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Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

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NeusserGletscher
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von NeusserGletscher »

Der breite Mittelstand will sich die Schweiz zum aktuellen Kurs nicht leisten. Wir wollen jetzt eine zahlungskräftigere Kundschaft und ausgewählte Gästegruppen gezielt ansprechen.
Es ist wohl mehr eine Frage des Könnens und weniger des Wollens. Die Mittelschicht in Deutschland schrumpft wie in den USA seit einigen Jahren. Nur wollen das noch nicht alle wahrhaben. Angenommen eine 4-köpfige Familie kommt ausserhalb der Saison günstig unter und zahlt 200 Franken pro Nase für Kost, Logie und Nebenkosten pro Tag. Dann reden wir hier von 5600 Franken / Euro für 7 Tage, die erst einmal netto verdient werden müssen. Wegen der tollen Steuern und Abgaben in Deutschland sind das Pi*Daumen 11.000 € brutto (das Durchschnittsgehalt liegt in D übrigens bei 32.000 € brutto). Zu früheren Kursen von 1,50 waren das noch fast 4000 € weniger. Ich glaube nicht einmal, dass man im Winter damit hinkommt. Hinzu kommen ja noch die Kosten für Skiklamotten und die Kosten für An- und Abreise sowie ggf. Parken. Es ist kein Wunder, wenn unter diesen Voraussetzungen in der Schweiz immer mehr Mittelklassehotels schliessen bzw. in Eigentumswohnungen oder Luxusressorts umgewandelt werden. Dennoch wird die Strategie der Fokussierung alleine auf eine zahlungskräftige Klientel nicht aufgehen. Die wenigsten Orte können eine aufwändige Infrastruktur wie ein Skigebiet alleine mit Trägern teurer Uhren finanzieren.
oberländer hat geschrieben:Es darf sich jeder Schweizer die gleiche Frage stellen: Was ist mir wichtiger: billige Preise, oder die Möglichkeit vor Ort einkaufen zu können...
Der Supermarkt vor Ort ernährt auch Familien aus dem Ort. Beschäftigt lokale Handwerker und zahlt seine Steuern in die Gemeindekasse. Und gibt ggf. auch lokalen Anbietern eine Chance auf den Vertrieb ihrer Waren. Der Discounter versteuert seine Gewinne in der Oase, Waren und Handwerker werden von weit her rangeholt. In Deutschland kennen wir diese Entwicklung nur zu gut. Im Dorf meiner Eltern (ca. 700 Seelen) gab es noch vor ca. 35 Jahren ein Bank, eine Post, einen Supermarkt, einen Pfarrer und 3 Kneipen. Geblieben ist nur eine Kneipe. Und selbst in den Städten sind die kleinen Läden und Ämter in Fußnähe verschwunden. Dafür hat man jetzt in jeder Stadt das selbe einfältige Angebot der großen Ketten und benötigt zum Einkaufen ein Auto. Und einen Termin beim Facharzt gibt es oft erst nach 3 Monaten Vorlauf.
oberländer hat geschrieben:sämtlichen bisherigen Bemühungen von der liberalen Wirtschaftslobby blockiert wurden
Auch das kommt mir alles bekannt vor. Die kleinen Existenzen vor Ort sind den großen Wirtschaftsverbänden eh schnuppe. Die sind in dem Denken verfangen, dass alleine die Größe zählt. Dabei bieten viele kleine Läden unterm Strich mehr Arbeitsplätze als ein großer Discounter. Und haben in der Summe ein vielfältigeres Angebot. Überall in Deutschland gibt es die selben nur auf Optik und Transportfähigkeit gezüchteten Lebensmittel, z.B. Äpfel. Von einst über 100 Sorten kriegst Du heute nur den selben Jazz/Cox/Granny Einheitsbrei. BTW, viele der verschwundenen Sorten waren/sind auch für Allergiker verträglich. Gleiches sagt man auch der Milch nach, die von nicht enthornten Kühen gemolken wird. In der EU zählt aber nur Quantität, nicht Qualität. Die Politiker feiern sich für jeden neuen Supermarkt auf der grünen Wiese (oft noch subventioniert) und erkennen nicht, wieviele kleine Existenzen dabei am Ende dafür draufgehen. Die Schweizer haben aber einen riesen Vorteil: Ihr braucht Euch nur in Deutschland anzuschauen, wohin diese Entwicklung führt. Und es gibt heute Internet, um sich jenseits der Medien zu informieren.

Unterm Strich hat die Entwicklung überwiegend Verlierer produziert. Der Verbraucher hat längere Wege und weniger Auswahl. Viele selbstständige Händler haben ihre Existenz verloren, dafür sind ein paar Brüder steinreich geworden. Arbeitnehmer finden heute die überall gleichen (meist schlechten) Bedingungen. Die Produzenten und das liebe Vieh leiden unter dem Preisdiktat der großen Handelsketten. Der Kuchen ist nicht grösser geworden, er wird jetzt nur ungerechter verteilt.

Ich fahre auch deswegen gerne in die Schweiz, weil ich dort noch das vorfinde, was ich als heile Welt bezeichne. Intakte dörfliche Gemeinschaften, überwiegend freundliche und hilfsbereite Mitarbeiter, die auch mal Zeit haben, einen durch den Betrieb zu führen. Leider hat auch da in den letzten 10 Jahren deutlich sichtbar ein Wandel eingesetzt. Geht das so noch ein paar Jahre weiter dann kann ich meinen Urlaub auch gleich in Deutschland verbringen.

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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von j-d-s »

oberländer hat geschrieben:Und was nützen mir also billigere Preise im Ausland, wenn ich um meinen Job/Lohn zittern muss?
Ne ganze Menge, weil du dann bereits jetzt weniger ausgeben kannst indem du die günstigen Preise im Ausland nutzt. Je mehr Geld du zurücklegen kannst, desto besser bist du auf die zukünftige Entwicklung vorbereitet.

@NeusserGletscher
Das nennt sich freie Marktwirtschaft. Tante-Emma-Läden sind meiner Meinung nach kein Verlust und Postämter in jedem Dorf auf Staatskosten (denn die gab es nur vor der Privatisierung der Post) will ich nicht mit meinen Steuern zahlen.

Ich sehe schon, dass dir vielleicht nicht passt, wenn sich die Menschen ökonomisch sinnvoll verhalten (d.h. sie kaufen eben im günstigeren Ausland ein und nicht im überteuerten Dorfladen), aber der Fehler liegt dann bei den Unternehmen, die nicht wettbewerbsfähig sind und sich dem Markt nicht anpassen. Es gehört zur freien Marktwirtschaft auch dazu, dass es eben manchmal eine Marktbereinigung gibt, siehe die Einkaufszentren statt der Einzelhändler in Innenstädten. Das muss nicht jedem gefallen, ist aber insgesamt für alle besser.

Alternative Konzepte zur freien Marktwirtschaft gab es mal ne zeitlang bspw. im Osten Deutschlands. Hat nicht so gut funktioniert...
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TPD
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von TPD »

Das nennt sich freie Marktwirtschaft.
Seien wir doch ehrlich. Die freie Marktwirtschaft existiert nur auf dem Papier. Sobald die eigenen Firmen und Arbeitsplätze gefährdet sind, schreit man nach Protektionismus.
Kann man ja schon bei der aktuellen Wechselkursproblematik beobachten. Wie ich weiter oben schon erwähnt habe unter dem Aspekt der freien Marktwirtschaft finde ich es auch legitim, wenn man die Einkäufe im günstigeren Ausland tätigt. Und da bleibt mir dann eben auch nur noch ein müdes Lächeln übrig, wenn wirtschaftsfreundliche Politiker den Einkaufstourismus einschränken wollen. Da hat dann effektiv jemand nicht begriffen wie der freie Markt funktioniert.
Tante-Emma-Läden sind meiner Meinung nach kein Verlust und Postämter in jedem Dorf auf Staatskosten (denn die gab es nur vor der Privatisierung der Post) will ich nicht mit meinen Steuern zahlen.
Ist aber eine extrem egoistische Haltung. Und wohin dies führen kann zeigt folgender Artikel:

http://www.bernerzeitung.ch/region/thun ... y/15732376

Natürlich kann man nicht in jedem Kaff die volle Infrastruktur (Post, Spital, Schule usw.) anbieten. Aber irgendwann wird es dann mangels Perspektive und Infrastruktur zur Abwanderung kommen. Und da gerade in den Agglomerationen der Wohnraum knapp und teuer ist, dürfte man in der Schweiz eigentlich kein Interessen haben dass es so weit kommt.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von NeusserGletscher »

j-d-s hat geschrieben:Ich sehe schon, dass dir vielleicht nicht passt, wenn sich die Menschen ökonomisch sinnvoll verhalten
Deiner Kernaussage liegt die Annahme zugrunde, es gäbe eine allgemeingültige ökonomische Sichtweise, an die sich nur alle halten müssen. Das ist nicht der Fall.

Aus Sicht eines Unternehmers mag es ökonomisch sinnvoll erscheinen, giftige Abfälle einfach unbehandelt in den nächsten Bach zu leiten.
Aus Sicht der Volkswirtschaft ist das ökonomischer und ökologischer Wahnsinn, weil die Beseitigung der Schäden ein vielfaches dessen kostet, was eine sachgerechte Entsorgung kosten würde.

Deswegen hat die Freiheit des Einzelnen dort ihre Grenzen, wo sie auf Kosten der Freiheit anderer Menschen geht. Dafür gibt es Politiker, die vom Volk gewählt werden und (so die Theorie) unter Berücksichtigung aller Interessen die Regeln definieren, an die sich alle halten müssen.

Es kann daher im Sinne einer Volkswirtschaft durchaus ökonomisch richtig sein, den Import von Waren zu beschränken, um mittelfristig das Überleben der Gesellschaft zu sichern.
Marvin
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von Marvin »

TPD hat geschrieben:
Tante-Emma-Läden sind meiner Meinung nach kein Verlust und Postämter in jedem Dorf auf Staatskosten (denn die gab es nur vor der Privatisierung der Post) will ich nicht mit meinen Steuern zahlen.
Ist aber eine extrem egoistische Haltung. Und wohin dies führen kann zeigt folgender Artikel:

http://www.bernerzeitung.ch/region/thun ... y/15732376

Natürlich kann man nicht in jedem Kaff die volle Infrastruktur (Post, Spital, Schule usw.) anbieten. Aber irgendwann wird es dann mangels Perspektive und Infrastruktur zur Abwanderung kommen. Und da gerade in den Agglomerationen der Wohnraum knapp und teuer ist, dürfte man in der Schweiz eigentlich kein Interessen haben dass es so weit kommt.
Wenn die Leute in den entsprechenden Dörfern aber nicht bereit sind, höhere Preise im nahen Tante-Emma-Laden zu bezahlen und stattdessen lieber zum nächsten Supermarkt fahren, dann ist der Laden für die lokale Bevölkerung offenbar doch nicht so wichtig. Wenn die Leute lieber in einiger Distanz einen (relativ) günstigen Supermarkt haben wollen als einen teuren Tante-Emma-Laden in der Nähe, was ist dann schlimm daran?

j-d-s hat auch insofern recht, als dass bereits seit Jahrzehnten eine Subventionierung des ländlichen Raums auf Kosten der Ballungsräume stattfindet. Die Abwanderung wird sich aber schon deshalb nicht verhindern lassen, weil die Entwicklung der Wirtschaft von der Landwirtschaft zur Industrie und weiter zu Dienstleistungen die Ballungsräume bevorzugt, da im ländlichen Raum weder die Infrastruktur noch die notwendige Konzentration von qualifizierten Arbeitskräften vorhanden ist. Diese Entwicklung lässt sich unmöglich aufhalten, so dass das einzige Mittel gegen teuren Wohnraum ist, ausreichend neuen zu schaffen.
NeusserGletscher hat geschrieben:Es kann daher im Sinne einer Volkswirtschaft durchaus ökonomisch richtig sein, den Import von Waren zu beschränken, um mittelfristig das Überleben der Gesellschaft zu sichern.
Aber wann hat Protektionismus jemals langfristig positive Effekte gehabt?

Im Fall der Landwirtschaft in der Schweiz ist es doch so, dass vom Protektionismus zwar die 1-2 % dort beschäftigten profitieren, aber die 98-99 %, die nicht in der Landwirtschaft beschäftigt sind, durch überhöhte Preise leiden. In der Situation muss man sich schon fragen, ob nicht die 1-2 % in den sauren Apfel beißen sollten, damit 98-99 % profitieren. Auch muss man bedenken, dass zwar in der Landwirtschaft Arbeitsplätze verloren gehen, aber dafür neue in grenznahen Supermärkten geschaffen würden, weil diese durch günstigere Preise weniger Kundschaft an das Ausland verlieren.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von TPD »

Im Fall der Landwirtschaft in der Schweiz ist es doch so, dass vom Protektionismus zwar die 1-2 % dort beschäftigten profitieren, aber die 98-99 %, die nicht in der Landwirtschaft beschäftigt sind, durch überhöhte Preise leiden.
Wobei es ironischerweise gerade die grünen Stadtbewohner sind, die der Landwirtschaft vorschreiben wie sie zu arbeiten hat ;)
Das hat schon lange nichts mehr mit effizienter Lebensmittelproduktion zu tun. Das gehört eher ins Kapitel Landschafts- und Heimatschutz.
Und nein, der Schweizer stellt die teureren Lebensmittel eigentlich nicht in Frage, da er sehr wohl die Produktionsbedingungen und Tierschutzbestimmungen im Ausland kennt.
Aber was eben nicht mehr goutiert wird, ist wenn eine Tube Zahnpaste das doppelte kostet als in D, obwohl sie in der selben Fabrik produziert worden ist. Und da durch den fallenden Wechselkurs diese Importgüter nicht entsprechend günstiger geworden sind, fand dann konsequenterweise die Einkaufsflucht ins Ausland statt.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von NeusserGletscher »

Marvin hat geschrieben:Aber wann hat Protektionismus jemals langfristig positive Effekte gehabt?
Für die schweizer Landwirte halte ich Protekionismus für Überlebenswichtig. Mit den Agrarfabriken in Osteuropa oder den USA kann die Schweiz preislich nicht mithalten.
Marvin hat geschrieben:aber die 98-99 % [..] durch überhöhte Preise leiden.
Auch in der Schweiz sind die Ausgaben für Lebensmittel gemessen am Einkommen zurückgegangen. Aber was sind überhöhte Preise? Ist etwa eine artgerechte Haltung von Nutztieren kein Grund, mehr Geld für Lebensmittel auszugeben? Kürzlich habe ich in einem Bericht nur am Rande erfahren, dass es einen Zusammenhang zwischen der Qualität von Milch und der Entfernung der Hörner der Milchkühe geben soll. Die Hörner werden den jungen Kälbern unter Schmerzen entfernt, damit die Kühe später keine Rangkämpfe ausfechten und im Stall enger stehen können. Niemand aber hat bislang die Auswirkungen auf die Qualität der Milch untersucht. Angeblich soll die Milch von nicht verstümmelten und artgerecht gehaltenen Kühen weniger Allergene (Stw. Laktoseintoleranz) enthalten. Qualität spielt aber in der EU sowieso keine Rolle. Es geht nur um Quantität. Die Milchleistung der Turbokühe hat sich in den letzten Jahren noch einmal auf 40 Liter am Tag verdoppelt. Wofür? Um die überschüssige Milch zu exportieren! Es gibt also für die Schweiz gute Gründe, im Sinne des Tier- und Landschaftsschutzes weiter an der artgerechten Almwirtschaft festzuhalten.

Moderne Äpfel sollen heute viel weniger Vitamin C enthalten, Fische aus Zuchtfarmen nur noch halb so viel Omega-3 Fettsäuren. Manchmal habe ich den Eindruck, Lebensmittel in der EU werden immer mehr zu einem Kunstprodukt. Hübsch anzuschauen und für lange Transportwege gezüchtet, aber mit der Qualität früherer Lebensmittel nicht mehr vergleichbar und mit höheren Risiken für Allergiker behaftet.

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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von Petz »

TPD hat geschrieben:Aber was eben nicht mehr goutiert wird, ist wenn eine Tube Zahnpaste das doppelte kostet als in D, obwohl sie in der selben Fabrik produziert worden ist. Und da durch den fallenden Wechselkurs diese Importgüter nicht entsprechend günstiger geworden sind, fand dann konsequenterweise die Einkaufsflucht ins Ausland statt.
Das erinnert mich stark an Zeiten vor dem EU - Beitritt Österreichs als hier ähnliche Preisunterschiede zu Deuschland bestanden deren Differenz durch Importabgaben und den zusätzlichen Transportaufwand keinesfalls begründbar sondern nur mit dem Begriff Abzocke zu definieren waren...:ja:
Leider hat das die Mehrheit der österreichischen EU - Gegner bereits wieder vergessen oder verdrängt...:rolleyes:
Petz beendet seine Mitgliedschaft mit Ende Juni 2020 aufgrund unüberbrückbarer Differenzen bez. der Auslegung der Forennettique welche ich in der aktuell von den Moderatoren praktizierten Form als Zensur einstufe. Ich bleibe aber bis auf weiteres im persönlichen Ausstiegstopic und per PN für Fragen, Hilfe beim Modellbau etc. noch aktiv.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von wetterstein »

Petz hat geschrieben:
Leider hat das die Mehrheit der österreichischen EU - Gegner vergessen oder verdrängt...:rolleyes:
Das ist schlicht falsch. Der freie Waren und-Personenverkehr war bereits im EWR ab 1994 verwirklicht. Der EU-Beitritt war dafür nicht mehr notwendig.

Ehrlich gesagt erstaunt es mich wirklich, dass sich heute noch ein Tiroler so offen zur EU bekennt!

Die unzähligen falschen Versprechen (keine Transferunion, keine Schuldenübenahme fremder Staaten, Bankgeheimnis, dauerhafte Transitregelung usw....), der erzwungene Wirtschaftskrieg gegen Russland, die Schuld am Krieg in der Ukraine oder die US-Hörigkeit bei den TTIPP-Geheimverhandlung,
bereits wieder vergessen oder verdrängt?

https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3% ... chaftsraum
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von ski-chrigel »

Wenn die Leute in den entsprechenden Dörfern aber nicht bereit sind, höhere Preise im nahen Tante-Emma-Laden zu bezahlen und stattdessen lieber zum nächsten Supermarkt fahren, dann ist der Laden für die lokale Bevölkerung offenbar doch nicht so wichtig. Wenn die Leute lieber in einiger Distanz einen (relativ) günstigen Supermarkt haben wollen als einen teuren Tante-Emma-Laden in der Nähe, was ist dann schlimm daran?
Weil es pure egoistische Rosinenpickerei ist. Die frischen Brötchen am Samstag oder gar die vergessenen Dinge am Sonntag, wenn die Supermärkte geschlossen haben, aber Tante Emma arbeitet, das dann gerne im Dorf. Und kaum hat Tante Emma aufgegeben, wird der Ruf nach der Politik laut, die Gemeinde müsse unterstützend eingreifen. So geschehen bei uns. Dasselbe bei den Poststellen in Gemeindeämtern. Am Schluss zahlt man es dann trotzdem wieder mit den Steuergeldern. Bleibt mir dann die Freude, dass der Egoist da auch mitzahlen muss... :biggrin:
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von Marvin »

NeusserGletscher hat geschrieben:
Marvin hat geschrieben:Aber wann hat Protektionismus jemals langfristig positive Effekte gehabt?
Für die schweizer Landwirte halte ich Protekionismus für Überlebenswichtig. Mit den Agrarfabriken in Osteuropa oder den USA kann die Schweiz preislich nicht mithalten.
Klar, kleine Gruppen profitieren von Protektionismus immer, die große Mehrheit hat dadurch aber Nachteile. Ähnlich sieht es bei Importprodukten aus, die in der Schweiz völlig überteuert verkauft werden, ohne dass andere Importwege möglich sind: der Hersteller oder Importeur verdient sich eine goldene Nase, während die Bevölkerung draufzahlt. Bei einem freien Warenverkehr wäre das anders.
Auch in der Schweiz sind die Ausgaben für Lebensmittel gemessen am Einkommen zurückgegangen. Aber was sind überhöhte Preise? Ist etwa eine artgerechte Haltung von Nutztieren kein Grund, mehr Geld für Lebensmittel auszugeben?
Ernst gemeinte Frage: sind die Standards in der Tierhaltung in der Schweiz wirklich so viel höher als in der EU? Gerade wo die Schweiz so viel Wert auf direkte Demokratie legt wäre das Thema aber doch mal eine gute Grundlage für eine Volksbefragung: wollt ihr weiterhin die heimischen Landwirte schützen und dafür höhere Preise in Kauf nehmen oder den Markt für EU-Produkte öffnen und günstigere Preise bekommen?
Kürzlich habe ich in einem Bericht nur am Rande erfahren, dass es einen Zusammenhang zwischen der Qualität von Milch und der Entfernung der Hörner der Milchkühe geben soll. Die Hörner werden den jungen Kälbern unter Schmerzen entfernt, damit die Kühe später keine Rangkämpfe ausfechten und im Stall enger stehen können. Niemand aber hat bislang die Auswirkungen auf die Qualität der Milch untersucht. Angeblich soll die Milch von nicht verstümmelten und artgerecht gehaltenen Kühen weniger Allergene (Stw. Laktoseintoleranz) enthalten. Qualität spielt aber in der EU sowieso keine Rolle. Es geht nur um Quantität. Die Milchleistung der Turbokühe hat sich in den letzten Jahren noch einmal auf 40 Liter am Tag verdoppelt. Wofür? Um die überschüssige Milch zu exportieren! Es gibt also für die Schweiz gute Gründe, im Sinne des Tier- und Landschaftsschutzes weiter an der artgerechten Almwirtschaft festzuhalten.

Moderne Äpfel sollen heute viel weniger Vitamin C enthalten, Fische aus Zuchtfarmen nur noch halb so viel Omega-3 Fettsäuren. Manchmal habe ich den Eindruck, Lebensmittel in der EU werden immer mehr zu einem Kunstprodukt. Hübsch anzuschauen und für lange Transportwege gezüchtet, aber mit der Qualität früherer Lebensmittel nicht mehr vergleichbar und mit höheren Risiken für Allergiker behaftet.
Ich lese hier eine Menge "angeblich", "soll" und "ich habe den Eindruck". Es gab in dieser Hinsicht schon eine Menge Mythen und Vermutungen, von denen aber kaum etwas wissenschaftlichen Studien standhielt. Ohne Belege bin ich daher geneigt, so etwas nicht zu glauben.

Außerdem: die schweizer Landwirte sind doch keine edlen Samariter, sondern genauso profitorientiert wie überall anders auch. Wenn also ein "moderner" Apfel ertragreicher und rechtlich zugelassen ist, dann baut der Schweizer die Sorte ebenfalls an, genauso wie er nicht freiwillig Kühe hält, die weniger Milch geben.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von ski-chrigel »

Ernst gemeinte Frage: sind die Standards in der Tierhaltung in der Schweiz wirklich so viel höher als in der EU? Gerade wo die Schweiz so viel Wert auf direkte Demokratie legt wäre das Thema aber doch mal eine gute Grundlage für eine Volksbefragung: wollt ihr weiterhin die heimischen Landwirte schützen und dafür höhere Preise in Kauf nehmen oder den Markt für EU-Produkte öffnen und günstigere Preise bekommen?
Ja, die Standards sind deutlich höher und der Schweizer Konsument ist auch bereit dies zu bezahlen. Dies sieht man am immensen Erfolg an Bioprodukten und dergleichen.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

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ski-chrigel hat geschrieben:Weil es pure egoistische Rosinenpickerei ist. Die frischen Brötchen am Samstag oder gar die vergessenen Dinge am Sonntag, wenn die Supermärkte geschlossen haben, aber Tante Emma arbeitet, das dann gerne im Dorf. Und kaum hat Tante Emma aufgegeben, wird der Ruf nach der Politik laut, die Gemeinde müsse unterstützend eingreifen. So geschehen bei uns. Dasselbe bei den Poststellen in Gemeindeämtern. Am Schluss zahlt man es dann trotzdem wieder mit den Steuergeldern. Bleibt mir dann die Freude, dass der Egoist da auch mitzahlen muss... :biggrin:
Die Politik könnte aber auch, statt die Leute zum Einkauf im "richtigen" Laden zu bewegen, für Chancengleichheit sorgen und die Ladenöffnungszeiten für alle Geschäfte freigeben. Das fände ich wesentlich fairer, als dem Tante-Emma-Laden zu erlauben, Sonntags zu öffnen und dem Supermarkt nicht. In den USA z. B. gibt es fast gar keine Beschränkungen der Ladenöffnungszeiten, so dass man auch Sonntags einkaufen kann - Problem gelöst.

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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von Marvin »

ski-chrigel hat geschrieben:
Ernst gemeinte Frage: sind die Standards in der Tierhaltung in der Schweiz wirklich so viel höher als in der EU? Gerade wo die Schweiz so viel Wert auf direkte Demokratie legt wäre das Thema aber doch mal eine gute Grundlage für eine Volksbefragung: wollt ihr weiterhin die heimischen Landwirte schützen und dafür höhere Preise in Kauf nehmen oder den Markt für EU-Produkte öffnen und günstigere Preise bekommen?
Ja, die Standards sind deutlich höher und der Schweizer Konsument ist auch bereit dies zu bezahlen. Dies sieht man am immensen Erfolg an Bioprodukten und dergleichen.
Aber wenn der Konsument bereit ist, das zu bezahlen, warum lässt man ihn dann nicht selbst entscheiden? Entweder per Volksabstimmung oder indem man ihm im Geschäft eben die Wahl lässt, ob er das "hochwertige" schweizer Produkt kauft oder das "billige" EU-Produkt? Eine entsprechende Kennzeichnungspflicht wäre das geringste Problem.
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ski-chrigel
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von ski-chrigel »

Die Politik könnte aber auch, statt die Leute zum Einkauf im "richtigen" Laden zu bewegen, für Chancengleichheit sorgen und die Ladenöffnungszeiten für alle Geschäfte freigeben. Das fände ich wesentlich fairer, als dem Tante-Emma-Laden zu erlauben, Sonntags zu öffnen und dem Supermarkt nicht. In den USA z. B. gibt es fast gar keine Beschränkungen der Ladenöffnungszeiten, so dass man auch Sonntags einkaufen kann - Problem gelöst.
Das will die Bevölkerung ja gar nicht. Diverse Volksabstimmungen beweisen das. Je nach Kanton, zB. Luzern, sogar extrem restriktiv nicht. Und auch viele Grossverteiler wollen jetzt schon nicht alles, was sie dürften. Zudem, wie zB. im Kanton Nidwalden, wo JEDER Betrieb das Recht hätte, Sonntags offen zu haben, weil er in der Tourismuszone (der ganze Kanton) liegt, wollen das längst nicht alle. An der Gebühr von CHF 60.- pro Jahr für diese Bewilligung kann es kaum liegen...
Aber wenn der Konsument bereit ist, das zu bezahlen, warum lässt man ihn dann nicht selbst entscheiden? Entweder per Volksabstimmung oder indem man ihm im Geschäft eben die Wahl lässt, ob er das "hochwertige" schweizer Produkt kauft oder das "billige" EU-Produkt? Eine entsprechende Kennzeichnungspflicht wäre das geringste Problem.
Und auch hier spielt offenbar die Schweizer Demokratie. Wieso werden denn sonst wohl so viele Bauernvertreter in den Nationalrat gewählt? Man weiss ja, dass diese alles tun werden, um eine Liberalisierung zu verhindern. By the way würde ich jetzt mal locker behaupten, dass so eine Volksabstimmung chancenlos wäre. Wäre sie es nicht, würden schon längst Unterschriften gesammelt für eine Volksinitative. Für viele andere unsinnige Themen wird das ja auch. Offenbar brennt dieses Problem aber überhaupt nicht.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von Schleitheim »

ski-chrigel hat geschrieben:
Marvin hat geschrieben:Aber wenn der Konsument bereit ist, das zu bezahlen, warum lässt man ihn dann nicht selbst entscheiden? Entweder per Volksabstimmung oder indem man ihm im Geschäft eben die Wahl lässt, ob er das "hochwertige" schweizer Produkt kauft oder das "billige" EU-Produkt? Eine entsprechende Kennzeichnungspflicht wäre das geringste Problem.
Und auch hier spielt offenbar die Schweizer Demokratie. Wieso werden denn sonst wohl so viele Bauernvertreter in den Nationalrat gewählt? Man weiss ja, dass diese alles tun werden, um eine Liberalisierung zu verhindern. By the way würde ich jetzt mal locker behaupten, dass so eine Volksabstimmung chancenlos wäre. Wäre sie es nicht, würden schon längst Unterschriften gesammelt für eine Volksinitative. Für viele andere unsinnige Themen wird das ja auch. Offenbar brennt dieses Problem aber überhaupt nicht.
Da kann ich ski-chrigel nur zustimmen. Sogar in der Mensa unseres Gymnasium werden seit einigen Jahren nur Schweizer Poulet und Eier verwendet. Das hatte einen Aufschlag von 30 Rappen zur Folge, was aber absolut niemand in Frage stellt.

Zu den Ladenöffnungszeiten: Vor einigen Jahren war unser Coop so geöffnet: Mo.-Fr.: 8:00-12:30/14:30-18:30 Uhr, Sa.: 8.00-15.00 Uhr, Dienstagnachmittag geschlossen. Mittlerweile hat er Mo.-Fr.: 8:00-19:00, Sa. 8:00-17:00 geöffnet. In dieser Zeit hat aber die Einwohnerzahl nicht zugenommen und der Euro ist auch noch schwächer geworden (2km von der Grenze entfernt). Das sind tolle Öffnungszeiten, aber ob das nötig ist? Ich finde nicht unbedingt.
Ein Volg in der Nähe hat Mo.-Sa. 6-20 Uhr offen ohne Touristen, diese rechnen fest mit dem Durchgangsverkehr, da es der einzige Lebensmittelladen in der Umgebung ist, der so lange offen hat.

Wer die kurzen Öffnungszeiten in der Schweiz kritisiert, soll nach Grossbritannien. Dort schliessen, abgesehen von den Lebensmittelgeschäften, alle Läden bereits zwischen 16 und 17:30 Uhr. Danach sind die Altstädte ausgestorben.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von TPD »

Aber wenn der Konsument bereit ist, das zu bezahlen, warum lässt man ihn dann nicht selbst entscheiden? Entweder per Volksabstimmung oder indem man ihm im Geschäft eben die Wahl lässt, ob er das "hochwertige" schweizer Produkt kauft oder das "billige" EU-Produkt? Eine entsprechende Kennzeichnungspflicht wäre das geringste Problem.
Gerade bei den Lebensmittel hat man meistens sehr wohl die Auswahl. Natürlich kann es sein, dass je nach Saison die Importprodukte mit Zölle künstlich verteuert werden. Aber es wäre naiv zu glauben die Schweiz könne sich bei diesem Lebensstandard selbst ernähren. Somit ist man wohl oder übel auch auf Importe angewiesen und der Markt kann zum Glück nicht vollständig abgeschottet werden.

Viel problematischer sind die Güter aus dem Non-Food Bereich. Hier gibt es nicht plausibel erklärbare Preisdifferenzen. Sondern das ist wirklich nur noch Abzockerei. Aber solange auch die Importeure davon profitieren, wird sich die Politik leider nicht ernsthaft um dieses Problem kümmern. Bereits mehrere Versuche das Wettbewerbsgesetz zu verschärfen wurden durch das Parlament abgelehnt...
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von ski-chrigel »

TPD hat geschrieben:Viel problematischer sind die Güter aus dem Non-Food Bereich. Hier gibt es nicht plausibel erklärbare Preisdifferenzen. Sondern das ist wirklich nur noch Abzockerei. Aber solange auch die Importeure davon profitieren, wird sich die Politik leider nicht ernsthaft um dieses Problem kümmern. Bereits mehrere Versuche das Wettbewerbsgesetz zu verschärfen wurden durch das Parlament abgelehnt...
Aber warum wird denn nicht hier eine Volksinitiative lanciert, wenn die Politiker nicht von sich aus wollen? Für jeden anderen Sch..., den oftmals nur wenige betreffen, wird das gemacht. Bei diesem Thema, das wohl alle betrifft, aber nicht. Ein Blick in diese Tabelle lässt einem dies schon wundern: https://www.admin.ch/ch/d/pore/vi/vis_2_2_5_1.html. Offenbar ist der Leidensdruck noch zu gering. Oder der Weg zum Auslandeinkauf zu nahe. In Basel haben ein paar Detaillisten vor einigen Tagen wenigstens aber mal einen Versuch gemacht und begonnen, Unterschriften zu sammeln.
Es sind übrigens auch nicht immer nur die bösen Importeure, sondern auch Schweizer Produzenten selber. Wie ich schon mal geschrieben habe: in meiner Branche kaufe ich in der Schweiz hergestellte Produkte teurer direkt beim Schweizer Hersteller ein, als reimportiert aus Deutschland oder Neuseeland... Da wird der Export durch den Schweizer Binnenmarkt quersubventioniert, weil sich sonst das Schweizer Produkt im Ausland nicht absetzen liesse.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von TPD »

Aber warum wird denn nicht hier eine Volksinitiative lanciert, wenn die Politiker nicht von sich aus wollen?
Versuche mal einen Verfassungstext zu formulieren der verhält und bei der Umsetzung auf Gesetzesebene nicht verwässert werden kann ;)
Aber gut möglich dass der Leidensdruck noch zu klein ist. Deswegen habe ich auch kein MItleid weil in der aktuellen Situation nun halt der Einkaufstourismus gefördert wird.
Es sind übrigens auch nicht immer nur die bösen Importeure, sondern auch Schweizer Produzenten selber.
Das bestreite ich nicht.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von ski-chrigel »

TPD hat geschrieben:Deswegen habe ich auch kein MItleid weil in der aktuellen Situation nun halt der Einkaufstourismus gefördert wird.
Nur trifft es da eben dann die falschen. Und wie gesagt, sehr kurzsichtig und egoistisch.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von NeusserGletscher »

Marvin hat geschrieben:Es gab in dieser Hinsicht [Anm.: in Bezug auf die Gesundheit industriell produzierter Lebensmitte] schon eine Menge Mythen und Vermutungen, von denen aber kaum etwas wissenschaftlichen Studien standhielt. Ohne Belege bin ich daher geneigt, so etwas nicht zu glauben.
Die Krux solcher Studien liegt darin, dass Wissenschaftler meist auf der Lohnliste von Agrarkonzernen stehen und diese überhaupt kein Interesse an der Finanzierung von Studien haben, die ihr Geschäftsmodell gefährden. Nicht zuletzt wegen der zahlreichen Lebensmittelskandale in der EU neige ich daher dazu, solchen Hypothesen mehr Glauben zu schenken als den Beteuerungen derer, die für eine industrialisierte Landwirtschaft stehen.
Marvin hat geschrieben:Aber wenn der Konsument bereit ist, das zu bezahlen, warum lässt man ihn dann nicht selbst entscheiden?
Der Konsument hat schon deswegen keine freie Wahl, weil die Agrarindustrie alles unternimmt, um die Poduktionsbedingungen und -Methoden gegenüber dem Verbraucher zu verschleiern.

Oder wusstest Du, dass Landwirte z.B. vor der Getreide- und Kartoffelernte Glyphosat (Roundup) spritzen (Stw. Sikkation), weil sie anschliessend das welke Feld besser abernten können? Steht auf dem Kartoffelsack hinterher ein Warnhinweis: Kann Spuren von Unkrautvernichter enthalten? Sicher, es gibt noch keine wissenschaftliche Studie die belegt, dass Rückstände von Glyphosat in Kartoffeln irgendwelche Krankheiten zur Folge haben können. IMHO müsste es aber genau umgekehrt sein. Solange die Unschädlichkeit nicht zweifelsfrei bewiesen ist, dürfte niemand unmittelbar vor der Ernte Unkrautvernichter spritzen, nur weil er anschliessend das Feld leichter abernten kann. Und eigentlich gehören solche Praktiken IMHO komplett verboten.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von Petz »

wetterstein hat geschrieben:Das ist schlicht falsch. Der freie Waren und-Personenverkehr war bereits im EWR ab 1994 verwirklicht. Der EU-Beitritt war dafür nicht mehr notwendig.
Korrekt aber das nützt beim Einkauf im Ausland nix wenn man trotzdem für jede Kleinigkeit ein Zollabwicklungsverfahren wegen der zu entrichtenden Umsatzsteuer durchführen und den Kauf in der jeweiligen Landeswährung bezahlen muss.
An die Versprechen der Poltik hab ich ohnehin nie geglaubt; dies aber auch deshalb weil ich ein Verfechter vereinigter Staaten von Europa bin; dies aber nur dann wenn das EU - Parlament die volle legislative Gewalt hätte.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von baeckerbursch »

Es geht doch nichts über ein paar Verschwörungstheorien, gepaart mit ein paar Fakten und vielen wilden Theorien. Fertig ist das Weltbild :lol:
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von oberländer »

j-d-s hat geschrieben:Ne ganze Menge, weil du dann bereits jetzt weniger ausgeben kannst indem du die günstigen Preise im Ausland nutzt. Je mehr Geld du zurücklegen kannst, desto besser bist du auf die zukünftige Entwicklung vorbereitet.
Wenn wir Schweizer die eigene Läden nicht mehr unterstützen, dann sind sie tot. Und du kannst ja nicht allen ernstes verlangen, dass die ganze Schweiz ihre Einkäufe im Ausland macht und die Nachbarstatten sich dadurch eine goldene Nase verdient. Das kann gar nicht aufgehen.
Ich sehe schon, dass dir vielleicht nicht passt, wenn sich die Menschen ökonomisch sinnvoll verhalten (d.h. sie kaufen eben im günstigeren Ausland ein und nicht im überteuerten Dorfladen), aber der Fehler liegt dann bei den Unternehmen, die nicht wettbewerbsfähig sind und sich dem Markt nicht anpassen. Es gehört zur freien Marktwirtschaft auch dazu, dass es eben manchmal eine Marktbereinigung gibt, siehe die Einkaufszentren statt der Einzelhändler in Innenstädten. Das muss nicht jedem gefallen, ist aber insgesamt für alle besser...
Der Fehler liegt nicht bei den Detailisten, sondern bei den Importeuren, welche durch gegenseitige Absprachen Kartelle kreiert haben, die es den Detailisten fast nicht mehr ermöglichen zu sehr günstigen Europreisen einzukaufen. Wer also meint, durch ein bestrafen der Schweizer Wirtschaft durch Einkaufen/Skifahren im Ausland könne man Preissenkungen provozieren, der könnte sich täuschen.

Es geht nicht um "gefallen oder nicht gefallen". Es geht darum, als Schweizer Wirtschaft langfristig zu überleben. Und das wird nur funktionieren, wenn die Schweizer auch bei Schweizer Detailisten einkaufen und ihm so das Überleben ermöglichen. Tun sie dies nicht mehr, werden nicht wie erwünscht die Preise fallen, sondern es drohen Filialschliessungen/Entlassungen.
Und jeder Schweizer sollte genügend Verantwortung ggü. dem eigenen Land haben, dass es ihm nicht egal ist, wenn Hunderte von Landsleuten deswegen auf die Strasse gestellt werden.
Im Fall der Landwirtschaft in der Schweiz ist es doch so, dass vom Protektionismus zwar die 1-2 % dort beschäftigten profitieren, aber die 98-99 %, die nicht in der Landwirtschaft beschäftigt sind, durch überhöhte Preise leiden. In der Situation muss man sich schon fragen, ob nicht die 1-2 % in den sauren Apfel beißen sollten, damit 98-99 % profitieren. Auch muss man bedenken, dass zwar in der Landwirtschaft Arbeitsplätze verloren gehen, aber dafür neue in grenznahen Supermärkten geschaffen würden, weil diese durch günstigere Preise weniger Kundschaft an das Ausland verlieren.
Und wer arbeitet in diesen "grenznahen Supermärkten"? Wohl kaum die Schweizer, die durch deren Schaffung den Job verloren haben, sondern eher Kräfte aus dem eigenen Land.
Es ist logisch, dass jedes Land sich selber der nächste ist. Logisch, dass Deutschland, Österreich und Co. aus dieser Situation Profit schlagen wollen.
Lösungen, bei denen nur das Nachbarland zur Lasten der Schweiz profitiert sind eine einseitige Geschichte. Mit dem Aufbau von Arbeitsplätzen im Ausland profitiert nur das Ausland. Mehr Einnahmen, mehr Arbeitsplätze. Die Schweiz kann zwar von den günstigen Preisen profitieren, dem gegenüber stehen aber mehr Arbeitslose.
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Re: Prognose: Schweizer Tourismus geht weiter bergab

Beitrag von NeusserGletscher »

oberländer hat geschrieben:Die Schweiz kann zwar von den günstigen Preisen profitieren, dem gegenüber stehen aber mehr Arbeitslose.
Das ist der eigentliche Knackpunkt. Noch profitieren viele Schweizer beim Auslandseinkauf von ihren hohen Löhnen und dem starken Franken. Mit diesen Mitnahmeeffekten wurden in Deutschland ganze Industriezweige plattgemacht. Textil, Bekleidung, Montan, Kohle, Haushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik, Foto, Computer. Hätten wir heute noch diese Industrie im Land dann wären ein paar Importeure nicht so reich geworden aber Deutschland ginge es ähnlich gut wie der Schweiz.

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