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Re: Kopfairbag als Alternative zum Helm?
Verfasst: 05.09.2012 - 22:22
von Che
OliK hat geschrieben:
@Che
Versicherungen haben keine AGBs sondern AVBs

. Zeig mir mal die Bedingungen einer (normalen) Unfallversicherung, die vorschreibt einen Helm zu tragen. Nach deiner obigen Aussage bzgl Saufen und Schifahrn würde ich mir wesentlich mehr Gedanken über deine Unfallbedingungen machen. Bei Bewusstseinsstörungen wird nämlich nicht bezahlt. Und diese Grenze liegt bei ca. 1,3 Promille
Es gibt Spezialunfallversicherungen wie unsere Aviation für bspw. Gleitschirmflieger die in den Bedingungen "das tragen der sportspezifischen Schutzkleidung" -in diesem Beispiel eben auch ein Helm - voraus setzt. Dies hat aber nichts mit einer normalen Unfallversicherung zu tun.
Nja, ich kenne einen Fall der wegen nichttragens nichts von der Versicherung bekommen hat. Es ging da nicht um sehr viel, weshalb es mich zwar erst recht verwundert hat, es andererseits aber auch "relativ" egal war.
Es ist nunmal so, dass nur weil man rechtlich zu etw. nicht verpflichtet ist, die Versicherung das nicht auch so sieht, was iwo ja aber auch Sinn macht. Ein bisschen Hirn einschalten sei ja auch noch erlaubt
@OliK: Glaub wir haben es beide etw überspitzt dargestellt 
Edith sagt: Also 1,3 Promille hatte ich beim Skifahren glaube ich noch nie, maximal die letzten paar Meter vom Weiberkessel nach Ladis, aber da wäre ich wenn dann nicht der Einzige aus'm Forum gewesen,..außerdem war NICHTS mehr los, PB waren auch schon durch und Geschwindigkeit bekommt man da auch keine mehr drauf^^
Re: Kopfairbag als Alternative zum Helm?
Verfasst: 06.09.2012 - 00:50
von jens.f
Pistencruiser hat geschrieben:
Verschuldet nun ein Unfallgegener mit einem aktuellen Auto mit Airbag einen Unfall und der Fahrer ohne Airbag wird verletzt, dann könnte man ein Urteil, dass dem Autofahrer ohne Airbag eine Mitschuld an seinen eigenen Verletzungen auferlegt
Die Situation ist nicht vergleichbar - wenn ein Auto keinen Airbag hat, ist das ja auch nicht "einfach" nachzurüsten. Hierfür müßte man schon ein neues Auto kaufen - und das ist nicht zumutbar.
Ein Helm hingegen wäre schnell gekauft. Solche Art von mithaftung gibt es generell nur, wenn zumutbare und übliche Sicherungen ausser acht gelassen wurden (z.B. Gurt nicht angelegt)
Re: Kopfairbag als Alternative zum Helm?
Verfasst: 06.09.2012 - 07:54
von Sauerland_6_CLD
Lieber Che,
Meine private Unfallversicherung schreibt ausschließlich bei dem Betreiben von Riskosportarten eine spezielle Sicherheitskleidung wie z.B. einen Helm vor. Dazu zählt Skifahren eben nunmal nicht! Ob das nun Stammtischgerede ist, wie du mir unterstellst, das ist mir offengestanden Wumpe! Wichtig ist für mich ausschließlich das ich Ski weiterhin ohne Helm und Segway im Straßenverkehr demnächst mit diesem Airbaghelm fahre.
Und solange es normale Wintersportgebiete gibt, in denen der Schneesport im Vordergrund steht und nicht diese aufgesetzte Geselligkeit mit dröhnendem Musikgedudel und Billigschaps, solange fühle ich mich ohne Helm und Airbag ausgesprochen wohl.
Re: Kopfairbag als Alternative zum Helm?
Verfasst: 06.09.2012 - 08:14
von massatomba
jens.f hat geschrieben:Pistencruiser hat geschrieben:
Verschuldet nun ein Unfallgegener mit einem aktuellen Auto mit Airbag einen Unfall und der Fahrer ohne Airbag wird verletzt, dann könnte man ein Urteil, dass dem Autofahrer ohne Airbag eine Mitschuld an seinen eigenen Verletzungen auferlegt
Die Situation ist nicht vergleichbar - wenn ein Auto keinen Airbag hat, ist das ja auch nicht "einfach" nachzurüsten. Hierfür müßte man schon ein neues Auto kaufen - und das ist nicht zumutbar.
Ein Helm hingegen wäre schnell gekauft. Solche Art von mithaftung gibt es generell nur, wenn zumutbare und übliche Sicherungen ausser acht gelassen wurden (z.B. Gurt nicht angelegt)
da stellt sich die frage: was ist zumutbar? wenn die sicherheitausrüstung/ -nachrüstung zu teuer wird ist es am einfachsten (und zumutbar) die finger ganz davon zu lassen...
da kann man viel diskutieren und mit beispielen hantieren. wenns dann doch einen leider mal trifft ist man dem zufall der gerichte und der macht der versicherungen ausgeliefert...
Re: Kopfairbag als Alternative zum Helm?
Verfasst: 06.09.2012 - 10:32
von chianti
massatomba hat geschrieben:jens.f hat geschrieben:Ein Helm hingegen wäre schnell gekauft. Solche Art von mithaftung gibt es generell nur, wenn zumutbare und übliche Sicherungen ausser acht gelassen wurden (z.B. Gurt nicht angelegt)
da stellt sich die frage: was ist zumutbar? ... da kann man viel diskutieren und mit beispielen hantieren. wenns dann doch einen leider mal trifft ist man dem zufall der gerichte und der macht der versicherungen ausgeliefert...
Man kann sich schon an Leitsätzen orientieren, z.B. an dem des OLG Stuttgart (Urteil vom 30.11.2009 - 5 U 72/09)
"Zwar dienen die FIS-Regeln vorrangig dem Schutz anderer Skifahrer. Naturgemäß schützen sie aber nicht nur Dritte, sondern mittelbar auch den betroffenen Skifahrer selbst vor Unfällen. Sie sind insoweit auch Maßstab für den Umfang der in eigenen Angelegenheiten gebotenen Sorgfalt, zumal ein Mitverschulden im Sinne von § 254 Abs. 2 Satz 1 BGB nicht voraussetzt, dass ein Verstoß gegen eine im Interesse des Anspruchsgegners bestehende, besondere Rechtspflicht gegeben ist. Notwendig, aber auch ausreichend ist es, wenn der Geschädigte vorsätzlich oder fahrlässig diejenigen Maßnahmen unterlässt, die ein ordentlicher und verständiger Mensch zur Schadensabwendung und -minderung nach Treu und Glauben ergreifen würde und die nach Lage der Sache erforderlich erscheinen, um sich selbst vor Schaden zu bewahren."
Daran hat sich offensichtlich auch das OLG München gehalten.
Dass bei Skirennen und Radrennen - auch im Amateurbereich - Helmpflicht besteht, spricht ebenfalls für eine Helm"pflicht" in eigenem Interesse insbesondere dann, wenn man selbst sportlich unterwegs ist (also MTB-Abfahrten im Wald und Rennradtraining - nicht dagegen die Einkäufe mit dem Fahrrad erledigt). Zur Ansicht der OLGs und des BGH deswegen hier eine interessante Fundstelle.
Aber sicher gibt es da einen Ermessensspielraum - den auszureizen geschieht auf eigenes Risiko (ich fahre z.B. auf der Piste auch ohne Helm, außer ich habe vor, richtig schnell zu fahren - geht natürlich nur bei fast leerer, bekannter Piste und guter Sicht).
Re: Kopfairbag als Alternative zum Helm?
Verfasst: 06.09.2012 - 11:05
von massatomba
chianti hat geschrieben:massatomba hat geschrieben:jens.f hat geschrieben:Ein Helm hingegen wäre schnell gekauft. Solche Art von mithaftung gibt es generell nur, wenn zumutbare und übliche Sicherungen ausser acht gelassen wurden (z.B. Gurt nicht angelegt)
da stellt sich die frage: was ist zumutbar? ... da kann man viel diskutieren und mit beispielen hantieren. wenns dann doch einen leider mal trifft ist man dem zufall der gerichte und der macht der versicherungen ausgeliefert...
Man kann sich schon an Leitsätzen orientieren, z.B. an dem des
OLG Stuttgart (Urteil vom 30.11.2009 - 5 U 72/09)
"Zwar dienen die FIS-Regeln vorrangig dem Schutz anderer Skifahrer. Naturgemäß schützen sie aber nicht nur Dritte, sondern mittelbar auch den betroffenen Skifahrer selbst vor Unfällen. Sie sind insoweit auch Maßstab für den Umfang der in eigenen Angelegenheiten gebotenen Sorgfalt, zumal ein Mitverschulden im Sinne von § 254 Abs. 2 Satz 1 BGB nicht voraussetzt, dass ein Verstoß gegen eine im Interesse des Anspruchsgegners bestehende, besondere Rechtspflicht gegeben ist. Notwendig, aber auch ausreichend ist es, wenn der Geschädigte vorsätzlich oder fahrlässig diejenigen Maßnahmen unterlässt, die ein ordentlicher und verständiger Mensch zur Schadensabwendung und -minderung nach Treu und Glauben ergreifen würde und die nach Lage der Sache erforderlich erscheinen, um sich selbst vor Schaden zu bewahren."
Daran hat sich offensichtlich auch das OLG München gehalten.
Dass bei Skirennen und Radrennen - auch im Amateurbereich - Helmpflicht besteht, spricht ebenfalls für eine Helm"pflicht" in eigenem Interesse insbesondere dann, wenn man selbst sportlich unterwegs ist (also MTB-Abfahrten im Wald und Rennradtraining - nicht dagegen die Einkäufe mit dem Fahrrad erledigt). Aber sicher gibt es da einen Ermessensspielraum - den auszureizen geschieht auf eigenes Risiko (ich fahre z.B. auf der Piste auch ohne Helm, außer ich habe vor, richtig schnell zu fahren - geht natürlich nur bei fast leerer, bekannter Piste und guter Sicht).
Dieses Urteil ist durchaus interessant! Find ich gut, dass du das ins Spiel gebracht hast!
Es regt hoffentlich nicht nur bei mir das Nachdenken über eine "persönliche Helmpflicht" bei allen Sportarten an, wo es Schutzhelme usw. gibt.
Jetzt ist ohne Helm nicht nur der Eigenschutz der Gesundheit gefährdet, sondern auch im worst case die Absicherung durch die Versicherung ...obwohl man sich keiner Schuld bewusst ist.
Ich bin kein Rechtsanwalt und maße mir eine rechtliche Einschätzung von dieses Falles und gleichartig mögliche Fälle nicht an. Dazu gibt es meiner Meinung nach zu viel Interpretationsspielraum (für mich).
Über deinen letzten Satz könnte man viel diskutieren...
Re: Kopfairbag als Alternative zum Helm?
Verfasst: 06.09.2012 - 11:19
von Pistencruiser
jens.f hat geschrieben:Pistencruiser hat geschrieben:
Verschuldet nun ein Unfallgegener mit einem aktuellen Auto mit Airbag einen Unfall und der Fahrer ohne Airbag wird verletzt, dann könnte man ein Urteil, dass dem Autofahrer ohne Airbag eine Mitschuld an seinen eigenen Verletzungen auferlegt
Die Situation ist nicht vergleichbar - wenn ein Auto keinen Airbag hat, ist das ja auch nicht "einfach" nachzurüsten. Hierfür müßte man schon ein neues Auto kaufen - und das ist nicht zumutbar.
Ein Helm hingegen wäre schnell gekauft. Solche Art von mithaftung gibt es generell nur, wenn zumutbare und übliche Sicherungen ausser acht gelassen wurden (z.B. Gurt nicht angelegt)
@jens
Fehler beim quoten!
Die Aussage ist nicht von mir sondern von 3303!
Re: Kopfairbag als Alternative zum Helm?
Verfasst: 06.09.2012 - 11:36
von 3303
Pistencruiser hat geschrieben:jens.f hat geschrieben:Pistencruiser hat geschrieben:
Verschuldet nun ein Unfallgegener mit einem aktuellen Auto mit Airbag einen Unfall und der Fahrer ohne Airbag wird verletzt, dann könnte man ein Urteil, dass dem Autofahrer ohne Airbag eine Mitschuld an seinen eigenen Verletzungen auferlegt
Die Situation ist nicht vergleichbar - wenn ein Auto keinen Airbag hat, ist das ja auch nicht "einfach" nachzurüsten. Hierfür müßte man schon ein neues Auto kaufen - und das ist nicht zumutbar.
Ein Helm hingegen wäre schnell gekauft. Solche Art von mithaftung gibt es generell nur, wenn zumutbare und übliche Sicherungen ausser acht gelassen wurden (z.B. Gurt nicht angelegt)
@jens
Fehler beim quoten!
Die Aussage ist nicht von mir sondern von 3303! :ja:
...und aus dem Zusammenhang gerissen ist sie auch. Ich hatte extra noch um den Helmlosen Cabriofahrer ergänzt. Der Gurt ist übrigens derzeit nicht vergleichbar, da ja gesetzlich vorgeschrieben. Ein Helm im Cabrio erhöht aber die Sicherheit und ist auch problemlos zu bekommen.
Ferner kann man einen Airbag bei den Modellen, bei denen er erhältlich war schon nachrüsten. Ob das angemessen ist, kann man so und so sehen.
Re: Kopfairbag als Alternative zum Helm?
Verfasst: 06.09.2012 - 11:46
von Che
Sauerland_6_CLD hat geschrieben:Lieber Che,
Herzallerliebster Sauerland_6_CLD
Sauerland_6_CLD hat geschrieben:Meine private Unfallversicherung schreibt ausschließlich bei dem Betreiben von Riskosportarten eine spezielle Sicherheitskleidung wie z.B. einen Helm vor. Dazu zählt Skifahren eben nunmal nicht!
Du hast Recht, zufrieden? Soll die Gerichtsurteile jeder interpretieren wie er will.
Sauerland_6_CLD hat geschrieben:Und solange es normale Wintersportgebiete gibt, in denen der Schneesport im Vordergrund steht und nicht diese aufgesetzte Geselligkeit mit dröhnendem Musikgedudel und Billigschaps, solange fühle ich mich ohne Helm und Airbag ausgesprochen wohl.
Aufgesetzt? Ach, einige Menschen sind da schon gesellig
Was ich jedoch nicht sonderlich gesellig finde, ist deine erneute Anspielung auf den Alkohol. Wenn du meinen Beitrag lesen würdest, würdest du auch sehen, dass ich einen "Bessofki" als Bsp. für jmd. nehme, der in einen hinein rauschen könnte. Um mal ein bekanntes Bsp. zu nehmen: Hr. Althaus war meines Wissen anch nicht alkoholisiert, trotzdem waren die Folgen schwerwiegend!
Wie passend, dieses Beispiel, da wären wir wieder beim Helm
Es ist doch ganz einfach: Wenn jmd. lieber ohne Helm fährt, dann soll er dies doch machen, solange noch keine Helmpflicht besteht, allerdings sollte er doch dann bitte nicht sämtliche Dinge, die für einen Helm sprechen, wegdiskutieren.
Re: Kopfairbag als Alternative zum Helm?
Verfasst: 06.09.2012 - 11:49
von chianti
massatomba hat geschrieben:Über deinen letzten Satz könnte man viel diskutieren...
Wenn du den meinstchianti hat geschrieben:Aber sicher gibt es da einen Ermessensspielraum - den auszureizen geschieht auf eigenes Risiko.
, der bezog sich auf: "ausreichend ist es, wenn der Geschädigte vorsätzlich oder fahrlässig diejenigen Maßnahmen unterlässt, die ein ordentlicher und verständiger Mensch zur Schadensabwendung und -minderung nach Treu und Glauben ergreifen würde und die nach Lage der Sache erforderlich erscheinen, um sich selbst vor Schaden zu bewahren."
Es ist im Voraus nicht einfach einzuschätzen, was ein Gericht als "nach Lage der Sache erforderlich" zum Selbstschutz betrachtet. Bei Skifahren kann man jetzt davon ausgehen, dass der Helm dazugehört, genauso wie angemessene Kleidung und Handschuhe. Höchstwahrscheinlich würde einem trainierenden Radrennfahrer oder MTBer ohne Helm auch eine Obliegenheitsverletzung zugesprochen. Interessant wäre ein Vergleich mit Inlineskating (Knie- und Handgelenksprotektoren? Helm?), aber da gibt es wohl kaum vergleichbare Gerichtsverfahren (wenn einer eines kennt, her damit
)
Immerhin: die Kopfverletzungen können nicht so schwer gewesen sein, wenn es der Versicherung gelungen ist nachzuweisen, dass sie mit Helm sicher vermeidbar gewesen wären. Auch kein uninteressanter Aspekt ...
Re: Kopfairbag als Alternative zum Helm?
Verfasst: 06.09.2012 - 12:01
von chianti
@ "Besoffkis": besoffen und ohne Helm gegen einen ungepolsterten Schleppliftmasten -> 75% Eigenverschulden, Liftbetreiber haftet nur zu 25% (das schon mehrfach zitierte OLG Stuttgart, Urteil vom 30.11.2009 - 5 U 72/09)
"Eine Verkehrssicherungspflicht, scharfkantige Stützen von Schleppliften abzupolstern, ist darüber hinaus für den Fall gegeben, dass gefahrenträchtige Hindernisse in einen Übungshang integriert sind und ihr Standort aufgrund häufiger Frequentierung - auch durch wenig erfahrene Skiläufer - „pistenähnliche“ Beschaffenheit hat. Dabei kommt es nicht entscheidend darauf an, ob der Bereich im unmittelbaren Umfeld des Hindernisses gewalzt ist. Eine pistenähnliche Beschaffenheit ist schon aufgrund des Umstands zu bejahen, dass der nicht gewalzte Abschnitt von Skiläufern befahren wird, die entweder ihre Fahrkünste im Tiefschnee üben oder die Lifttrasse überqueren wollen.
...
Einen Snowboardfahrer, der im Zuge eines "back-side-turns" gegen einen Lichtmast gerät, trifft ein Mitverschulden. Er hat sein Fahrverhalten so einzurichten, dass er ständig auf Sicht fährt und sich auf Hindernisse einstellen und einen Sicherheitsabstand zu diesen einhalten kann. Ist er alkoholisiert (hier: zwischen 1,15 und 2,05 Promille), so beträgt der Mitverschuldensanteil 75 % auch dann, wenn nicht von einer Helmpflicht, gegen die er verstoßen hätte, ausgegangen wird."
Jetzt wäre noch interessant, wie viel Eigenverschulden einem mit diesem Promillewert zugerechnet wird, wenn er von einem Nüchternen umgefahren wird
Re: Kopfairbag als Alternative zum Helm?
Verfasst: 06.09.2012 - 12:13
von Che
Wäre spannend 
Wobei man dann vllt auch noch im Hinterkopf haben sollte, dass die Gesundheit im Vordergrund stehen sollte und nicht die Frage, zu wie viel % wer wann die Schuld trägt
Re: Kopfairbag als Alternative zum Helm?
Verfasst: 06.09.2012 - 12:45
von jens.f
3303 hat geschrieben:Ich hatte extra noch um den Helmlosen Cabriofahrer ergänzt. Der Gurt ist übrigens derzeit nicht vergleichbar, da ja gesetzlich vorgeschrieben. Ein Helm im Cabrio erhöht aber die Sicherheit
Wie sollte der Helm die Sicherheit erhöhen?
Ein Cabrio hat einen Überrollbügel - bei einem Überschlag knallt er also trotzdem nicht mit dem Kopf auf (wenn er angegurtet ist).
Natürlich wird man Fälle konstruieren können - man kann theoretisch ja auch fordern, das jeder Autofahrer Helm, Brandsichere Kleidung und Protektor tragen muß - das ist aber nicht der Fall.
Es wird daher selbstverständlich nirgendwo gefordert, alle theoretisch denkbaren Maßnahmen zur Sicherheit anzuwenden - sondern eben nur zumutbare und allgemein übliche.
Oder andersherum betrachte: Nur eine nicht Einhaltung der übliche (oder vorgeschrieben) Sicherheitsmaßen kann zur einer Kürzung von Schadensersatzleistungen führen.
wohl gemerkt: "Kann" - nicht "Muß". Das ist immer eine Einzelfallentscheidung des Gerichtes!
Es gibt ja (noch) keine Helmpflicht - obwohl ich persönlich auch (fast) immer mit Helm fahre, bin ich auch GEGEN die Einführung einer Helmpflicht. Es soll jeder selbst entscheiden dürfen, welches Risiko er eingehen will. Aber er muß dann auch mit den Konsequenzen leben.
Re: Kopfairbag als Alternative zum Helm?
Verfasst: 06.09.2012 - 13:33
von Sauerland_6_CLD
@Che
so habe ich das auch garnicht gemeint, es stand keineswegs in meiner Absicht dich mit den Besoffskis ins Verbindung zu bringen!
Solltest du das so aufgefasst haben, dann SORRY!
Mir lag eher daran zu erklären wie ich es für mich persönlich halten werde.
Ich fahre oben ohne auf der Piste und meine bevorzugenden Pisten liegen eben nicht gerade in den typischen Party-Pisten Zentren.
Daher fühle ich mich da bisher noch recht wohl ohne Kopfschutz, ABER genauso gut würde ich mich ohne Helm beispielsweise auf dem Gatterl der Zugspitze sehr unwohl fühlen!
Situationsabhänig eben!
Ebenso im Straßenverkehr, wenn ich damit rechnen muß das mir mit dem Segway jemand die Vorfahrt nimmt, dann ist ein Kopfschutz sicher sinnvoll.
Bisher ist das der Helm, in Zukunft werde ich diesen Airbag haben und hoffen ihn, genauso wie den Helm bisher, nie wirklich zu brauchen.
Bis solche Airbagsysteme den Helm auf der Piste ersetzten können Vergehen ohnehin noch Jahre, also kein Grund sich an die Köppe zu bekommen
Re: Kopfairbag als Alternative zum Helm?
Verfasst: 06.09.2012 - 17:52
von baeckerbursch
Wie sollte der Helm die Sicherheit erhöhen?
Ein Cabrio hat einen Überrollbügel - bei einem Überschlag knallt er also trotzdem nicht mit dem Kopf auf (wenn er angegurtet ist).
Wie viele tausend Schleudertraumata könnten im Auto mit Hosenträgergurte, Helme und Nackenprotektoren verhindert werden? Höchstwahrscheinlich mehr als mit der Helmpflicht der Skifahrer.
Re: Kopfairbag als Alternative zum Helm?
Verfasst: 06.09.2012 - 18:11
von Che
baeckerbursch hat geschrieben:
Wie viele tausend Schleudertraumata könnten im Auto mit Hosenträgergurte, Helme und Nackenprotektoren verhindert werden? Höchstwahrscheinlich mehr als mit der Helmpflicht der Skifahrer.
Prozentual definitiv nicht 
Fast 1% aller Skifahrer verletzt sich! (Verletzungen/Besucher)
Klar nicht alle am Kopf, aber bei den Cabriofahrern ist die Zahl wohl lange nicht so hoch
Re: Kopfairbag als Alternative zum Helm?
Verfasst: 06.09.2012 - 18:21
von jens.f
baeckerbursch hat geschrieben:
Wie viele tausend Schleudertraumata könnten im Auto mit Hosenträgergurte, Helme und Nackenprotektoren verhindert werden? Höchstwahrscheinlich mehr als mit der Helmpflicht der Skifahrer.
Ja, aber das ist dann wirklich nicht mehr zumutbar.
Es könnte ja auch viele Tote Fußgänger verhindert werden, wenn alle Fußgänger mit Helm rumlaufen.
Oder: Fußgänger könnten ja immer mit schußsicheren Westen rumlaufen, da ja auch ab und zu mal Leute erschossen werden.
Die Maßnahmen müssen halt angemessen und zumutbar sein - bei Auto ist es ja z.B. der Gurt, der Pflicht ist - und auch hier fühlen sich manche vom Gurt gestört.
Beim Ski-Fahren ist es halt der Helm: Relativ hohe Schutzwirkung bei relativ geringer Beeinträchtigung. Alle Leute die ich kenne (ich selbst eingeschlossen) , sagen, dass sie der Helm nicht stört bzw. sie ihn gar nicht mehr bemerken. Einzige Ausnahme ist wie bereits geschrieben (spät-) Frühjahrs/Sommer-Ski - wobei man da wahrscheinlich nur einen anderen Helm bräuchte...
Re: Kopfairbag als Alternative zum Helm?
Verfasst: 06.09.2012 - 18:38
von Sauerland_6_CLD
Ja natürlich sagen die Leute die einen Skihelm gekauft haben, das er sie nicht stört.
Sonst hätten die Leute den Helm wohl auch nicht gekauft
Und die Leute die sich dadurch gestört fühlen, die fahren nicht nur ohne, sie kaufen auch erst keinen.
Und genau für diesen Personkreis ist der Airbag.
Noch nicht für's Skifahren, aber wenigstens schonmal für die Strasse 
PS: in meinem nicht zu kleinen Bekanntenkreis gibt es genug Leute, die sagen, kommt die Helmpflicht fürs Skifahren, dann ist der Sport für mich gestorben. Sehe ich genauso
Re: Kopfairbag als Alternative zum Helm?
Verfasst: 06.09.2012 - 18:40
von baeckerbursch
Das Lustige bei solchen Betrachtungen ist immer der Status Quo.
Sagt mal einem Skifahrer vor 10 Jahren er sollte sich einen Helm anziehen- du würdest bei 95% aller Skifahrer nur Kopfschütteln ernten
Sagt mal einem Autofahrer vor 10 Jahren er benötigt, gesetzlich vorgeschrieben, ESP - du würdest bei 95% aller Autofahrer nur Kopfschütteln ernten
Sagt mal einem Autofahrer vor 20 Jahren er benötigt, unbedingt einen Airbag - du würdest bei 95% aller Autofahrer nur Kopfschütteln ernten
Sagt mal einem Autofahrer vor 40 Jahren er benötigt, unbedingt einen Sicherheitsgurt - du würdest bei 95% aller Autofahrer nur Kopfschütteln ernten
Und von Schutzschaltungen, Abschottungen und Unfallverhütung im Haushalt und am Arbeitsplatz möchte ich jetzt gar nicht anfangen.
Erst denkst du brauchst es nicht und später, wenn die mediale Sau durchs Dorf getrieben wird & sich der Zeitgeist ändert, kannst nicht mehr ohne.
Und jetzt mal im Ernst: Warum wäre ein Hosenträgergurt oder ein Nackenprotektor nicht zumutbar?
Re: Kopfairbag als Alternative zum Helm?
Verfasst: 06.09.2012 - 18:47
von mic
Sauerland_6_CLD hat geschrieben:PS: in meinem nicht zu kleinen Bekanntenkreis gibt es genug Leute, die sagen, kommt die Helmpflicht fürs Skifahren, dann ist der Sport für mich gestorben. Sehe ich genauso
Mal ganz ehrlich: Das glaube ich Dir!
Re: Kopfairbag als Alternative zum Helm?
Verfasst: 06.09.2012 - 18:56
von Sauerland_6_CLD
mic hat geschrieben:Sauerland_6_CLD hat geschrieben:PS: in meinem nicht zu kleinen Bekanntenkreis gibt es genug Leute, die sagen, kommt die Helmpflicht fürs Skifahren, dann ist der Sport für mich gestorben. Sehe ich genauso
Mal ganz ehrlich: Das glaube ich Dir!

Tja sorry, ich fahre halt Ski,
Ich bin kein Powder Rider, mit Rockers der selbstbewußt eine piepende Kamera auf dem Hirn trägt.
Re: Kopfairbag als Alternative zum Helm?
Verfasst: 06.09.2012 - 19:09
von Che
baeckerbursch hat geschrieben:Das Lustige bei solchen Betrachtungen ist immer der Status Quo.
Sagt mal einem Skifahrer vor 10 Jahren er sollte sich einen Helm anziehen- du würdest bei 95% aller Skifahrer nur Kopfschütteln ernten
Sagt mal einem Autofahrer vor 10 Jahren er benötigt, gesetzlich vorgeschrieben, ESP - du würdest bei 95% aller Autofahrer nur Kopfschütteln ernten
Sagt mal einem Autofahrer vor 20 Jahren er benötigt, unbedingt einen Airbag - du würdest bei 95% aller Autofahrer nur Kopfschütteln ernten
Sagt mal einem Autofahrer vor 40 Jahren er benötigt, unbedingt einen Sicherheitsgurt - du würdest bei 95% aller Autofahrer nur Kopfschütteln ernten
Und von Schutzschaltungen, Abschottungen und Unfallverhütung im Haushalt und am Arbeitsplatz möchte ich jetzt gar nicht anfangen.
Erst denkst du brauchst es nicht und später, wenn die mediale Sau durchs Dorf getrieben wird & sich der Zeitgeist ändert, kannst nicht mehr ohne.
Und jetzt mal im Ernst: Warum wäre ein Hosenträgergurt oder ein Nackenprotektor nicht zumutbar?
Ach ernsthaft, die Zeiten ändern sich? Na das hätte ich nicht gedacht
Zum Glück gibt es solche Vorschriften! Klar, viele sind für die Katz, zumindest aus unserer Sichtweise. Ich habe 1 Jahr in nem 3. Weltland gelebt und gesehen, was passiert, wenn Leute keinen Sicherheitsgurt tragen und auch sonst nicht viele Regeln herrschen.
Ertappe mich selbst oft dabei, mich über i.welche unnötige Vorschriften, Behördengänge etc. aufzuregen, welche es bestimmt auch gibt. Aber verglichen mit dem, was ohne einen Großteil dieser herrschen würde, ist das hier bei uns mehr als annehmbar. Wenn man sich dann Autoscheiben, welche komplett "eingeschlagen" und rot sind vor Kopf hält, aktzeptiert man auch die ein oder andere Vorschrift wieder
Re: Kopfairbag als Alternative zum Helm?
Verfasst: 06.09.2012 - 19:22
von Sauerland_6_CLD
Die Zeiten ändern sich aber eben schon lange nicht mehr zu unserem Vorteil!
Wo leben wir den wenn es nur noch richtig und falsch gibt?
Seit wann hat es andere Leute etwas an zu gehen ob ich mit Helm fahre oder nicht?
Seit wann hat die EU Kommision zu interessieren welchen Lichtschutzfaktor Kellner im Biergarten zu verwenden haben?
Wo soll das hin führen wenn ich Eckkneipen nicht mehr geraucht werden darf, wann wird dann das Bier verboten?
Um nur einige Beispiele zu nennen.....
Dieser Sicherheitsfetisch bedroht mittlerweile den Wintersport als Ganzes.
Fragt mal euren Sporthändler was los ist wenn sich jemand verletzt, dann war entweder die Bindung falsch eingestellt, oder Piste nicht gepflegt oder der Lift durfte so garnich fahren, oder was weiß ich.
Aber die Schuld bei einem selber suchen die Leute heute nicht mehr, geschweige den das sie akzeptieren vielleicht einfach Pech gehabt zu haben.
Heute sind nur noch "Profisportler" mit zig Protektoren, Helmen und rasierten Beinen unterwegs.
Die stellen dann Videos von ihren Heldentaten auf Youtube, sehen will das eigentlich niemand, ähnlich wie damals die Diaabende, aber die Zeiten ändern sich ja bekanntlic
Re: Kopfairbag als Alternative zum Helm?
Verfasst: 06.09.2012 - 21:18
von OliK
mic hat geschrieben:Sauerland_6_CLD hat geschrieben:PS: in meinem nicht zu kleinen Bekanntenkreis gibt es genug Leute, die sagen, kommt die Helmpflicht fürs Skifahren, dann ist der Sport für mich gestorben. Sehe ich genauso
Mal ganz ehrlich: Das glaube ich Dir!

Vorteil: Wieder paar Gaper weniger
Nachteil: -
Re: Kopfairbag als Alternative zum Helm?
Verfasst: 06.09.2012 - 21:47
von chianti
Sauerland_6_CLD hat geschrieben:Seit wann hat es andere Leute etwas an zu gehen ob ich mit Helm fahre oder nicht?
Ist mir egal - so lange du für die Konsequenzen alleine geradestehst, also auch die Kosten trägst, wenn du dich verletzt und sie nicht der Allgemeinheit (in diesem Fall: der Haftpflicht- oder Krankenversicherung) aufbürdest. Das Urteil des OLG München ist so gesehen ein Schritt hin zur Eigenverantwortung.
Sauerland_6_CLD hat geschrieben:Seit wann hat die EU Kommision zu interessieren welchen Lichtschutzfaktor Kellner im Biergarten zu verwenden haben?
Z.B. seit man erkannt hat, welche Zeitbombe (auch an Behandlungskosten) in den steigenden Hautkrebszahlen steckt. Das ist eine Arbeitsschutzvorschrift wie das Tragen von Schutzhelmen (das könnte man schließlich auch jedem einzelnen überlassen - tut es aber nicht). Genauso wie
Sauerland_6_CLD hat geschrieben:Wo soll das hin führen wenn ich Eckkneipen nicht mehr geraucht werden darf
Zu weniger Lungenkrebs durch Passivrauchen bei den Angestellten. Bei inhabergeführten Kneipen ohne Angestellte sollte es jedem Wirt selbst überlassen sein, ob geraucht werden darf oder nicht.
Sauerland_6_CLD hat geschrieben:Dieser Sicherheitsfetisch bedroht mittlerweile den Wintersport als Ganzes.
So wie das Helmtragen den Radsport als Ganzes bedroht?
Da gibt's für beide Sportarten größere Bedrohungen ...
Im Ernst: meinem subjektiven Eindruck nach kann der Durchschnittstourist heute nicht so gut Skifahren und ist körperlich weniger fit als noch vor 30 Jahren, kommt aber wegen der komfortableren Aufstiegshilfen (Sessel statt Schlepper) viel einfacher in anspruchsvolles Gelände und ist auf besser präparierten und darum schnelleren Pisten und auf härterem, weil Kunstschnee mit Ski unterwegs, mit denen man ungebremst durch die Kurve kommt. Irgendwie logisch, dass der Anteil an Schulter- und Kopfverletzungen heute viel höher ist als damals. Ebenso logisch, dass der gemeine Touri dann sich (und seine Kinder) vor Schaden bewahren will und einen Helm aufsetzt. Und wenn seine Frau hinfällt und sich auf der knüppelharten Piste das Becken anbricht, dann kauft er ihr für die nächste Saison wahrscheinlich eine Protektorenhose - wer kann es ihm verdenken ...