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Porta Alpina

Verfasst: 07.12.2005 - 13:15
von maartenv84
Hier stand letzter Samstag was in der Zeitung zum thema Porta Alpina. Hier im Forum habe ich fast nichts gefunden. Nur einem Link zur homepage:
Porta Alpina

In der Zeitung standen auch Bilder wie das ganze aussehen wird. Auf der website gibts auch interessante informationen (machbarkeitsstudien usw).

Die Bilder aus der Zeitung werde ich später mal scannen und uploaden.

Bild

Verfasst: 07.12.2005 - 14:20
von Enigma
Mal für Blöde: Was genau soll das sein?
Hab mir die Seite mal angesehen, aber so richtig hab ich nich verstanden was die da vorhaben.

Verfasst: 07.12.2005 - 14:48
von jwahl
Enigma hat geschrieben:Mal für Blöde: Was genau soll das sein?
Hab mir die Seite mal angesehen, aber so richtig hab ich nich verstanden was die da vorhaben.
Die schweizerischen Bahnfans hier im Forum können das sicher detaillierter erklären aber es geht um ein Projekt, die Nothaltestelle des neuen Gotthard Basis Tunnels auf Höhe Sedrun zu einem richtigen Bahnhof aufzuwerten und somit eine Anbindung der region Surselva an das Schienennetz zu gewähleisten. Da die Baustelle aber fast 1000 Meter tief liegt, kann man dort nicht einfach nen Bahnsteig hinsetzen sondern müsste sich eben mit diesen Notausstiegen begnügen.

Jakob

Verfasst: 07.12.2005 - 17:12
von Enigma
aaaaaah, danke.

ja warum eigentlich nicht? gute idee wie ich meine

Verfasst: 07.12.2005 - 18:33
von Michael Meier
Wie vielleicht einige wissen, Baut die Schweiz momentan die beiden Längsten Eisenbahntunnels der Welt. Die Sogenannte Neat. Die beiden Tunnel führen von Erstfeld nach Bodio im Tessin (153,5 km) am Gotthard (Sogenannte Basistunnel) und den Tunnel Frutigen Bern nach Raron im Wallis (34.6 km). Fahrgeschwindikeit 250km/h. Fertigstellung Lötschberg 2007, Gotthard noch offen.
Kostenpunkt: über 8011 Millionen
Mit AlpTransit Gotthard entsteht eine zukunftsorientierte Flachbahn durch die Alpen. Der Basistunnel am Gotthard – mit 57 km der längste Tunnel der Welt – ist das Herzstück der neuen Bahnverbindung. Die Pionierleistung des 21. Jahrhunderts wird zu einer markanten Verbesserung der Reise- und Transportmöglichkeiten im Herzen Europas führen.
Wollen Sie mehr über das Projekt AlpTransit Gotthard wissen? Dann lesen Sie unseren Prospekt "Die neue Gotthardbahn“ mit folgenden Themen.
http://www.alptransit.ch/pages/d/

In Amsteg, Sedrun und Faido befinden sich zwischenangriffe. Geplant ist der Zwischenangriff in Sedrun zu einem Bahnhof auszubauen. Damit währe man in 1h von Sedrun in Zürich oder Mailand. Bisher 3 Stunden. Sedrun hat vor 2 Wochen 3 Millionen Planungkredit abgesegnet. Der Ständerat ist auch dafür. Leider sind die Kosten jetzt schon Astronomisch. Zu hoffen ist aber, dass das Projekt durch kommt.
Bild

http://www.visiun-porta-alpina.ch/

Verfasst: 07.12.2005 - 19:32
von F. Feser
Hätte einige Bilder direkt aus dem Vortrieb Gotthard Tunnel anzubieten, wenn jemand interesse hat, das aber dann bitte in nem anderen Topic!

Verfasst: 07.12.2005 - 19:58
von Michael Meier
Gute Nachrichten. Heute hat auch der Nationalrat den Planungskredit für die Porta Alpina in Höhe von 7,5 Millionen Franken genehmigt. Obwohl die Finanzkommision dagegen war. :D

Verfasst: 07.12.2005 - 21:42
von GMD
Ich bin zwar für den ÖV, aber dieses Projekt lehne ich ab. Folgende Punkte sind in meinen Augen problematisch:

-Es sollen die zwei Streckengleise für die haltenden Züge benutzt werden. Na toll, ein Regionalzug hält in der Porta Alpina und der internationale und nationale Schnellfernverkehr steht hinten an und wartet, bis dieser weiterfährt! Lösung: Zusätzlich in jede Richtung ein vom Hauptgleis abzweigendes Haltegleis bauen.

-Transferzeit. Steht man auf dem Bahnsteig, darf erst mal zum Aufzug laufen, auf der eine Seite sind das 380m auf der anderen Seite sogar 860m. Dort wollen Sie ein Elektrobus einsetzen. Danach geht es im Lift 800m nach oben. Dann steht man allerdings noch nicht in Sedrun. Der Schacht mündet mitten im Berg; Danach folgen noch eine Busfahrt durch circa 1.5km Tunnel und nochmals etwa soviel bis man im Dorf Sedrun ist. Ziemlich kompliziert und umständlich meiner Ansicht nach. Da die Kapazität von Aufzug und Bussen beschränkt ist, wird man wohl auch noch mit Wartefristen rechnen müssen.

-Verkehrspolitisch macht das Projekt auch keinen Sinn. Profitieren würden gerade mal die Gemeinden westlich von Trun, bei allen anderen Zielen ist der bestehende Weg über Chur schneller und einfacher. Grob geschätzt ein Einzugsgebiet von knapp 5000 Einwohnern. Touristisch eine Rolle spielen dabei nur Sedrun und Disentis.

Die Randregionen fördern ist ja schön und gut, aber 50 Millionen an Bundesmittel für 5000 Nasen halte ich doch für ein etwas zu grosszügiges Geschenk!

Verfasst: 07.12.2005 - 21:52
von F. Feser
Lösung: Zusätzlich in jede Richtung ein vom Hauptgleis abzweigendes Haltegleis bauen.

>>> das wird schwierig und vor allem TEUER wenn du das im nachhinein dort unten bauen willst. aber gerade im moment also in der andauernden bauphase wäre es kein problem sowas zu realisieren.

ich denke für die transferzeiten wäre es kein soo großes problem, kannst doch alles recht unkompliziert lösen, man denke an moderne ssb/monorail systeme, oder ganz arg vereinfacht: tunnelbetrieb mit einer horizontalen roll/lauftreppe... würdest zwar ne weile drin stehen, aber was solls, ihr schweizer habts ja zeit ;) (bitte nich bös nehmen, wir machen doch nur SPAAAASS :)

Verfasst: 07.12.2005 - 22:09
von Michael Meier
Naja Zürcher in Stadtnähe.
Wie viel wurde denn in die Swissair verlocht nur damit Zürich mit ihrer Fluggesellschaft an das Internationale Luftnetz angebunden bleibt?? Für NICHTS!! Einfach in die Luft gejagt!
War wohl auch Randregionförderung. :lol:
Der jetztige Zustand für die Surselva und das Urserntal ist mehr als Schlecht. Schon nur bis man in Sedrun ist. Der Zug von Andermatt bis Sedrun braucht über 60 Minuten. Schmalspurbahn in Ehren. Aber dass was die MGB als Eisenbahn bietet kann man glatt in eine Tonne stopfen. Ab 20 Uhr keine Züge mehr, miese Anschlüsse (Busersätze) und Rollmaterial unter der Linie. Problematisch vor allem im Winter.
Von Zürich nach Laax ist man mit der Porta Alpina doppelt so schnell wie bisher über Chur. Wie man im Untergrund schnelle Transportlösungen konstruiert, sollte bekannt sein. Kaum 10 Minuten.

Verfasst: 07.12.2005 - 22:16
von GMD
Ich frage mich einfach, ob ein Bedürfnis vorhanden ist.

Verfasst: 07.12.2005 - 22:18
von Nuno
GMD hat geschrieben:Ich bin zwar für den ÖV, aber dieses Projekt lehne ich ab.
Ich sehe das anders, was ist besser als grosse Projekten als diese touristisch zu vermarkten?

Verfasst: 07.12.2005 - 22:21
von GMD
Wie ich schon sagte: Ich habe Bedenken betreffend der Kosten/Nutzenrechnung.

Verfasst: 07.12.2005 - 22:31
von Michael Meier
Da gibt es genug andere Projekte bei denen Geld zum Fenster raus geworfen wird, die wirklich Null Nutzen bringen. Man bedenke Swissair was hat das gekostet und was gebracht?? 24 Millionen. Nutzen Nichts gehört jetzt Lufthansa Jobs weg. Die zweite Röhre Am Bareck. Was hat das gekostet?? Und gebracht?? Noch mehr Lastwagen in der gleichen Zeit in der Stadt Zürich weil man das Problem einfach verlagerte. Wie viel Geld wurde verlocht damit man die Gotthardautobahn neu Teeren konnte?? Und wie sieht der Belag jetzt aus seit die 40 Tönner drüber fahren?? Nach 2 Jahren wieder Frisch Teeren.

Mal Nägel mit Köpfen machen und nicht Geld für Mist verschleudern, für Dinge wirklich nichts bringen. Schon nur die Zusätzlichen Arbeitsplätze die die Neatbaustelle ins Urnerland und Tessin sowie die Surselva bringt.

Verfasst: 23.02.2006 - 22:29
von Omega
Ich habe von diesem Projekt heute das erste mal gelesen. Es war in der Reisebeilage der NRZ (ist eine Zeitung aus dem Ruhrpott).
Mein erster Gedanke war, oh schön. Da ich häufiger aus meiner "zweiten" Heimat (nähe Altdorf/Uri) zum Skifahren gehe, dachte ich erst mal, schön endlich ein Skigebiet was aus der Innerschweiz vernüftig per ÖV zu erreichen wäre. Wenn ich aber die Zeiten lese die hier so im Raum stehen, wird das natürlich wieder völlig uninteressant.
20 Mil. Franken sind natürlich eine Stange Geld, retieren kann sich das nur über die Wintermonate und dazu müßte dann im Skigebiet Sedrun kräftig aufgerüstet werden um den Anstrum der ganzen "Städter" gerecht zu werden. Das zieht also noch Folgekosten nach sich. Irgendwie ist es für mich nicht Baum, nicht Borke!

Verfasst: 23.02.2006 - 23:29
von Mad Banana
Bauen!

1) Billig...
Sind wir pessimistisch und rechnen mit Kosten von CHF 100 Mio. für die Port Alpina - einfach mal doppelt so viel wie veranschlagt wurde. Das wären dann 1.25% der gesamten Neat Kosten.
Zum Vergleich - die Autobahnsanierung zwischen Basel und Augst (meistbefahrenes Autobahnstück der Schweiz) kostet CHF 185 Mio...

2) Sunk Costs...
Die Kosten für die Zugangsstollen sind bereits angefallen und im Budget der Neat enthalten. Würde man die Zugangsstollen zuschütten resp. sein lassen, dann wäre der Nutzen dieser Stollen deutlich geringer. Mit Porta Alpina lässt sich ein Teil der Kosten wieder "reinholen" resp. lassen sich diese Fixkosten runterbrechen.

3) Prestigeobjekt...
Mit Porta Alpina wäre die Neat nicht einfach nur ein unsichtbares Loch (resp. zwei unsichtbare Löcher) im Berg - man hätte was zum Anfassen und vermarkten. Die Grande-Dixence Staumauer im Wallis ist auch heute noch eine Attraktion für Touristen. Einfach gewaltig, dieses Bauwerk - obwohl es ja wohl nichts langweiligeres gibt als eine Staumauer...

Verfasst: 24.02.2006 - 09:28
von TPD
Die Kosten für die Zugangsstollen sind bereits angefallen und im Budget der Neat enthalten. Würde man die Zugangsstollen zuschütten resp. sein lassen, dann wäre der Nutzen dieser Stollen deutlich geringer.
An dieser Stelle würde eh ein Rettungsbahnhof gebaut. (Siehe ein paar Beiträge weiter oben). Somit werden die Stollen auch bei einer nicht Realisation des Projektes benötigt.

Verfasst: 27.08.2006 - 12:43
von snowflat
Der höchste Lift der Welt am Gotthard

ZÜRICH - In den Schweizer Alpen wird der höchste Aufzug der Welt gebaut. Die Behörden beschlossen den Bau eines 800-Meter-Lifts, der die tiefste Bahnstation der Welt im Gotthard-Basistunnel mit dem Surselva-Tal verbinden soll. Die Baukosten: 31 Millionen Euro.
rtr

Verfasst: 27.08.2006 - 13:22
von Pilatus
Quelle?

:freude: :biggthumpup: :grinsevil: :lach:

Verfasst: 27.08.2006 - 21:13
von snowflat
snowflat hat geschrieben:
Der höchste Lift der Welt am Gotthard

ZÜRICH - In den Schweizer Alpen wird der höchste Aufzug der Welt gebaut. Die Behörden beschlossen den Bau eines 800-Meter-Lifts, der die tiefste Bahnstation der Welt im Gotthard-Basistunnel mit dem Surselva-Tal verbinden soll. Die Baukosten: 31 Millionen Euro.
rtr
@Pilatus: Stand drunter, habs aber nochmal kenntlicher gemacht.

Verfasst: 28.08.2006 - 22:39
von KnM
Ursprünglich war ich für das Projekt. Mittlerweile habe ich meine Meinung geändert, denn

1. Hat der Bund für die nächsten 30 Jahre die Zuschüsse für Bahnprojekte beschränkt (auf einen fixen Betrag). Auch jeder Rappen, der die Neat mehr kostet, wird davon abgezogen. Und dann gibts noch sinnvollere Projekte als einen Fernverkehrsbahnhof für wenige Einwohner.

2. Ist das betrieblich nicht ganz einfach. Das Problem liegt in erster Linie nicht darin, dass ein haltender Zug die folgenden blockiert (vielmehr passen sich dadurch die schnellen Personenzüge den lansameren Güterzügen an); doch: Die Betriebskosten sind nicht nur die Haltestelle, weil mit den verlorenen Minuten die Wendezeit in Locarno nur noch 2 Minuten beträgt. Das heisst, es müsste eine zusätzliche Komposition eingesetzt werden.

3. Hinzu kommt, dass der Zug nicht in Tenero sondern in Gordola halten müsste (Kreuzungsbedingt). Und da ist Tenero einiges wichtiger.

4. Gehen in Bellinzona wichtige Minuten für den Anschlusszug nach Lugano verloren. Diesen kann man zwar verschieben. Abgesehen davon, dass man nur noch einen 'hinkenden' Halbstundentakt hat, wäre dadurch der Halbstundentakt im Regionalverkehr nicht mehr möglich. Womit hat man nun mehr nutzen?

5. Reisezeitgewinn hält sich in Grenzen: Denn damit auch ein stündlicher Halt (ab Zürich) gewährleistet werden kann, müsste der Porta Alpina Zug den Hbf Zürich zur Minute 54 verlassen. Dies hätte zur Folge, dass der betreffende Zug von praktisch keiner Richtung einen Fernverkehrsanschluss hat. Zeitgewinn dahin. Somit ist für Disentis sehr wahrscheinlich der Weg über Chur minim länger wenn nicht sogar anschlusstechnisch langsamer (Fahrzeit ZH-Disentis via Chur 2h34'). Zur Porta Alpina ab Zürich 1,5h ; danach mindestens 30 Minuten bis man in der MGB sitzt und dann nochmals 20 Minuten. ==> Ab Zürich ginge die Rechnung auf, ab Bern (oder irgendeinem anderen Fernverkehrsknotenpunkt in Folge Anschlussproblemen) nicht mehr. Der Zeitgewinn beschränkt sich also auf Sedrun.

6. Muss man sehen, dass man mit der Porta Alpina vor allem mehr Tagestouristen erwartet, denn in den 2 Wochenurlaub fährt man (mit Skis) ohnehin kaum mit der Bahn. Und Tagestouristen haben den Vorteil, dass sie auch schon am Oberalp ins Skigebiet können und gar nicht bis Sedrun fahren müssen. Die auch schon zitierten 60 Minuten von Andermatt nach Sedrun relativieren sich also.

Fazit: Die Porta Alpina wäre zwar ein unüberbietbarer 'Gag', aber Betriebstechnisch macht sie nun absolut gar keinen Sinn, so gerne ich die Bahn auch habe.

Verfasst: 28.08.2006 - 22:51
von wasserfäller
Es sollen die zwei Streckengleise für die haltenden Züge benutzt werden. Na toll, ein Regionalzug hält in der Porta Alpina und der internationale und nationale Schnellfernverkehr steht hinten an und wartet, bis dieser weiterfährt!
es werden dort nur züge im fernverkehr und güterzüge fahren.

Verfasst: 29.08.2006 - 10:55
von KnM
Allerdings werden nicht alle Züge unten halten. Die IC/EC Züge Zürich/Basel-Mailand halten nicht in der Porta Alpina, während die IR-Züge Zürich/Luzern-Locarno einen Halt einlegen sollen.

Aber wie in meinem letzten Post erwähnt, dies ist noch das kleinste Problem von allen.

Edit: @ Mad Banana: Der Zugansstollen wird keinesfalls zugeschüttet. Falls die Porta Alpina nicht gebaut wird, wird dort einfach eine Nothaltestelle sein. Nur vom Ausbaustandard her gibt's schon noch einen Unterschied ob dort stündlich oder nur alle 100'000 Jahre ein Zug hält.

Verfasst: 29.08.2006 - 11:11
von Mannerl
sind denn überhaupt die Leute die dort wohnen dafür?

Verfasst: 29.08.2006 - 11:19
von KnM
Wie überall ist die Meinung geteilt. Die einen erhoffen sich neue Impulse, während die anderen eine Verschandelung der Landschaft befürchten à la St. Moritz.

Aber das kann dir sicher genauer WSO erklären. :)