Hühnerspiel/Zirog Bericht Teil 2
Verfasst: 13.05.2003 - 08:34
Nun gut, zweiter Teil der Aktion waren die Anlagen am Hühnerspiel. Viel blieb davon auch nicht übrig. Zuerst wurde die Talstation untersucht, die außerdem so versteckt liegt, dass man nur mit einem Ortsplan hinfindet. Was die Architektur angeht, so fügt sich die Station perfekt in ihr Umfeld ein und fällt nicht weiter auf, was man von heutigen Seilbahnstationen teilweise überhaupt nicht sagen kann. In der Talstation das gleiche traurige Bild wie beim Zirog. Nichts mehr! Doch halt, da war doch was. Ja, eine alte Panoramakarte, die beim Vergammeln war (fotografiert), wo Zirog und Hühnerspiel noch eingezeichnet waren. Die Lifttrasse selber war schon langsam beim Zuwachsen, die Station selber ist auch schon eingewachsen. Im Vergleich zu einem alten Foto von Petz sind die Häuser in der näheren Umgebung wie Pilze aus dem Boden geschossen.
Um zur Mittelstation bzw. zur Bergstation der ersten Sektion zu gelangen, musste ich zuerst von Gossensass nach Sterzing fahren, dort ein Stück ins Pfitscher Tal und dann den ganzen Berghang entlang Richtung Sterzing bzw. Hühnerspiel zurück. Nach einer ca. 8 km langen Schlaglochallee erreicht man einen Wendeplatz, von dort aus zu Fuß ca. 1 km bis zur Hühnerspielhütte. Die zweite Sektion sieht man schon von weitem den Hühnerspielrücken hinaufziehen. Die verrosteten Stahlgitterstützten sind ja wirklich keine Zierde für den Berg. Wenn sie wenigstens gestrichen wären.... Bei der Hühnerspielhütte sieht es dann wie folgt aus: Bergstation erste Sektion als Lager für die Hühnerspielhütte genutzt. In der Halle steht allerlei Zeugs rum. Die Fundamente der Stützen erkennt man noch ebenso wie die Trasse. In der Station hat man die Spanngewichte dort gelassen, wo sie waren. Im großen und ganzen machte die Station einen guten Eindruck, da der Hüttenwirt diese offenbar übernommen hat. An der Hühnerspielhütte hängt noch ein „Übersichtsplan“ vom Skigebiet (hab ich auch fotografiert). Beim Schlepplift siehts gleich aus. Nur die Station steht noch. Bei der zweiten Sektion auf den Hühnerspiel bzw. Amthorspitze ist noch mehr vorhanden. Der Lift steht noch komplett, die Sessel sind noch alle drauf. Vor der Talstation ist eine Absperrung angebracht, dünne Leute können hindurchschlüpfen. Am Sessel in der Station war hinten ein vergilbtes Nummernschild angebracht mit der Firmenaufschrift Leitner. Die technische Anlage machte mir einen guten Eindruck, doch war das Seil etwas angerostet. Der Lift dürfte den Winter hindurch nicht in Betrieb gewesen sein. Die Talstation dient als Abstellort für Ski Doos und deren Anhängern sowie weiteren Geräts. Die erste Niederhaltestütze bzw. auch die zweite sind mit Betonpfeilern ausgeführt mit Stahlquerträger. Die Tragstützten haben Rundstahlpfosten und Gitterfachwerk dazwischen. Allerdings hing an der ersten Niederhaltestütze ein Nummernschild mit Leitneraufschrift. Ob dieser Lift jetzt tatsächlich Leitner ist oder nicht, weiß ich leider nicht. Im ersten Drittel des Liftes haben sich außerdem 2 Sessel verhakt. Die Stützen sind wie gesagt mit leichtem Edelrost überzogen.
Resüme:
Zirog wäre nie zu retten gewesen, weil einfach die Ausbaufähigkeit fehlt. Es hätte nie überleben können. Von der Landschaft her wäre es eine einmalige Lage. Baumgrenze bei 1900 m also Zirogalm und danach unendlich freie Hänge. Aber bei Windverwehungen und wenig Schnee kann man zusperren. Und Schneekanonen machen auch keinen Sinn, wenn man damit Innsbruck beschneit (wegen dem Wind).
Hühnerspiel hätte eine Chance gehabt sage ich mal. Aber eine sehr kleine. Talabfahrt wäre mit Hängen und Würgen machbar gewesen, doch hätte eine Modernisierung der Anlage oder Neubau aufgrund ungünstigster Lage mitten im Wohngebiet keine Chance gehabt. Parkplätze sind keine vorhanden und eine Tiefgarage in den Berg hätte eine Tunnelzufahrt haben müssen. Es ist verdammt eng da! Außerdem hätte man eine Skischaukel ins Pfitscher Tal oder nach Sterzing zur Roßkopftalstion anstreben müssen. Alles nur mit erheblichen finanziellen Aufwand realisierbar. Denn es wären ca. 5-8 Lifte zu bauen, neue Pisten anzulegen und das ganze mit Schneekanonen zu bestücken. Und dann blieben immer noch die Probleme mit dem Wind und den Amerikanern. Die haben nämlich die Sendeanlage auf dem Hühnerspiel und sind da etwas kleinlich. Denn den Lift wollen sie auch nicht hergeben, obwohl die Versorgung der Sendeanlage per Helikopter 2-3 mal im Monat durchgeführt wird (lt. Einheimischen). Die Pisten um den Hühnerspiel wären einfach geil, die Hänge gerade richtig steil und das Panorama phänomenal. Aber wie es aussieht, wird die Natur das Gebiet endgültig zurückerobern und die Stille wieder einkehren - am Hühnerspiel und am Zirog!
Fragen und Anregungen willkommen. Fotos folgen noch, da noch in der Entwicklung!
Thomas K
Um zur Mittelstation bzw. zur Bergstation der ersten Sektion zu gelangen, musste ich zuerst von Gossensass nach Sterzing fahren, dort ein Stück ins Pfitscher Tal und dann den ganzen Berghang entlang Richtung Sterzing bzw. Hühnerspiel zurück. Nach einer ca. 8 km langen Schlaglochallee erreicht man einen Wendeplatz, von dort aus zu Fuß ca. 1 km bis zur Hühnerspielhütte. Die zweite Sektion sieht man schon von weitem den Hühnerspielrücken hinaufziehen. Die verrosteten Stahlgitterstützten sind ja wirklich keine Zierde für den Berg. Wenn sie wenigstens gestrichen wären.... Bei der Hühnerspielhütte sieht es dann wie folgt aus: Bergstation erste Sektion als Lager für die Hühnerspielhütte genutzt. In der Halle steht allerlei Zeugs rum. Die Fundamente der Stützen erkennt man noch ebenso wie die Trasse. In der Station hat man die Spanngewichte dort gelassen, wo sie waren. Im großen und ganzen machte die Station einen guten Eindruck, da der Hüttenwirt diese offenbar übernommen hat. An der Hühnerspielhütte hängt noch ein „Übersichtsplan“ vom Skigebiet (hab ich auch fotografiert). Beim Schlepplift siehts gleich aus. Nur die Station steht noch. Bei der zweiten Sektion auf den Hühnerspiel bzw. Amthorspitze ist noch mehr vorhanden. Der Lift steht noch komplett, die Sessel sind noch alle drauf. Vor der Talstation ist eine Absperrung angebracht, dünne Leute können hindurchschlüpfen. Am Sessel in der Station war hinten ein vergilbtes Nummernschild angebracht mit der Firmenaufschrift Leitner. Die technische Anlage machte mir einen guten Eindruck, doch war das Seil etwas angerostet. Der Lift dürfte den Winter hindurch nicht in Betrieb gewesen sein. Die Talstation dient als Abstellort für Ski Doos und deren Anhängern sowie weiteren Geräts. Die erste Niederhaltestütze bzw. auch die zweite sind mit Betonpfeilern ausgeführt mit Stahlquerträger. Die Tragstützten haben Rundstahlpfosten und Gitterfachwerk dazwischen. Allerdings hing an der ersten Niederhaltestütze ein Nummernschild mit Leitneraufschrift. Ob dieser Lift jetzt tatsächlich Leitner ist oder nicht, weiß ich leider nicht. Im ersten Drittel des Liftes haben sich außerdem 2 Sessel verhakt. Die Stützen sind wie gesagt mit leichtem Edelrost überzogen.
Resüme:
Zirog wäre nie zu retten gewesen, weil einfach die Ausbaufähigkeit fehlt. Es hätte nie überleben können. Von der Landschaft her wäre es eine einmalige Lage. Baumgrenze bei 1900 m also Zirogalm und danach unendlich freie Hänge. Aber bei Windverwehungen und wenig Schnee kann man zusperren. Und Schneekanonen machen auch keinen Sinn, wenn man damit Innsbruck beschneit (wegen dem Wind).
Hühnerspiel hätte eine Chance gehabt sage ich mal. Aber eine sehr kleine. Talabfahrt wäre mit Hängen und Würgen machbar gewesen, doch hätte eine Modernisierung der Anlage oder Neubau aufgrund ungünstigster Lage mitten im Wohngebiet keine Chance gehabt. Parkplätze sind keine vorhanden und eine Tiefgarage in den Berg hätte eine Tunnelzufahrt haben müssen. Es ist verdammt eng da! Außerdem hätte man eine Skischaukel ins Pfitscher Tal oder nach Sterzing zur Roßkopftalstion anstreben müssen. Alles nur mit erheblichen finanziellen Aufwand realisierbar. Denn es wären ca. 5-8 Lifte zu bauen, neue Pisten anzulegen und das ganze mit Schneekanonen zu bestücken. Und dann blieben immer noch die Probleme mit dem Wind und den Amerikanern. Die haben nämlich die Sendeanlage auf dem Hühnerspiel und sind da etwas kleinlich. Denn den Lift wollen sie auch nicht hergeben, obwohl die Versorgung der Sendeanlage per Helikopter 2-3 mal im Monat durchgeführt wird (lt. Einheimischen). Die Pisten um den Hühnerspiel wären einfach geil, die Hänge gerade richtig steil und das Panorama phänomenal. Aber wie es aussieht, wird die Natur das Gebiet endgültig zurückerobern und die Stille wieder einkehren - am Hühnerspiel und am Zirog!
Fragen und Anregungen willkommen. Fotos folgen noch, da noch in der Entwicklung!
Thomas K