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Bye, bye Winterhorn (Hospental)

alles über: geschlossene Skigebiete/Lifte; alte, nicht mehr existente Hersteller etc.
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benjamin
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Bye, bye Winterhorn (Hospental)

Beitrag von benjamin »

Aderlass im Gotthard-Gebiet

Nicht nur die Tage der historischen Einersesselbahn in Sedrun sind gezählt, sondern auch das Winterhorn in Hospental wird nicht mehr in Betrieb sein. Homepage ist bereits entfernt. Damit verliert die Gotthard Region ein weiteres touristisches Wahrzeichen. Das Winterhorn wäre dieses Jahr 45 Jahre alt geworden.... Im Jahr 1981 wurden (mutigerweise) eine neue Sesselbahn und ein (langer) Skilift gebaut, ab 1985 fingen dann aber die finanziellen Probleme an. Im aktuellen Pistenplan ist zwar noch eine Erweiterung des Skigebiets eingezeichnet, aber bereits dieses Jahr wurde an der Vereinversammlung des Winterhorns aufgezeigt, dass sich eine Erweiterung nicht finanzieren lässt.

Natürlich schmerzt einem ein Verlust eines Skigebietes, auf der anderen Seite ist gemäss Experten ein "Gesundschrumpfen" der Branche unabdingbar. Da kann man nur hoffen, dass wenigstens am Gemsstock die Pläne für den Ausbau umso schneller realisiert werden.

Wenigstens beginnt man jetzt in Andermatt intensiv mit Sedrun zusammenarbeiten. Dies wurde ja auch Zeit.

Michael Meier
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Beitrag von Michael Meier »

250,000 Franken fehlen um den Betrieb überhaupt wieder aufnehmen zu können. Zudem muss das Getriebe am Skilift ersetzt werden. So gut wie gestorben. Die Anlagen werden aber nicht abgebaut.
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lift-master
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Beitrag von lift-master »

tja,das ist nicht gut.irgendwie schade.
...willst du die berge sehn,dann mußt du zum schi fahrn gehn...
Steinlimi
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Beitrag von Steinlimi »

Ja das stimmt. Es war halt ein kleines, gemütliches Skigebiet.
Weiss jemand etwas über die Anlage(n) von vor 1981?
Michael Meier
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Beitrag von Michael Meier »

War nur ein Bügellift da wo jetzt die Sesselbahn steht.
benjamin
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Beitrag von benjamin »

Aus der "Neuen Luzerner Zeitung" 19.10.05

Hospental bangt um Skigebiet Winterhorn
HOSPENTAL - 200'000 Franken Defizit im letzten Winter und anstehende Invesitionen in der Höhe von 80'000 Franken: Ob das Skigebiet am Winterhorn diese Saison öffnen wird, ist zurzeit ungewiss. Der Entscheid fällt am 4. November an der Generalversammlung.
«Im vergangenen Winter hatten wir grosses Pech», sagt Paul Jans, Präsident des Vereins Pro Winterhorn. Am 20. Februar erlitt der Skilift vom Lückli auf das Winterhorn einen Getriebeschaden. Die Sportbahnen Winterhorn mussten frühzeitig ihren Betrieb einstellen. Das könnte den Verantwortlichen nun das Genick brechen. Die Höhe des Verlusts der vergangenen Wintersaison schätzt Jans auf über 200'000 Franken. Den genauen Betrag kann er noch nicht beziffern, da einige Abrechnungen ausstehend sind. Wenn der Betrieb nicht aufgenehmen würde, wäre es zudem nicht möglich, den finanziellen Verpflichtungen fristgerecht nach zu kommen.

Reparatur kostet 80'000 Franken
Das Winterhorn muss 80'000 Franken investieren, damit es diese Saison wieder fahren kann. Grosszügig hat sich bereits die Urner Kantonalbank gezeigt. Sie hat 50 Prozent an die Kosten für die Instandstellung zugesichert. Bedingung ist, dass die Bahn diesen Winter wieder fährt. «Entscheiden über die Zukunft am Winterhorn soll die Generalversammlung als oberstes Gremium», sagt Paul Jans.

Ursprünglich geplant war, das Skigebiet vor Weihnachten zu öffnen. Für Jans wäre es aber auch nicht tragisch, wenn der Betrieb erst im neuen Jahr aufgenommen würde. «Am schönsten ist es am Winterhorn, wenn es bereits wieder ein bisschen wärmer ist», sagt er. Die besten Frequenzen verzeichnet man denn auch im Februar und März.

MZ.
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Beitrag von Steinlimi »

Demnach scheint noch nicht alles verloren.

Michael Meier
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Beitrag von Michael Meier »

Gestern kam aber die offizielle Absage. :(
benjamin
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Beitrag von benjamin »

Aus dem Urner Wochenblatt:

Winterhorn
Kein Skibetrieb am Winterhorn?

Viel Pech hatte man in der vergangenen Saison am Winterhorn. Nach einem schneearmen Winteranfang erlitt der Skilift vor der rentabelsten Zeit einen Getriebeschaden, was neben dem materiellen Schaden ein Defizit von etwa 200 000 Franken zur Folge hatte. Ob und wie es am Winterhorn weitergeht, entscheidet am 4. November die Generalversammlung.

Gemäss Paul Jans, Präsident des Vereins Pro Winterhorn, werden er und der bisherige Vorstand zurücktreten. Wird keine Nachfolge gefunden, dürfte der Skibetrieb nicht sichergestellt sein und somit auch der finanzielle Beitrag der Urner Kantonalbank an die Wiedererstellungskosten wegfallen. Der «von Haus aus optimistische» Paul Jans, wie er sich selbst beschreibt, gibt sich gemäss Anfrage des «Urner Wochenblattes» für einmal zurückhaltend. «Die Chancen, dass im kommenden Winter gefahren werden kann, stehen etwa bei 10 Prozent.»
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Beitrag von Michael Meier »

Gestern ist die Sesselbahn gelaufen. Anscheinend hat Frapolli interesse daran. Ojee :cry: Bosco Gurin, Cari, Airolo. Die Mafia kommt näher.
benjamin
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Beitrag von benjamin »

[quote="Michael Meier"]Gestern ist die Sesselbahn gelaufen. Anscheinend hat Frapolli interesse daran. /quote]

Wer ist frapolli?
Yabadabadoo
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Beitrag von Yabadabadoo »

Frapolli ( :evil: ) hat nichts mit dem Winterhorn zu tun, obwohl Kräfte aus dem Tessin Interesse haben, dass das Winterhorn offen bleibt.
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Beitrag von Yabadabadoo »

Wer ist Frapolli? Probiere mal ihm etwas zu liefern und wirst ihn dann kennenlernen.

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gerrit
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Beitrag von gerrit »

:?: :?: :?:
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Seebrünzler
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Beitrag von Seebrünzler »

Giovanni Frapolli ist ein Helikopterunternehmer aus Bellinzona, der seine Finger bei den Bergbahnen von Airolo, Bosco Gurin und Cari im Spiel hat. Im Zusammenhang mit Bosco Gurin und Cari ist er verschiedentlich negativ in die Schlagzeilen geraten.

Artikel vom 19.4.2000 aus dem Tages-Anzeiger betreffend Bosco Gurin
Kultur statt Beton in Bosco/Gurin
Im Tessiner Walserdorf Bosco/Gurin formiert sich der Widerstand gegen den Bau einer Metro für Skitouristen. Eine Studie zeigt Alternativen auf.

Von Christina Leutwyler, Locarno

Giovanni Frapolli, Helikopter-Unternehmer aus Bellinzona, hat hochfliegende Pläne. Er will Bosco/Gurin, zuhinterst in einem Seitental des Maggia-Tals gelegen, mit Italien kurzschliessen - und zwar nicht über, sondern durch den Berg. Eine vier Kilometer lange und 40 Millionen Franken teure Metro soll Skitouristen aus dem italienischen Val Formazza ins abgelegene Tessiner Bergdorf holen. Dessen Skigebiet wurde bereits um zwei Sessellifte ergänzt. Zudem steht seit einiger Zeit ein neues Hotel mit 52 Betten bereit, eine Jugendherberge mit 175 Betten sollte dieses Jahr eröffnet werden, ein Einkaufs- und Gewerbezentrum ist geplant. Nur so, ist Frapolli überzeugt, lasse sich die wirtschaftliche Zukunft des 96-Seelen-Dorfes sichern.

Anlagen kaum amortisierbar
Doch das nehmen ihm die Kritiker inner- und ausserhalb des Tals nicht mehr ab. Sie fürchten vielmehr, dass die Grossalp AG - deren Delegierter Frapolli ist - dem geschützten Walserdorf Investitionsruinen beschert. Seit Mitte 1998 hat das Unternehmen 17,5 Millionen Franken verbaut - mehr als in den 20 Jahren zuvor. Möglich war das nur, weil der Bund und der Kanton über 70 Prozent beisteuerten. Es sei aber kaum realistisch, die Anlagen zu amortisieren, heisst es in einer Studie, die im Auftrag der Vereinigung für Bosco/Gurin und der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz entstanden ist. Die Autorin der Studie vermutet, dass die Grossalp AG während der letzten beiden Wintersaisons, in denen wenig Schnee gefallen ist, negative Betriebsergebnisse eingefahren hat.

Gemeinderat auf Grossalp-Lohnliste
Die Kritiker fordern nun, dass über die Entwicklung des Tourismus in Bosco/Gurin umfassend diskutiert wird, bevor die Gemeinde über den neuen Richtplan abstimmt, der ganz auf die Projekte der Grossalp AG ausgerichtet ist. Allerdings dürfte die Diskussion schwierig werden, steht doch die Mehrheit des Gemeinderats auf der Lohnliste der Grossalp AG. Alternativen zeigt jedenfalls die Studie des Alpenbüros in Zürich auf: Sie empfiehlt Bosco/Gurin, "auf die eigenen spezifischen Stärken, auf die einmalige Natur und Kultur zu setzen und sich zukünftig als ruhiger, naturverbundener Ferienort zu positionieren".

Mehr Sommertourismus
Konkret bedeutet dies, dass der Sommertourismus im Vergleich zum Wintertourismus aufgewertet werden soll. Die Besitzer der wenig genutzten Ferienwohnungen, in denen über die Hälfte der 800 Betten von Bosco/Gurin steht, sollen überzeugt werden, diese zu vermieten. Beim Marketing soll das Dorf einerseits mit der ganzen Region des Maggia-Tals zusammenarbeiten, anderseits aber auch mit anderen Walserorten im gesamten Alpenbogen. Schliesslich sollen thematische Exkursionen und Wanderungen auf den alten Walserwegen Gästen die Naturlandschaft und Kulturgüter näher bringen. Durchaus denkbar ist dabei auch, dass Bosco/Gurin und das Val Formazza touristisch zusammenspannen - allerdings nicht mit der geplanten Metro, sondern in ihrer gemeinsamen Walsertradition.
Aufgrund dieses Artikels erfolgte durch die Grossalp AG (Frapolli) eine Beschwerde bei der Presseaufsicht.

In Cari wurde die neue Sesselbahn gebaut, ohne dass eine Bewilligung des Kantons vorlag. S. hier ->http://www.alpinforum.com/forum/viewtopic.php?t=3053
Michael Meier
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Beitrag von Michael Meier »

Naja das neuste ist, dass man das Skigebiet Airolo versteigern wollte und dabei die modernen Anlagen "vergessen hat" :lol: :lol: :lol:

Jetzt mal im Ernst. Was interessiert ein Tessiner ein Skigebiet im Urserntal?? Mein ist schon Komisch wenn man ein Skigebiet unterstützt das die Kunden von den Tessiner Skigebieten wegzieht. :( Es sei denn man kann das Skigebiet anderweitig verwenden. :lol: :lol: Als Waschmaschine auch ganz gut. :wink:
benjamin
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Beitrag von benjamin »

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Das Ende
Führungsloser Zustand am Winterhorn

Die Zweidrittelsmehrheit zur Auflösung des Vereins Pro Winterhorn ist an der GV vom 4. November nicht erreicht worden. Der Antrag zur Einsetzung einer Findungskommission fand auch keine Mehrheit. Und ein Vorstand konnte nicht mehr bestellt werden. Das ist wohl nach 24 Jahren das Ende für die Sesselbahn und den Skilift am Winterhorn in Hospental.

Die Sessel am Winterhorn bleiben wohl leer.(Foto: Georg Simmen).


An der GV des Vereins Pro Winterhorn musste nach dem Bericht des Vorstandes über das vergangene Geschäftsjahr und der Rechnungsablage darüber entschieden werden, wie es weitergeht. Denn alle Vorstandsmitglieder demissionierten, und die Rechnung 2006 schloss mit einem Defizit von rund 190`000 Franken. Der Verein ist überschuldet. Der Antrag des Vorstands lautete deshalb auf Auflösung des Vereins.

Jetzt die Liquidation

Mit dem Antrag auf Auflösung des Vereins konnte sich ein grosser Teil der 55 anwesenden Mitglieder nicht anfreunden. Bei der Abstimmung wurde die notwendige Zweidrittelsmehrheit deutlich verfehlt. Ein zweiter Antrag aus der Versammlungsmitte, den Verein vorerst nicht aufzulösen und eine Findungskommission zu bestellen, welche Auswege aus der verfahrenen Situation suchen sollte, fand auch keine Mehrheit.
«Der Verein steht nun führungslos da», so Paul Jans. Von Gesetzes wegen käme nun Artikel 77 des Zivilgesetzbuches (ZGB) zur Anwendung, wonach ein Verein aufgelöst wird, wenn der Vorstand nicht mehr statutengemäss bestellt werden kann. Neue Leute, die einen Vorstand bilden wollten, fanden sich an der GV nicht, sodass sich der bisherige Vorstand mit der Liquidation des Vereins zu befassen hat.

Vermutlich kein Skibetrieb mehr

Die Liquidation des Vereins hat zur Folge, dass das ganze Vermögen (Anlagen und Sachwerte) verwertet werden müssen, Mit dem Erlös sind die Forderungen der Gläubiger zu begleichen. Die Anlagen am Winterhorn könnten dann wohl zum Nulltarif von einer neuen Interessentengruppe übernommen werden. Es besteht auch die Möglichkeit, dass jemand vor der Verwertung mit den Gläubigern eine Lösung findet: Das hiesse dann: Man könnte die Anlagen im jetzigen Zustand und mit dem aktuell vorhandenen Material übernehmen. Um aber den Betrieb der Anlagen aufnehmen zu können, wäre – nach Berechnungen des bisherigen Vorstands – auch ein Startkapital von mindestens 100 000 Franken nötig.
An der GV zeichnete sich keine solche Lösung ab. Es ist also damit zu rechnen, dass die Anlagen am Winterhorn im kommenden Winter still stehen werden.



Georg Simmen Urnerwochenblatt 08.11.05
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Beitrag von benjamin »

06.11.2005 17:12
Das Aus am Winterhorn steht bevor
HOSPENTAL - Kein Geld, kein Vorstand und wohl auch keine Zukunft mehr: Das Aus für das Skigebiet am Winterhorn bei Hospental rückt näher und näher.
«Wir haben uns die Pistole an den Kopf gesetzt. Nun müssen wir uns nur noch fragen, ob wir abdrücken sollen.» sagte ein Mitglied des Vereins Pro Winterhorn am Freitagabend vor der alles entscheidenden Abstimmung. Die Formulierung war makaber, aber treffend. Denn in der Tat hatte der Antrag des Vorstands etwas Endgültiges an sich: die Auflösung des Vereins und damit verbunden die Einstellung des Skibetriebs am Hospentaler Hausberg. Nur auf diese Weise könne man einer allfälligen Nachfolgeorganisation den Start erleichtern, nur auf diese Weise könne man am Winterhorn irgendwann einmal wieder bei Null anfangen.

Doch die Versammelten weigerten sich, abzudrücken: Der betreffende Antrag des Vorstands wurde am Freitag nicht angenommen, die dafür erforderliche Zweidrittelmehrheit wurde deutlich verfehlt. Nun, so sagte Paul Jans, bis zur denkwürdigen GV hin Präsident des Vereins, lebe Pro Winterhorn zwar weiter, habe aber kein Geld, keinen Vorstand und wohl auch keine Zukunft mehr. Statt kurz und schmerzlos erfolgt das Ableben jetzt in Raten.

Finanzielle und personelle Probleme
Wie hoffnungslos die finanzielle Situation am Winterhorn ist, hatte Betriebsleiter Christian Schmid bereits vor der schicksalsträchtigen Abstimmung schmerzhaft in Erinnerung gerufen: als er zu Beginn der GV die Jahresrechnung präsentierte. Viel Positives hatte Schmid nicht zu berichten, der Getriebeschaden im vergangenen November wirkte sich verheerend aus.

Die Finanzen sind das eine Problem am Winterhorn, die personelle Situation ist das andere. Wie angekündigt trat der Gesamtvorstand an der GV zurück. Nachfolger, die gewillt wären, den Verein in die Zukunft zu führen, fanden sich keine. Das Winterhorn liegt zwar allen am Herzen, aber niemand ist bereit, Zeit und Geld in den Trägerverein zu investieren.

Eine letzte Hoffnung
Kein Geld, kein Vorstand – nun droht die Auflösung des Vereins pro Winterhorn von Gesetzes wegen. Doch ein kleiner Hoffnungsschimmer bleibt. Eine Findungskommission soll Lösungsvorschläge für die Zukunft des Winterhorns suchen. Obwohl der Vorschlag an der GV verworfen wurde, nahm Ex-Präsident Jans am Wochenende mit Privatpersonen Kontakt auf. Auf diese Weise, so hofft er, lässt sich vielleicht eine Trägerschaft finden, die den Verein ad interim weiterführt. Doch Jans weiss: Die Chancen dazu sind äusserst gering. Viel wahrscheinlicher ist, dass die Pistole schon bald zum zweiten Mal angesetzt wird. Und dann wird auch abgedrückt.

Philipp Arnold/red




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Beitrag von jwahl »

Aus dem urner Wochenblatt
Das Ende
Führungsloser Zustand am Winterhorn

Die Zweidrittelsmehrheit zur Auflösung des Vereins Pro Winterhorn ist an der GV vom 4. November nicht erreicht worden. Der Antrag zur Einsetzung einer Findungskommission fand auch keine Mehrheit. Und ein Vorstand konnte nicht mehr bestellt werden. Das ist wohl nach 24 Jahren das Ende für die Sesselbahn und den Skilift am Winterhorn in Hospental.

Die Sessel am Winterhorn bleiben wohl leer.(Foto: Georg Simmen).


An der GV des Vereins Pro Winterhorn musste nach dem Bericht des Vorstandes über das vergangene Geschäftsjahr und der Rechnungsablage darüber entschieden werden, wie es weitergeht. Denn alle Vorstandsmitglieder demissionierten, und die Rechnung 2006 schloss mit einem Defizit von rund 190`000 Franken. Der Verein ist überschuldet. Der Antrag des Vorstands lautete deshalb auf Auflösung des Vereins.

Jetzt die Liquidation

Mit dem Antrag auf Auflösung des Vereins konnte sich ein grosser Teil der 55 anwesenden Mitglieder nicht anfreunden. Bei der Abstimmung wurde die notwendige Zweidrittelsmehrheit deutlich verfehlt. Ein zweiter Antrag aus der Versammlungsmitte, den Verein vorerst nicht aufzulösen und eine Findungskommission zu bestellen, welche Auswege aus der verfahrenen Situation suchen sollte, fand auch keine Mehrheit.
«Der Verein steht nun führungslos da», so Paul Jans. Von Gesetzes wegen käme nun Artikel 77 des Zivilgesetzbuches (ZGB) zur Anwendung, wonach ein Verein aufgelöst wird, wenn der Vorstand nicht mehr statutengemäss bestellt werden kann. Neue Leute, die einen Vorstand bilden wollten, fanden sich an der GV nicht, sodass sich der bisherige Vorstand mit der Liquidation des Vereins zu befassen hat.

Vermutlich kein Skibetrieb mehr

Die Liquidation des Vereins hat zur Folge, dass das ganze Vermögen (Anlagen und Sachwerte) verwertet werden müssen, Mit dem Erlös sind die Forderungen der Gläubiger zu begleichen. Die Anlagen am Winterhorn könnten dann wohl zum Nulltarif von einer neuen Interessentengruppe übernommen werden. Es besteht auch die Möglichkeit, dass jemand vor der Verwertung mit den Gläubigern eine Lösung findet: Das hiesse dann: Man könnte die Anlagen im jetzigen Zustand und mit dem aktuell vorhandenen Material übernehmen. Um aber den Betrieb der Anlagen aufnehmen zu können, wäre – nach Berechnungen des bisherigen Vorstands – auch ein Startkapital von mindestens 100 000 Franken nötig.
An der GV zeichnete sich keine solche Lösung ab. Es ist also damit zu rechnen, dass die Anlagen am Winterhorn im kommenden Winter still stehen werden.



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Beitrag von Yabadabadoo »

Ist inzwischen was Neues in Hospental passiert?
benjamin
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Beitrag von benjamin »

Urner Wochenblatt 9.11.05:


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«Die Anlagen werden laufen»
Hoffen und Bangen am Winterhorn

Seit rund 45 Jahren wird am Winterhorn kommerziell Ski gefahren. Nun droht das Aus. Das Defizit nach der vergangenen Saison beträgt 190’000 Franken, ein Getriebeschaden ist noch nicht behoben, und an der GV des Vereins Pro Winterhorn vom 4. November konnte kein Vorstand mehr bestellt werden. Doch noch geben sich die Verantwortlichen nicht geschlagen. «Die Anlagen werden laufen», lautet ihre optimistische Prognose.


Der Getriebeschaden am Skilift im vergangenen Winter war der Genickbruch. Die Saison musste frühzeitig beendet werden, und in der rentabelsten Zeit konnten keine Einnahmen gemacht werden. Dies hatte ein Defizit von 190 000 Franken zur Folge, für die Wiederinstandstellung des Getriebes werden zudem rund 55’000 Franken benötigt.
An der Generalversammlung vom 4. November trat der Vorstand von Pro Winterhorn in globo zurück, wobei kein neuer Vorstand gefunden werden konnte. Die notwendige Zweidrittelmehrheit zur Auflösung des Vereins kam aber nicht zu Stande.

Finanzierung durch Vereinsvorstand und UKB

Der Ausgang der Generalversammlung lässt den Schluss zu, dass in der kommenden Saison am Winterhorn kein Skibetrieb herrschen wird. Doch noch geben sich die Betreiber der Anlagen nicht geschlagen. Die Urner Kantonalbank hatte vernehmen lassen, dass sie sich an den Kosten für die Wiederinstandstellung des Getriebes beteiligen werde, unter der Bedingung, dass die Anlagen in der kommenden Saison laufen. Konkret handle es sich um einen Betrag von 40’000 Franken an die Gesamtkosten von rund 55’000 Franken, sagte Remo Christen von den Sportbahnen Winterhorn auf Anfrage des «Urner Wochenblattes». Am Dienstag, 8. November, (nach Redaktionsschluss) traf man sich diesbezüglich mit der UKB zu einer Sitzung. Für den Restbetrag würde der bisherige Vereinsvorstand aufkommen.
In welchem Rhythmus die Anlagen laufen würden, sei dann offen, «aber sie werden laufen», ist Remo Christen überzeugt. Beispielsweise über Weihnachten und an den Wochenenden.

Investitionen in ganz Uri notwendig

Die Transportanlagen am Winterhorn sind bis 2011 von den Behörden zugelassen. Deshalb wurde bereits ein Sanierungskonzept erarbeitet. Es muss investiert werden, das ist auch für Remo Christen klar. Aber nicht nur am Winterhorn. «In Graubünden und im Tessin werden in den kommenden vier bis sechs Jahren etwa 40 Millionen Franken in den Wintertourismus investiert. Ausserdem kann die geplante Porta Alpina der ganzen Region viel bringen. Aber wenn wir mit unseren Transportanlagen im Kanton Uri nicht mithalten können, werden wir künftig bloss noch Parkplätze für den Wintersport zur Verfügung stellen», sagt Remo Christen. Wolle Uri den Anschluss nicht verpassen, müssten in den nächsten Jahren rund 10 Millionen Franken investiert werden, glaubt er.


Markus Arnold
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Beitrag von benjamin »

Gemäss Neuer Luzerner Zeitung von heute Freitag 11.11 will die Urner Kantonalbank einen Beitrag von Fr. 40'000 an den Getriebeschaden bezahlen, den Rest will der ehemalige Vorstand des Vereins Pro Winterhorn übernhmen (rund 15'000 Fr.). Damit sind die Probleme nicht gelöst, immer noch fehlt ein Vereinsvorstand. Betrieb soll nur noch an Weihnachten und übers Wochenende sein.

Lasst doch nicht überlbensfähige Skigebiete sterben. Was für einen Sinn hat eine künstliche Lebensverlängerung? Es glaubt ja nicht wirklich jemand ernsthaft, dass eine Finanzierung von neuen Anlagen gelingen wird, wenn 2011 die Konzession abläuft. Selbst schuldenfrei hat der Betrieb in den letzen 10 Jahren nie richtig rentiert.
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Beitrag von gerrit »

benjamin hat geschrieben:
Lasst doch nicht überlbensfähige Skigebiete sterben.
Diesen Satz kann man jedenfalls grammatikalisch unterschiedlich auslegen, je nachdem, ob sich "nicht" auf "überlebensfähige" oder auf "sterben" bezieht. :wink:
Ich war ja in der Gegend (noch) nicht Skifahren, aber ist das Winterhorn nicht eine interessante Ergänzung zum Gemsstock? Immerhin war dort mal der stärkste Schlepper Europas?
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Beitrag von Yabadabadoo »

Künstliche Lebensverlängerung? Was bedeutet das? Nur weil sich eine grosszügige Bank eine "Investitionshilfe" leistet (Gruss an den Gossbanken!!!) heisst das künstliche Lebensverlängerung einer Skianlage?

Und nach dem 2011 kann man die Konzession doch noch verlängern, oder?

Wer wird sonst die nächsten notwendigen Erneuerungen am Gemsstock finanzieren? Eigenkapital?? Ich wäre nicht so sicher.
Thomas CH
Großer Müggelberg (115m)
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Beitrag von Thomas CH »

Ohne die genauen Hintergründe zu kennen, lässt sich in der Schweiz kein Getriebe eines stillgelegten Liftes auftreiben?

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