Seilbahnen und Autos
Verfasst: 05.11.2005 - 15:44
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Pendolino
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Skigebiete, Seilbahnen und mehr
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Auf der Homepage von DM waren einmal welche.Hast du Bilder von dem Funitel?
Für das VW-Funitel hatten wir schon mal einen Extrathread...Seilbahnjunkie hat geschrieben:^^Hast du Bilder von dem Funitel?
PendolinoDer Müll kommt mit der Seilbahn
Doppelmayr befasste sich seit dem Ende der 90er Jahre mit der Erstellung einer Schüttgut-Transportbahn für die Mülldeponie Tüfentobel unweit der Ostschweizer Stadt St. Gallen. Im März 2005 konnte mit dem Bau begonnen werden. Es handelt sich um ein RopeCon-System.
Die Anlage wird bereits im Herbst 2005 in Betrieb gehen – und trotzdem noch nicht ihre endgültige Länge erreicht haben. Denn sie muss mit der Schüttung wachsen. In 25 Jahren soll sie wieder abgetragen werden.
Umweltschonend und kostengünstig
Im Zuge der Überlegungen, wie man umweltschonend und am kostengünstigsten eine solche Anlage erstellen und betreiben könnte, kam ein findiger Kopf auf die Idee, eine Seilbahn einzusetzen.
RopeCon ist das ideale Transportsystem, finden auch die Anrainer
Ursprünglich wurde an eine Seilbahn mit 30-Tonnen-Großcontainern oder Transportkübeln gedacht. Der Nachteil einer solchen Großcontainer-Pendelbahn ist der enorme Energiebedarf für den Antrieb und die mächtige Dimensionierung der Seile und Streckenbauwerke. Außerdem würden mit einem Mal eine gewaltige Menge Material abgeworfen, was Lärm und Staub verursacht und die umliegenden Orte beeinträchtigt hätte. Kübelartige Behälter, wie sie Doppelmayr bei Kohlegruben-Bahnen in Australien einsetzt, hätten den Vorteil der kontinuierlichen Be- und Entladung. Die Transportbehälter entleeren sich je nach Wunsch über dem gerade aktuellen Abschnitt der Deponie.
Noch besser eignet sich das System RopeCon. Eine RopeCon-Anlage konnten die Verantwortlichen der Stadt St. Gallen als Deponiebetreiber im nur eine Autostunde entfernten Strengen besichtigen. Dort hatte Doppelmayr quer über die Bundesstraße, den Rosanna-Fluss und die Arlberg-Bahn eine temporäre RopeCon für den Bau des Strengener Tunnels der Schnellstraße S16 (Tirol) errichtet: 1,5 Mio. m3 Aushubmaterial wurde auf der gegenüberliegenden Talseite aufgeschüttet. (Diese RopeCon hat nach knapp fünfjährigem Betrieb ihre Aufgabe erfüllt und ist längst wieder abgebaut.)
Die Argumente überzeugten die St. Galler Stimmbürger. Sie gaben grünes Licht für den Bau einer RopeCon.
Die RopeCon-Lösung sieht folgendermaßen aus: Die im Endausbau 1250 m lange Bahn wird über vier Streckenstützen verfügen. Die Bahn geht zunächst mit drei Stützen in Betrieb, später wird – entsprechend dem Bedarf – die vierte Stütze dazu gebaut. Da zwei Stützen auf dem Aushubmaterial stehen werden, ist eine besondere Konstruktion notwendig, die ein Einsinken oder Kippen ausgleicht. Das ist vom Prinzip her vergleichbar mit Gletscherstützen, und damit hat Doppelmayr große Erfahrung.
Pro Stunde bis zu 60 LKW-Ladungen – 25 Jahre lang
Das System nimmt stündlich 40 bis 60 LKW-Ladungen Schüttgut mit einer Körnung von bis zu einem Meter auf. Dieses Schüttgut wird in der Aufgabestation – die wie die gesamte Anlage von der Konzeption über die Produktion der Komponenten bis zur Montage von Doppelmayr-Wolfurt stammt – aufbereitet und dann auf den Fördergurt (der eine Wellkanthöhe von 20 cm hat) entladen. Insgesamt wird in den 25 Jahren auf der Deponie 6 Mio. Tonnen Material gelagert, davon der weitaus überwiegende Teil mit dem RopeCon-System befördert.
Breites Einsatzgebiet
Das System RopeCon ist ein Schüttgut-Fördersystem, das die Vorzüge einer Seilbahn und eines Förderbandes kombiniert. Doppelmayr hat bisher RopeCon-Anlagen für den Straßenbau (Strengen/Tirol), ein Schotterwerk (Zöchling/Niederösterreich) und eine Zellstofffabrik (Lenzing/Oberösterreich) gebaut.