Gletscherspalten versiegeln ...
Verfasst: 13.03.2003 - 19:15
Von orf.at:
http://tirol.orf.at/oesterreich.orf?rea ... &id=248983"Schneedoktor" kann Gletschern helfen
Das Schmelzen der Gletscher in den Alpen geht unvermindert weiter. Einer, der den Gletscherschwund eindämmen kann, ist der Kitzbühler Christian Steinbach. Mit einem eigenen Verfahren repariert er die weißen Riesen.
Naturschnee wird verdichtet
Alle paar Zentimeter bleiben die Männer stehen. Mit orangen Metallstangen halten sie das gelbe, zehn Meter langen Wasserrohr direkt an die Schneeoberfläche, ein großer Wasserschlauch hängt an einem Ende. Zentimeter für Zentimeter wird durch feine Düsen ein dünner Wasserstrahl in den Schnee geschossen.
Mit Eisdübeln verbunden
Ohne Chemie, nur mit Wasser verwandelt Christian Steinbach Naturschnee zu Gletschereis: Mit dem Injektionssprühbalken. Damit verdichtet der Tüftler den leichten Naturschnee. Gletscher und Naturschnee werden sozusagen mit Eisdübeln verbunden.
Zwei Wochen für neue Oberfläche
Innerhalb von zwei Wochen könnte Steinbach etwa dem Stubaier Gletscher eine neue Oberfläche verpassen, glaubt der Pistenabschnittschef der Streif. Wieviel Schnee er mit dem Gletschereis verschweißt hängt davon ab, wieviel es schneit und wie schnell der Gletscher fließt.
Mittel für perfekte Skipiste
Für Furore hat Steinbach bereits im alpinen Skizirkus gesorgt. Ohne Injektionssprühbalken geht da heute nichts mehr. Dadurch kann etwa Stefan Eberharter mit Startnummer 30 auf einer perfekte Piste starten, etliche Streifabfahrten oder die WM in Nagano wurden gerettet.
Am Gletscher ist der Balken aber Rarität. Bis jetzt klopfen nur Gletscherskigebiete bei Christian Steinbach an. Über die kosten gibt sich Steinbach kryptisch
In wenigen Wochen, wenn die Skisaison vorbei ist und die Frühlingssonne den Gletschern wieder zusetzt, ist Christian Steinbach mit seinem Sprühbalken wieder voll im Einsatz.