Verfasst: 15.11.2004 - 10:14
Wie passen eigentlich 113 Personen in 14 Gondeln??? 14x8=112 und meist sind diese 8er Gondeln ja nicht voll besetzt...
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Sölden: Gondel stürzte in die Tiefe
Bei eisiger Kälte mussten am Sonntagabend 113 Menschen einzeln aus den Gondeln einer Bahn auf den Rettenbachferner bei Sölden abgeseilt werden. Nach der Rettungsaktion wurden weitere Details bekannt: Eine unbemannte Gondel war in die Tiefe gestürzt.
Loses Seil riss Gondel aus Verankerung
Das gerissene Steuerungskabel verhängte sich an einer talwärts fahrenden Gondel und riss diese aus der Verankerung. Die Gondel stürzte 40 Meter in die Tiefe. Personen kamen bei dem Absturz nicht zu Schaden - wie auch bei der anschließenden Rettungsaktion bei minus 16 Grad.
Starker Sturm: Hubschrauber konnte nicht fliegen
Die Rettungsaktion war auf Grund der eisigen Kälte und des starken Windes äußerst problematisch. Eine Bergung per Hubschrauber war unmöglich, deshalb mussten die 113 Personen einzeln aus ihren Gondeln abgeseilt werden.
Niemand war unterkühlt
Kurz nach 21.00 Uhr, nach rund acht Stunden, konnten die letzten Menschen unverletzt und ohne Unterkühlungen aus ihrer misslichen Lage befreit werden. Zu größerer Panik soll es bei den Passagieren der Bahn nicht gekommen sein.
Bahn erst ein Jahr alt
Nach Auskunft des Betriebsleiters sei das gerissene Steuerkabel, der erst ein Jahr alten Bahn monatlich überprüft worden. Bei herkömmlichen Bahnen verläuft dieses Steuerkabel unterirdisch, auf Grund der Eisverschiebung auf dem Gletscher wird dort dieses Kabel oberirdisch an den Seibahnstützen befestigt. Weshalb das Steuerkabel abgerissen ist, sorgt laut Hansjörg Posch von den Bergbahnen für Rätselraten: Man habe die Windprotokolle geprüft, der Wind sei nicht so stark gewesen, dass man den Riss alleine darauf zurückführen könnte.
Peitschenschlag des gespannten Seiles
Dieses Kabel ist rund zwei Zentimeter dick, im Kern des Stahlseils verläuft ein Lichtleiter, über den Daten übertragen werden und der auch eine Prüf- und Kontrollfunktion erfüllt. Dieses Seil, das mit mehreren Tonnen Zug gespannt ist, ist gerissen, durch den Peitschenschlag hat das lose Stahlseil eine talwärts fahrende Achter-Gondel aus dem Seil gedrückt und sich dann in einer zweiten Gondel verfangen.
Auch Notbetrieb nicht möglich
Das Glück bei diesem Zwischenfall war, dass die Gondeln talwärts nicht belegt waren und beim 40 Meter Absturz der Gondel niemand ums Leben gekommen ist. Alle Versuche, die Bahn dann im Notbetrieb wieder anzufahren um die 113 Menschen in die Station zu bringen sind missglückt, weil eben dieses Steuerkabel in der zweiten Gondel verhängt war und man nicht noch einen Absturz riskieren konnte, die Folge war, dass die Passagiere aus den Gondeln abgeseilt werden mussten.
Steuerkabel wird untersucht
Untersuchungsergebnisse gibt es noch keine, es wird Monate dauern bis man genau weiß, was die Ursache war. Noch am Montag soll ein großer Teil des gerissenes Steuerkabels abmontiert werden, die gerissenen Enden werden dann in der technischen Universität Wien genau untersucht um Ruckschlüsse auf den Auslöser für den Riss zu bekommen.
"Kräfte frei geworden, die wir noch nicht kennen"
Absturz für Experten ein Rätsel
Ein Rätsel ist auch noch, wie die Gondel abstürzen konnte. Der international renommierte Seilbahnexperte und Vorsitzende des Technikkomitees der Seilbahnen Österreichs, Robert Steinwander, sagte am Montag gegenüber Radio Tirol, die Seilklemmen dieser Bauart seien so konstruiert, dass sie das Zugseil voll umschließen und nicht vom Zugseil stürzen können. Denkbar wäre noch ein Rutschen des Seiles in der Klemme.
Bei diesem Vorfall sei offensichtlich das Steuerkabel gerissen und dieses habe sich an der Kabine so verhängt, dass offensichtlich Kräfte frei geworden seien, die man nicht kenne. "Das ist leider ein neuer Vorfall, den man untersuchen wird müssen."
Kabel verlief oberirdisch
Möglicherweise könnte ein Materialfehler schuld an dem Unfall gewesen sein. Bei diesem Abschnitt der Bahn sei das Steuerkabel auf Grund der Eisverschiebungen auf dem Gletscher bisher oberirdisch geführt worden.
Ein Ersatzkabel könnte nun über einen fast parallel verlaufenden Schlepplift in einem Rohr verlegt werden. "Im besten Fall" könne die Bahn am Wochenende wieder in Betrieb gehen.
das ist ein inakzeptabler wert!!Tyrolens hat geschrieben:Die Bergung soll laut www.tirol.com insgesamt fast 8 Stunden gedauert haben. Meiner Meinung nach ein inakzeptabler Wert...
Der Verfasser trägt im Übrigen den Nickname "nicmünschen".Wir waren übers WE in Sölden und gestern, zu sechst, Augenzeugen der katastrophalen Zustände am Rettenbachferner in Sölden. Von dem wirklich grottenschlechten Krisenmanagement der Seilbahn-Gesellschaft Sölden ganz zu schweigen!!! Was wirklich geschah und was die Öffentlichkeit, einschließlich der Medien, nicht gesagt bekommen hat: Als wir gestern, um kurz nach 13 Uhr, an die Talstation der Gondelbahn am Rettenbachferner kamen, waren drei von uns leider schon eine Abfahrt weiter und in einer der Gondeln rüber nach Sölden. Es war sonnig und kühl. Die Gondeln standen bereits, als wir hinkamen. Auf unsere Frage, was denn los sei und wann es denn weiterginge, kam vom Personal keinerlei Information. Nach gut 15 Minuten sagte man uns, wir sollten doch besser den parallel zur Gondelbahn verlaufenden Vierersessellift nehmen, es könnte eventuell noch länger dauern. Der Vierersessellift würde knapp oberhalb der Gondel-Mittelstation enden, von dort könnte man in den Schlepplift umsteigen und bis zum Tunnel hochfahren. Dies wäre uns und allen anderen, die mit uns zu diesem Zeitpunkt rauf mussten, um den Tunnel zu erreichen, der den Rettenbachferner mit dem Hochplateau des Gletschers verbindet, fast noch zum Verhängnis geworden. Denn - was man uns nicht sagte - um zu diesem Schlepplift zu gelangen, mussten wir erst einmal unter der Gondel durch, parallel zur Gondel zweihundertfünfzig Meter bergauf laufen, um dann, nochmals unter der Gondel durch, zum Schlepplift zu gelangen. Während unsere Freunde also in der Gondel fest hingen, machten wir uns mit dem Vierersessellift bis zur Mittelstation auf. Oben angekommen, war es relativ mild, die Temperatur hatte sich merklich erhöht. Wir sahen, was wir noch vor uns hatten, weil wir keine Gondelbahn nehmen konnten...250 Meter bergauf, zweimal unter den Gondeln durch, zum einzigen Schlepplift, der jetzt noch die beiden Plateaus verband. Mit rund vierzig anderen Leuten machten wir uns also auf zum Schlepplift. Nach wenigen Schritten, ich möchte sagen, es waren keine zwanzig Meter die wir gelaufen waren, kühlte es merklich ab. Über den schmalen Grad fegte plötzlich ein eisiger Wind. Die Temperaturen sanken rapide. Weil es uns zu diesem Zeitpunkt die einzige Chance erschien, liefen wir weiter, um den Schlepplift zu erreichen. Nach rund einhundertfünfzig Metern bergauf (also unweit der Mittelstation), hörten wir zum ersten Mal so eine Art Blitz-Geräusch, das offensichtlich aus den Seilen der Gondelbahn kam. Es hörte sich an wie Blitzschläge. Dieses Geräusch wiederholte sich zwei bis drei Mal. Wir waren beunruhigt, aber wussten nichts damit anzufangen. Die Gondeln begannen, ob des Windes, zu schwanken und senkten sich nach unten. Plötzlich tat es einen lauten Krach und die Seile der Gondelbahn rissen. Ein oder zwei Gondeln (es ging alles so schnell) wurden binnen Sekunden in die Tiefe gerissen. Die gerissen Seile schlugen umher. Die drei bis vier Personen, die zu diesem Zeitpunkt gerade unter den Gondeln durch, bis zum Schlepplift, liefen, rannten und versuchten sich in Sicherheit zu bringen. Die Menschen schrien, die Gondeln wackelten und alle standen wie gebannt da. Ich habe so etwas noch nie erlebt, es war schlimm. Ich habe so etwas noch nie erlebt, es war schlimm. Die Leute schrieen, Kinder weinten, überall Entsetzen. Ein Mann kniete sich hin und betete. Andere liefen zur Gondel um zu schauen, was passiert war. Da alles so schnell ging, war sich keiner sicher, ob in den zu Boden gerissenen Gondeln Leute gesessen waren. An dieser Stelle ging es viel zu steil in die Tiefe, wir konnten also auch nichts genaues erkennen. Von der Seilbahn kam keinerlei Reaktion, obwohl, wie mir andere Zeugen später sagten, die gerissenen Seile fast bis zur Mittelstation zurückgeschlagen wurden. Der Wind wurde immer stärker und die Gondeln schwankten immer heftiger. Unter den Leuten, die mit uns den Berg hinauf gingen, machte sich so etwas wie ungläubiges Staunen, Angst, Entsetzen und Panik breit. Anders kann man die unterschiedlichen Gefühlsausbrüche nicht beschreiben. Es gab zu diesem Zeitpunkt, da schon wieder mehr als 15 Minuten seit den ersten Gondelabstürzen verstrichen waren, keinerlei Reaktion seitens der Verantwortlichen bzw. seitens der Bergwacht. Keine Durchsage, keine Hilfe, nichts. Kurz vor 14 Uhr schrie dann jemand von der Seilbahn her „Lawinengefahr“ und viele flüchteten, so auch wir. Ich raste zur Talstation des Rettenbachferner und informierte die Bergwacht, die zu diesem Zeitpunkt, ca. 14-14:05 Uhr nichts von einem Gondelunglück, geschweige denn von den Problemen der Seilbahn-Gesellschaft wusste. Auch die Gendarmerie sprach ich darauf an, doch nichts, keiner wusste, eine halbe Stunde nachdem das Unglück begann, auch nur irgendetwas davon. Noch schlimmer empfand ich es, dass man an der Talstation der Gondelbahn noch immer die Leute zum hochfahren, mit dem parallel verlaufenden Vierersessel ermutigte. Die Leute fuhren also noch immer hoch zur Mittelstation, ohne zu ahnen, was oben auf sie wartete. Das Personal, von mir darauf hingewiesen, bezeichnete mich als Spinner und Volltrottel, man hätte ihnen, wenn wirklich etwas geschehen wäre, längst etwas gesagt
Weitere fünf Minuten passierte nichts. Die Leute wurden immer weiter mit dem Vierersessel bis zur Mittelstation gefahren. Niemand tat etwas. Keiner wusste nach mittlerweile 45 Minuten, was sich oben abspielte. Es waren noch immer keine Rettungskräfte vor Ort, geschweige denn die Bergrettung informiert. Es waren katastrophale Zustände. Dass die Leute solange haben auf Ihre Rettung warten müssen, dafür können Sie sich bei der Seilbahn-Gesellschaft Sölden „bedanken“. Es war niemand bereit zu helfen. Unsere Freunde, die das Glück hatten, auf Höhe der Mittelstation zu sein, mussten sich selbst aus den Gondeln befreien. Man lies die Leute ohne Information, ohne Hilfe, mehr als eine Stunde lang in der Luft hängen, ehe man etwas tat. Uns, aber auch allen anderen Gästen an diesem Tag hat man keinerlei Anzeichen gemacht, was passiert ist und wie ernst die Situation eigentlich ist. Ganz im Gegenteil...mit dem benachbarten Vierersessel hat man noch eine Stunde lang, nachdem bereits die erste Gondel ins Tal gerissen wurde, die Gäste bis auf die Mittelstation der Gondelbahn gebracht und somit alle Gäste einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Jeder musste unter den Gondeln durch, wäre Gefahr gelaufen, von möglicherweise (weiteren) herabstürzenden Gondeln oder gerissenen Kabeln erschlagen zu werden. Von der Gefahr, für die Leute in den Gondeln selbst, ganz zu schweigen. Ich bin zu tiefst bestürzt, wie fahrlässig hier mit unserem Leben umgesprungen wurde. Ich kann jedem nur raten, zukünftig Sölden zu meiden. Hier hat wirklich niemand den Ernst der Lage erkannt und sich um Hilfe bemüht. Aus meiner Sicht, könnte der Wetterumschwung für das Drama ein Auslöser gewesen sein oder auch die enormen Winde die seit Tagen herrschten. Hierbei ist sicher niemand ein Vorwurf zu machen. Doch für die desolate Leistung der Seilbahn-Gesellschaft gibt es keine Entschuldigung.
Zudem hat man die Öffentlichkeit absichtlich falsch informiert, als man behauptete, es wären keine Gondeln abgestürzt und „fahren Sie weiter“. Grob fahrlässig, wie man hier mit dem Leben anderer umgesprungen ist. Mich hat Sölden zum letzten Mal gesehen. Vielen Dank auch für den Gutschein, für einen 1-Tagesskipass in Sölden, den wir zum Schluss erhalten haben. Ein sehr makabrer Scherz, den sich die Seilbahn-Gesellschaft da noch erlaubt hat! Wir waren übers WE in Sölden und gestern, zu sechst, Augenzeugen der katastrophalen Zustände am Rettenbachferner in Sölden. Von dem wirklich grottenschlechten Krisenmanagement der Seilbahn-Gesellschaft Sölden ganz zu schweigen!!!
Rätsel über Ursache für Gondelabsturz
Sölden: Seilbahn ist längst gestanden, als Seil riss und Gondel traf / Technischer Defekt vermutet
von Alexander Paschinger
„Was der Grund für den Kabelriss war, darüber kann derzeit nur spekuliert werden“, meint Hansjörg Posch, Prokurist der Ötztaler Gletscherbahnen in Sölden. Tatsache ist, dass das tonnenschwere Steuerungskabel (24 mm dick, mit einem Glasfaserkern zur Übertragung von Betriebsdaten) gerissen ist und gegen eine leere, talwärts fahrende Gondel donnerte. 40 Meter tief stürzte sie ab: „Sie war platt“, erklärt Augenzeuge Bernd Kopp aus Markdorf in Deutschland, der aus seiner Kabine den Absturz sehen konnte. Er war einer der 113 Wintersportler, die bis zu acht Stunden bei minus 17 Grad festsaßen, bis sie abgeseilt werden konnten.
BESCHLAGNAHMT Die Bergbahnen haben noch am Sonntag den Vorfall an die Seilbahnbehörde gemeldet. Sachverständige kamen am Montag gegen 16 Uhr nach Sölden, um Seil, Gondel und Protokolle der Bergbahnen zu beschlagnahmen.
„Normalerweise wird das Steuerungskabel unterirdisch verlegt“, so Ingo Karl, Sprecher der Tiroler Seilbahnen. Nur auf Gletschern oder bei Seilbahnen im felsigen Gelände wird es aus technischen Gründen oberhalb der Stützen geführt. „Wenn die Behörde zum Schluss kommt, dass bei so einer Kabelführung Gefahr im Verzug ist, dann muss es entsprechende Konsequenzen geben“, stellt Karl dezidiert fest.
Materialfehler, Vibrationen der Bahn oder der ständige Wind – das waren am Montag die plausibelsten Erklärungen für den Zwischenfall auf der Schwarze Schneid-Bahn.
Dennoch sind für die Betroffenen vom Sonntag einige Fragen offen:
ANGST Martha Bucher und Bernd Kopp saßen gemeinsam in einer Kabine – „50 Meter von der abstürzenden Gondel entfernt“, so Kopp. Bucher berichtet, dass „wir schon zwei Stunden gestanden sind. Dann erst riss das Seil und schnellte an uns vorbei.“ Die nächsten Sekunden wurden bang: „Dann sahen wir die Gondel in die Tiefe stürzen. Ich hatte Angst, das wird jetzt eine Kettenreaktion und alle fallen runter.“ Bucher und Kopp waren unter den ersten, die gegen 17.10 Uhr gerettet wurden: „80 Meter wurden wir abgeseilt.“ Sabine Schleicher musste gut eineinhalb Stunden länger warten.
Je länger die Rettungsaktion dauerte, desto ungeduldiger wurden die Passagiere. Gegen 21.05 war der Einsatz beendet und alle 113 Personen unverletzt und ohne Unterkühlung befreit.
Ich dachte der maximale Bodenabstand bei einer EUB ist 60 m„80 Meter wurden wir abgeseilt.“
Gutheißen kann man das sicherlich nicht, find es schon recht dreißt wenn der Geschäftsführer live im Fernsehen ein Interview gibt und die abgestürzte Gondel nicht erwähnt und alles runterspielt. Aber andererseits kann ich es auch verstehen, jetzt ist gerade die Zeit in der die meisten Leuten ihren Skiurlaub planen und wenn man im Fernsehen hört, dass in Sölden eine Gondel abgestürzt ist, dann überlegt man sich zweimal dorthin zu fahren. Solche Sachen können einem bekannten Skigebiet schon ordentlich die Saison vermiesen, bis zu dem Punkt, dass man durch den Gewinnausfall auf Neubauten verzichten muß.Zum Thema vertuschen etc. Ich kann nicht glauben dass das einige hier für gut heißen. Sowas ist unterste Schublade.....