Seite 1 von 1
Skistar Knauß muss 18 Monate pausieren
Verfasst: 02.03.2005 - 10:47
von jwahl
Spiegel online berichtet:
DOPINGSPERRE
Skistar Knauß muss 18 Monate pausieren
Der internationale Ski-Verband Fis hat den österreichischen Skifahrer Hans Knauß mit einer langen Sperre belegt. Für eineinhalb Jahre darf der ehemalige Riesenslalom-Vizeweltmeister keine Rennen bestreiten, weil ihm im vergangenen November ein hoher Nandrolonwert nachgewiesen wurde. Knauß will gegen das Urteil angehen.
REUTERS
Gesperrter Knauß: Nachlässig gehandelt
Wien - Die Fis begründete das Urteil damit, dass Knauß zwar nicht absichtlich gedopt habe, jedoch sehr nachlässig gehandelt habe. Im Urin des 33-jährigen Skirennfahrers war Ende November bei der Weltcup-Abfahrt im kanadischen Lake Louise ein erhöhter Nandrolonwert von 4,2 Nanogramm festgestellt worden. Erlaubt sind 2,5 Nanogramm.
Der Riesenslalom-Vizeweltmeister von 2003 erklärte den hohen Nandrolonwert mit einem verunreinigten Nahrungsergänzungsmittel. Der Beginn der Sperre wurde mit dem 27. November 2004, dem Öffnen der A-Probe, festgelegt.
Knauß hatte in Lake Louise ein Nahrungsergänzungspräparat, das nicht auf der Liste seines Verbandes steht, eingenommen. Wie sich später herausstellte, war jenes Mittel tatsächlich verunreinigt. Knauß hat bereits Klage gegen den Hersteller des Präparats eingereicht.
Das Schiedsgericht des Fis ließ diese Umstände in ihr Urteil einfließen und ging bei der Sperre für Knauß nicht von der Höchststrafe (zwei Jahre) aus, sondern beließ die Sperre bei 18 Monaten. Dennoch will Knauß das Fis-Urteil anfechten. Gemeinsam mit seinem Anwalt will er nach Angaben der österreichischen Nachrichten-Agentur APA vor dem Internationale Sportgerichtshof CAS klagen, um die Sperre auf zwölf Monate zu verringern. In diesem Fall könnte Knauß bei den Olympischen Spielen in Turin 2006 starten.
Verfasst: 20.07.2005 - 16:29
von jul
So, jetzt ist es offiziell:
Die FIS reduziert die Sperre nicht und Hans Knauss beendet seine Karriere
Verfasst: 20.07.2005 - 21:02
von GMD
jul hat geschrieben:So, jetzt ist es offiziell:
Die FIS reduziert die Sperre nicht und Hans Knauss beendet seine Karriere

Warum der Trauer-Smiley? Knauss ist doch selber schuld! Wer dopt hat in meinen Augen kein Mitleid verdient.
Verfasst: 20.07.2005 - 21:48
von jul
Ob er absichtlich gedopt hat oder nicht kann man nicht beweisen, aber ich finde es halt schade, dass die 18monatige Sperre bleibt und nicht verkürzt wird, im Tennis zb bekommt man für so etwas 6 Monate Sperre. Außerdem geht mit ihm einer der sympathischten Schifahrer verloren...
Verfasst: 21.07.2005 - 09:10
von miki
Auch ich sage: schade
! Warum die Strafe nicht verkürzt wurde ist klar: der ÖSV ist bei den Herren in den letzten Jahren einfach zu gut, wenn nun einer weniger bei Olympia dabei ist kann das der FIS nur gefallen. Ich kann mich noch gut erinnern was vor ca. 20 Jahren alles unternommen wurde damit Stennmarck nicht jedes Jahr den Gesamtweltcup holte (Stichworte: Super G, 10 Kombinationen pro Saison usw.).
Die ganze Antidoping Geschichte finde ich schon mehr als lächerlich. Nicht das ich jetzt bewusstes Dopen gut heisse, aber (als Chemiker darf ich das behaupten) heute kann man fast alles in allem beweisen. Das die Sportler alles analysieren lassen müssen, bevor sie es einnehmen dürfen, das finde ich schon peinlich. Ich bin jetzt mal provokativ: ich wage die Behauptung das etwa 10% von der Forumnutzern bei einer Kontrolle positiv wären, ohne bewusst zu dopen! Der eine war erkältet und hat Medikamente genommen, der zweite hat ganz legale Proteinnahrung eingenommen um etwas Muskeln aufzubauen, der dritte hat einen Müsliriegel 'made in China' bei Aldi gekauft
.
Nich schlimmer: die Razzien mitten in der Nacht in den Hotelzimmern bei Giro
. Nach 6 anstrengenden Stunden am Rad will man seine Ruhe haben, dann donnern um mitternacht Carabinieri in die Zimmer und suchen nach ... ja was denn? Sauerstoffmasken, Bluttransfusion, ich weiss es nich mehr richtig. Aber egal, nach meiner Meinung sollten die Sportler am Tag danach den Start aus Protest verweigern.
(uups, das wurde länger als ich dachte
)
Verfasst: 21.07.2005 - 10:12
von Downhill
Bei Olympia sind sowieso von jeder Nation nur vier dabei, daher verstehe ich das nicht. Und was heißt da, "man kann die Absicht nicht beweisen"? Dann kann ich ja jeden freisprechen. Erzähle ich der Polizei auch immer, ich sei nur aus Versehen zu schnell gefahren. Komisch, wieso glauben die das meistens nicht
Fakt ist nun mal, daß Doping im Sport ein unerlaubtes Hilfsmittel darstellt. Und im Profisport geht es nicht um Spaß, sondern um einen Millionenmarkt! Wozu hat denn jeder Profi zig Ärzte, Betreuer, Ernährungsberater zur Verfügung? Wenn ich Hustensaft intus habe oder mir Anabolika reinschütte damit ich aussehe wie Arnie, ist das mein eigenes gesundheitliches Problem. Aber hier geht's einfach um Beschiss. Nix anderes.
Die Tour-de-France Fahrer brauchen grad reden. Da gab's ja sogar schon Todesfälle gedopter Fahrer. Auch heuer wurden wieder ganze Autos voll EPO gesichtet.
Die Regeln im Profisport sind nun mal so (zum Großteil: zu Recht) und wem's nicht passt der soll sich nen anderen Job suchen.
Verfasst: 21.07.2005 - 22:18
von GMD
Den Reaktionen nach haben wir eine weitere heilige Kuh geschlachtet.
Verfasst: 21.07.2005 - 22:23
von gerrit
miki hat geschrieben:...als Chemiker darf ich das behaupten...
Und ich hätte viel darauf gewettet, daß Du Univ. Doz. für Germanistik bist.
Verfasst: 22.07.2005 - 10:04
von Downhill
GMD hat geschrieben:Den Reaktionen nach haben wir eine weitere heilige Kuh geschlachtet.
... das hast jetzt schön gesagt
Verfasst: 28.09.2005 - 20:18
von Werna76
orf.at:
Hans Knauß wird "alpiner Koordinator"
Hans Knauß wird ab sofort für das Sportressort des Landes Steiermark arbeiten. Der Schladminger, der seine aktive Ski-Karriere heuer beendet hat, wird die Funktion eines "alpinen Koordinators" übernehmen.
Die Funktion ist als alpines Gegenstück zu Langlaufweltmeister Alois Stadlober geplant, der als "nordischer Koordinator" in der Ramsau am Dachstein seit Jahren tätig ist.
Aus für Alpinski-Karriere im Juli 2005
Der mehrfache Weltcupsieger und Medaillengewinner Knauß hatte erst im Juli seine Karriere beendet, nachdem der Sportgerichtshof CAS eine "Doping-Sperre" gegen ihn nicht auf das angestrebte Maß reduziert hatte.
In erster Linie soll Knauß ein Sympathieträger und Botschafter für das Wintersportland Steiermark sein. Internationale Trainingslager organisieren
Zu den neuen Aufgabengebieten des Schladmingers zählen etwa die Einrichtung und Koordination von internationalen Ski-Trainingslagern in der Steiermark nach dem Vorbild der "Internationalen Fußballcamps Steiermark", die Erarbeitung von Vorschlägen und Konzepten im Alpinbereich - sowohl in sportlicher als auch touristischer Hinsicht - die Kooperation mit dem steirischen Skiverband und die Unterstützung der steirischen Bewerbung um die Alpine Ski-WM 2011 in Schladming.
"Freue mich sehr auf neue Aufgabe"
"Ich habe mir das Angebot des Landes gut überlegt und freue mich sehr auf meine neue Aufgabe. Mir liegt der alpine Skisport und insbesondere die Jugendarbeit doch sehr am Herzen und ich denke, dass wir hier in den nächsten Jahren noch einiges bewegen werden können", sagte Knauß über seine neue Tätigkeit.
Sportlandesrat Hermann Schützenhöfer (ÖVP) erhofft sich auf Grund der hervorragenden Kontakte von Hans Knauß sportliche und wirtschaftliche Synergien für die Steiermark, die vor allem dem Ski-Nachwuchs zu Gute kommen sollten.