Für einen Hitzemuffel wie mich ist Tignes bei solchem Wetter dem Himmel schon sehr nahe: was gibt es schöneres als am frühen Nachmittag bei +23 Grad auf der Sonnenterasse vor dem neuen Schwimmbad in der Sonne zu liegen (dank starker Sonne kann man bei dieser Temperatur ganz bequem draussen leigen, sogar für empfindliche Damenkörper ist das warm genug), vor mir die Grande Motte wo gerade die Pisten für den nächsten Tag gewalzt werden, und wenn ich den Kopf drehe fliegt gerade ein Heli nen Betonkübel zur Baustelle der neuen KSB Palafour?
Passendes Bild dazu (nein, im Bad selbst mache ich keine Fotos):
Nach mehr als 1 Monat in der Hölle von Maribor konnte ich wieder 1 Woche lang gut schlafen (Frühtemperaturen etwa +15 Grad), hatte wieder Apetit was warmes zu essen und nicht nur die ewigen Salate, die sonst im Sommer wie der heurige meine Haupnahrung ausmachen, hatte wieder Lust auf ... nee, wir haben ja Jugendliche in Forum

Warum Tignes? Na ja, bei unserem Skiurlaub Anfang Mai habe ich, ohne eine festen Plan zu haben, die Sommerprospekte mitgenommen, man weiss ja nie. Enschieden haben wir uns am vergangenen Mittwoch, am Donnerstag in der Früh habe ich einige Mails herausgeschickt und am Donnerstag um 14 Uhr hatte ich schon die Reservation bestätigt: Agence Immotignes, Haus Borsat in Val Claret, recht grosses Appartement für 3 - 4 Personen: 275 Euro. Im Vergleich zum Winter (oder zu den Wucherpreisen z. B. in Kroatien) sehr günstig.
Ach ja, zum Bericht: ich habe bir das ganze so vorgestellt, das ich hier den 'sommerlichen' Teil des Berichtes poste. Skifahren kommt extra, die Bilder von den News ebenfalls im entsprechenden Topic.
Anreise: klassischer Weg MB - Ljubljana - Triest - Venedig - Milano - Torino. Die Poebene heiss und extrem langweilig, da heisst es Klimaanlage auf Vollbetrieb, Gas geben und nur geradeaus schauen. Nake Torino kurzer Shopping - Stop an einem Einkaufszentrum nahe der Autobahn, danach noch ca. 30 km bis Susa und hinauf auf den Mt. Cenis. Auf etwa 1000 m: Klima aus, Fenster auf

Auf der Nordrampe runter ins obere Maurienne - Tal, und dann den Col d'Iseran hinauf, mir herrlichen Rundblicken:
Naja, der Blick auf den Glacier Pissaillas ist etwas weniger herrlich (Detailfotos gibts später):
Kurze Pause bei der 'Table d'orientation' unterhalb der Bergstation Laisinant Express:
Tief unter uns liegt val d'Isere:
Ankunft in Tignes etwa um halb sieben es folgt das obligate Einquartieren. Ach ja, Parken ist im Sommer kostenlos - das ist aber ne eigene Story wert.
Nach einem langen, erholsamen Schlaf (bei offenem Fenster und nur einer leichten Decke wurde es mir fast zu kalt) die ersten Blicke vom Balkon: Bollin/Fresse lässt grüssen! Ganz nahe, aber am Foto trotzdem nicht zu erkennen, pfeifen unsere Nachbarn, die Murmeltiere:
Blick auf die andere Seite von Tignes, noch im Schatten, und schnell Baguette und Croissants holen!
Nun folgt der Spaziergang am See entlang nach Tignes – le – Lac. Natürlich ist die Natur hier alles andere als unberührt, aber im Vergleich zu den Bettenburgen irgendwo an einer heissen, ausgetrockneten, übervollen Mittelmeerküste ist diese frische, grüne Landschaft einfach eine Augenweide:
Natürlich muss sich ein Alpinforumler auch mal umdrehen ... :
... und die Situation an der Grande Motte checken:
Mehr Zoom: sieht so aus als ginge der Skibetrieb gerade noch bis zur Talstation der 4KSB Vanoise:
Zwischenstopp im Tourismusbüro: für 41 Euro / Person gibt es die 6 - Tageskarte für unbegrenzte Benutzung aller Liftanlagen (ohne Skiausrüstung), 1 Runde Minigolf, 1 Stunde Tennis, ¾ Stunde Treetboot, Kanu oder klein – Segelboot am See ... den rest habe ich vergessen. Ach ja, in den 6 Tagen gibts auch 2 gratis – Eintritte ins neue Schwimmbad.
Unsere erste 'Tour' war mehr ein Spaziergang: mit der 10 EUB auf Toviere, dann am Grat entlang über den Pointe d’Fresse, 2702 m, zum Col de Fresse (leichte Gratwanderung, sehr aussichtsreich und durch Wind angenehm kühl) und unterhalb der 6KSB wieder runter zum Appartement. Aber egal, ich bin nicht wegen irgendwelcher grossen Alpinziele hierher gekommen, ich will geniessen: im Gras liegen, an irgendeinem Felsen in der Sonne sitzen, Murmeltiere beobachten, mit einem Wort: leben. Was ich jetzt zu Hause tue nennt sich höchstens vegetieren
