Wie schon vor ein paar monaten gesagt finde ich, dass Russland als Wintersportnation Winterspiele absolut verdient hat. Mal abwarten wie das wird.
Das Konzept der Spiele hört sich doch recht gut an. Vor allem, dass die Wettkampfstätten so eng zusammenliegen. Ist halt der Vorteil, wenn alles neu aus dem boden gestampft werden muss. Wenn sie es schaffen, die Bauten einigermaßen in die Natur zu integrieren entsteht wohl ein sehr schönes Tourismuszentrum. In Sotschi kannst Du im Sommer unter Palmen baden und im Winter im Hinterland Ski fahren. Geil!
Schwarzach - Im Umkreis von Sotschi, dem Austragungsort der Olympischen Spiele 2014, ist der Wolfurter Seilbahnbauer Doppelmayr seit 2006 mit sechs Anlagen vertreten.
Jetzt hofft man auf Folgeaufträge.
„Wir haben bereits Anfang der Neunzigerjahre die erste Anlage nach Russland geliefert. Seit 2001 haben wir in den GUS-Staaten 50 Anlagen errichtet. Damit sind wir dort sowie in den mittel- und südosteuropäischen Staaten heute klarer Marktführer.“
So Ekkehard Assmann, Marketingleiter des weltweit tätigen Lift- und Seilbahnbauers Doppelmayr. Diese Märkte, die neben den Alpenländern sowie USA und Kanada zu den Kernmärkten von Doppelmayr gehören, verzeichnen ein starkes Wachstum. Doppelmayr erzielt dort bereits 15 Prozent seines Umsatzes.
Nun hofft man bei Doppelmayr auf weitere Aufträge. Denn in Krasnaya Polyana, rund 50 km von Sotschi entfernt, laufen Doppelmayr-Anlagen. Dort erschließt eine Zubringerbahn ein Hochplateau in 1450 Meter Seehöhe, auf dem die weiteren fünf Bahnen errichtet wurden. Damit hat Doppelmayr für den Bau weiterer Bahnen einen Startvorteil. Auftraggeber war der russische „Energieriese“ Gazprom.
In Samara an der Wolga, der sechstgrößten Stadt Russlands, betreibt Doppelmayr eine Produktionsstätte für den russischen Markt und die GUS-Staaten. Dort sind nur Russen beschäftigt. „Sicherheitsrelevante und Know howintensive Produkte werden aber aus Wolfurt nach Samara geliefert“, so Assmann.
Auch der neue Industriellen-Präsident, der Bludenzer Maschinen- und Kesselbauer Hubert Bertsch, kam gestern im Rahmen der Pressekonferenz zur Konjunkturumfrage am „Thema Sotschi“ nicht vorbei. „Dort befindet sich in den kommenden sieben Jahren die größte Baustelle Europas. Infrastrukturen, Straßen, Seilbahnen, Hotel- und Sporteinrichtungen - lauter Bereiche, in denen österreichische und Vorarlberger Firmen ihre Kompetenz längst eindrucksvoll bewiesen haben und in denen sie dank Olympia 2014 ihre Auftragsbücher erneut füllen werden“ , gab sich der Industriellen-Chef beinahe euphorisch. Wichtig: Unter den vielen Regionen in der Ex-UdSSR, mit denen heimische Unternehmen heute gut im Geschäft stehen, sei “ die gesamte Region Krasnodar eine der österreichfreundlichsten“ , so Bertsch.
Wohl auch im Hinblick auf den zumindest erhofften Olympia-Zuschlag für Sotschi hat Bertsch eben erst einen schönen Auftrag perfekt machen können. “ Wir werden in Krasnodar für 2,5 Mill. Euro eine Fleischverarbeitungs- und Käseproduktionsanlage errichten“ , präzisierte er.
Ist das nicht die Gegend, in der die tschetschenischen Rebellen ihr Unwesen treiben? Wäre doch nicht gerade schlau, dort so ein Riesenanlass durchzuführen.
GMD hat geschrieben:Ist das nicht die Gegend, in der die tschetschenischen Rebellen ihr Unwesen treiben? Wäre doch nicht gerade schlau, dort so ein Riesenanlass durchzuführen.
Ja. Eben. Drum.
Unter dem Vorwand Olympia kann der große Demokrator Putin nun die militärischen Aktivitäten in Kaukasus vervielfachen.
"Hey, was wollt ihr im Westen denn? Das ist alles nur für EURE Sicherheit bei den olympischen Spielen."
Nicht, dass ich für die tschetschenischen Islamisten jetzt sonderlich Sympathie hätte (eher im Gegenteil), aber man muss das alles halt im Kontext sehen.
Zuletzt geändert von Roberto am 08.07.2007 - 18:11, insgesamt 1-mal geändert.
TPD hat geschrieben:^^
Da liegen doch noch einige Kilometer dazwischen ?
Und Attentate kann es zur heutigen Zeit überall geben.
das mag schon sein, aber das die gefahr dort um einiges höher sein sollte ist auch klar.... generell erfreue ich mich aber immer wieder an postings vom roberto! da ist wenigstens immer genügend "über den tellerrand schauen" dabei....
Stani hat geschrieben:Rozak Hutor (ca 6 km von Krasnaya Polyana), hier wird ein nagelneues Schigebiet entstehen
Das heisst Roza Khutor. Und ist ein Plato.
Nächste Saison wird die EUB in Betrieb genommen. Bestehen aus 3 Sektionen. Die Gondeln stammen von CWA Typ Omega III/8 LWI.
klar , hab ich mich verschrieben. aberr man muss es erwähnen, dass die ganze überhaupt nicht so auschaut wie ein Plateau. Trotzdem heißt es wirklich Roza Khutor Plateau, in der Wahrheit ist es ein kleiner "Hügel" vor dem größeren Massiv
Das ist ehrgeizig von den Investoren. Klar, wenn das Preisniveau stimmt werden viele Russen nicht mehr in die Alpen fahren und in der neuen Mittelschicht auch noch viele potentielle Skifahrer als Neukunden gewonnen.
Geschweige denn wir Mitteleuropäer, die -gesetzt dem Fall eines raschen Klimawandels- auch zu potentiellen Kunden werden könnten.
Von dem her wirtschaftlich bestimmt machbar und nicht utopisch.
BlauschneeSäntisälbler hat geschrieben:Herr Putin rechnet:
3 Milliarden geben seine Landsleute in den Alpen pro Jahr aus. Das soll schnell aufhören...
Wenn er sich da mal nicht vertut. Es ist eben Kukasus und nicht St. Moritz, Zermatt oder Kitzbühl. Auch ist der teil des Kaukasus nicht besonders hoch, bietet also keine solche Kulisse wie das Wallis.
thun hat geschrieben:und in der neuen Mittelschicht auch noch viele potentielle Skifahrer als Neukunden gewonnen.
Nur werden die sich Gebiete suchen die Günstiger sind.
thun hat geschrieben:
Geschweige denn wir Mitteleuropäer, die -gesetzt dem Fall eines raschen Klimawandels- auch zu potentiellen Kunden werden könnten.
Ob das Gebiet in Hinblick auf den Klimawandel so schneesicher ist bezweifle ich. Nach meinen Information geht das Skigebiet nämlich nur auf ca 2400m hinauf und die Talstation ist tief gelegen. Und so lange man über Moskau nach Sotschi Fliegen muss ist das auch nicht interessant, ausser der Preis stimmt.
Nur werden die sich Gebiete suchen die Günstiger sind.
Wer sagt denn, dass das Gebiet superteuer wird? Wenn das Ding so groß wie Les 3 Vallées werden soll, dann zweifle ich daran, dass man das nur mit der absoluten Oberschicht betreiben kann. Außerdem: Wer sagt, dass das Lohnniveau nicht (weiter) ansteigt?
Ob das Gebiet in Hinblick auf den Klimawandel so schneesicher ist bezweifle ich. Nach meinen Information geht das Skigebiet nämlich nur auf ca 2400m hinauf und die Talstation ist tief gelegen. Und so lange man über Moskau nach Sotschi Fliegen muss ist das auch nicht interessant, ausser der Preis stimmt.
Ich weiß nicht, inwieweit das Gebiet schneesicherer ist. Vielleicht kann das ein anderer einschätzen. Ich denke auf jeden Fall, man kann in verschiedenen Gebirgen die Höhenlagen nur sehr begrenzt miteinander vergleichen. Es sollte aber doch dort ein deutlich kontinentalereres Klima herrschen, oder?
Und bei entsprechender Nachfrage (die natürlich von Schneesicherheit und Preis abhängig ist) gibt es doch sofort Pauschalangebote mit Charterfliegern. Oder wie kommen die Russen, die nicht aus Moskau bzw. St. Petersburg kommen heute in die Alpen (oder in die Türkei)?
Ich bin mal sehr gespannt. Ich glaube auch dass das dort ein Erfolg wird, da werden sich noch einige Wintersportorte in den Alpen umschauen. Wenn dort mal was fertig ist, werde ich sicherlich dort auch mal hinfliegen zum Skifahren.
Der Ort liegt ca. fünfzig Kilometer östlich der Schwarzmeerstadt Sotschi auf etwa 600 m Höhe im Tal der Msymta. Er ist umgeben von den Bergen des Kaukasus, die hier Höhen von über 3.000 m (Tschugusch 3.238 m, Pseaschcha 3.257 m, Zachwoa 3.345 m) erreichen und teilweise vergletschert sind.
aus dem www
Alpinskigebiet Roza Khutor.
Das Projektgebiet umfasst eine Gesamtfläche von ca. 1.820 ha. Auf dieser Fläche sind diverse Hochbauten
- Base Area bestehend aus einer Skibase Area, Talstation, Work Shop Buildings und Kläranlage mit den entsprechenden Parkplätzen für Autos und Bussen,
- Roza Khutor Lodge: bestehend aus drei Restaurants, eingeteilt in Self – Service im Erdgeschoß und zwei Restaurants im OG mit Bedienung und mit VIP – Ausstattung. Weiters sind Shops, Skischule, Kindergarten, Personalbereich, Garage für Pistengeräte, etc. in diesem Komplex untergebracht,
- Mountain Bar, bei Lift D, ein zusätzlicher Barbereich im Hüttencharakter,
- Mountain Top Station auf ca. 2300 m: bestehend aus einem Restaurantbereich, Terrasse, Technik- und Personalräume,
sowie 7 Liftanlagen, ca. 180 ha Pisten, ca. 23 ha Beschneiungsfläche und diverse infrastrukturelle Einrichtungen zur Ver- und Entsorgung des gesamten Skigebietes.Im Jahre 2003 entschied sich die „OOO Roza Khutor Company“ zur Entwicklung, Errichtung und Betrieb eines Skigebietes in der russischen Region Krasnodar mit dem Namen „Roza Khutor Mountain Ski Resort“. Das Skigebiet befindet sich nahe der Stadt Sotchi, welche als eine von drei Austragungsstätten für die Olympischen Winterspiele 2014 nominiert wurde.
Das Ressort mit ca. 15 Skiliften, einer Vielzahl von Abfahrten mit ca. 60 km Gesamtlänge soll in der Endausbauphase eine Kapazität für bis zu 9.500 Personen pro Tag bieten. Um für eine kontinuierliche Schneesicherheit zu sorgen, wurde eine erforderliche Beschneiungsanlage für vorerst ca. 30 ha Pistenfläche geplant.
Die Referenzliste von ecosign...
RUSSLAND
Alpica Service, Russia
Black Salan, Russia
Bobrovy Log, Siberia
Dombai, Russia
Gora Belaya, Russia
Krasnaya Polyana, Russia
North Caucasus, Russia
Psekhako Ridge, Russia
Sheregesh, Russia
Sochi, Krasnaya Polyana
Trekhgorny / Mt. Zavjalikha, Russia
Ubileyny, Magnitogorsk
Lake Baikal
Hmm....ich denke auch mal, dass Russland und Co grosse Konkurrenz zu den Alpen werden.
Spätestens in 20 Jahren, wenn in Kitz und co kaum noch Sckibetrieb möglich sein wird.
@ Anreise:
Der Flughafen Sotschi soll doch ausgebaut werden. Oder hab ich das falsch im Kopf.
@ Grösse:
Wenn ich im DM-Jahrbuch schaue, was die beider russischen Gebiete in einem Jahr gebaut haben, (Gasprom, und das andere, das gleich 6-7 Lifte auf einmal gebaut hat) kann ich mir gut vorstellen, dass die Gebiet im Osten extrem schnell wachsen, wenn Industrie und Regierung dahinter stehen.
thun hat geschrieben:Wie schon vor ein paar monaten gesagt finde ich, dass Russland als Wintersportnation Winterspiele absolut verdient hat. Mal abwarten wie das wird.
Ein Land, in dem immernoch kontinuirlich Journalisten nach Anordnung der Regierung ermordet werden hat nichts verdient. Ob Wintersportnation oder nicht, profitieren wird doch sowieso nur die oberste Schicht Russlands sowie die Regierung.
@ IradeX:
Dass Russland keine lupenreine Demokratie nach unserem Maßstab ist ist doch bekannt. Aber das schert das IOK nicht bei der Vergabe der Spiele. Und das hat es auch noch nie.
Sonst wären 1980 keine Spiele in Moskau gewesen. Genausowenig wie sie 1940 in Tokio hätten sein dürfen (fielen aus) oder 1984 in Sarajevo. In zwei Jahren sind die Spiele in Peking, da werden genauso Oppositionelle verfolgt und das wohl in einem schlimmeren Ausmaß als in Russland. Das schert da auch keinen. Und vor gut 70 Jahren hat auch ein Despot der gegen Opportunenten noch viel schlimmer umgegangen ist sowohl Sommer- wie auch Winterspiele für seine Propaganda missbraucht (wobei die Spiele zugegebenermaßen früher vergeben wurden).
Sport hat/sollte nichts mit Politik zu tun haben. Also finde ich, dass es schlimmere Gastgeber als die Russen gegeben hätte. Russland ist halt nunmal eine Wintersportnation.
Was man über die russische Politik denkt ist eine ganz andere Sache, und ich heiße auch nicht alles gut, was dort passiert.
Und zu dem Einwand, dass nur die Reichen profitieren: Klar, aber ist das bei uns groß anders? Ich habe beispielsweise von der Bundesliga persönlich erst mal gar nix (außer höheren GEZ-Gebühren so ich sie denn zahlen müsste weil die Sportschaurechte ja nicht vom Himmel fallen) und könnte gut ohne sie leben. Wem bringt sie dann was? Ein paar Spielern und den Medien, also der bösen Oberschicht.
Etwas differenzierter betrachtet: Wenn die Tourismusindustrie durch die Spiele einen Schub kriegt dann profitiert die Regierung doch davon am wenigsten. Zuerst merken das die Leute in Sotchi, weil in ihrer Region (die für Russland ja Peripherie ist) neue Jobs entstehen. Das ist doch auch nichts anderes wie bei uns.
Ergo: Das ganze hat mit irgenwelchen (übrigens nicht bewiesenen und von der Opposition gewiss nicht ohne Hintergedanken und Ausschmückungen propagandierten) Morden an Journalisten nichts zu tun.
thun hat geschrieben:@ IradeX:
Dass Russland keine lupenreine Demokratie nach unserem Maßstab ist ist doch bekannt. Aber das schert das IOK nicht bei der Vergabe der Spiele. Und das hat es auch noch nie.
Sonst wären 1980 keine Spiele in Moskau gewesen. Genausowenig wie sie 1940 in Tokio hätten sein dürfen (fielen aus) oder 1984 in Sarajevo. In zwei Jahren sind die Spiele in Peking, da werden genauso Oppositionelle verfolgt und das wohl in einem schlimmeren Ausmaß als in Russland. Das schert da auch keinen. Und vor gut 70 Jahren hat auch ein Despot der gegen Opportunenten noch viel schlimmer umgegangen ist sowohl Sommer- wie auch Winterspiele für seine Propaganda missbraucht (wobei die Spiele zugegebenermaßen früher vergeben wurden).
Sport hat/sollte nichts mit Politik zu tun haben. Also finde ich, dass es schlimmere Gastgeber als die Russen gegeben hätte. Russland ist halt nunmal eine Wintersportnation.
Alles komplett richtig. Aber wo habe ich denn geschrieben dass mir dies gefällt ?! Ich habe nirgends behauptet dass ich die bisherigen Entscheidungen des IOK's so unterstütze.
Und zu dem Einwand, dass nur die Reichen profitieren: Klar, aber ist das bei uns groß anders? Ich habe beispielsweise von der Bundesliga persönlich erst mal gar nix und könnte gut ohne sie leben. Wem bringt sie dann was? Ein paar Spielern und den Medien, also der bösen Oberschicht.
Gut, fairer Punkt, akzeptiere ich.
Etwas differenzierter betrachtet: Wenn die Tourismusindustrie durch die Spiele einen Schub kriegt dann profitiert die Regierung doch davon am wenigsten. Zuerst merken das die Leute in Sotchi, weil in ihrer Region (die für Russland ja Peripherie ist) neue Jobs entstehen. Das ist doch auch nichts anderes wie bei uns.
Die Regierung profitiert insofern davon, dass das Image Russlands aufgebessert wird bzw. dass von einigen Dingen dort "abgelenkt" wird. Warum sollte sie sich auch sonst darum bemühen ?
Die Winterspiele in Turin haben ein minus von 31 Millionen € gemacht - eingeplant war ein minus von 41 Millionen. Nicht gerade der Beste Grund für ein Land die olympischen Winterspiele nach Hause zu holen. Die paar Jobs waren der Regierung da glaub ich ziemlich egal. Meiner Meinung nach sind die positiven Veränderungen in Sotchi selbst eher ein Nebeneffekt.
Ergo: Das ganze hat mit irgenwelchen (übrigens nicht bewiesenen und von der Opposition gewiss nicht ohne Hintergedanken und Ausschmückungen propagandierten) Morden an Journalisten nichts zu tun.
Es ist mir schleierhaft wie man soetwas leugnen kann. Das in Russland ständig Demonstrationen gewaltsam abgebrochen und regierungsfeindliche Journalisten verschwinden als Ausschmückung zu bezeichnen geht mir einfach zu weit.
Ich bin mir bewusst dass olympische Winterspiele eigentlich für etwas anderes stehen sollten als es meiner Meinung entspricht. "Dabeisein ist alles" - egal welche Nation (Staatsform), Religion oder "Rasse". Nur irgendwie kann ich nicht verstehen wie dieser Gedanke weitergegeben werden soll wenn ein paar Kilometer weiter so viele Kriegsverbrechen begangen werden.
wo habe ich denn geschrieben dass mir dies gefällt ?! Ich habe nirgends behauptet dass ich die bisherigen Entscheidungen des IOK's so unterstütze.
Dein vorvorletzter Post ("ein Land in dem (...) haben die Spiele nicht verdient") hat das nahegelegt.
Über die wirtschaftlichen Auswirkungen und den möglichen Imagegewinn für das Land/die Regierung (die dann nicht mehr von Putin geführt wird, der wird höchstwahrscheinlich nächstes Jahr seinen Posten räumen müssen). kann man streiten, keine Frage. Ich denke, so ein Imagegewinn bzw. vor allem der Effekt dass von anderen Dingen "abgelenkt" wird ist äußerst kurzfristig. Wenn es nicht sogar umgekehrt ist und im Vorfeld noch kritischer beobachtet wird.
Es ist mir schleierhaft wie man soetwas leugnen kann. Das in Russland ständig Demonstrationen gewaltsam abgebrochen und regierungsfeindliche Journalisten verschwinden als Ausschmückung zu bezeichnen geht mir einfach zu weit.
Da habe ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt. Natürlich kann man sowas nicht leugnen, das will ich auch gar nicht, schließlich sehen wir das in den Medien. Natürlich werden mit diesen Maßnahmen Menschenrechte und die Grundsätze eines demokratischen Systems eingeschränkt. Und es ist auch nicht das, was erstrebenswert oder unterstützenswert ist, da müssen wir nicht diskutieren.
Ich habe lediglich den Fall des Mordes an Frau Politkowskaja gemeint, der ja auch bei uns weite Kreise gezogen hat. Dort gibt es ja keine Beweise für einen von der Regierung angeordneten Mord. Und die Opposition hat (verständlicherweise) die Geschichte in ihrem Interesse ausgeschlachtet ("Ausschmückung" war zugegebenermaßen ein unangebrachter Euphemismus"). Ich weiß nicht was genau passiert ist, genauso wie alle anderen. Ich meine nur, man muss in diesem Fall sehr vorsichtig sein, ich finde hier haben auch die deutschen Medien sehr parteiisch (nämlich eindeutig im Sinne der russischen Opposition) berichtet. Und beim Lesen deines vorvorletzter Postes habe ich halt den Eindruck bekommen dass Du dich auf diesen speziellen Fall beziehst.