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Re: Ausblick Skisaison 20/21 vs. Corona-Pandemie
Verfasst: 17.09.2020 - 12:30
von WackelPudding
flamesoldier hat geschrieben: 17.09.2020 - 10:58
WackelPudding hat geschrieben: 17.09.2020 - 07:30
[...]
Es ist daher aus meiner Sicht dringend zu hinterfragen, ob das aktuelle 50er-Kriterium in der jetzigen Form überhaupt noch aussagefähig ist, denn es wird nun nicht mehr richtig berücksichtigt, welche Fälle am Ende in den Krankenhäusern ankommen und dort für eine zu vermeidende Überlastung sorgen könnten.
Wahrscheinlich müsste man - zumindest solange sich die Lage wie aktuell darstellt - das 50er-Kriterium deutlich nach oben korrigieren. Aus dem Bauch heraus würde ich aktuell auf 200-300 Neuinfektionen in einer Woche je 100.000 Einwohner tippen, ohne das von einer Überlastung des Gesundheitssystems auszugehen ist.
Hoffen wir, dass zukünftig mehr Kriterien in die Ausweisung von Risikogebieten einfließen, welche die Situation vor Ort differenzierter und realistischer darstellen.
Ich glaube du hast da was grundlegend falsch verstanden. Das deutsche 50er Kriterium bezieht sich nicht auf die Krankenhausauslastung, sondern auf die Nachverfolgbarkeit von Infektionsketten. Die Gesundheitsämter haben gesagt, dass sie ab 35 Infizierten pro Woche (5 pro Tag) überfordert sind, die Politik hat noch einen gewissen Bonus spendiert und gesagt 50 ist unsere Schmerzgrenze und das ist seitdem der Grenzwert.
Jein:
Eigentlich war ja das Ziel der Politik, dass das Gesundheitssystem nicht überfordert wird. Schließlich soll ja niemand an einer behandelbaren Krankheit/Verletzung sterben müssen, nur weil kein Arzt da ist. Soweit ja logisch. Mittlerweile könnte man aber manchmal den Eindruck haben, dass man um jeden Preis jede Infektion vermeiden will.
Bei der 50 spielten in der Tat die Gesundheitsämter eine große Rolle. Auch die Menschen dort können nicht unendlich arbeiten. Ich bin hier aber wenig gewillt, dieses Kriterium anzuerkennen. Warum soll ich als Bürger Einschränkungen in Kauf nehmen müssen, nur weil der Staat es seit Jahren nicht auf die Reihe bringt, die Planstellen auf den Ämtern zu besetzen? Außerdem hat der Staat es auch nicht geschafft, kurzfristig zusätzliche Arbeitskräfte im ausreichendem Umfang zu aktiveren. Es wären sicher sehr viele Studierende froh, sich hier ein paar Euros zu verdienen, nachdem deren Jobs wahrscheinlich die waren, die als erstes in Gastro, etc. gestrichen wurden. Privatwirtschaftliche Firmen schaffen es ja auch, bei entsprechender Auftragslage kurzfristig Personal beizubringen.
Daher wie gesagt: Mir ist das Kriterium bewusst, ich akzeptiere es nur in Teilen, da es ggf. die Freiheiten Aller bereits zu einem Zeitpunkt einschränkt, zu dem das eigentlich noch gar nicht nötig wäre.
flamesoldier hat geschrieben: 17.09.2020 - 10:58
WackelPudding hat geschrieben: 17.09.2020 - 07:30
[...]
Es ist daher aus meiner Sicht dringend zu hinterfragen, ob das aktuelle 50er-Kriterium in der jetzigen Form überhaupt noch aussagefähig ist, denn es wird nun nicht mehr richtig berücksichtigt, welche Fälle am Ende in den Krankenhäusern ankommen und dort für eine zu vermeidende Überlastung sorgen könnten.
Wahrscheinlich müsste man - zumindest solange sich die Lage wie aktuell darstellt - das 50er-Kriterium deutlich nach oben korrigieren. Aus dem Bauch heraus würde ich aktuell auf 200-300 Neuinfektionen in einer Woche je 100.000 Einwohner tippen, ohne das von einer Überlastung des Gesundheitssystems auszugehen ist.
Hoffen wir, dass zukünftig mehr Kriterien in die Ausweisung von Risikogebieten einfließen, welche die Situation vor Ort differenzierter und realistischer darstellen.
Übrigens: die Hospitalisierungsquote steigt in Österreich bereits messbar an:
https://orf.at/corona/stories/daten/
Ja, die Zahlen steigen an, das ist ja logisch. Sie steigen aber nicht in dem Maße an, wie die Anzahl der Infizierten.
Zum Vergleich für Österreich (hier sind die Daten beim ORF einfach m.E. viel besser aufbereitet):
Stand 01.07.2020 (als Zeitpunkt, an dem die Zahlen sehr tief waren)
Aktiv Infizierte (ohne Spital/Intensiv): 603
Spitalspatienten: 65
Intensivpatienten: 9
Stand 15.09.2020 (als aktueller Vergleichswert)
Aktiv Infizierte (ohne Spital/Intensiv): 5901
Spitalspatienten: 244
Intensivpatienten: 49
Demnach beträgt der Wert der aktiv Infizierten (Aktiv + Spital) vom 15.09.2020 ca. 915% des Werts vom 01.07.2020. Gleichzeitig beträgt der Wert der Spitalspatienten (ohne Intensiv) jedoch "nur" ca. 375%.
Es ist hier aber natürlich noch nicht berücksichtigt, dass Spitalfälle immer etwas zeitlich verzögert auftreten.
Noch ein weiterer Vergleich:
Zum 01.04.2020 (ziemlich der Höhepunkt der "1. Welle") waren 7800 aktive Fälle gemeldet, zusätzlich 856 im Spital und 215 Intensiv. Demnach waren damals knapp 10% der aktiven im Krankenhaus, bzw. ca. 2,5% auf der Intensivstation. Aktuell (15.09.2020) sind "nur" knapp 4% im Krankenhaus und nicht mal 0,8% auf der Intensivstation.
Ich hoffe, damit noch einmal etwas klarstellen zu können, worauf ich ursprünglich herauswollte, dass die Steigerung der aktiven Fälle aktuell nicht gleichermaßen verläuft, wie die Fälle im Krankenhaus. Daraus schließe ich, dass es eben einen deutlich erhöhten Anteil an Fällen ohne Symptome geben muss und daher die Vergleichbarkeit auf Basis der 50 nicht mehr gegeben ist.
ski-chrigel hat geschrieben: 17.09.2020 - 11:26
Um wieder auf's Thema Rückvergütung bei Corona-Schliessungen zu kommen: So macht es die Klewenalp:
viewtopic.php?f=145&t=64328
Finde ich durchaus ein guter Ansatz und fair.
Ja, back to topic
War ja meine Initiative, hier abzuschweifen...
Klingt gut für lokale Kunden. Für Ausländer bringt es aber nichts, wenn ich z.B. nicht über die Grenze kann oder es irgendwelche komischen Quarantäneregelungen gibt.
Aber es wird am Ende überall so kommen, dass man als internationaler Gast, sofern man sich für eine Saisonkarte entscheidet, das Risiko tragen muss. Das ist aber ja grundsätzlich auch ok, denn am Ende muss jeder auch mit dem Risiko leben können, das er eingeht (sowohl wirtschaftlich, als auch gesundheitlich). Schließlich können die Bergbahnen ja eh nix dafür, was die Politik entscheidet.
Re: Ausblick Skisaison 20/21 vs. Corona-Pandemie
Verfasst: 17.09.2020 - 12:47
von starli
^ kürzer gesagt: die damalige Zahl "50" war bei einer höheren Dunkelziffer als jetzt. Diese ist jetzt vermutlich geringer, weil mehr getestet wird, also müsste die "50" nach oben korrigiert werden. (?)
(Inwieweit die geringere Hospitalisierungsrate aktuell aufgrund eines Schwächerwerdens des Virus oder einer geringeren Dunkelziffer aufgrund höherer Testrate zurückzuführen ist, weiß man ja nicht, oder doch?)
Re: Ausblick Skisaison 20/21 vs. Corona-Pandemie
Verfasst: 17.09.2020 - 12:54
von turms
Aber wenn die Skigebiete Int. Gäste wollen, oder besser "brauchen", und sie wollen Saisonkarte verkaufen, müssen sie etwas auch für diese Gäste machen .
Aber das ist unglaublich schwierig...oder besser, nicht machbar...
Ich glaube die Skigebiete sind nicht so begeistert mit den Verbundskikarten...Aber mit einer Saisonkarte nur für zB Kitzbühel hast du automatisch jemand der will (oder muss) Skiurlaub nur im Kitz machen...und das bringt viel Geld...
aber wie ich gesagt habe, das ist nicht machbar...vielleicht nur wenn Österreich mach die Grenze dicht für alle...aber nicht für jeder Reisewarnung, Reiseverbot von Deutschland, GB, Russland etc
was solls....wir schaffen das
Re: Ausblick Skisaison 20/21 vs. Corona-Pandemie
Verfasst: 17.09.2020 - 12:57
von Skitobi
starli hat geschrieben: 17.09.2020 - 12:47
^ kürzer gesagt: die damalige Zahl "50" war bei einer höheren Dunkelziffer als jetzt. Diese ist jetzt vermutlich geringer, weil mehr getestet wird, also müsste die "50" nach oben korrigiert werden. (?)
(Inwieweit die geringere Hospitalisierungsrate aktuell aufgrund eines Schwächerwerdens des Virus oder einer geringeren Dunkelziffer aufgrund höherer Testrate zurückzuführen ist, weiß man ja nicht, oder doch?)
Genau das passiert aber auch in der Praxis, auch wenn es nirgends offiziell verkündet wurde. Siehe hier:
Skitobi hat geschrieben: 16.09.2020 - 23:57
Dazu weise ich nochmal auf diesen Link hin:
https://experience.arcgis.com/experienc ... 49e9984a71
Immer wenn ein Gebiet tiefrot wird, wird es nach meiner Beobachtung ein paar Tage später zum deutschen Risikogebiet erklärt. Tirol ist da zum Glück noch nicht ganz dran.
Anhand der Legende im ArcGIS kann man erkennen, dass "tiefrot" eine 7-Tage-Inzidenz von >100/100.000 bedeutet und eben nicht 50/100.000.
Re: Ausblick Skisaison 20/21 vs. Corona-Pandemie
Verfasst: 17.09.2020 - 12:59
von starli
^ Dann ist ja gut.
wenn Österreich mach die Grenze dicht für alle
Die deutschen Medien werden sich auf jeden noch so kleinen Corona-Fall in einem österreichischen Skigebiet nächstes Jahr stürzen, und das wird einfach nicht vermeidbar sein, weder das eine, noch das andere, außer man macht keine Skigebiete auf oder die Grenzen komplett zu.
Re: Ausblick Skisaison 20/21 vs. Corona-Pandemie
Verfasst: 17.09.2020 - 13:00
von ski-chrigel
WackelPudding hat geschrieben: 17.09.2020 - 12:30
Klingt gut für lokale Kunden. Für Ausländer bringt es aber nichts, wenn ich z.B. nicht über die Grenze kann oder es irgendwelche komischen Quarantäneregelungen gibt.
Schon klar. Aber es kann ja auch nicht sein, dass eine Bergbahn das Risiko tragen muss für ausländische Politiker auf der halben Welt, die hyperventilierend irgendwelche Reisebeschränkungen verordnen. Wenn eine Bergbahn vom eigenen Staat gezwungen wird, zu schliessen, wird sie wenigstens teilweise entschädigt.
flamesoldier hat geschrieben: 17.09.2020 - 10:58
Ich glaube du hast da was grundlegend falsch verstanden. Das deutsche 50er Kriterium bezieht sich nicht auf die Krankenhausauslastung, sondern auf die Nachverfolgbarkeit von Infektionsketten. Die Gesundheitsämter haben gesagt, dass sie ab 35 Infizierten pro Woche (5 pro Tag) überfordert sind, die Politik hat noch einen gewissen Bonus spendiert und gesagt 50 ist unsere Schmerzgrenze und das ist seitdem der Grenzwert.
Ich hab‘s offenbar auch nicht verstanden. Wo bitte liegt der direkte Zusammenhang der 50 pro 100’000 in einem (Aus-)Land oder einer ausländischen Region mit der 5 Infizierten-Nachverfolgungskapazität pro Tag oder den 35 pro Woche? Welcher „Bonus“???
Die Zahl 50 ist mE. völlig willkürlich. Genaus so wie die Schweiz diese Zahl auf 60 gesetzt hat und mittlerweile eigentlich landesintern mehrere Kantone als Risiko betrachten müsste.
Re: Ausblick Skisaison 20/21 vs. Corona-Pandemie
Verfasst: 17.09.2020 - 13:09
von WackelPudding
ski-chrigel hat geschrieben: 17.09.2020 - 13:00
WackelPudding hat geschrieben: 17.09.2020 - 12:30
Klingt gut für lokale Kunden. Für Ausländer bringt es aber nichts, wenn ich z.B. nicht über die Grenze kann oder es irgendwelche komischen Quarantäneregelungen gibt.
Schon klar. Aber es kann ja auch nicht sein, dass eine Bergbahn das Risiko tragen muss für ausländische Politiker auf der halben Welt, die hyperventilierend irgendwelche Reisebeschränkungen verordnen. Wenn eine Bergbahn vom eigenen Staat gezwungen wird, zu schliessen, wird sie wenigstens teilweise entschädigt.
Dem widerspreche ich doch gar nicht:
Das ist aber ja grundsätzlich auch ok, denn am Ende muss jeder auch mit dem Risiko leben können, das er eingeht (sowohl wirtschaftlich, als auch gesundheitlich). Schließlich können die Bergbahnen ja eh nix dafür, was die Politik entscheidet.
Ich wohne aber halt einfach im falschen Land
Re: Ausblick Skisaison 20/21 vs. Corona-Pandemie
Verfasst: 17.09.2020 - 13:15
von ski-chrigel
Ich im Herbst und Frühling (Tirol Snow Card) auch. Aber wenigstens in der Hauptsaison richtig
Re: Ausblick Skisaison 20/21 vs. Corona-Pandemie
Verfasst: 17.09.2020 - 13:47
von WackelPudding
Skitobi hat geschrieben: 17.09.2020 - 12:57
starli hat geschrieben: 17.09.2020 - 12:47
^ kürzer gesagt: die damalige Zahl "50" war bei einer höheren Dunkelziffer als jetzt. Diese ist jetzt vermutlich geringer, weil mehr getestet wird, also müsste die "50" nach oben korrigiert werden. (?)
(Inwieweit die geringere Hospitalisierungsrate aktuell aufgrund eines Schwächerwerdens des Virus oder einer geringeren Dunkelziffer aufgrund höherer Testrate zurückzuführen ist, weiß man ja nicht, oder doch?)
Genau das passiert aber auch in der Praxis, auch wenn es nirgends offiziell verkündet wurde. Siehe hier:
Skitobi hat geschrieben: 16.09.2020 - 23:57
Dazu weise ich nochmal auf diesen Link hin:
https://experience.arcgis.com/experienc ... 49e9984a71
Immer wenn ein Gebiet tiefrot wird, wird es nach meiner Beobachtung ein paar Tage später zum deutschen Risikogebiet erklärt. Tirol ist da zum Glück noch nicht ganz dran.
Anhand der Legende im ArcGIS kann man erkennen, dass "tiefrot" eine 7-Tage-Inzidenz von >100/100.000 bedeutet und eben nicht 50/100.000.
Ja, grundsätzlich lässt man sich aktuell "etwas mehr Zeit" und das ist so auch absolut vertretbar.
Die beiden neuen kroatischen Risikogebiete Brod-Posavina und Virovitica-Podravina wurden aber z.B. schon deutlich früher zum Risikogebiet erklärt (52, bzw. 75 je 100.000).
Mir fehlt aber natürlich jeglicher Einblick, was da vor Ort genau Sache ist.
Luxemburg ist ja jetzt auch schon länger (wieder) tiefrot und liegt bei ca. 120.
Manchmal ist das als Außenstehender nicht immer ganz logisch...
Re: Ausblick Skisaison 20/21 vs. Corona-Pandemie
Verfasst: 17.09.2020 - 18:36
von Buckelpistenfan
Stäntn hat geschrieben: 17.09.2020 - 08:13
Wichtig bei der Umsetzung von Ski Plänen ist doch aktuell dieses 48h Hintertürchen. Damit sind Wochenendausflüge auch in Risikogebiete gesichert ohne dass man tätig werden muss. Spannend wird’s juristisch - insbesondere von mehrtägigen Touren mit Besuch verschiedener Regionen, ab wann eine Reise beginnt oder endet, bzw ein Aufenthalt? (...) Also 47 Stunden im Risikogebiet Skifahren, komme von zu Hause und geh auch dort wieder hin - nichts zu beachten. (...) Evtl ist das Modell des 2-Tage Hoppings ja ein Teil der Lösung.
Na ja, ein paar kleine weitere Probleme gibt es schon noch, die 48h-Regel befreit einen nur von der Quarantäne- und Testverpflichtung:
- Evtl. Verlust des Auslandskrankenversicherungsschutzes wegen bewusster und nicht zwingend unabdingbarer Reise in ein Risikogebiet
- Ggf. Anordnungen des Arbeitgebers, zum Schutz der übrigen Arbeitnehmer Reisen in Risikogebiete zu unterlassen
Als Selbständiger habe ich mittlerweile Kunden, die vor Auftragserteilung und Betreten des Firmengeländes sich absichern, dass man nach Aufenthalt in einem Risikogebiet nur mit negativem Testergebnis das Firmengelände aufsuchen dar. So einfach ist es mit dem Hintertürchen nicht.
Re: Ausblick Skisaison 20/21 vs. Corona-Pandemie
Verfasst: 17.09.2020 - 18:37
von ski-chrigel
ski-chrigel hat geschrieben: 17.09.2020 - 13:00
Die Zahl 50 ist mE. völlig willkürlich. Genau so wie die Schweiz diese Zahl auf 60 gesetzt hat und mittlerweile eigentlich landesintern mehrere Kantone als Risiko betrachten müsste.
Ergänzend hierzu: Dänemark hat 30 pro 100‘000 als Regel und folgedessen nun die Schweiz und Österreich auf die Risikoliste gesetzt, wodurch eine 14tägige Quarantänepflicht bei der Rückkehr entsteht. Wieder von der Liste weg kommt ein Land nur, wenn es unter 20 fällt.
Re: Ausblick Skisaison 20/21 vs. Corona-Pandemie
Verfasst: 17.09.2020 - 18:42
von Buckelpistenfan
Dazu auch der Bericht in der TT:
Dänemark setzt Österreich auf "rote Liste"
Dänemark rät ab sofort von allen nicht unbedingt notwendigen Reisen nach Österreich ab. Das staatliche "Serum Institut" SSI setzte Österreich am Donnerstag auf die Liste jener Länder, welche die dänischen Risikokriterien nicht erfüllen. Reisende, die aus Österreich nach Dänemark zurückkommen, werden ab sofort aufgefordert, sich einem Covid-Test zu unterziehen.
https://liveblog.tt.com/414/coronavirus ... 07088ae946
Gerade Wagrain, Kleinarl und das Gasteiner Tal sind nach meiner Kenntnis beliebte Ziele für Gäste aus Dänemark, hier wird sich das erheblich bemerkbar machen.
Re: Ausblick Skisaison 20/21 vs. Corona-Pandemie
Verfasst: 17.09.2020 - 19:26
von baeckerbursch
Wenn der Panikmode nicht zurückgefahren wird, sehe ich schwarz für die Skisaison.
Re: Ausblick Skisaison 20/21 vs. Corona-Pandemie
Verfasst: 17.09.2020 - 19:51
von WackelPudding
Jetzt Mal nicht komplett schwarz malen. Wir machen ja schon Panik wegen der Panik.
Die Saison wird sicher anders als sonst, aber bestimmt auch kein 100%iger Reinfall
Re: Ausblick Skisaison 20/21 vs. Corona-Pandemie
Verfasst: 17.09.2020 - 19:59
von schmidti
turms hat geschrieben: 17.09.2020 - 19:05
Wird komplet Tirol als Risiko Gebiet erklärt? Das ist lächerlich...
Für mich ist es absolut sicher, dass Tirol nächste Woche Risikogebiet wird. Bei der gestrigen Aktualisierung war das Glück noch, dass das RKI in seiner Bewertung immer abwartet bis der Wert eine gesamte Woche lang über 50 liegt, und das ist er erst seit dem Wochenende... Unter die 50 wird er die nächsten Tage garantiert nicht wieder fallen angesichts der bescheidenen Maßnahmen, ich rechne auch in den nächsten 1,5 Monaten nicht mit einer Rückstufung.
Re: Ausblick Skisaison 20/21 vs. Corona-Pandemie
Verfasst: 17.09.2020 - 20:20
von Stani
baeckerbursch hat geschrieben: 17.09.2020 - 19:26
Wenn der Panikmode nicht zurückgefahren wird, sehe ich schwarz für die Skisaison.
nicht unbedingt, erstens viele könnten auch im Homeoffice arbeiten, zweitens die Tests kosten ca 70-80 EUR. Wer ein Hotel bucht, wo ein Zimmer 200-300 EUR pro Nacht kostet sollte die 70 EUR locker leisten.
Re: Ausblick Skisaison 20/21 vs. Corona-Pandemie
Verfasst: 17.09.2020 - 20:22
von Dede
https://www.skigebiete-test.de/skimagaz ... -rooms.htm
Für den Fall einer Infektion werden im gesamten Pitztal sogenannte Safe Rooms eingerichtet, in welchen sich Gäste, die positiv getestet werden in Quarantäne begeben können.
Soll das heißen es gibt im Pitztal ein Corona Gefängnis?
Re: Ausblick Skisaison 20/21 vs. Corona-Pandemie
Verfasst: 17.09.2020 - 20:33
von Buckelpistenfan
Stani hat geschrieben: 17.09.2020 - 20:20
nicht unbedingt, erstens viele könnten auch im Homeoffice arbeiten, zweitens die Tests kosten ca 70-80 EUR. Wer ein Hotel bucht, wo ein Zimmer 200-300 EUR pro Nacht kostet sollte die 70 EUR locker leisten.
Und was ist bei Familien mit den schulpflichtigen Kindern und dem Ehe-/Lebenspartner, der vielleicht keinen Home-office-tauglichen Beruf hat? Dann sieht man das mit der Quarantäneverpflichtung nicht mehr ganz so locker...
Bei Familien mit zwei oder mehr Kindern und doppelter Testverpflichtung (Rückreise + nach 5 Tagen) reden wir über dann mindestens 560/640 € (2 Kinder) oder mehr (700/800 € bei drei Kindern), die zu den Urlaubskosten dann on Top kommen.
Egal ob Risikogebiet oder nicht, solange es nicht zu Schließungen kommt, wird es in Tirol in den offenen Gebieten auf jeden Fall leerer...
Re: Ausblick Skisaison 20/21 vs. Corona-Pandemie
Verfasst: 17.09.2020 - 20:41
von HBB
schmidti hat geschrieben: 17.09.2020 - 19:59
Für mich ist es absolut sicher, dass Tirol nächste Woche Risikogebiet wird. Bei der gestrigen Aktualisierung war das Glück noch, dass das RKI in seiner Bewertung immer abwartet bis der Wert eine gesamte Woche lang über 50 liegt, und das ist er erst seit dem Wochenende... Unter die 50 wird er die nächsten Tage garantiert nicht wieder fallen angesichts der bescheidenen Maßnahmen, ich rechne auch in den nächsten 1,5 Monaten nicht mit einer Rückstufung.
Das befürchte ich auch - überraschend wäre das kaum. Vielmehr sehr bedauerlich, weil ich mir von der ersten "Hauptsaisonzeit" der Gletscher in den Herbstferien doch einige Erkenntnisse hinsichtlich der noch zu setzenden Sicherheitsmaßnahmen und deren Befolgung erhofft habe. Das wäre für mich schon ein wichtiger Fingerzeig und eine große Entscheidungshilfe für die Wintersaison gewesen. (Allerdings sind ja auch diese groß angekündigten Maßnahmen seitens der Regierungen (Bund und Länder) noch immer nicht beschlossen - bisher nichts als vage Andeutungen.)
Wie auch immer - wenn die Saison jetzt schon wackelt, dann könnte das wirklich sehr, sehr übel werden. Wir haben gefühlt noch fast Hochsommer, vieles spielt sich nach wie vor draußen ab und trotzdem gehen die Zahlen schon so nach oben. Was wird da noch kommen?
Ein Urlaub diese Saison ist per se schon ein großes Risiko - und wer bucht schon wissentlich im Risikogebiet mit allen damit einhergehenden Folgen?
Stani hat geschrieben: 17.09.2020 - 20:20
nicht unbedingt, erstens viele könnten auch im Homeoffice arbeiten, zweitens die Tests kosten ca 70-80 EUR. Wer ein Hotel bucht, wo ein Zimmer 200-300 EUR pro Nacht kostet sollte die 70 EUR locker leisten.
Es ist doch nicht nur eine Frage der Test-Kosten. Fährt man wissentlich in ein Risikogebiet und kehrt mit einer Infektion heim, wird man vom Arbeitgeber sicher keine Gratifikation erhalten - ganz im Gegenteil.
Edit: Typo
Re: Ausblick Skisaison 20/21 vs. Corona-Pandemie
Verfasst: 17.09.2020 - 20:58
von Kamikatze
Bezüglich der 48h-Regelung, die hier immer wieder genannt wird: Vielleicht gucke ich an der falschen Stelle, aber z. B. für Bremen finde ich dazu nichts. Just saying.
70€ für einen Test? Ja gut. Aber wo? Ich hab schon gelesen, dass einige Labore die Tests für die Öffentlichkeit schon wieder einstellen, weil die Kapazitäten für "vorgeschriebene" Tests benötigt wird. Wer weiß wie das dann in der Wintersaison aussieht. Nicht, dass man eben nicht mehr "einfach so" einen Test machen kann, nicht mal bezahlt. Und die mind. 5 Tage Quarantäne nach dem Urlaub wären ja definitiv notwendig. Mit Warten auf Testergebnisse? Eher 7 Tage. Das ist schon ne lange Zeit.
Mal zur Verdeutlichung, was für Probleme das bringen kann, selbst wenn man alleine wohnt und nicht auf die Familie oder so Rücksicht nehmen muss: Am Abend der Rückkehr nach meinem Urlaub (gerade so zum Glück *nicht* Risikogebiet gewesen und meine Reisepläne spontan geändert und somit nicht in Quarantäne gemusst) gab es beim Aufdrehen vom Heißwasser einmal einen wahnsinnig lauten Knall und einen hellen Blitz, der das ganze Badezimmer erhellte. Das war's dann mit dem Durchlauferhitzer. Natürlich an einem Samstag Abend. Also: Handwerker informieren, die mussten 2 mal vorbeikommen, einmal angucken, was los ist und dann beim zweiten Besuch den Durchlauferhitzer gegen einen neuen tauschen. Die Sicherungen ersetzen. Und so weiter. Dazu noch einer, der den Wasserzähler ersetzen musste. Jetzt erzähl mir mal einer, wie das funktionieren soll, wenn man in Quarantäne ist. Das hieße dann wohl: Mindestens 8 Tage ohne Warmwasser auskommen müssen. Das ging mir schon nach 3 Tagen auf die Nerven. Kalt duschen ist jedenfalls so gar nichts für mich, hab ich gemerkt... dann lieber Wasserkocher + kaltes Wasser -> Eimer -> Kopf.
Ich kann echt drauf verzichten, unter Quarantäne gestellt zu werden. Von daher käme so ein Urlaub mit definitiver Quarantäne im Nachinein ganz sicher nicht in Frage für mich.
Re: Ausblick Skisaison 20/21 vs. Corona-Pandemie
Verfasst: 17.09.2020 - 21:22
von Widdi
Naja ich hol mir definitiv die TSC. Das meiste was ja derzeit zirkuliert sind noch Nachläufer aus der Urlaubszeit zwischen Juli und September und den vielen Tests geschuldet. Siehts in 2-3 Wochen immer noch so finster aus überdenke ich das mit der Saisonkarte noch einmal, aber ich bin optimistisch, dass da in ein Paar Wochen wieder relative Ruhe ist (auch wenn ich so nen nervigen Putzlumpen (Maske oder vergleichbares) 1,2 oder 3 Monate tragen muss (was aber bei mir mit was anderem überbrückt wird (Halstuch/Buff). Sieht eh so aus, als ob sich AT nun erstmal auf gehobenem Niveau stabilisiert ( um 700-800 Neuinfektionen (das meiste leichte oder asymptomatische Verläufe), ist aber definitiv noch zu hoch. Aber da bleibt nur Abwarten.
mFg Widdi
Re: Ausblick Skisaison 20/21 vs. Corona-Pandemie
Verfasst: 17.09.2020 - 21:23
von starli
Kamikatze hat geschrieben: 17.09.2020 - 20:58
Jetzt erzähl mir mal einer, wie das funktionieren soll, wenn man in Quarantäne ist. Das hieße dann wohl: Mindestens 8 Tage ohne Warmwasser auskommen müssen. Das ging mir schon nach 3 Tagen auf die Nerven. Kalt duschen ist jedenfalls so gar nichts für mich, hab ich gemerkt...
10 Tage Quarantäne = 10 Tage im Schlafanzug, ohne Duschen. So geht das :)
Re: Ausblick Skisaison 20/21 vs. Corona-Pandemie
Verfasst: 17.09.2020 - 21:53
von icedtea
Ich habe jetzt nicht alle letzten Posts en-detail gelesen, aber dieser Risikogebiet-Kram nervt mich schon. Wenn es irgendwo viele Infektionen hat UND keine Maßnahmen ergriffen würden; well fine. Aber wenn Österreich jetzt mindestens auf bayrisches Niveau in Bezug auf Maskenpflicht etc. geht
Wo ist der Unterschied
Da machen Reisewarnungen für mich keinen Sinn.
Soviel zum Vorwurf, vorsichtige Menschen seien Schlafschafe; völliger Quatsch solche Unterstellungen von manchen Spezialisten, die differenzierte Betrachtungen auch nicht beherrschen. Die sind auch nicht besser als wirkliche Paniker wie unser Lauterbach
Re: Ausblick Skisaison 20/21 vs. Corona-Pandemie
Verfasst: 17.09.2020 - 21:57
von turms
Buckelpistenfan hat geschrieben: 17.09.2020 - 20:33
Stani hat geschrieben: 17.09.2020 - 20:20
nicht unbedingt, erstens viele könnten auch im Homeoffice arbeiten, zweitens die Tests kosten ca 70-80 EUR. Wer ein Hotel bucht, wo ein Zimmer 200-300 EUR pro Nacht kostet sollte die 70 EUR locker leisten.
Und was ist bei Familien mit den schulpflichtigen Kindern und dem Ehe-/Lebenspartner, der vielleicht keinen Home-office-tauglichen Beruf hat? Dann sieht man das mit der Quarantäneverpflichtung nicht mehr ganz so locker...
Bei Familien mit zwei oder mehr Kindern und doppelter Testverpflichtung (Rückreise + nach 5 Tagen) reden wir über dann mindestens 560/640 € (2 Kinder) oder mehr (700/800 € bei drei Kindern), die zu den Urlaubskosten dann on Top kommen.
Egal ob Risikogebiet oder nicht, solange es nicht zu Schließungen kommt, wird es in Tirol in den offenen Gebieten auf jeden Fall leerer...
na ja...du hast Recht...
bei meiner Arbeit (bis jetzt) habe ich keine Information gekriegt
Aber beir meiner Frau, hat die Personalabteilung schon darüber informiert :
wenn jemand im Urlaub ist, und plötzlich das Gebiet wird als Hochrisikogebiet annerkant , es ist alles ok. Kannst du zurückkommen, test machen lassen, und bis dann in Quarantäne.
Wenn eine Reiswarnung schon gibts, und du willst dort Urlaub machen, darfst du, aber so lange (nach dem Urlaub) in Quarantäne bleibst , hast du keine Anspruch auf Gehalt etc.... ok, kannst du nicht sagen wo du fahren willst etc.... aber was wird passiert wenn das rauskommt ist unklar? Kündigung? hat der Arbeitgeber das Recht? keine Ahnung....