Werbefrei im Januar 2024!

Ebensee-Feuerkogel-Alberfeldkogel, 04 05 03

Austria, Autriche, Austria
Forumsregeln
Benutzeravatar
Alpenkoenig
Fichtelberg (1214,6m)
Beiträge: 1362
Registriert: 19.01.2003 - 17:40
Skitage 19/20: 0
Skitage 20/21: 0
Skitage 21/22: 0
Ski: ja
Snowboard: nein
Ort: Wallsee
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

Ebensee-Feuerkogel-Alberfeldkogel, 04 05 03

Beitrag von Alpenkoenig »

Ausganspunkt: Talstation Feuerkogelseilbahn 450m
weiter über Normalweg zum Feuerkogel 1550m
bis zum Aussichtsgipfel Alberfeldkogel 1709m
Schwierigkeit: leicht
Dauer: Ebensee-Feuerkogel 90min (im Laufschritt)-180min(gemütlich)
Feuerkogel-Alberfeldkogel 20-40min
Wetter: Traumwetter (unten 30°, oben 15°)
Verpflegung: alle Hütten und Gasthäuser geschlossen (!)

Bild

Talstation der Feuerkogelseilbahn

Bild

Länge der Seilbahn 2917m, Höhenunterschied 1100m, Bild zeigt die erste Hälfte der Strecke

Bild

Panoramakarte des Schigebietes

Bild

Gipfelplateau des Feuerkogels, li Gsöllbahn DSB Wopfner, mi Grubersunklift Swoboda, re Bergstation Pendelbahn Swoboda(?)

Bild

Das war die alte Gondel, erbaut 1927 (?), Hersteller Voest, fast baugleich mit der Raxbahn

Bild

Hier sieht man die Betonstütze der alten Seilbahn im Vordergrund



Bild

Der höchste Punkt der Route

Bild

Traumhafter Ausblick ins oberösterreichische Alpenvorland (der Föhn machts möglich) Im Vordergrund ist der Vordere Langbathsee zu erkennen, der etwas versteckte See im Hintergrund ist der Attersee


Bild

Der markante felsige Gipfel ist der Traunstein , li daneben der Grünberg mit der Grünbergseilbahn


Leider gibt es zum Feuerkogel einiges Negatives zu berichten. Würde es nach mir gehen, gäbe es das Schigebiet nicht mehr (außer der PB)

Gründe: Die Topographie und die Bodenbeschaffenheit sind für ein Schigebiet nicht geeignet. Das Hochplateau des Feuerkogels ist 1550m hoch, der höchste Punkt des Schigebietes 1660m.(vgl. Panoramakarte) Einzige Ausnahme ist die DSB, für die man allerdings erst gewaltsam eine Piste schaffen musste.(HU 305m) Die einzig interessante Piste wäre die Talabfahrt, ist aber aufgrund der geringen Höhenlage 4-5 Tage im Jahr befahrbar. Schneekanonen sind nicht machbar, da es im ganzen Gebiet keine Quelle (!!!), damit kein Wasser gibt. (oder man keine finden will)
Zusätzlich ist die als Schiroute ausgewiesene Talabfahrt so steil und eng, daß man einen durchschnittlichen Schifahrer gar nicht runter fahren lassen dürfte.

Bild

Bild

Talabfahrt (ohne Kommentar)

Bild

Der Pistenuntergrund, das es hier ein Menge Schnee braucht, versteht sich von selbst.


Sehr störend finde ich , daß man es nicht der Mühe Wert findet "Bauruinen" zu entfernen.





Bild

Dieses völlig zerfallene "Hotel" steht direkt neben der Bergstation der PB. Macht natürlich einen sehr positiven Eindruck auf Gäste. Seit Jahren ist kein Geld für die Entfernung dieser Ruine vorhanden.
Ist aber nur ein Spiegelbild der finanziellen Situation des Schigebietes.
Das Schigebiet selber ist schwer defizitär, die Gastwirte kämpfen ums Überleben. Pläne die Attraktivität zu steigern, gab es, scheiterten aber am
Geld und der "natürlichen Ausbaufähigkeit" des Gebietes.

Bild

Manchmal könnte Flexibiltät bei der "Revision" nicht schaden. Bei Traumwetter den Betrieb nicht aufzunehmen, ist für mich unverständlich.

Kurzum:Hier solte man sich gut überlegen den Winterbetrieb in der vorhandenen Form weiterzuführen, im Sommer dagegen ist es ein traumhaftes Wanderparadies, das ich nur jedem empfehlen kann.

Benutzeravatar
miki
Elbrus (5633m)
Beiträge: 5849
Registriert: 23.07.2002 - 14:21
Skitage 19/20: 0
Skitage 20/21: 0
Skitage 21/22: 0
Ski: ja
Snowboard: nein
Ort: Maribor, Slowenien
Hat sich bedankt: 639 Mal
Danksagung erhalten: 711 Mal

Beitrag von miki »

Sehr interessanter Bericht, danke :) . Der beste Beweiss das man auch in der schneefreien Zeit gute Berichte aus Skigebieten machen kann!

Die Fotos und auch vieles, was du über das Skigebiet gesagt hast, erinnert mich sehr an einige Skigebiete in Slowenien, z. B. Vogel oder Velika Planina: Kalkalpen, deshalb steinige/felsige Pisten, kein Wasser oben, geringer Höhenunterschied, hässliche Hotelbauten aus den 60ern. Und vor allem Probleme bei der Beschneiung:
Schneekanonen sind nicht machbar, da es im ganzen Gebiet keine Quelle (!!!), damit kein Wasser gibt. (oder man keine finden will)
Das kenne ich auch sehr gut! Das selbe Problem haben die meisten höher gelegenen Skiberge Sloweniens. Unlösbar ist es nicht, teuer aber schon :schlaumeier::

Am Krvavec hat man zuerst eine kleine natürliche Quelle, die auch die Hotels + Hütten mit Trinkwasser versorgt, angezapft und das Wasser ausserhalb der touristischen Saison in einen 25000 Kubikmeter fassenden Speicherteich geleitet. Die Befüllung dauerte 60 - 70 Tage, entleert war er nach 1 Woche Schneibetrieb! Das heisst man konnte gerade die Grundbeschneiung machen, später ging nichts mehr! Als langfristige Lösung musste man eine Wasserleitung vom Tal (etwa 550 m) über fast 3 km hinauf ins Skigebiet (1450 - 1970 m) machen. Sowas könnte bestimmt auch am Feuerkogel gehen, unten ist offensichtlich genug Wasser :? . Zum Beispiel entlang der Talabfahrt/Skiroute, dann baut man gleich noch eine Abwasserleitung für die oben gelegenen Hütten dazu und kriegt das ganze auch noch aus den Umweltfonds mitfinanziert :lol: .

Man kann auch auf dem Berg nach Wasser bohren, für diese Möglichkeit hat man sich am Vogel entschieden: eine Wasserleitung aus dem Tal entlang der Talabfahrt würde (vor etwa 4 Jahren) 6 Millionen DM kosten, eine Tiefenbohrung am Berg etwa 1 Million. Leider gibt es bei Bohrungen im Kalkgestein niemals Garantie, aber die zweite war erfolgreich. Jetzt haben sie genug Wasser (für 2 anstatt 6 Mio DM), aber (noch) keine Baugenehmigung, da Vogel in der Aussenzone des Triglav-Nationalparks liegt und für jeden Bau 2x so viele Papiere sammeln muss wie andere Skigebiete in SLO (hab' ich schon gesagt das ich die Umweltbehörden hasse :evil: ?). Aber rein technisch ist das Problem gelöst :? .

Jede der Lösungen hat ihre Vor- und Nachteile: mit einer Leitung vom Tal aus hat man Zugriff auf fast unbegrenzte Wassermengen, man kann auch die Talabfahrt - falls vorhanden - mitbeschneien und zusätzlich noch die Abwasserprobleme am Berg lösen. Andererseits sind sowohl die Investitions- als auch die Betribskosten sehr hoch (das ganze Wasser muss man hinaufpumpen!).
Wenn man Wasser am (im ?) Berg findet, ist der Bau normalerweise billiger (siehe Beispiel oben) und auch die Betriebskosten geringer, weil das Wasser ja bereits 'oben' ist. Talabfahrt kann man in diesem Fall aber 'vergessen', genauso eine Abwasserleitung. Ausserdem weiss man nie genau, wie ergiebig eine solche Quelle im Laufe der Jahre sein wird ...
Benutzeravatar
starli
Ski to the Max
Beiträge: 19824
Registriert: 16.04.2002 - 19:39
Skitage 19/20: 104
Skitage 20/21: 102
Skitage 21/22: 0
Ski: ja
Snowboard: nein
Ort: Nicht mehr im Forum
Hat sich bedankt: 931 Mal
Danksagung erhalten: 2794 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von starli »

Die Talabfahrt schaut eher aus wie eine Liftspur :-) Die ist ja glatt noch schmäler als die Talskiroute zur Horbergbahn in Mayrhofen ;-)
Antworten

Zurück zu „Österreich“