Ich würde die Auswirkungen des diesjährigen Nichtwinters nicht überbewerten, dann müssten wir hier oben nach jedem schlechteren Sommer Probleme haben (obwohl Rügen und Usedom die sonnenscheinreichsten Orte Deutschlands sind).
Haben wir nicht, recht stabile Wachstumsraten jedes Jahr.
Ostsee und Strand sind halt immer da
Wenn nächstes Jahr der Winter früh einzieht und mit schönen Bildern vom Gletscher in Sölden lockt, wird doch wieder gebucht.
Und gerade zu Weihnachten und Silvester lässt man sich doch gerne mal im Hotel verwöhnen.
Ich kann mich noch gut an die 90er Jahre erinnern, da waren wir mehrfach in Saalbach, da hieß es, die meisten Hotels gehören den Banken . Davon kann ja jetzt keine Rede sein.
Dazu kommt, dass viele Reiseziele auf der Mittelstrecke ausgefallen sind.
Verantwortungsvolle Familienmenschen reisen nicht mehr in den arabischen Raum.
Und wo will man denn mit Familie groß hin um diese Zeit ?
Mallorca ist auch nicht viel wärmer als Deutschland .
ich habe meine sämtlichen Weihnachten von 1975 bis in die frühen 2000er in den Bergen verbracht, in Kirchberg in Tirol
Das Skigebiet liegt ca. 750m-2000m, wir waren immer so ab den 22.12. für 2 Wochen da....
- bis auf 1mal gabe es immer ausreichend Naturschnee um zu fahren, mal mehr mal weniger, aber selbst die Talabfahrten gingen eigentlich immer
- es hat bis auf 2mal auch immer 1mal geregnet, das war nicht schön, war aber zu verschmerzen
Ich glaube deine Erinnerung spielt dir da einen Streich. Oder du stellt deine heutigen Anforderungen mit deinen vor 30 Jahren gleich.
Vor 30 Jahren hat man sich auch noch mit einer schlechteren Schneelage zufrieden gegeben und empfand das als ausreichend.
Fakt ist das es auf niedrigen Pisten an Weihnachten (nach einem kalten Herbst) niemals besser zu fahren war als in den letzten Jahren.
Viele Bergbahnen haben das benutzt um die Saison nach vorne zu verlegen. Wo es jetzt mal nicht klappt ist halt der Jammer groß.
Gerade viele Gebiete die nie eine vernünftige Talabfahrt hatten bauen die bzw. die ist in den Letzten Jahren offen - was früher nie war. Beispiele: eigentlich das ganze Zillertal (das unten immer grün war) oder auch z.B. am Spitzing die Sutten Abfahrt (wie oft ging die früher nicht bzw. bist nur über den Dreck gefahren).
Spannend zu beobachten wie sich die Diskussion hier im Lauf der Jahre verändert hat. Wenn es früher an Weihnachten keinen Schnee hatte, wurden in erster Linie mehr und leistungsstärkere Beschneiungsanlagen gefordert. Inzwischen scheint sich offenbar doch ein Bewusstsein durchzusetzen, dass Kunstschneebänder in grün-brauner Landschaft auf die breite Masse auch nicht gerade attraktivitätssteigernd wirken.
"Seilbahnen sind komplexe technische Systeme. Sie sind Werke innovativen vielschichtigen Schaffens und bilden ein spannungsvolles Zusammenspiel technischer und wirtschaftlicher, politischer, sozio-kultureller und landschaftlicher Faktoren." (Schweizerisches Bundesamt für Kultur)
Die Beschneiungsanlagen sind ja auch wesentlich verbessert worden, von daher haben die Forderungen doch was gebracht
Technischer Fortschritt ist doch manchmal gut.
Aber bei Plusgraden ist es nun mal schlecht mit Kunstschnee....
k2k hat geschrieben:Spannend zu beobachten wie sich die Diskussion hier im Lauf der Jahre verändert hat. Wenn es früher an Weihnachten keinen Schnee hatte, wurden in erster Linie mehr und leistungsstärkere Beschneiungsanlagen gefordert. Inzwischen scheint sich offenbar doch ein Bewusstsein durchzusetzen, dass Kunstschneebänder in grün-brauner Landschaft auf die breite Masse auch nicht gerade attraktivitätssteigernd wirken.
Es war selten so schlimm wie dieses Jahr. Man hatte (fast) immer etwas weiß außen herum. Dieses genügte aber nicht zum Skifahren, da die Unterlage zu schnell durch war. Deshalb Beschneiung. Jetzt sind wir eben soweit, dass ohne Beschneiung gar nichts (!) ginge. Oder kann mir jemand reine Naturschneepisten nennen die offen sind in den Alpen? Reine Gletscherpisten ausgenommen? Damit meine ich auch keine Pisten, bei denen durch Depotmanangement der Betrieb gestartet werden konnte...
Rüganer hat geschrieben:Ich würde die Auswirkungen des diesjährigen Nichtwinters nicht überbewerten, dann müssten wir hier oben nach jedem schlechteren Sommer Probleme haben (obwohl Rügen und Usedom die sonnenscheinreichsten Orte Deutschlands sind).
Haben wir nicht, recht stabile Wachstumsraten jedes Jahr.
Ostsee und Strand sind halt immer da
Wenn nächstes Jahr der Winter früh einzieht und mit schönen Bildern vom Gletscher in Sölden lockt, wird doch wieder gebucht.
Und gerade zu Weihnachten und Silvester lässt man sich doch gerne mal im Hotel verwöhnen.
Ich kann mich noch gut an die 90er Jahre erinnern, da waren wir mehrfach in Saalbach, da hieß es, die meisten Hotels gehören den Banken . Davon kann ja jetzt keine Rede sein.
Dazu kommt, dass viele Reiseziele auf der Mittelstrecke ausgefallen sind.
Verantwortungsvolle Familienmenschen reisen nicht mehr in den arabischen Raum.
Und wo will man denn mit Familie groß hin um diese Zeit ?
Mallorca ist auch nicht viel wärmer als Deutschland .
Da denken wir doch an das (frühe) Dezemberwochenende vor 10 Jahren in - SKIPASSFREE - LIVIGNO zurück oder?
beatle hat geschrieben:
Es war selten so schlimm wie dieses Jahr. Man hatte (fast) immer etwas weiß außen herum. Dieses genügte aber nicht zum Skifahren, da die Unterlage zu schnell durch war. Deshalb Beschneiung. Jetzt sind wir eben soweit, dass ohne Beschneiung gar nichts (!) ginge. Oder kann mir jemand reine Naturschneepisten nennen die offen sind in den Alpen? Reine Gletscherpisten ausgenommen? Damit meine ich auch keine Pisten, bei denen durch Depotmanangement der Betrieb gestartet werden konnte...
Am Arlberg gibt's die schon, gerade in Warth. Nur die Qualität ist nicht gerade berauschend
Dieses (und auch letztes) Jahr ist bis Weihnachten schon extrem wenig Schnee gefallen.
Aber ich muss schon sagen vor 20, 30 Jahren hatte man zum Teil eine Pistenqualität und eine Schneemenge auf den Pisten da würden heute keiner mehr eine Liftkarte kaufen.
Ich kann mich als Kind in den 70 ern an den Bregenzer Wald erinnern das musstet den Schnee auf der Piste suchen und bist den Grasflecken ausgewichen, oder an Hinterglemm Anfang der 90er mit dem Skiclub: Weihnachten/Silvester, aueßer Zwölfer und Kohlmais (damals die einzigen beschneiten Pisten) nichts offen. Da sind wir mit den Kids zum Wandern.
Klar ist es ärgerlich, dass bis jetzt so gut wie nicht von oben gekommen ist. Aber dank der heutigen Technik ist doch ein recht guter Skibetrieb möglich.
Fahre übrigens am Sonntag auch in die Dolomiten und freue mich trotz fehlendem Naturschnee drauf.
beatle hat geschrieben:Oder kann mir jemand reine Naturschneepisten nennen die offen sind in den Alpen? Reine Gletscherpisten ausgenommen? Damit meine ich auch keine Pisten, bei denen durch Depotmanangement der Betrieb gestartet werden konnte...
Rüganer hat geschrieben:Ich kann mich noch gut an die 90er Jahre erinnern, da waren wir mehrfach in Saalbach, da hieß es, die meisten Hotels gehören den Banken . Davon kann ja jetzt keine Rede sein
Oh doch, oh doch oooooh doch und wie, mehr als jemals zuvor.
lanschi hat geschrieben: Hinzu kommt, dass es im Frühjahr schlicht und einfach viel mehr Alternativen abseits des Skisports gibt. Was kann man denn in den bevölkerungsreichen Regionen im Dezember schon großartig im Freien machen?
Was mich bei diesen Argumenten immer sauer aufstößt: "Jeder" im Forum tut so, als ob für 90% der Skigäste das Skifahren nur eine Alternative zum Nichtstun wäre, und weil sie sonst nichts anderes machen können, fahren sie halt Ski. Meint ihr nicht, dass die Mehrheit der Skifahrer skifährt, weil sie Ski fahren wollen? Und nicht nur deshalb, um die Zeit tot zu schlagen? Also werden die Leute auch irgendwann im April fahren, wenn sie zu Weihnachten nicht mehr fahren können. Schaut halt in andere Länder, zB. Schottland oder Italien - wenn da (kleinere) Skigebiete zu Weihnachten wg. Schneemangels nicht offen haben können, aber im April 2m Schnee fallen, bleibt man halt im April offen. ...
lanschi hat geschrieben: Hinzu kommt, dass es im Frühjahr schlicht und einfach viel mehr Alternativen abseits des Skisports gibt. Was kann man denn in den bevölkerungsreichen Regionen im Dezember schon großartig im Freien machen?
Was mich bei diesen Argumenten immer sauer aufstößt: "Jeder" im Forum tut so, als ob für 90% der Skigäste das Skifahren nur eine Alternative zum Nichtstun wäre, und weil sie sonst nichts anderes machen können, fahren sie halt Ski. Meint ihr nicht, dass die Mehrheit der Skifahrer skifährt, weil sie Ski fahren wollen? Und nicht nur deshalb, um die Zeit tot zu schlagen?
Ja, im Winter ist Wandern und Radfahren irgendwie nicht das Wahre, Ski und Board hingegen schon.
Also werden die Leute auch irgendwann im April fahren, wenn sie zu Weihnachten nicht mehr fahren können.
Das wäre schön, denn dann würden mehr Gebiete länger öffnen. Den besten Tag hatte ich mal am 8. Mai in Val Thorens, letzter Betriebstag, alles offen und etwa 100 Leute im gesamten Gebiet, bei gut 3 Meter Schnee, oben sogar Pulver...[/quote]
Schaut halt in andere Länder, zB. Schottland oder Italien - wenn da (kleinere) Skigebiete zu Weihnachten wg. Schneemangels nicht offen haben können, aber im April 2m Schnee fallen, bleibt man halt im April offen. ...
Hast du da einen Tip für Italien? Die kleineren Gebiete, die ich kannte, sperrten alle schon vor Ostern zu.
Ich würds ja verstehen wenn im eigenen Skigebiet nix geht, aber Kitzbühel hat doch noch ein vergleichsweise großes Angebot, nur deswegen wunderts mich.
Interessant hier!
Letztes Jahr hatten wir in den Alpen ja noch Glück, das pünktlich nach Weihnachten genug Schnee kam, dass a) alles weiss war und b) man überall skifahren konnte. Davor gab es aber auch schon einige Jahre, wo zwar alles weiss aussah, aber man nur mit diesem Schnee nie einen Betrieb hätte aufmachen können (von einigen wenigen Ausnahmen mal abgesehen). Die letzten Jahre war es meist so, dass ohne Kunstschnee es nie so gut gegangen wäre, der Naturschnee bis Weihnachten war mehr für die Optik.
Ich selber kann mich an schlechte Winter Ende der 80er erinnern, da ging es selbst im Kühtai nur noch auf einem Alpenrosen-Schnee Mix - da sind selbst wir mal 1 Tag ins Pitztal auf den Gletscher gefahren. Und trotzdem sind wir im Winter drauf wieder hingefahren. Aber das kann sich ja heutzutage geändert haben.
Klar sind die Pisten dieses Jahr schmal und daneben ist es grün, aber bisher hab ich in den Liften noch niemand murren gehört. Alle sind immer noch froh, dass man doch ski fahren kann. Und ich glaube immer noch, dass 80% der Skigäste, die einen Urlaub buchen, eh von 10 bis 12 fahren, dann gemütlich mittag machen, am Nachmittag noch mal eine Stunde rumrutschen und wenn es hart und eisig ist, sich dann lieber noch einen trinken gehen. Wäre sicherlich eine interessante Umfrage, was dem Gast lieber ist: wenig Schnee, dafür Sonne satt oder schlechtes Wetter mit viel Schneefall...
Was nur sicher ist, ist, dass Gebiete, die über Weihnachten nicht öffnen können, sicherlich einen großen finanziellen Einbruch haben werden. Das holt man nicht mehr auf. Und warum ist Weihnachten so viel los? Die Leute sind heiss aufs Skifahren, die wollen nun raus und Schnee sehen. Nicht im April. Da freut sich jeder (ja, ich auch) auf den Sommer! Da will man Radeln, wandern.
Hier wird immer die Verlagerung auf den April angesprochen. Ich kann mich aber auch an einen oder zwei Osterurlaube im April Anfang der 80er Jahre erinnern, da ging in Obersaxen nix, bzw. etwas Restschneefahren. Wir sind dann einen Tag mit 3h in Laax bis zum Vorab angestanden um nach 2-3 Fahrten wieder mit dem Anstehen nach unten zu beginnen. Und hier im Wettertopic findet man auch noch das große Zittern ob der schnee bis zu Ostern reicht (Gletscher, Gurgl und Co. mal abgesehen) Bin mal gespannt dieses Jahr, denn was bis Weihnachten nicht fällt fehlt ja auch an kummulierter Schneemenge im April. Geht nicht im April auch grundsätzlich deswegen soviel, weil die Beschneiung von Weihnachten noch als unterste Grundlage der Pisten vorhanden ist? Hiermit meine ich speziell die Gebiete unter 2000hm.
Ich glaube nicht, das die Rechnung: weniger Beschneien, später aufsperren und dann bis in den April/Mai öffnen, aufgeht.
kaldini hat geschrieben:Wäre sicherlich eine interessante Umfrage, was dem Gast lieber ist: wenig Schnee, dafür Sonne satt oder schlechtes Wetter mit viel Schneefall...
Ganz ehrlich, da wär selbst mir ersteres lieber, und ich bin keiner der nur von Hütte zu Hütte fährt. Bei den heutigen Beschneiungsanlagen ist das in den großen Gebieten kein so großes Problem mehr, sieht man ja auch momentan. Ich bin allerdings ein reiner Pistenfahrer und jemand der wenig Lust auf Skifahren im Schneetreiben hat. Außerdem mag ich die harten Kunstschneepisten. Andere hier sehen das sicher anders.
Also ich fahre jetzt schon das achte Jahr hintereinander mit Jugendreisen in den Skiurlaub, und zu Beginn dieser Zeit habe ich die jährliche Fahrt immer an Ostern gemacht. Konkret waren das 3x Bormio und 1x Kitzsteinhorn.
Beim damaligen Reiseveranstalter stand im damals folgenden Jahr jedoch nur Marilleva (Val di Sole) in den Osterferien zur Wahl. Da dieses Gebiet nochmals 500hm niedriger liegt als Bormio, wo die Talabfahrt und einige andere Pisten beim letzten meiner drei Aufenthalte auch schon nicht mehr gingen, habe ich mich aufgrund der (in meinen Augen) zu geringen Schneesicherheit dazu entschieden, ab da an in den Weihnachtsferien zu fahren.
Und das ist dann wahrscheinlich auch der Punkt, denn in den höheren Regionen liegt an Ostern zwar generell mehr Schnee als in den Weihnachtsferien, aber im Bereich unter 1500m wahrscheinlich eher nicht - in dem Bereich sind die Weihnachtsferien meiner Meinung nach schneesicherer.
Dazu kommt eben die Schneequalität, denn Ostern liegt im Mittel immer Anfang April, wo es halt auch ohne weiteres schon mal 20°C haben kann. Da sind die Pisten, die nicht mindestens auf 2500m liegen, maximal bis zum Mittag in einem guten Zustand (absolute Nordhänge ausgenommen). Und in den höhergelegenen (Gletscher)Gebieten ist es dann auch kaum noch leerer als in den Weihnachtsferien.
kaldini hat geschrieben:Wäre sicherlich eine interessante Umfrage, was dem Gast lieber ist: wenig Schnee, dafür Sonne satt oder schlechtes Wetter mit viel Schneefall...
Für mich gibt es immer drei Faktoren, die einen guten Skitag ausmachen:
1.) Schneeverhältnisse
2.) Wetter/Sicht
3.) Füllgrad
Bei schlechtem Wetter ist der Füllgrad tendenziell gering. Wenn das Wetter gut ist, ist dafür der Füllgrad hoch.
Nun ist es so, dass schlechte Sicht bei geringem Betrieb kein so großes Problem darstellt, weshalb mir die Konstellation generell fast lieber wäre. Allerdings nur so lange, wie die Pisten gut fahrbar sind (= Schneeverhältnisse), denn wenn sich mehr und mehr Haufen bilden, verstärkt sich auch der Negativeffekt in Sachen Sicht.