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Felix Neureuther darf nach Turin

Verfasst: 25.01.2006 - 22:16
von snowflat
Felix im Glück – Neureuther bekommt Olympia-Ticket

Über 25.000 Zuschauer drängten sich um die Piste, drängten sich um das Scheinwerferlicht beim Nachtrennen in Schladming. Ein Slalom-Weltcup bei dem aus deutscher Sicht besonders ein Fahrer im Rampenlicht stand – und zwar Felix Neureuther. Nur ein Platz unter den besten 15 hätte dem Nachwuchsstar noch ein Olympia-Ticket für Turin sichern können. Doch bereits im ersten Lauf verlief sich Neureuther im Stangenwald und verschwand im Dunkel der eisigen Nacht. Und so blieb nur noch die Hoffnung, dass das Nationale Olympische Komitee (NOK) doch noch ein oder zwei Augen zudrückt und Felix Neurreuther nachnominiert. . .

Darauf muss Kalle Palander nicht hoffen. Er wird in Turin am Start sein und zählt seit der gestrigen Nacht sogar zu den Geheimfavoriten. Der Finne schoss wie ein Blitz durch die Slalomstangen und den funkelnden weißen Schnee und gewann den letzten Slalom vor Olympia. Er siegte überraschend vor Akira Sasaki (Japan) und Benjamin Raich (Österreich). “Unglaublich. Mein letzter Sieg liegt lange zurück. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich mich zuletzt so gut gefühlt habe. Es ist nicht leicht, die anderen Topfahrer zu schlagen“, sagt Palander und meint: „Es waren kleine Dinge, die mir zuletzt immer gefehlt haben. Und jetzt ist der Sieg wieder da”. Das letzte Mal jubelte der 29-jährige Finne beim Weltcup-Finale 2004 in Sestriere.

Zum Jubeln war Werner Margreiter nicht aufgelegt. Er schüttelte unten im Zielraum enttäuscht seinen Kopf und hätte sich wahrscheinlich am liebsten einen Stromausfalll in Schladming gewünscht, um die dicken Sorgenfalten auf seiner Stirn zu verbergen. Doch im Scheinwerferlicht von Schladming ging nicht unter, dass die deutschen Skifahrer dem Rest der Welt weit, sehr weit hinterherfahren. Auch wenn Alois Vogl im ersten Durchgang zwischenzeitlich die Bestzeit hielt, bis ins Ziel kam er nicht. Auch Stefan Kogler (Schliersee) flog raus. Und so war das Nachtrennen von Schladming ein kompletter Reinfall.

Bis dann heute doch noch eine frohe Botschaft den Cheftrainer und Felix Neureuther erreichte: Der Youngster darf trotz nicht erfüllter Norm bei den Olympischen Winterspielen in Turin starten. Das NOK nominierte ihn trotz der noch fehlenden Platzierung unter den besten 15 bei einem Weltcup-Rennen. „Ich bin so froh und dankbar, dass dieser Druck endlich weg ist. Das war schon extrem hart. Für mich waren die olympischen Spiele schon immer ein Traum“, sagte Neureuther (21) und gab zu: „Trotzdem ist es auch ein komisches Gefühl, ohne erfüllte Qualifikation nach Turin zu dürfen.”
Quelle: Skipresse

Verfasst: 25.01.2006 - 22:36
von br403
Hehe, schön für ihn. Wenn man den richtigen Namen hat, klappt das auch. Sonst wäre da nix gewesen...

Verfasst: 30.01.2006 - 12:37
von snowotz
Dürfen eigentlich noch andere deutsche Fahrer mit, die die Norm nicht erfüllt haben? Z.B. Andreas Ertl, oder die Abfahrer Keppler und Stehle, oder finden die Speed-Disziplinen gänzlich ohne deutsche Beteiligung statt?

Verfasst: 30.01.2006 - 13:09
von Vermeer
War der irgendwie verletzt oder wurde er von einem schweren Schicksalsschlag getroffen?

Falls nicht finde ich das ziemlich unfair den Sportlern gegenüber, die die Qualifikation nicht geschafft haben und deswegen nicht mit dürfen.

Oder was denkt sich ein Sportler bei diesen Zeilen, der richtig gut ist, die Olympiaqualifikation locker geschafft hat aber aufgrund der Leistungsdichte und der begrenzten Startplatzanzahl nicht mit darf (Biathlon z.B.)?

Vermeer

Verfasst: 30.01.2006 - 13:40
von snowotz
Natürlich ist es so manchen anderen Sportlern unfair gegenüber, aber wie schon gesagt: Der Name hatte sicherlich einen Vorteil!

Besonders bei den Österreichern gibt es sicher Fahrer die Aufgrund der Leistungsdichte dort jetzt zu Hause bleiben müssen, obwohl sie in Deutschland die Quali locker gepackt hätten. Aber die könnten ja auch für den DSV starten. :lol:

Verfasst: 31.01.2006 - 18:12
von Downhill
Die Qualifikationskriterien kapier ich sowieso nicht. Bei Olympia sieht man eh wieder irgendwelche Nigerianer oder Schotten. Die waren auch bestimmt nie unter den Top 15 im Weltcup, aber bei Olympia darf sich irgendwie alles anmelden, solange die 4 Fahrer pro Nation nicht überschritten werden. Naja, ist wenigstens immer lustig anzuschauen :wink:

Verfasst: 31.01.2006 - 18:22
von snowotz
Die Qualifikationskriterien sind Sache der nationalen Verbände. Es gibt sogar Länder, wo die Sportler entweder 1x unter die besten 6 bzw. 2x unter die besten 12 kommen müssen. Andere Länder haben dafür gar keine Vorgaben.