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Méribel-Mottaret - Les Trois Vallées || 25.3.-2.4.2005 || F

Verfasst: 25.04.2005 - 21:43
von k2k
So, was lange währt... - ich bin euch noch einen ausführlichen Bericht schuldig. Ich habe lange überlegt, aber dann doch wieder ausführliche Tagesberichte gemacht. Grund ist die geplante Zweitverwertung meiner Berichte auf einer eigenen Seite, die ich in Zukunft plane. Dazu aber zu gegebener Zeit mehr.
Noch ein Hinweis: Der Code für diesen Beitrag wurde automatisch generiert. Falls jemand einen inhaltlichen Fehler entdeckt - z.B. bestimmte Textteile oder Beschreibungen zu den Fotos passen nicht o.ä., bitte melden.

Beginnen wir mit den Fakten:


Anfahrt:
Via A81 - Donaueschingen - Wutachtal - Aarau - Bern - Lausanne - Genf - Annecy - Albertville nach Moutiers und weiter hinauf nach Mottaret, problemlos am Karfreitag mit einigen kleineren Stauungen durch Annecy. Rückfahrt ebenso problemlos, lediglich mit leichten Stauungen um Härkingen.

Wetter:
Drei Tage bewölkt mit sonnigen Abschnitten, drei Tage Regen/Nebel/Schneefall, ein Tag strahlender Sonnenschein

Schneehöhe:
Viel zu wenig, der Wärmeeinbruch in den beiden Vorwochen machte viele Bereiche der 3 Vallées nahezu unfahrbar.

Schneezusammensetzung:
Überall Naturschnee, teilweise mit kräftiger Kunstschneeunterlage

Schneebeschaffenheit:
Alles von Pulver bis Sulz und Schneematsch, von letzterem leider etwas zu viel

Lifte geöffnet:
In den Bereichen in denen ich war - vornehmlich ValTho, Mottaret, Les Menuires - quasi alles. Die Sessellifte Ramées und La Rosière in Mottaret wurden irgendwann im Lauf der Woche geschlossen.

Gefahrene Gebiete:
Méribel, La Tania, St. Martin und Le Praz habe ich überhaupt nicht erst besucht, auch nach Courchevel 1650 und 1850 habe ich mich nicht ganz hinunter getraut. Wir hielten uns hauptsächlich in Val Thorens und Mottaret sowie den direkt angrenzenden Gebieten auf, d.h. der eine oder andere Abstecher nach Les Menuires oder die Combe de Saulire hinunter Richtung Courchevel waren zwar noch dabei, sowie zwei Ausflüge in den Bereich Signal in C1650, aber viel mehr war aufgrund der mangelhaften Schneeverhältnisse nicht ohne Schaden am Material möglich.

Pisten:
Viele interessante Pisten, wie z.B. die Leo Lacroix in Les Menuires oder das Grand Couloir an der Saulire waren bereits geschlossen, andere schlicht in desolatem Zustand, so beispielsweise an der Pointe de la Masse. Einzig in Val Thorens waren die Pisten noch fast alle in einem einigermaßen normalem Zustand, aber selbst dort war teilweise mit Sulz bis an die 3000 m Höhe zu rechnen. An Routen abseits der Piste war fast nicht zu denken, von ein paar einzelnen Ausflügen in den frischen Pulverschnee neben der Piste einmal abgesehen.

Wartezeiten:
Zwischen 0 und 10 Minuten. Leider drängte sich bei diesen Verhältnissen alles in Val Thorens, was an einigen Schlüsselliften Wartezeiten unumgänglich machte. Aber dank Double Embarquement kam man fast immer recht schnell durch.


gefallen:
+ Wetter am Freitag
+ Pisten am Freitag
+ Trotz schlechtem Wetter immer noch Verhältnisse, daß man einigermaßen fahren konnte
+ Stuttgarter Hütte am Chavière

nicht gefallen:
- allgemeine Schnee- und Wetterverhältnisse während des größten Teils der Woche
- späte Öffnung der Verbindung nach Val Thorens am Donnerstag
- zu viele Engländer



Tag 1: Samstag, 26.3.2005

Wetter: Wechselnd wolkig, immer wieder sonnige Abschnitte aber auch gelegentlich leichter Schneefall. Zu warm, irgendwo zwischen 0 und 8 °C...

Da der Großteil unserer Gruppe und auch meine Mitfahrer für die kommenden Tage heute erst anreisten, stand für mich ein relaxter Eingewöhnungs- und Seilbahntechnik-Tag auf dem Programm.
Um 9 Uhr ging es mit Plattières 1-2 in Richung Roc des Trois Marches und aufgrund des Stillstandes von Plattières 3 weiter zur 4KSB Côte Brune. Diese Seilbahn war jedoch, genau wie auch die 12EUB zum Mont Vallon noch außer Betrieb, so daß als letzte Alternative zur sinnlosen Warterei nur die Rückkehr mit der 6KSB Plan des Mains zur zweiten Mittelstation der Plattières-Seilbahn blieb. Deren dritte Sektion war inzwischen in Betrieb, so daß ich kurze Zeit später am Roc des Trois Marches angekommen war. Von dort ging es erst mal entlang der Grand Lac-Piste zur neuen 6KSB Granges.

Wieder oben am Roc des Trois Marches ging's hinunter nach Les Menuires zur 4KSB Combes, einem Produkt aus dem Hause Montaz-Mautino, Baujahr 1983 und ab kommendem Sommer nicht mehr existent. Hier folgte erst mal eine ausgiebige Foto-Session, bevor es nach erfolgter Bergfahrt wieder hinunter nach Les Menuires ging, um die alte 4EUB Mont de la Chambre 1 zu besichtigen, die im Sommer einer 8EUB weichen wird.
Von der Bergstation bzw. ehemaligen Mittelstation der Mont de la Chambre-Seilbahn querte ich zur Mittelstation der 12EUB Bruyères, um über den Mont de la Chambre nach Val Thorens zu gelangen. Nach einer kurzen Unterbrechung zur Materialsammlung für funitel.de ging es aufgrund einer längeren Wartschlange am Funitel de Péclet weiter zur 4KSB Deux Lacs und weiter zur 4KSB Moraine. Im oberen Drittel der folgenden Abfahrt fand sich tatsächlich noch so etwas wie eine harte, griffige Piste, überall sonst befand sich heute ausschließlich Firn- und Sulzschnee, teilweise verbuckelt, immer wieder von Dreck und Steinen durchsetzt. Das warme Wetter und der Regen der letzen beiden Wochen waren deutlich zu spüren, viele Naßschnee-Rutsche und apere Stellen überall im Gelände und - vor allem in Courchevel in den Bereichen Vizelle/Suisses/Marmottes/Chanrossa - auch auf der Piste viel Dreck und Steine.

Von der Moraine ging es zum Mittag in Richtung Mottaret, genauer über die 6KSB Plein Sud und das Funitel du Bouquetin.

Nach einer ausgiebigen Mittagspause ging es gegen 14 Uhr noch hinüber nach Courchevel, von Mottaret via 8EUB Pas du Lac 1/2 und durch die steinige, aber griffige Combe de Saulire hinunter bis zur 4KSB Biolley. Weiter von dort durch den Dreck zur 4KSB Suisses und hinunter durch noch mehr Dreck und Steine zur 4KSB Chanrossa. Dort oben befand sich ein Schild, in dem vor der Piste hinunter Richtung C1650 gewarnt wurde - nicht etwa wegen Dreck oder Steinen, nein, die Piste war nicht gewalzt und dementsprechend verbuckelt. Es folgte eine lange Abfahrt bis hinunter zum SL Bel Air, wo ich aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit schnellstens den Rückweg anzutreten gedachte. Es folgte also auf die lange Abfahrt eine lange Liftfahrt, SL Bel Air, 6KSB Signal, SL Pyramides, 3SB Roc Merlet, und über eine steinige Abfahrt gings hinab zur 6KSB Marmottes. Zum Abschluß des Tages noch eine böse sulzige und verbuckelte Fahrt von der Vizelle hinunter nach Mottaret, wo dann am frühen Abend der Bezug unserer Wohnungen erfolgte.

Während ich diese Zeilen in meinen Laptop hacke, regnet es draußen in Strömen. Eigentlich hatte der Wetterbericht Kaltluft und eine sinkende Schneefallgrenze angekündigt, man darf gespannt sein. Jetzt gehts erst mal zum gemütlichen Teil des Abends...


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Blick zum Rocher de la Loze im Licht der Pistenraupen am Abend der Ankunft

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4KSB Combes (Doppelmayr) in Mottaret

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Bergstation des nagelneuen 6Bubble Granges (Leitner)

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Blick auf die Strecke der neuen Bahn, im Jahr zuvor stand hier noch ein Stangenschlepper

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Auch die Piste wurde modifiziert, früher befand sich hier eine Engstelle

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Noch einmal der Blick auf den Bereich Granges/Grand Lac unterhalb des Roc des Trois Marches in Les Menuires

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Blick zum Gipfel des Roc des Trois Marches. Links die 6EUB Plattières aus Mottaret, rechts die 3SB Allamands.

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Der untere Bereich der neuen Bahn

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In ihrer letzten Saison: Die alte 4EUB Mont de la Chambre 1. Der Ersatz durch eine 8EUB auf modifizierter Trasse ist bereits beschlossen, der Abbau erfolgt im Sommer 2005.

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Bergstation der alten 4EUB Marke Poma

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Der nächste Abbau-Kandidat: 4KSB Combes in Les Menuires, Baujahr 1983, Hersteller Montaz-Mautino

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Die Strecke der alten 4KSB. Wenig Schnee in Les Menuires, wie man sieht.

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Stationsausfahrt der coolsten Seilbahn der Welt in Val Thorens

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Die nächste der zahlreichen technischen Besonderheiten im Vallée de Belleville: 4KSB Moraine (Poma) mit Double Embarquement

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Ski de printemps auch in Courchevel, hier der Blick zur Saulire mit der 160PB und der 8EUB Vizelle links.

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Nix los, wie immer, am téléski difficile de Bel Air im hintersten Winkel des Skigebiets von Courchevel. Leider waren die Pisten dort dieses Jahr nicht mehr so besonders.

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Dieser alte Pistenplan in Les Menuires zeigt noch einige Anlagen aus längst vergangenen Zeiten



Sonntag, 27.3.2005

Wetter: Bewölkt, Regenschauer. Schneefallgrenze im Bereich 2000 - 2200 m. Immer noch Temperaturen deutlich im positiven Bereich, Maximalwerte von ca. 10 °C am Nachmittag auf dem Balkon vor unserer Wohnung.

Von diesem Tag lohnt es sich nicht, einen ausführlichen Bericht zu schreiben. Regen, Wolken und gewisse Nachwirkungen vom Vorabend machten größere Aktionen unmöglich. Trotzdem ging es gegen 10 Uhr für einige Stunden auf die Ski und in den Matsch. Einzigstes Highlight des Tages: Pulverschnee in der oberen Hälfte der Combe de Caron...



Montag, 28.3.2005

Wetter: Sonnig und kühler als die Tage zuvor. Dennoch frühlingshaft und mit vereinzelten Wolkenfeldern.

Pünktlich ging es heute um 9 Uhr mit einer größeren Gruppe hinauf mit Plattières 1-2 und weiter zum Mont Vallon. Die oberen 150 hm dieser ersten ernsthaften Abfahrt des Tages, der Combe de Vallon, waren ein absoluter Traum von Pulverschnee, danach war die Piste deutlich härter und der noch gefrorene Sulzschnee der Tage zuvor deutlich zu spüren. Über die 4KSB Mûres Rouges ging es noch einmal hinauf zur 12EUB Mont Vallon. Dieses Mal die vordere Abfahrt zur 6KSB Plan des Mains und weiter über die 4KSB Côte Brune hinüber nach Val Thorens. Nun folgte eine längere Liftfahrt über die 6KSB Cascades, 4KSB Moraine und 4SB Col hinauf zur schwäbischen Kolonie an der Stuttgarter Hütte am Chavière-Gletscher.
Nach ausgiebiger Mittagspause folgte die coolste Aktion dieses Tages. Zu zweit querten wir von der Col-Piste über die Reste des Glacier de Thorens ins freie Gelände, wo wir noch unverspurten Pulverschnee fanden. Damit hatte ich in diesem Urlaub nicht mehr gerechnet, nachdem es ja einen Tag zuvor noch bis fast 2500 m hinauf geregnet hatte!
Weiter ging es via 4KSB Portette zum Funitel Grand Fond und hinunter in Richtung Orelle. Leider war dieser Hang aufgrund seiner südlichen Exposition von oben (über 3000 m!) bis unten sulzig und matschig. Trotzdem entschlossen wir uns zur Auffahrt mit den beiden lahmen 4SBs Peyron (GMM) und Bouchet (Leitner) zum höchsten Punkt der 3 Vallées auf 3230 m. Die Pisten dort waren zwar deutlich aufgefirnt, jedoch aufgrund der schwachen Besucherfrequenz noch sehr gut zu fahren. Mit der 4KSB Rosael (Montaz mit Dieselantrieb rockt!) ging es zurück in Richtung ValTho. Leider standen an der 150PB zum Caron die Massen, so daß wir auf diesen Gipfel heute verzichteten und direkt die 6KSB Moutière ansteuerten, um über das Funitel de Péclet noch ein letztes Mal dem Sulz und Matsch zu entfliehen. Die fortgeschrittene Uhrzeit zwang uns allerdings zur zügigen Abfahrt, sonst hätten wir die 3SB Glacier sicherlich noch mitgenommen.
Via 6KSB Plein Sud und Funitel du Bouquetin kehrten wir zurück nach Mottaret, wo wir leider die letzte Fahrt der 6KSB Plan des Mains um wenige Minuten verpassten und über den Ziehweg oberhalb des Lac de Tueda zurück nach Mottaret mussten, wo wir um Punkt 17:23 Uhr nach einem langen und unerwartet schönen Skitag die Skier bzw. Boards abschnallten.

Noch ein Satz zum Thema Wartezeiten: An den KSBs in ValTho teilweise gut 5-10 Minuten, trotz Double Embarquement. Man merkte einfach, daß bei diesen Verhältnissen alles in die Höhe strebte. Der Anblick von Les Menuires aus der Ferne war grausam, ein breites Schneeband zog sich zum Ort hinunter, oberhalb und unterhalb davon ist alles aper. In St. Martin hat bereits der Frühling Einzug gehalten, nicht einmal ein durchgehendes Kunstschneeband ist dorthin noch zu erkennen.


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Am Morgen des dritten Skitages in der Combe de Vallon. Noch hart, aber griffig.

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Auch eine außergewöhnliche Konstruktion: Acht Stützen in Reihe an der 12EUB Mont Vallon

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Blick zum Col de Thorens und zum Glacier de Chavière aus der 4SB Col. Leider etwas voll und verbuckelt auf der Piste, aber links im Gelände war's ganz nett.

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Ebenfalls aus der 4SB Col, diesmal der Blick nach rechts zum Glacier de Thorens. Hier gabs einige Möglichkeiten abseits der Piste an diesem Tag.

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Oben am Chavière reicht der Blick über die Wolken in südöstlicher Richtung bis weit in die Ferne. Einige Tourenabfahrer waren auch schon da.

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Der erste von drei Ausflügen off piste in dieser Woche, hier zunächst die Querung über den Glacier de Thorens

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Oberhalb haben einige den anstrengenden Aufstieg auf über 3000 m etwas länger durchgehalten und wurden dafür mit Spuren im unberührten Tiefschnee belohnt

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Unterhalb war's schon größtenteils verspurt, aber immer noch ganz gut zu fahren

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Blick zurück zum Col (links) und zu den Variantenmöglichkeiten am Glacier de Thorens. Unsere Abfahrt erfolgte nach langer Querung rechts außerhalb des Bildes.



Dienstag, 29.3.2005

Wetter: Sonnig mit einigen größeren Wolkenfeldern. Temperaturen irgendwo zwischen -3 und +5 °C

Kurz nach 9 Uhr ging es mit der 4KSB Combes zu einer kurzen Eingewöhnungsfahrt, um nicht zum Einstieg der 8EUB Pas du Lac aufsteigen zu müssen. Mit dieser ging es dann weiter in Richtung Courchevel, wo wir ganze drei mal die Combe de Saulire unter die Bretter nahmen, die an diesem Morgen noch in relativ gutem Zustand war. Weiter ging es dann zur 4KSB Biolley und dann unterhalb des Altiport weiter zur DSB Prameruel. Von dort hinauf mit der 4KSB Signal und die wie immer einsame, aber in diesem Jahr nicht ganz so perfekte Chapelets zum SL Bel Air. Es folgte eine erneute Bergfahrt mit der 6KSB Signal und weiter ging's hinunter zur 3KSB Aiguille du Fruit. Von dort mit der 4KSB Suisses hinauf zur Vizelle, wo eine kurze Mittagsrast erfolgte.
Aufgrund der nicht mehr sonderlich guten Pistenverhältnisse in Courchevel entschlossen wir uns nach der Mittagspause zur Flucht in die Höhe nach Val Thorens, das wir über die 6EUB Plattières 1-2 und die 4KSB Côte Brune recht schnell erreichten. Das Funitel de Péclet hatte an diesem Tag offensichtlich mal wieder technische Probleme, denn als wir in ValTho ankamen, stand die Bahn still und alle Gondeln waren leer. Von Mitreisenden erfuhr ich später von einigen Vollbremsungen und längeren Stillständen, die dort im Laufe des Vormittags stattgefunden hatten. Also stellten wir unsere Planungen um und fuhren zur 6EUB Caron und weiter mit der 150PB, an der zu meiner Überraschung keine Wartezeiten herrschten, hinauf zur Cime de Caron. Runter ging es über die schwarze Combe de Caron und aufgrund der guten Pistenverhältnisse in der oberen Hälfte der Abfahrt gleich noch einmal hinauf mit der PB. Leider hatte es inzwischen zugezogen und die Sicht wurde zusehends schlechter, so daß wir aus der Combe de Caron hinüber in Richtung Fond querten, um uns langsam auf den Heimweg zu machen. Über den Umweg SL Plateau erreichten wir Val Thorens, wo es kräftig zu schneien begann. Wir traten also über die 6KSB Plein Sud und die 4SB 3 Vallées 2 den Heimweg an, um auf der Abfahrt hinunter nach Mottaret wieder in schönsten Sonnenschein zu gelangen. Spontan schoben wir also noch einen Abstecher zum Mont Vallon dazwischen, und ließen dem eine zweite Fahrt folgen, bevor es mit der 6KSB Plan des Mains auf eine furchtbar sulzige und verbuckelte Abfahrt nach Mottaret ging. Am Ende konnten wir zum ersten Mal eine Tagesleistung in der Nähe des Vorjahresniveaus bilanzieren, mit immerhin rund 11200 Höhenmetern.


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Der zweite und letzte Ausflug nach Courchevel in dieser Woche erfolgte am Dienstag. Hier der Blick in die Combe de Saulire, die mit Ausnahme von ein paar Steinen am Morgen ganz gut zu fahren war, aber ab 10 Uhr eben extrem überlaufen.



Mittwoch, 30.3.2005

Wetter: Bewölkt, neblig, Schneefall. Temperaturen im Bereich +2°C in Mottaret, weiter oben etwas kühler.

Heute ging es wieder nach Val Thorens - denn überall sonst war in den Tagen zuvor Matsch und Sulz angesagt, und dort oben erhofften wir uns ein wenig Neuschnee und bessere Pistenverhältnisse. Los ging es also trotz Sauwetter wie immer um 9 Uhr mit der alten 6EUB Plattières bis zur zweiten Mittelstation. Leider hatten sowohl die 4KSB Côte Brune, die die direkte Verbindung nach Val Thorens herstellt, als auch die mögliche "Warteschleife" Mont Vallon noch geschlossen, und die Öffnung dieser Anlagen sollte laut Aushang auch nicht vor 10 Uhr erfolgen. Also blieb uns nichts anderes übrig, als via 6KSB Plan des Mains und der 3. Sektion der 6EUB Plattières zum Roc des Trois Marches hinauf zu fahren, um von dort über den 6Bubble Mont de la Chambre nach ValTho zu gelangen.
In dichtem Schneetreiben ging es hinunter zum Funitel de Péclet und nach der Bergfahrt mit dieser Bahn mit der 3SB Glacier noch eine Etage höher hinauf auf rd. 3100 m. Von dort folgte eine lange Abfahrt bis zur 4KSB Deux Lacs und weiter zur 4KSB Boismint, Marke Skirail. Von dort weiter mit der 6EUB Cairn und der 6KSB Plein Sud und nach erfolgter Mittagspause in der Hütte bei der Bergstation Plein Sud erneut zum Funitel de Péclet, dessen geschlossene Kabinen den nötigen Wetterschutz boten. Nach einer weiteren Fahrt mit dem Funitel entschlossen wir uns zur Rückkehr in Richtung Mottaret, zunächst mit der 6KSB Plein Sud und dann weiter mit der 4SB 3 Vallées 2. Dort ereignete sich eine der lustigeren Episoden dieser Skiwoche, zwei Franzosen verpeilten den Einstieg und urplötzlich saß der jüngere auf dem Schoß des älteren. Zum Leidwesen desselben reagierte der Liftwart etwas spät und so befand sich der Sessel bereits außerhalb der Station, was dem Jungen eine Landung kopfüber im Schnee bescherte. Nun begann der Auftritt des Älteren, der die beiden Liftboys auf übelste Weise zur Sau machte, so daß sich die gesamte Liftschlange köstlich amüsierte. Schließlich gelang es den Bediensteten, den Mann zu beruhigen, und der Lift konnte wieder anfahren.
Als wir uns der Bergstation näherten, verließ der dort stationierte Bedienstete seine Hütte und bewaffnete sich mit einer Pistenmarkierungsstange, um sich gegen den wildgewordenen französischen Rentner zur Wehr setzen zu können. Im aufkommenden Gelächter wurde selbst uns schließlich noch angedroht, daß wir von ihm auf Englisch niedergemacht würden, wenn wir sein französisches Gefluche nicht verstünden. Nachdem der Liftboy jedoch mit dem Entzug des Skipasses drohte, beruhigte sich der gute Herr dann wieder und wir hatten etwas zu lachen und zu erzählen.
Von der Bergstation 3 Vallées 2 ging es hinunter zum Plan des Mains und mit der 12EUB hinauf zum Mont Vallon. Über die 4KSB Mûres Rouges kehrten wir zurück zum Plan des Mains und weiter hinauf mit der gleichnamigen 6KSB zur Mittelstation Plattières 2. Hinunter durch den Matsch nach Mottaret und weiter mit der 8EUB Pas du Lac 1/2 zur Saulire, einen schnellen Abstecher noch zur 160PB und auf der anderen Seite wieder hinunter zur Hütte Côte 2000, wo wir uns ausführlich dem savoyardischen Raclette widmeten, bevor es mit Fackeln am Abend wieder heim nach Mottaret ging.


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Tag 6 in der 4SB 3 Vallées 2 in Val Thorens. Die Jungs vor uns haben leider den Einstieg etwas verpeilt, dadurch aber sehr zu unserer Belustigung beigetragen. Vor allem der ältere Herr ganz rechts im Sessel hat sich hinterher mit allen (grinsenden) Umstehenden inklusive Liftpersonal angelegt.

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Stationsausfahrt Bergstation Funitel de Péclet

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Blick von der Hüte Côte 2000 auf das nächtlich erleuchtete Mottaret

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Impressionen einer Fackelabfahrt mit über 70 Leuten



Donnerstag, 31.3.2005

Wetter: Exakt wie am Vortag - also alles andere als gut

Der Abwechslung wegen wagten wir uns heute einmal in einen "neuen" Bereich vor. Wie immer um 9 Uhr hinauf zum Roc des Trois Marches und zwei schnelle Ehrenrunden am neuen 6Bubble Granges und an der 3SB Allamands. Danach hinunter nach Les Menuires, wo die Piste eine Mischung aus Dreck, Sulz und Eisbrocken war, und hinauf in Richtung Pointe de la Masse. Diese Aktion hätten wir uns allerdings sparen können, denn abgesehen von Nebel, Schneefall und schlechter Sicht waren auch die Pisten dort oben in desolatem Zustand, die Schneelage äußerst dürftig und die Schneequalität auch auf 2800 m sehr bescheiden - es schien fast so, als hätte es die Tage zuvor bis auf diese Höhenlage hinauf geregnet.
Nach dieser Aktion blieb uns nichts anderes übrig, als wieder einmal nach Val Thorens hinauf zu gondeln, dieses Mal via Télébenne Réberty und 12EUB Bruyères 1/2. Die Standardroute hinunter ins Dorf und weiter zum Funitel de Péclet, um oben an der Bergstation eine kurze Mittagsrast einzulegen.
Anschließend ging es wieder hinunter nach ValTho zur 6KSB Moutière und weiter zur Caron-PB. Nachdem wir uns zweimal im Schneetreiben die 900 nicht wirklich überall schwarzen Höhenmeter Combe de Caron gegeben hatten, die zwar gut zu fahren, aber trotzdem aufgrund des Neuschnees sehr kräftezehrend war, ging es wieder in Richtung Mottaret via 6EUB Cairn, 6KSB Plein Sud und 4SB 3 Vallées 2. Und obwohl die Kräfte - zumindest bei mir - durchaus noch nicht erschöpft waren, verzichteten wir auf eine oder zwei Ehrenrunden am Mont Vallon, denn irgendwie fehlte mir so langsam aber sicher die Abwechslung. Sechs Skitage, jeden Tag zwangsweise aufgrund der Verhältnisse irgendwann in ValTho gelandet, jeden Tag die selbe Strecke und die immer gleichen Variationen. Ich wäre gerne einmal hinunter nach Méribel in die Bereiche von Tougnète, KSB Olympic, zum Altiport oder nach La Tania oder Le Praz gefahren. Aber nicht einmal zum Col de la Loze traute ich mich bei diesen Schneeverhältnissen, die schon oben in Les Menuires und Mottaret so katastrophal waren.
Und so ging es nach der üblichen Querfahrt am Ende des Tages via 6KSB Plan des Mains hinunter nach Mottaret.


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Auch suboptimale Wetterverhältnisse hielten uns nicht vom Skifahren ab. Hier in der Combe de Caron, die zwar ziemlich verbuckelt war, aber immerhin von Pulverschnee gesegnet.



Freitag, 1.4.2005

Wetter: Strahlender Sonnenschein, Temperaturen von knapp unter 0 °C in Mottaret, oben deutlich im negativen Bereich

Der letzte Tag sollte das beste Wetter der ganzen Woche mit sich bringen und uns so noch einen einigermaßen versöhnlichen Abschluß bescheren. Los ging es wie immer mit Plattières 1-2 und weiter via 4KSB Côte Brune nach Val Thorens. Von dort zur 6KSB Moutière und weiter zur ersten richtig schnellen Abfahrt der gesamten Woche, einmal full speed und ohne Pause über die 550 Höhenmeter am Funitel Grand Fond. Nach einer schnellen Wiederholungsfahrt an selbiger Anlage ging es vorbei an den Massen, die an der PB zur Cime de Caron Schlange standen, und hinunter zur 4KSB Boismint. Von dort wollte ich via 6EUB Cairn zum Funitel de Péclet, doch dort waren ebenfalls Wartezeiten über meiner persönlichen Toleranzgrenze angesagt, so daß wir spontan umdisponierten und via 6KSB Plein Sud - dort war die Warteschlange am kürzesten - zur 6KSB Cascades und weiter via 4KSB Moraine und 4SB Col zum Glacier de Chavière fuhren, wo wir erst einmal eine ausgedehnte Mittagspause einlegten.
Mittags ging es von der Stuttgarter Hütte am Chavière hinunter zur 4KSB Portette, wo wir die guten Verhältnisse für ganze drei Wiederholungsfahrten on und off piste benutzten, bevor wir erneut für eine Fahrt zum Funitel Grand Fond querten. Anschließend ging es an der immer noch langen Schlange der Caron-PB vorbei zur 6KSB Moutière und aufgrund der langen Schlange am stehenden Funitel de Péclet vorbei zur 6KSB Plein Sud. Weiter via Funitel du Bouquetin hinauf zum Mont de la Chambre, wo ich nun alleine am späten Nachmittag noch in Richtung Les Menuires aufbrach.
Noch ein Wort zu den Pistenverhältnissen, diese waren heute in Val Thorens den ganzen Tag sehr gut gewesen, der feuchte Neuschnee hatte sich mit dem teilweise nassen Altschnee recht gut verbunden und war bei den relativ tiefen Temperaturen über Nacht zu einer harten aber griffigen und nicht eisigen Unterlage gefroren. Der totale Kontrast zum Matsch und Sulzschnee der Vortage. Auch in Les Menuires blieb mir dieser erspart, die Pisten waren hier im oberen Bereich nur noch leicht aufgefirnt und abgesehen von den üblichen vereinzelten Stellen mit Dreck und Steinen prima zu fahren.
Ich begab mich also zur 6KSB Becca, wo ich zwei mal einen Sessel für mich alleine hatte und eine Abfahrt, die in Relation zu den anderen, die ich die Woche über gefahren war, riesig Spaß machte. Weiter ging es hinüber zur 3SB Allamands, um noch eine schnelle Ehrenrunde am neuen 6Bubble Granges dranzuhängen, der im Gegensatz zur 6KSB Becca sehr sanft über die Niederhalter gleitet.
Schließlich folgte noch eine lange Abfahrt vom Roc des Trois Marches hinunter nach Mottaret, und eine durchwachsene, alles andere als überragende, aber alles in allem trotzdem schöne Skiwoche ging zu Ende.


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Der letzte Skitag bot dann doch noch einen versöhnlichen Abschluß. Hier der Blick zum Roc des Trois Marches am frühen Morgen.

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In der 4KSB Côte Brune auf dem Weg nach Val Thorens. Optimale Verhältnisse.

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Frisch präpariert am Morgen eine Carving-Piste erster Güte, wie so viele andere Pisten ab 11 Uhr aber viel zu voll: Die rote Piste Venturon vom Mont de la Chambre Richtung Mottaret

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Die 4KSB Boismint (hinten, Hersteller Skirail) und die 6KSB Moutière (Poma) am unteren Ende des Skigebiets von Val Thorens. Der Gegenhang verdeutlicht einmal mehr die frühlingshaften, fast sommerlichen Verhältnisse.

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Blick zur Cime de Caron

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Das Funitel Grand Fond erschließt als einzelne Anlage zwei Pisten und einen riesigen Bereich für Variantenabfahrten. Wären wir in Österreich, so stünden hier vier oder fünf kuppelbare Sesselbahnen.

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Blick auf ValTho City

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Das untere Vallée de Belleville mit dem schneefreien Les Menuires, das nur noch über Kunstschneebänder erreichbar ist. Ganz unten in St. Martin hat bereits der Frühing Einzug gehalten.

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Tolle Variantenmöglichkeiten auf der ehemaligen Piste Pierre Lory unterhalb der Pointe du Bouchet. Wäre sicher reizvoll gewesen an diesem Tag.

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Noch einmal der Blick auf Les Menuires und das untere Vallée de Belleville

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Les Menuires

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Bergstation der 4KSB Boismint (Skirail), 1987 die erste kuppelbare Sesselbahn in Val Thorens

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Blick auf das Hauptskigebiet von Val Thorens zwischen Col und Fond. Im Vordergrund ist schwach die 150PB Cime de Caron zu erkennen.

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Funitel de Péclet zum ehemaligen Sommerskigebiet am Fuß des gleichnamigen Massivs

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Einstmals Sommerskigebiet trotz Nationalpark-Gelände, heute den Tourengehern vorbehalten: Der Glacier de Chavière

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Einer der coolsten Orte in ValTho: Die Stuttgarter Hütte (oder für die Franzosen "Chalet de Chavière") auf 3100 m. Bei solchem Wetter der optimale Platz für die Mittagspause.

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Der obligatorische Blick zur Talstation der ehemaligen Skilifte Polset und Lombarde

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Über den Col Pierre Lory besteht die Möglichkeit, off piste zum Plan Bouchet abzufahren

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Der zweite Ausflug abseits der Piste in dieser Woche, im Bereich der 4KSB Portette. War ganz nett von dem Grat hinunter, leider war der Neuschnee zwar pulvrig, aber schon relativ feucht und schwer. Und zu allem Überfluß ging mir im unteren Teil auch noch die Bindung auf.

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Blick ins Tal von Méribel und Mottaret - sieht schon sehr nach Saisonschluß aus, obwohl erst Ende März

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Verdienter Lohn und Abschluß eines tollen Skitages

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Abendlicher Blick ins Tal, in Richtung Moutiers und Albertville

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Mottaret in der Dämmerung

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Und noch einmal der Blick zum Mont Vallon am Abend



Fazit:
Dieses Jahr einfach mal Pech gehabt. Ich konnte meine 3 Vallées-Erfahrungen um keinen einzigen Bereich erweitern, die weißen Flecken auf der Landkarte sind immer noch die selben. Nicht einmal alle drei neuen KSBs konnte ich anschauen, einzig den 6Bubble Granges konnte ich in Augenschein nehmen. Wenigstens konnte ich die 4EUB Mont de la Chambre 1 und die alte Montaz-4KSB Combes noch einmal ausführlich begutachten, bevor diese beiden Anlagen im Sommer ersetzt werden.
Die mangelhaften Verhältnisse machten auch skifahrerisch keine größeren Sprünge mehr möglich, wir landeten quasi jeden Tag irgendwann in Val Thorens. Ein paar Leute wenigstens haben davon profitiert, zum ersten mal seit einigen Jahren war ich nicht eine Woche lang mit 2 oder 3 Leuten Vollgas unterwegs, sondern habe bis zu 10 Leute unserer Gruppe, die das Gebiet nicht so gut kannten, durch die Gegend geführt - was auch mal ganz schön war, aber an die gigantische Woche des Vorjahres nicht im entferntesten anknüpfen konnte.
Fakt ist, daß ich wohl irgendwann mal wieder in die 3 Vallées muß, bei Verhältnissen, bei denen man das Gebiet auch mal in seiner vollen Größe nutzen kann. Dieses Jahr war's diesbezüglich ein Schuß in den Ofen.
Trotzdem allem gab es doch auch wieder schöne Momente, in denen sich die 3 Vallées von ihrer schönsten Seite zeigten - die Bilder vom letzten Tag dürften diese ein wenig vermitteln. Und die Landschaft am Chavière ist einfach gigantisch.

Verfasst: 25.04.2005 - 21:52
von Stefan
Und die Landschaft am Chavière ist einfach gigantisch.
und der bericht und vor allem die nachtaufnahmen auch. :D

Verfasst: 25.04.2005 - 23:46
von Emilius3557
Echt schade, dass du dieses Jahr keine guten Verhältnisse hattest, es war einfach auch keine dicke Schneedecke dieses Jahr dort. Aber waren die Verhältnisse in Meribel oder Courchevel wirklich so be...scheiden, dass du es dort nicht einmal versuchen wolltest? Dass es in LM Ende März oft schlecht ist, das wissen wir ja, da war es in den Courchevels zur gleichen Zeit dank Nordlage noch viel besser. Dass es selbst an der Masse miese Verhältnisse hatte (auch an der 2.Sektion?) ist mir völlig neu, habe dort bisher nur top Verhältnisse gehabt.
Bericht und Photos, vor allem des letzten Tages tipp topp!

Verfasst: 26.04.2005 - 08:30
von oli
Vielen Herzlichen Dank an Dich, K2K, für diesen grandiosen Bericht. Dein großer Aufwand soll mit viel Lob belohnt werden.
Im kommenden Jahr werde ich mit meinen Kumpels das erste mal nach 3V fahren. Wir wohnen vom 4.3.bis 11.3.2006 in Les Menuieres. Ist alles schon gebucht. Was mich noch interessieren würde. Was machen die Lebenshaltungskosten? Du halst so schön ein Weizen in die Sonne. Was hast Du bezahlt? Auf was müssen wir uns einstellen?

Verfasst: 26.04.2005 - 16:09
von k2k
Also unsere Taktik, die sich sehr bewährt hat, ist die, mitzunehmen was geht. Entweder von daheim, oder - je nach Platz im Auto - nochmal in Moutiers oder Albertville in den Supermarkt und dort ordentlich einkaufen. Dementsprechend kam das Weizen aus dem Kasten, der da auf dem Balkon rumstand ;-)
Oben im Ort kriegst du zwar fast alles, aber eben teilweise deutlich teurer als normal. Und das Erdinger liegt auf der Hütte so im Bereich von 6 Euro - wird zumeist an Engländer verkauft, die's dann einschenken als wär's Wasser und sich wundern warum nur Schaum im Glas ist :-)

Verfasst: 26.04.2005 - 16:17
von McMaf
Wow toller Bericht 8)
Da werden Erinnerungen wach an meinen Trois Valles Urlaub. Wirklich ein klasse Skigebiet.

Verfasst: 26.04.2005 - 16:17
von Emilius3557
Also unsere Taktik, die sich sehr bewährt hat, ist die, mitzunehmen was geht. Entweder von daheim, oder - je nach Platz im Auto - nochmal in Moutiers oder Albertville in den Supermarkt und dort ordentlich einkaufen
Genauso machen wir das auch. In frz Supermärkten gibt es nebenbei bemerkt wunderbare Dinge (riesige Wein-Auswahl etc.), also lohnt sich der Besuch allein schon kulinarisch.

Verfasst: 26.04.2005 - 18:46
von Gletscherfloh
Beeindruckende Bilder. Vor allem die Bilder mit den Hinweisen auf off-piste-Möglichkeiten machen Gusto.
Die Bilder von Les Menuieres sind allerdings schockierend ... um diese Zeit auf dieser Höhenlage schon so stark ausgeapert ... aber solche Winter gibts eben überall mal.

Eine Frage hätte ich: unter der Rubrik "nicht gefallen" erwähnst du (zu) viele Engländer. Nun ist mir aufgefallen, dass in vielen "Kommentaren" (z.B. bei www.bergfex.at) solche negativen Einschätzungen von Deutschen abgegeben werden (z.B. gabs bezüglich Arlberg viele Beschwerden, dass dort alles nur noch Englisch geprägt sei etc.). Hat das irgendwelchen Hintergrund ? (Früher gabs ja solche Ressentiments auch gegenüber skandinavischen Gruppen, da - aufgrund des organisationsbedingt häufigen Aufretens in Gruppen - öfters mal Probleme mit Alkohol und dem damit verbundenen Verhalten auftauchten)

Persönlich freu ich mich eher über solch "exotischeren" Besuch in Skigebieten, da die Atmosphäre dann irgendwie "internationaler" wirkt. Würd mich daher interessieren, woher diese "Feindseligkeit" gegenüber den Briten stammt (immerhin waren in den Alpen, und zwar gerade in den französischen/schweizer Alpen die Engländer/Briten die touristischen Pioniere).

Verfasst: 26.04.2005 - 18:51
von Emilius3557
Also ich bin immer froh wenn wenige deutsprachige Elemente auftauchen bzw. falls mal die anderen herumprollen.
Unvergessen: auf der Abfahrt von der Saulire nach Mottaret fragt mich ein englischsprachiger Kollege, auf welche Weise er denn am günstigsten nach Val d´Isère käme! Ich bin damals schon einige Momente sprachlos da gestanden...

Verfasst: 26.04.2005 - 19:28
von k2k
Naja gut, korrekterweise hätte hinter diese Bemerkung wohl ein ;-) gehört, so ganz ernst war das nicht gemeint. Prinzipiell stören mich die paar Engländer sicher nicht. Allerdings gab es in unserer Gruppe auch tatsächlich negative Erfahrungen mit allzu sehr von sich überzeugten Insulanern.

Auffällig war die extreme englische Dominanz in diesem Jahr, da von Courchevel - das, soweit ich weiß, klassisch englisch dominiert ist - alles nach Val Thorens strömte. Und so haben eben die Engländer ein wenig den Part übernommen, den woanders vielleicht gerne die Deutschen oder die Holländer spielen.

Verfasst: 26.04.2005 - 20:39
von Gletscherfloh
An sich hab ich mir ohnehin ein :wink: dazugedacht.

Ich hatte eben auch viele Meinungen/Kommentare in Erinnerung, dass z.B. der Arlberg nichts mehr für Deutsche sei, da dort nur noch Englisch gesprochen würde etc. Dies fand ich halt immer auch sehr amüsant (dass sich Ausländer im Ausland über andere Ausländer echauffieren hat etwas genuin ironisches).

Das Hauptproblem liegt wohl im rudelhaften Auftreten, unabhängig von der Nationalität. Ich halt z.B. meine eigenen Landsleute, wenn sie so gehäuft auftreten, ausserhalb von Wien auch nicht wirklich aus :wink: (wobei ichs mir ja leicht machen könnte, bin ja Zugewanderter und kein "echter Mundl").

Verfasst: 27.04.2005 - 09:36
von Downhill
Klasse Bericht, beschissene Schneelage... anscheinend hast du in dieser Hinsicht diese Saison die Pechvogelkarte gezogen? :D Zuerst Alagna, dann Trois Vallées... daß gewisse Hänge aper aussehen bin ich da auch gewohnt, aber daß man sich nicht mal mehr in die tieferen Lagen runtertraut, ist krass.

Verfasst: 27.04.2005 - 10:52
von taunussi
Gletscherfloh hat geschrieben: ... immerhin waren in den Alpen, und zwar gerade in den französischen/schweizer Alpen die Engländer/Briten die touristischen Pioniere).
Stimmt. Und ich erinnere in diesem Zusammenhang an Méribel, das von Engländern als Skiort bzw. Skigebiet in den 30ern entdeckt und ausgebaut wurde. Nicht umsonst hieß es vor einigen Jahren im Werbevideo einer DVD: Méribel - very belle! Die Engländer sind in Méribel und auch Courchevel eine wichtige Zielgruppe.
Mit den Supermärkten machen wir es, wenn wir nach France fahren, auch immer so. Moutiers erscheint mir aber schon etwas überteuert, Albertville oder vorher Annecy erschienen mir besser geeignet. Tanken würde ich übrigens noch in der Schweiz.
Last but not least: Toller Bericht und tolle Bilder von einem meiner Lieblingsskiorte, meinem Lieblingsskigebiet; leider schlechte Schneelage, aber es gibt eben nicht immer gute Jahre. Ich selbst habe aber schon schlechtere Schneeverhältnisse gesehen (mit weniger Kunstschnee!), insofern, auch wenn es nicht viel tröstet: es geht auch noch schlechter!

Verfasst: 27.04.2005 - 17:11
von Bertramo
Also wenn ich den Bericht so lese dann sehe ich mich nach Sylvester zurückversetzt. Bei uns war's gleich, wobei es in Les Menuires noch ein bissel mehr Schnee hatte. Aber die ganzen schwarzen Abfahrten waren auch zu.
Hoffen wir mal das wir es nächstes Jahr besser erwischen.

Verfasst: 28.04.2005 - 19:22
von gerrit
Schöner und ausführlicher Bericht von einem Gebiet, in dem ich noch nie gewesen bin, leider mit heuer mäßigen Verhältnissen, was ich bei allen 3v Berichten irgendwie mitbekommen habe.
Frage an alle Kenner:
Ich plane im nächsten Februar eine 2-wöchige Skisafari, bei der ich mich erst kurz vor Abfahrt je nach Schneelage entscheiden möchte, ob es nach Italien oder nach Frankreich gehen wird. Falls Frankreich, so würde ich mir gerne die 3 Täler, Val d´Isere und Chamonix ansehen.
In Österreich hab ich in den letzten Jahren nie Probleme gehabt, auch kurzfristig ein Quartier zu bekommen, zumal ich nichts dagegen habe, etwas außerhalb zu wohnen und mit dem Auto zum Lift zu fahren.
Italien sollte da auch kein Problem sein, was ich mitbekommen habe, aber wie sieht es diesbezüglich in Frankreich aus?
Kann jemand abschätzen, ob es möglich ist, auch kurzfristig (und nicht unbedingt für eine ganze Woche) Zimmer zu bekommen (kann auch weiter unten im Tal sein) bzw. ob es dort so etwas wie Frühstückspensionen gibt (bin ein Appartement-Verweigerer, da ich nicht mehr hasse, als vor dem Frühstück nach frischem Brot zu jagen und nach dem Frühstück zu überlegen, was mit dem Frühstücksgeschirr geschehen soll)?

Verfasst: 28.04.2005 - 21:33
von taunussi
gerrit hat geschrieben:Ich plane im nächsten Februar eine 2-wöchige Skisafari, bei der ich mich erst kurz vor Abfahrt je nach Schneelage entscheiden möchte, ob es nach Italien oder nach Frankreich gehen wird. Falls Frankreich, so würde ich mir gerne die 3 Täler, Val d´Isere und Chamonix ansehen.
In Österreich hab ich in den letzten Jahren nie Probleme gehabt, auch kurzfristig ein Quartier zu bekommen, zumal ich nichts dagegen habe, etwas außerhalb zu wohnen und mit dem Auto zum Lift zu fahren.
Italien sollte da auch kein Problem sein, was ich mitbekommen habe, aber wie sieht es diesbezüglich in Frankreich aus?
Kann jemand abschätzen, ob es möglich ist, auch kurzfristig (und nicht unbedingt für eine ganze Woche) Zimmer zu bekommen (kann auch weiter unten im Tal sein) bzw. ob es dort so etwas wie Frühstückspensionen gibt (bin ein Appartement-Verweigerer, da ich nicht mehr hasse, als vor dem Frühstück nach frischem Brot zu jagen und nach dem Frühstück zu überlegen, was mit dem Frühstücksgeschirr geschehen soll)?
Es kommt darauf an, wie weit Du zu den Skigebieten fahren möchtest. In Hotels oder privaten, meist sehr netten Chambres d' Hotes (entspricht Bed and Breakfast) findest Du normalerweise irgendwo im tiefen Tal auch für ein paar Tage in der Hauptsaison etwas, aber es ist schon weit zu fahren. Ich war einmal in den 90ern zu einer Skisafari in Albertville in einem kleinen Hotel einquartiert (von der Qualität kein Vergleich zu z.B. Österreich!), aber dafür habe ich das Beaufortin, die Tarentaise und einen Teil der Maurienne gesehen. Und das ging über 10 Tage ohne Probleme, war halt nur früh aufzustehen; aber in 2 Stunden spätestens hast Du alle großen Gebiete erreicht; während der Woche kein Problem. In die 3 V kannst Du z.B. jetzt über Brides-les-Bains einsteigen, in Tignes/Val d' Isère kannst Du von Les Brévières aus erkunden, Les Arcs über Bourg St. Maurice, La Rosière von Séez aus; dort überall kannst Du das Auto im grünen Tal stehenlassen.
Die Alternative: Kleine Hotels mit dem grünen Kamin-Zeichen Logis de France: Dort kann man gut essen, auch mal nur ein paar Tage übernachten, sie befinden sich zumindest in nächster Nähe oder mittendrin im großen Skiort. Problem besonders hier: je näher zum Skiort, umso mehr solltest Du die französischen Schulferien berücksichtigen!
Es gibt zu Logis de France glaube ich eine Internetseite. Ich glaube, gleich wird es off topic, deshalb mache ich jetzt mal Schluß. Vielleicht wissen unsere weiteren Frankreich-Experten wie ThomasG, k2k, Marius, levieux und die anderen (sorry, wenn ich jemanden vergessen habe) noch mehr, vielleicht kann man das Thema ja nochmal woanders bringen...

Verfasst: 10.05.2005 - 22:18
von k2k
Noch ein kleiner Nachtrag, ein Panoramabild vom Chavière-Gletscher. Zum Vergrößern anklicken.

Bild

Verfasst: 11.05.2005 - 09:03
von mic
....vom Feinsten der Bericht! Ganz weit vorne.....8O