Also folgende Frage stell ich mir schon seit einiger Zeit und irgendwie gibts keine befriedigende Lösung darauf. Also:
Teilweise werden bei Ersatzanlagen viele der alten Komponenten übernommen. Falls der Lift durch eine andere Firma erneuert wird, wer ist jetzt der wirkliche Hersteller? Dies ist vorallem bei Skiliften der Fall, wo es ja Technisch keine grossen Unterschiede gibt.
Des weiteren frag ich mich bei Occasionsanlagen. Ist diese jetzt der Hersteller der Bahn oder jener, der die Bahn ursprünglich gebaut hat?
Denn falls man denn Hersteller der Komponenten nimmt, gibt es ja Garaventa faktisch gar nicht mehr (auf jeden Fall im Bereich EUB, KSB etc). Denn diese Bauen ja eine DM-Anlage.
als man vor 10 jahren die ehemalige Müller-Bahn Riegoldswill-Wasserfallen revidiert hat stand sie aber in der Gazette von Garaventa drin oder is das nur bei DM der fall ? MFG TITLIS
Warum das nicht im Jahrbuch steht weiss ich nicht, finde ich aber auch unwichtig.
Fakt ist, dass die Bahn zum Teil bei DM Wolfurt und zum Teil in Korneuburg komplett revisioniert wurde.
Die gesammten Girak Tafeln, Aufkleber, Stützennummern wurden entfernt und mit den neuen DM Tafeln getauscht und in den gesammten Unterlagen, Plänen und einreichungen für die Behörden wurde der Name Doppelmayr verwendet und nichts mehr von Girak.
Nein, auch in den DM-Jahrbüchern hat es Anlagen bei denen z.B die Bremsen ersetzt worden sind.
Das ist allerdings richtig. Schaut mal was in den Jahrbüchern um 97/98 rum an Standseilbahnen gelistet ist, die alle damals noch unter dem Label Von Roll modernisiert worden sind. Und im 1998er ist z.B. auch die Caron-PB in Val Thorens drin (Bj. 82).
Was den Hersteller angeht versuche ich persönlich immer so weit wie möglich auszudifferenzieren - je nach dem wie es halt sinnvoll ist. Um bei obigem Beispiel zu bleiben: Die 160-PB Cime de Caron, Val Thorens, ist eine Habegger-Bahn mit Gangloff-Kabinen die unter der Regie von Poma aufgestellt wurde und 1997 von Von Roll aber schon unter Doppelmayr-Regie modernisiert wurde. Kompliziert aber genau
"Seilbahnen sind komplexe technische Systeme. Sie sind Werke innovativen vielschichtigen Schaffens und bilden ein spannungsvolles Zusammenspiel technischer und wirtschaftlicher, politischer, sozio-kultureller und landschaftlicher Faktoren." (Schweizerisches Bundesamt für Kultur)
Es kommt halt oft darauf an, welche Leistungen ein Seilbahnhersteller beim Bau einer Anlage übernimmt. Im Extremfall ist er Generalunternehmer und erstellt die Bahn schlüsselfertig. Dazu gehören dann Kabinen, Elektrotechnik/Steuerung, Seile, Hoch und Tiefbauarbeiten, Montagearbeiten usw. Dies war beispielsweise bei der Diavolezza-Bahn von Garaventa der Fall.
In anderen Fällen lieferte Garaventa nur die Seilbahntechnik oder Teile davon. Die Schnalstaler Gletscherbahn taucht daher noch nicht mal in irgendwelchen Referenzlisten von Garaventa auf. In den neuen Kabinen von 2002 hängt jetzt sogar ein Hölzl-Schild. Keine Ahnung, was das da zu suchen hat, die Kabinen sind ja von Carvatech/Swoboda.
Interessant sind auch Arbeitsgemeinschaften: z.B. Doppelmayr/Garaventa bei der 12er-EUB Laax-Curnius oder Waagner-Biro/Garaventa bei der Tiroler Zugspitzbahn.
ist schon seltsam das garaventa im schnalstal dran steht aber diese bahn nirgens genannt wird in referenzlisten.wieso eigentlich?ist doch die einzigste in südtirol von den schweizern,oder?
Im Schnalstal waren die Verhältnisse tatsächlich ähnlich kompliziert, wie am Cime de Caron in Val Thorens. Geplant wurde die Seilbahn vom Ingenieurbüro Zuegg in Meran. Den bautechnischen Teil hat das Ingenieurbüro Pohl aus Schlanders geplant. Da die Brüder Pohl auch als Aktionäre eingestiegen sind, haben diese auch die Bauleitung, Ausschreibungen usw. übernommen. Es wurde sehr viel in Eigenregie gebaut.
Erst, als sich nach einer Erhöhung der geplanten Förderkapazität auf 700-800 Pers./h herausstellte, das die Tragseile zu schwer für einen Transport durch das Schnalstal werden, fand man als Alternative das in der Schweiz etablierte Doppeltragseilsystem und kam auf Garaventa. Da die Schweiz nicht Mitglied der EG war, und aus wirtschaftlichen Gründen, mußten die Bauteile aus der Schweiz auf ein Minimum begrenzt werden. Garaventa lieferte insbesondere die Doppeltragseiltechnik (Zweispurige Rollkettensattel + Laufwerke, aber auch die Bergebahn. Die Konzeption des Antriebs dürfte auch von Garaventa sein, die Seilscheiben aber wiederum nicht unbedingt. Der Stahlbau (Stütze) war von der Firma Comel aus Lana bei Meran. Ungewöhnlich auch die Kabinen von Zarges/Weilheim. Der einzige Auslandsauftrag dieses deutschen Herstellers.
Bei der Seillinienberechnung gab es eine Panne: Die Lastwegkurve hatte größere Seildurchhänge, als angenommen. Ob es ein Fehler des Vermessers oder des Planers war, weiss ich nicht. Bei Probefahrten wurde aber eine Kabine beschädigt.
Hab mir gerade mal wieder die Schweizer Seilbahnstatistik angeschaut. Dort steht der SL Bettenalp auf der Melchsee Frutt sei 1981 neu gebaut worden. Dabei wurde er da doch nur umgebaut (von Stangenschlepper-like zu einem normalen Skilift).
Der Neubau des Skilift Erzegg 1981 jedoch ist wiedereinmal nicht verzeichnet.
@ TPD: Ich denke die Förderleistung konnte gesteigert werden. War meinen Infos zufolge so ein Lift wie man ihn auf seilbahn.tk.111.com sehen kann: http://seilbahn.tk.111.com/kurioses/p1000367.jpg