Seite 1 von 1

Balderschwang - 14.1.2005 - Bericht mit Fotos und Clips

Verfasst: 09.04.2005 - 22:00
von Chasseral
Am 14. Januar 2005 beschlossen meine Frau und ich, zum Skifahren nach Balderschwang zu fahren. Am Vortag hatte es geschneit, morgens hat es aufgeklart und die Zeichen für einen schönen Skitag schienen gut zu stehen. Von Balderschwang versprachen wir uns:
- Für einen Skitag recht viel Abwechslung bei Pisten in verschiedenen Himmelsrichtungen
- Gute Schneeverhältnisse
- Wenig Betrieb / keine Wartezeiten, Skifahren ohne Hektik
- Alle Pisten bis ins Tal geöffnet (gehen ja fast alle bis runter) *g*
- Gemütliche Einkehr
Um es vorweg zu nehmen – die Erwartungen wurden fast vollständig erfüllt, dazu kamen traumhafte Wetterverhältnisse, die den Skitag zu einem Erfolg machten. Für die eingeschränkten Möglichkeiten dieses Skigebiets (Anzahl Pisten und Lifte, Länge der Pisten, Höhendifferenzen) haben wir fast das Optimale herausgeholt. Das einzige was noch besser hätte sein können: Nicht alle Varianten waren befahrbar. Aber dazu mehr in den statistischen Berichtsdaten der Zusammenfassung:

Anreise: Ca. 30 Minuten mit dem PW ab Oberstdorf über den Riedbergpass

Höhenlage: Ca. 1.100 – 1.500 m NN

Schneehöhe: 30-70 cm
Schneebeschaffenheit: Pulver und Maschinenschnee

Temperatur: -2 bis -5 Grad Celsius (also ideal)

Geöffnete Lifte:
4KSB Schelpenbahn (A)
BSL Schwarzenbachlift (C)
BSL Hochschelpenlift (D)
DSB Riedbergerhornbahn (E)
TSL Höflealplift (F, aber Buchstabe fehlt)
BSL Gschwendlift 1 (G)
TSL Gschwendlift 2 (H)
BSL Rauhbachlift (I)
TSL Angerlift (J)
TSL Schwabenhoflift (K)
Geschlossene Lifte:
BSL Gelbhansekopflift (B) – ist bei wenig Betrieb immer geschlossen, da er keine zusätzlichen Pisten erschliesst.

Geöffnete Abfahrten:
Alle ausser (2), (14), (18')
Geschlossene Abfahrten:
(2), (14), (18') -> s. Panorama

Am meisten gefahren:
4KSB Schelpenbahn und DSB Riedbergerhornbahn (jeweils 5x), Pisten 1/3 und 16
Nicht gefahren: TSL Angerlift (J) mit zugehöriger Piste -> Einen flachen, 200 m langen Übungs-Tellerlift muss ich nicht fahren, ich bin kein Statistik-Jäger

Gefallen:
- Fast keine Leute im Skigebiet
- Super Wetter!
- Pisten toll präpariet
- Trotz kleinem Skigebiet viel Abwechslung für einen Tag
- Schöne Hütten
- Liftstationen und Lifttrassen fallen kaum auf – leichte Ausnahme ist die Talstation der 4KSB Schelpenbahn, aber das liegt in der Natur der Dinge
- Gute Qualitätsverbesserung durch 2 Sesselbahnen und Beschneiung der Hauptabfahrten in den letzten 3 Jahren
- Auswahl an steilen Pisten und langen Pisten trotz geringer Höhendifferenzen (okay – die langen sind daher logischerweise sehr flach)
- Preisgünstige Tageskarte

Weniger gefallen:
- Keine grossen Höhendifferenzen (max. 400 Meter)
- Abseits der Pisten fahren aufgrund der geringen Schneehöhe nicht möglich
- 3 Schwarze Pisten geschlossen
- 2 sehr lange Schlepplifte (3 wenn man den Lift (B) dazuzählt) -> Mich stört das zwar nicht aber ich weiss dass es 90% der Alpinforum-User stört
- Keine besonders aussergewöhnliche Liftanlagen
- Für einen Skiurlaub nicht tauglich, da es für mehrer Tage zu klein ist und die Anreise in grössere benachbarte Gebiete zu weit ist (Skipassverbund mit Diedamskopf, Damüls, Schröcken-Warth, etc.)

Fazit: :D :D :D :D von :D :D :D :D :D :D
Abzüge: Siehe „nicht gefallen“.

Panorama:
Bild

Bericht:

Die Fahrt über den Riedbergpass war bereits ein Highlight. Hier oben hatte es am Vortag deutlich mehr geschneit als unten in Oberstdorf und der Anblick der dick verschneiten Nadelbäume vor blauem Himmel und weiss gepuderten Felszacken hatte Posterqualität. Die wenigen weissen Wolken am Himmel störten nicht – im Gegenteil: Sie förderten den Eindruck von Bilderbuchwetter. :D

Wir parkierten unser Auto gleich am ersten Parkplatz, an der Riedbergerhornbahn, die sich noch einen Kilometer vor dem Ort Balderschwang befindet. Der Osthang des Riedbergerhorns lag noch im Schatten, die Hauptpiste (16) zeigte sich unter Zuhilfenahme von Maschinenschnee perfekt präpariert; auf der parallel laufenden und mehr südseitig ausgerichteten Piste Nr. 18 war kein Skifahren möglich; ausser der dünnen Neuschneeauflage gab es dort nichts von dem chemischen Element, das die Bretter im entsprechenden Aggregatszustand zum Rutschen benötigen :sauer:.

Die fixgeklemmte DSB mit Förderbandeinstieg ist für die 1.200 m Länge ausreichend schnell. Besser jetzt eine fixe DSB als nie eine KSB. Ausserdem hat sie sich perfekt in die Landschaft integrieren lasen. Am Ausstieg waren Null Erdbewegungen erforderlich und auch keine Ausstiegsrampe. Das spielt sich alles auf natürlichem Boden ab – gut gelöst! Die Piste (16) ist für eine rote eher steil und war an diesem Morgen – wo wir die Einzigen waren – ein Genuss. Man konnte Carven und Heizen wie man wollte. :D
Meine Frau meinte, bereits wegen dieser Piste habe sich die Anfahrt rentiert – der Tag sei gerettet. Wir fuhren die Piste gleich 3mal und einmal bin ich oben auch die unpräparierte schwarze Variante (15) gefahren. Dort hatte ich aber Angst vor Steinen und war froh als ich ohne das gefürchtete Geräusch durch war.

Bild
^^ DSB Riedbergerhorn (E) an der Bergstation – im Hintergrund Gebiet Schwarzenberg/Schelpen


Bild
^^ Hauptpiste (16) am Riedbergerhorn

Einen Clip mit einer Skifahrerin auf dem bereits in der Sonne liegenden Teil der roten Piste 16 gibt’s hier (4MB)

Im Bereich der Talstation gibt’s noch den BSL Rauhbachlift von Röhrs, der auch eine zusätzliche Piste erschliesst und den uninteressanten TSL Angerlift.

Bild
^^ BSL Rauhbachlift (I)

Danach ging’s über die Strasse in Richtung Schelpengebiet (Schwarzenberglift)

Bild
^^ Blick zurück zum Riedbergerhorn

Bild
^^ Verbindungslift (Gegenrichtung) TSL Schwabenhoflift (K) mit Blick auf Schelpengebiet

Dann ging’s hoch mit dem 1.600 Meter langen BSL Schwarzenberglift

Bild
^^ Blick aus dem BSL Schwarzenberglift (C) auf die Piste, die vom Gelbhansekopf runter kommt (11)

Bild
^^ Lifttrasse Schwarzenberglift

Obern angekommen ging’s erstmal zum BSL Hochschelpenlift (D) und damit zum höchsten Punkt des Skigebiets. Danach folgte die längste zusammenhängende Piste (8-5-10) von der Bergstation dieses Lifts bis zur Talstation des Gschwendlifts 2 (H). Oben am Hochschelpenlift hatte es hinter Kuppen ein paar abgerutschte Stellen. Dort hat es keine Beschneiung – braucht es in diesem Schneeloch auf blauen Pisten aber auch nicht. Da die Temperaturen unter Null waren, gab’s da keine ernsthaften Probleme. Die Frühwinter der vergangenen 3 Jahre waren halt ungewöhnlich schneearm.

Bild
^^ Pistenkreuzung (5/7) im Bereich Hochschelpenlift (D) mit Blick talwärts

Bild
^^ … und bergwärts

Der TSL Gschwendlift 2 (H) präsentiert sich als gewaltig breiter südseitiger Übungshang. Der Lift befördert die Skifahrer bis hoch zur Strasse und hat deshalb sinnvollerweise Totpunktausstieg, was auf Schildern mehrmals angekündigt wird.

Bild
^^ TSL Gschwendlift 2 (H) mit wahnsinnig breitem Übungshang – im Hntergrund kann man die Talabfahrt (10) erahnen.

Weiter geht’s über die Verbindungspiste zum BSL Gschwendlift 1 (G) – auch der hat einen Totpunktausstieg.

Bild
^^ BSL Gschwendlift 1 (G) - hinten sieht man die schneefreien Stellen an steileren Südhängen

Dann weiter mit Schwung über den Parkplatz (zum Glück lag Schnee) bis zum TSL Höflealplift. Bis zu dem muss man nicht so weit laufen wie bis zur Schelpenbahn.

Bild
^^ TSL Höflealplift (ohne Bez.) mit seinem nordseitigen Übungsgelände

Danach endlich zur Hauptanlage des Gebiets – der 4KSB Schelpenbahn von Leitner/Poma. Diese hat keine Garagierung und eine sehr kompakte Bergstation. Die Hauptpiste an dieser Bahn ist eine perfekt präparierte und beschneite schwarze Piste (1/3), die diese Farbe verdient hat. Sie ist rein nordseitig gelegen und war aufgrund des hohen Anteils an Maschinenschnee recht hart – viele Skifahrer würden sagen eisig. Wir sind die Piste mehrmals gefahren und waren begeistert.

Bild
^^ Piste vom Höflealplift zur Talstation der 4KSB Schelpenbahn (A)

Bild
^^ Talstation 4KSB Schelpenbahn

Bild
^^ Der Sonne entgegen …

Bild
^^ Piste (1) von der Bergstation Schelpenbahn mit Blick zur Bergstation BSL Gelbhansekopflift (B); die schwarze Piste zweigt vorher links ab – man kann’s erkennen.

Bild
^^ … Blick in die Gegenrichtung zur Bergstation der 4KSB

Bild
^^ Schlussstück der schwarzen Hauptpiste (unten = 3)

Einen Clip mit einer Skifahrerin auf der eisigen schwarzen Hauptpiste (3) gibt’s hier (4MB)

Danach war erst mal Einkehr angesagt. Wir haben mit Bruno’s Käsehütte auf einem sonnigen Hügel eine gute Wahl getroffen. Aber es gibt noch ein paar sehr schöne Hütten dort.

Bild
^^ Bruno’s Käsehütte

Bild
^^ … nochmal

Bild
^^ … von innen

Bild
^^ … und weil’s so schön war nochmal

Die Mittagsrast dauerte eineinhalb Stunden, da sich ein gesprächsfreudiger Winzer und Gastwirt aus Bingen zu uns gesellte *g*.

Danach ging’s noch mal zu den Pisten an Hochschelpenlift, Schwarzenbachlift und Riedbergerhornbahn, so dass sämtliche geöffneten Pistemeter gefahren worden sind.

Bild
^^ Verbindungslift TSL Schwabenhoflift (K) für den Rückweg zum Riedbergerhorn-Gebiet, das man im Hintergrund sieht.

Fazit: Gemessen an unseren Erwartungen war das ein super Skitag - und das aufgrund des geringen Betriebs ohne jegliche Hektik.

:D :D :D

Verfasst: 10.04.2005 - 09:53
von McMaf
Superschöner Bericht! Auch mit den Videos :zustimm: ... Da kann man wirklich erahnen wie die Pistenverhältnisse dort waren. Allerdings machen einen diese Bilder auch ein bisschen sentimental :wink: . Winter Ade!

Verfasst: 10.04.2005 - 12:04
von Chasseral
^^ Schön dass er dir gefallen hat! :D

Muss noch hinzufügen, dass die Freude über einen eher ruhigen und wenig hektischen Skitag mit langer Mittagspause speziell auf diesen Tag bezogen war. Zum Skifahren zu zweit und diesem eher verträumten Skigebiet passt das optimal.

Wenn ich alleine in einem grossen Gebiet unterwegs bin, werden selbstverständlich Kilometer "gefressen"! :lol:
Aber auch da bin ich froh, wenns im Skigebiet nicht so voll ist.