gelungen, was an anderen Austragungsorten nicht so gut hingehauen hat.

In welcher SZ, also welcher Tag oder welches Wochenende, stand das drin?
Muß nach dem Urlaub erstmal einen Berg Zeitungen durchsehen(und weiß eigentlich gar nicht so richtig wann ich das machen soll).

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Beitrag von Dresdner »

In welcher SZ, also welcher Tag oder welches Wochenende
SZ vom heutigen Tag, Ausgabe Dresden, S. 15.
Die Informationen zum Olympischen Dorf wurden am gestrigen Tag bei MDR-Info gesendet.
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Rajiv
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Beitrag von Rajiv »

Ach so. Da komme ich erst in 'ner Stunde dazu; habe die SZ zu Hause und nicht im Büro und muß mich da noch etwas gedulden.

Besten Dank!

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Beitrag von mic »

Stern.de hat ein paar Bilderchen von Sotschi unter anderem vom Skilift!
Und ja- bei den Bildunterschriften ist ein Fehler!

http://www.stern.de/sport-motor/sportwe ... .html?cp=1
Wombat
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Beitrag von Wombat »

Stani hat geschrieben:Rozak Hutor (ca 6 km von Krasnaya Polyana), hier wird ein nagelneues Schigebiet entstehen
:kluckscheiss:
Das heisst Roza Khutor. Und ist ein Plato.

Nächste Saison wird die EUB in Betrieb genommen. Bestehen aus 3 Sektionen. Die Gondeln stammen von CWA Typ Omega III/8 LWI.
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Dresdner
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Beitrag von Dresdner »

Und ist ein Plato.
:sonicht:
Es ist ein Plateau! :esreicht:
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Stefan
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Beitrag von Stefan »

DM soll übrigens keine SEILBahn bauen zwischen Sotschi und dem Ski-Zentrum, sie denken an ein Monorail (warum fällt mir jetzt grad diese eine Simpsons-Folge ein, wo Homer Lokführer wird? :wink: )
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Beitrag von Wombat »

Dresdner hat geschrieben:
Und ist ein Plato.
:sonicht:
Es ist ein Plateau! :esreicht:
:D Dresdner :D
Schon mal was von NDR(Neue Deutsche Rechtschreibung) gehört? :wink:

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