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Trois Vallées 17.-24. März 2007 / Les Menuires / Viele Fotos

Verfasst: 01.04.2007 - 00:02
von Harzwinter
Über die Trois Vallées muss man im Alpinforum nicht viel schreiben. Ca. 180 Seilbahnen und Lifte, ca. 600 Pistenkilometer und der Ruf als größtes Skigebiet der Welt sprechen für sich. Ich habe gar nicht erst versucht, alle Anlagen oder Pisten innerhalb der mir zur Verfügung stehenden Skiwoche zu fahren, und mich stattdessen um einen guten übergreifenden Eindruck des Gebiets bemüht. 1065 geschossene Fotos beweisen die Vielfalt von Anlagen, Pisten und Gelände.

Pistenpläne der Trois Vallées (Gesamtplan und Pläne der einzelnen Täler) gibt's hier.

Anfahrt: Problemlos und völlig staufrei in 6 Stunden per Pkw von Ettlingen (Start 03:30 Uhr) über Basel - Bern - Genf - Annecy - Albertville - Moutiers. Genau so problemlos und in der gleichen Zeit zurück (Start 16:00 Uhr).
Wetter: Sa/So sonnig, Mo wolkig (später Schneefall), Di Schneefall, Mi wolkig, Do Schneefall, Fr wolkig bis sonnig, Sa sonnig.
Schneehöhe: Vor Neuschneefall geschlossene Schneedecke ab 1900m, gemeldet mit 160 cm am Berg. Nach den Schneefalltagen je nach Höhenlage sicherlich 50-100 cm mehr.
Geöffnete Anlagen: Alle bis auf DSB Creux Noirs (Courchevel; habe ich zumindest nie geöffnet gesehen) und diverse Übungsschlepper in Stationsnähe, die wegen des mäßigen Andrangs nicht gebraucht wurden.
Geschlossene Anlagen: Siehe geöffnete. Die DSB Bouchet im Orelle-Sektor von Val Thorens, höchster Punkt des Skigebiets Trois Vallées, wurde wegen technischer Probleme direkt vor mir geschlossen. :-(
Gefahrene Anlagen: Ca. 90% der geöffneten (Verzicht auf Übungslifte in Stationsnähe sowie Verbindungsbahnen in tiefen Etagen).
Wartezeiten: Keine bis nicht erwähnenswert.
Besonders gefallen: Angebotsvielfalt, Gebietsgröße, Gebietszusammenschluss, Liftöffnungszeiten, Poma Stangenschlepper, Poma Eiergondelbahn Courchevel Le Praz
Nicht gefallen: Pistenpflege, Poma-Sesselbahnen (s.u.)

Vom 17.-24. März 2007 war ich (zum ersten Mal) in den Trois Vallées, genauer gesagt in Les Menuires bzw. noch genauer in Le Bettaix, das per DSB an Les Menuires angebunden ist. Dort haben sich mehrere deutsche und ein niederländischer Gruppenreiseveranstalter niedergelassen.

Wetterseitig war zwischen Sommer- und Polarwetter alles drin. Trotz der miserablen Gesamtschneelage in den Alpen empfingen mich die Trois Vallées am Samstag mit quasi geschlossener Schneedecke oberhalb 1900 m (wenn man mal von ausgesetzten Südhängen absieht) und komplettem Anlagen- und Pistenprogramm. Der Eröffnungs-Samstag und der Sonntag waren die reinsten Sommerskitage. Am Sonntagabend gab es dann den angekündigten Temperatursturz um rund 15°C und erste Schneefälle. Aber nur Dienstag und Donnerstag wurden komplette Blindflugtage mit Nebel und Schneefall. Montag, Mittwoch und Freitag waren wechselhaft und boten bei weitgehender Kontursicht auf der Piste neben Schneeschauern auch einige Sonnenstrahlen. Am Freitagnachmittag und am Abschluss-Samstag zeigte sich das Wetter bei bester Schneequalität schon wieder von der freundlichen Seite.

Als Eindrücke vom einwöchigen Aufenthalt bleiben erhalten:

- Die Weitläufigkeit des Gebiets lässt skifahrerisch keine Langeweile aufkommen, was nicht ganz überraschend ist. In den Trois Vallées lässt sich skifahren, bis man umfällt. Bedingt durch vorwiegende Erschließungen unterhalb 3000m kann das Gebiet jedoch nur wenig hochalpine Eindrücke mit Vergletscherung oder imposanten Felswänden bieten (Ausnahme: einige Couloirs). Interessante Fernsicht-Perspektiven ergaben sich für mich lediglich von den von Val Thorens aus erschlossenen Gipfeln aus (z.B. Cime de Caron, 3200m). Daran war die Wetterlage unter der Woche nicht unbeteiligt.

- Courchevel, Meribel und Val Thorens empfand ich wegen der vielen (nachgerüsteten?) Holzverkleidungen als weit weniger hässlich als erwartet. Die "Architektur" von Les Menuires jedoch ist aus meiner Sicht trostpreiswürdig. ;-)

- Ungewohnt waren für mich die Liftöffnungszeiten z.T. bis 17:30 Uhr bei einigen Hauptverbindungs- oder ortsnahen Anlagen. Ein klasse Service! In keinem vorherigen Skiurlaub kam ich regelmäßig so spät direkt von der Skipiste in die Unterkunft zurück. Dagegen ließ der morgendliche Betriebsbeginn von Bahnen in der oberen Etage des Skigebiets z.T. zu wünschen übrig. Der französische Pistensicherungsservice begann seine Arbeit offenbar erst mit Öffnung der Anlagen. Das kenne ich aus anderen Alpenländern anders.

- Die Trois Vallées sind kein Skigebiet, das man wegen historischer Liftanlagen besucht. Wegen der großen Anzahl der Beförderungsanlagen hat das Gebiet ein Problem, mit Ersatzinvestitionen hinterherzukommen. Es sind (leider) nicht mehr viele "Museumslifte" in Betrieb. Highlight ist hier sicherlich die 4EUB "Forêt" in Courchevel Le Praz, die letzte verbliebene Poma Eiergondelbahn von ca. 1965/1970. Schön auch z.B. die orangefarben lackierte 3SB Allamands mit geschwungenem Rahmen in Les Menuires. Jedesmal ein großartiges Erlebnis sind auch die Fahrten in den verbliebenen, unverwüstlichen Poma Stangenschleppern - je länger, desto besser. Leider sind diverse von ihnen in den letzten Jahren durch Sesselbahnen ersetzt worden. Unerfreulich dagegen sind Fahrten mit den vielen Poma Sesselbahnen aus den 1980er bis 2000er Jahren. Man spürt bei der Benutzung der Anlagen, dass Poma bis heute nicht endgültig gelernt hat, Sesselbahnen zu bauen. Irgendwo sind die Dinger immer Mist. Die Sitzflächen sind oft zu kurz und so schmal, dass man seinen Nachbarn schon lieb haben muss, um die Liftfahrt genießen zu können. Der Kniefreiraum zum Sicherungsbügel ist zu gering oder nicht vorhanden, und selbst bei relativ neuen Bahnen drückt Metall durch die Polsterungen (sofern vorhanden) in den Rücken und die Beine. Die Fahrgeschwindigkeit der kuppelbaren Sesselbahnen ist - verglichen mit Anlagen der Österreichischen und Schweizer Konkurrenz - meist unterdurchschnittlich, und die vielen noch betriebenen fixgeklemmten SB fahren teilweise so langsam, dass ich sie zu meiden begann. Im gesamten Skigebiet Trois Vallées gibt es ganze zwei (!) Sesselbahnen mit Hauben/Bubbles. Die Rundrohrrahmen einiger 1980er Jahre Poma-Sesselbahnen wurden mittlerweile mit Metallgussmanschetten nachgerüstet, um das Abreißen der Schweißnähte zu unterbinden, die die Sitzbank tragen (!) - siehe Foto unten. So gern ich alte Lifte fahre - bei den Trois Vallées setze ich andere Maßstäbe bei den Beförderungsanlagen.

- Die französische Auffassung von Pistenpflege bei niederschlagsträchtiger Wetterlage entsprach weder meinen Erwartungen noch dem Status, der mir von früher bekannt war. Aus den 1980ern hatte ich noch im Hinterkopf, dass die französischen Pistenpfleger bei Schneefall so lange mit Mann und Material ausrückten, bis die Pisten in einem anständigen Zustand waren. Dieser Bonus existiert nicht mehr. Präpariert wurde ausschließlich gemäß "Dienst nach Vorschrift" direkt nach Pistenschluss. Wenn anschließend nachts noch größere Schneemengen fielen, war das den Pistenpflegern egal. Tiefschneeerlebnis hin oder her - Ergebnis waren z.T. (Haupt-)Pisten, die schon am Vormittag zu einem Fleckenteppich aus Eisflächen und Buckeln zusammengefahren waren. Gemessen daran, dass Skifahren in den Trois Vallées nicht zu Sonderangebotspreisen stattfindet, sollte man diese (aus meiner Sicht) hochgewerkschaftliche Arbeitsauffassung überdenken. Andererseits mögen natürlich Sicherheitsaspekte bei der Einschränkung der Pistenpflegezeiten eine Rolle spielen. -

Fazit: Vielleicht hätte ich bei durchgehend schönem Wetter einen noch besseren Eindruck von den Trois Vallées bekommen. So haben sie mich eher an die Portes du Soleil in "aufgebohrter" Form erinnert - selbstverständlich viel Skifahren, aber nicht so viel alpines Landschaftserlebnis (von der Cime du Caron mal abgesehen). Um Trois Vallées-Fan zu werden, werde ich dort wohl zunächst eine Woche unter Idealbedingungen verbringen müssen. Das ist halt Geschmackssache. :-)


[Update 02.04.2007] Hier nun die angekündigten Fotos:

Samstag, 17. März: "Sommerskifahren" bei +12°C, hier nach St. Martin de Belleville.
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Samstag, 17. März: Hoch über St. Martin de Belleville. Hinten Skihänge von Val Thorens und La Masse. Hohe Luftfeuchtigkeit.
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Samstag, 17. März: Rückkehr nach Les Menuires von der Sesselbahn La Becca.
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Samstag, 17. März: Les Menuires in seiner ganzen architektonischen "Schönheit".
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Samstag, 17. März: Spätnachmittagsimpression über Les Menuires.
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Sonntag, 18. März: Courchevel, La Saulire. Ein optisches Highlight im Skigebiet Trois Vallées.
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Sonntag, 18. März: Courchevel, Téléphérique Saulire.
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Sonntag, 18. März: Meribel, 4KSB Côte Brune, vom rheinischen Volksmund in meiner Reisegruppe fix mit "brauner Kot" übersetzt. :-) Schöne Buckelsammlung.
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Sonntag, 18. März: Les Menuires, Bergstation Télécabine Les Bruyères. Schöne Wolkenbildung.
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Montag, 19. März: Piste vom Mont de la Chambre nach Méribel nach nächtlichem Neuschneefall.
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Montag, 19. März: Nachmittags einsetzender starker Schneefall. Méribel, 8KSB Altiport.
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Dienstag, 20. März: Ein Tag, wie man ihn sich oberhalb der Baumgrenze nicht wünscht. Schnee, Schnee, Schnee. Les Menuires.
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Mittwoch, 21. März: Traumstart am Morgen: Les Menuires, 3SB Allamands mit unpräparierter Piste.
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Mittwoch, 21. März: Tiefschneefahren an der 3SB Allamands in Les Menuires.
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Mittwoch, 21. März: Méribel, 8KSB Altiport mit Croix des Verdons.
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Mittwoch, 21. März: Courchevel, 6KSB Chapelets, östlichster Punkt des Skigebiets. Die Bahn (neu zur Saison 2005/2006) ersetzte die SCHL Chapelets und Bel Air.
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Donnerstag, 22. März: Courchevel, Téléphérique Saulire.
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Donnerstag, 22. März: Courchevel La Tania, SCHL Bouc-Blanc. Poma Stangenschlepper-Klassik.
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Donnerstag, 22. März: Courchevel Le Praz, 4EUB Forêt. Diese Eiergondelbahn ist das letzte Seilbahnrelikt aus der Gründerzeit der Trois Vallées.
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Donnerstag, 22. März: Courchevel Le Praz, 4EUB Forêt.
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Donnerstag, 22. März: Courchevel Le Praz, 4EUB Forêt.
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Freitag, 23. März: Les Menuires, Skigebiet La Masse. Talstation EUB La Masse II.
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Freitag, 23. März: Freitag, 23. März: Les Menuires, Skigebiet La Masse. SCHL de la Masse.
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Freitag, 23. März: Zurechtgebastelter Poma Sesselbahnschrott in Les Menuires. Die Metallgussmanschette soll verhindern, dass die Schweißnaht des rechten Rundrohrs abreißt. Macht Sinn - wenn sie reißt, kippt der ganze Sessel weg.
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Freitag, 23. März: Naturerlebnis beim Rückweg vom Mont de la Chambre nach Les Menuires. Die Sonne steht über einer finsteren Wolkenwand und bringt die Schneeflöckchen in der Luft zum Glitzern.
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Samstag, 24. März: 6KSB Les Menuires. Hohe Kapazität dank Doppeleinstieg.
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Samstag, 24. März: Les Menuires, Blick vom Mont de la Chambre zum Montblanc. Vorn die Bergstationen an der La Saulire (Courchevel).
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Samstag, 24. März: Val Thorens, Funitel Grand Fond. Solide Technik, hohe Kapazität. Was stand hier vorher?
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Samstag, 24. März: Val Thorens, PB Cime de Caron. Kapazitätsbedingt weicht sie zur Saison 2007/2008 einer EUB. [Edit: Stimmt nicht - siehe Korrektur von thomasg unten - vielen Dank!] Auch die EUB Cairn wird in diesem Zusammenhang ersetzt. Das gemeinsame Talstations-Baukonzept habe ich nicht verstanden.
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Samstag, 24. März: Val Thorens, PB Cime de Caron.
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Samstag, 24. März: Val Thorens, Blick von der Cime de Caron zum Montblanc (im Hintergrund links) und zur Grande Casse und Grande Motte (im Hintergrund rechts).
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Samstag, 24. März: Val Thorens, Piste Combe Rosaël von der Cime de Caron ins Gebiet von Orelle. Vielleicht meine Lieblingspiste in den Trois Vallées. Tolles Panorama, das ich allerdings noch einordnen muss (ich vermute Dauphiné/Pelvoux/La Meije).
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Samstag, 24. März: Val Thorens, Bergstation EUB Orelle, Talstationen der Sesselbahnen. Ich vermisse eine Mittelstation der EUB Orelle und eine Talabfahrt ins Maurienne. Ist so etwas in Planung?
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Samstag, 24. März: Val Thorens, 4SB Peyron (eine der wenigen Gimar Montaz Mautino) und 4SB Bouchet, die zum höchsten Punkt (3250m) im Skigebiet Trois Vallées führt. Deren Antrieb gab leider gerade seinen Geist auf - die Sesselbahn wurde direkt vor mir geschlossen. :-(
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Samstag, 24. März: Piste Col auf 3150m mit der ganzen Weite des Skigebietes von Val Thorens (hinten Bergstation La Masse). Die Sesselbahnfahrt mit der urlangsamen, fixgeklemmten 3SB Col bei -18°C und starkem Gegenwind war ein Härtetest. ;-)
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Samstag, 24. März: Val Thorens, Funitel Péclet.
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Samstag, 24. März: Val Thorens, Bergstation Funitel Péclet von der 3SB Glacier (3200m) aus gesehen.
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Verfasst: 01.04.2007 - 07:46
von taunussi
Erst mal vielen Dank für Deinen kritischen und doch interessanten Bericht aus den 3V. Auf die Bilder freue ich mich schon.
Mittlerweile bin ich seit Jahren nicht mehr dort gewesen, aber ich behaupte mal, daß ich die 3V doch ziemlich gut kenne, weil ich dort in allen Tälern nächtigte und mehrere nicht nur einwöchige Skiurlaube verlebte.
Interessant ist Deine Sichtweise bezüglich "hochalpinem Erlebnis", das Du nicht gefunden hattest. Ich denke, daß das einige aus dem Alpinforum etwas anders sehen werden, so auch ich. Gerade Richtung Orelle (maurienneseits) oder direkt am Chavière-Gletscher ergeben sich durchaus hochalpine Eindrücke, und auch zwischen Val Thorens und Mottaret hinter dem Mont-Vallon ist es schon ähnlich. Fahr mal im April (eher gegen Ende) dorthin, dann siehst Du, wieviel hochalpines Gebiet sich hier befindet. Auch das Skigebiet von Courchevel liegt nicht weit entfernt von den weiten Vanoise-Gletscherflächen. Im Sommer ein Paradies für Bergsteiger. Ich gebe Dir aber Recht: Im Vergleich zu z.B. Espace Killy gibt es hier schon weniger Gletschereiserlebnis. Aber ein Vergleich zu den Portes du Soleil hinkt ein bißchen. Die Portes du Soleil kommen doch oft gerade an die 2000 m heran und haben schon fast Mittelgebirgscharakter, und der höchste Punkt liegt weit von 3000 m entfernt. Aber es stimmt schon: Um die 3 V genießen zu können, brauchst Du mal über eine längere Periode gutes Wetter.

Verfasst: 01.04.2007 - 08:05
von gerrit
Als möglicher 3-V-Aspirant für die kommenden Jahre danke ich auch für die Einführung und freue mich auf die angekündigte Bilddokumentation;
gerade was hochalpines Ambiente betrifft, war ich in den letzten beiden Saisonen natürlich sehr verwöhnt (Chamonix, Zermatt), ohne je in den 3V gewesen zu sein, hätte ich (anhand der bisher gelesenen Berichte) auch keine (mit den oben angeführten) hochalpinen hochalpinen Erfahrungen erwartet.

Verfasst: 01.04.2007 - 10:46
von Jens
Da haben wir ja ne Woche fast nebeneinander gewohnt. Wir waren im Brelin untergebracht in Les Menuires.

Verfasst: 02.04.2007 - 11:47
von Harzwinter
Hmmm ... im Brelin ... na ja, wenn man im Brelin aus dem Fenster schaut, sieht man es ja nicht. ;-)

Da hätte man sich mal treffen können! Seid Ihr vorwiegend Gelände/Tiefschnee gefahren (hat von den Fotos her den Anschein)? Ich bin nicht so der Gelände/Tiefschneefan - kenne zu viele Leute, die dabei verunfallt sind.

Verfasst: 02.04.2007 - 16:28
von Harzwinter
Update: 37 weboptimierte Fotos in 1024x768 mit insg. 2,5 MB sind jetzt online.

Verfasst: 03.04.2007 - 11:32
von thomasg
@funitel grand fond: da stand vorher nichts, sondern es gab von dem sattel, an dem der jetzige sl plateau endet, eine 4sb bis zum grat hoch. deren bergstation war aber deutlich weiter links von der bergstation des funitels, so dass man, um nach orelle zu kommen, sehr viel schieben und auch bergauf steigen musste.

@4sb col: die ist übrigens nicht von poma, sondern von leitner. fixgeklemmte poma-bahnen gibt es kaum noch welche, vor allem nicht aus dem von dir genannten zeitraum. die mit den kurzen fußrastern sind skirail und es gibt ja wohl kaum etwas bequemeres als die poma-luftkissen-polster? von daher verstehe ich deine kritik nicht ganz. außerdem: bei solchem wetter fährt man nicht zum col und auch nicht zur epaule de bouchet, aber das sind erfahrungswerte. :wink:

@caron: die pb bleibt stehen, nur die 6eub vom virage de caron bis zur talstation pb wird ersetzt.

@orelle: das gelände wird ziemlich steil und unfahrbar, so dass ich mir nicht vorstellen kann, dass dort noch was kommt. außerdem: gibt es dort zu wenige pisten? in den 3v ist man zu glück noch nicht soweit wie in vielen anderen skigebieten, dass jeder lift ein eigenes profit-center darstellt und geld verdienen muss. manche sind einfach nur da, weil sie einen vorteil für das gesamte gebiet darstellen. das gleiche gilt für die 6eub olympe von brides nach meribel.

ansonsten: danke, danke, danke für die bilder! meine entzugserscheinungen sind damit etwas gemildert und ich hoffe schwer, dass ich nächstes jahr wieder skifahren darf und dann gehe ich zum ausgleich 3 wochen in die 3v.

Verfasst: 03.04.2007 - 16:03
von Chasseral
Danke für den sehr kritischen Bericht.

Die Buckelhänge und Tiefschneemöglichkeiten sehen lecker aus.

Ich bin auch nicht abgeneigt, da mal hinzufahren aber ein paar Dinge schrecken mich noch ab:
- Weite Anfahrt
- Irgendwie fast zu gross (weiss selbst nicht warum das nicht nur positiv für mich ist)
- Dort ist man an das Gebiet gebunden und fährt morgens erstmal quasi immer die gleichen Lifte

Verfasst: 04.04.2007 - 22:23
von Harzwinter
@thomasg:

Vielen Dank für die Korrektur einiger Bildtitel. Ich habe die Änderungen oben umgesetzt.
die (sesselbahnen) mit den kurzen fußrastern sind skirail
War Skirail ein selbständiger Hersteller und wurde von Poma gekauft? Auf den Stationen und Sesseln solcher Bahnen stand stets "Poma", wenn ich drauf geachtet habe.
bei solchem wetter fährt man nicht zum col und auch nicht zur epaule de bouchet
Der genannte Samstag war der einzige Tag, der mir für die Erkundung des Gebiets Val Thorens/Orelle blieb, nachdem ich die kurze, milde Schönwetterphase zu Wochenbeginn in anderen Gebieten verbracht hatte. Am Freitag, 23.3.2007, war das Orelle-Gebiet z.B. komplett geschlossen. Da frier' ich doch lieber, bevor mir das Gebiet komplett durch die Lappen geht. ;-)
@orelle: ... außerdem: gibt es dort zu wenige pisten?
Nein, natürlich nicht. Aber ich gehöre zu der Spezies Skifahrer, deren Denkapparat Wölkchen zu produzieren beginnt, wenn sie einen Lift/eine Bahn ohne Abfahrtsmöglichkeit vorfinden ("das muss doch irgendwie gehen", vgl. z.B. Talabfahrt Kaprun). Im Fall Zubringerbahn Orelle mit Talstation in Francoz in der Vallée de la Maurienne ergäbe das nämlich eine durchgängige Abfahrt von 3230m (Bouchet) bis 880m Höhe, also mit 2350m Höhendifferenz! Das schlägt Höhendifferenz-Rekordhalter wie z.B. Zermatt (2200m Differenz), und von den mir bekannten Skigebieten wird es nur von Chamonix (Aiguille du Midi, 2800m Differenz) getoppt. So richtig unfahrbar kann ich mir das Gelände unterhalb der "Station" Orelle auf 2300m nicht vorstellen (freilich ohne je dort gewesen zu sein), denn wenige hundert Höhenmeter tiefer steht laut Pistenplan die Wallfahrtskirche Notre Dame des Anges, und die ist im Sommer immerhin mit einer Straße erschlossen. Daher meine Überlegung ("... muss doch gehen ...").
@funitel grand fond: da stand vorher nichts, ...
Vielen Dank für die Info zu Vorgängerbahnen zum Grand Fond. Habe auf alten Pistenplänen nachgeschaut. Leider ist das Skigebiet von Val Thorens darauf so klein abgebildet, dass man nicht genau vergleichen kann, welche früheren Anlagen es wo gab. Bevor ich hier weitere Fragen stelle (z.B. zu den früheren Sommerskimöglichkeiten am Péclet und Col), werde ich die Suchfunktion konsultieren. ;-)

Vorerst bleibt bei mir noch eine Frage offen: Ziemlich verblüfft habe ich an der Bergstation des DoppelSCHL Roc de Tougne in Méribel das große Herstellerschild zur Kenntnis genommen. An diesem typisch französischen Stangenschlepper steht in großen Lettern "Doppelmayr". Bzgl. Liftbau habe ich in vielen Jahren viel Verwirrendes und Interessantes gesehen. Aber dass Doppelmayr für den französischen Markt Poma-Stangenschlepper nachbaut oder umbaut, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Liege ich falsch?

@Chasseral:
Die Buckelhänge und Tiefschneemöglichkeiten sehen lecker aus.
Habe selten so viele Tiefschnee-Skifahrer (keine Snowboarder!) gesehen wie in den Trois Vallées. Vielleicht liegt das an der relativen Lawinensicherheit des von Liften erschlossenen Gebietes.

Verfasst: 04.04.2007 - 22:37
von thomasg
hmm, also das mit den kurzen fußrastern ist ziemlich extrem bei der 4sb arolles in meribel, die von skirail ist. irgendwo im forum hat mal jemand herausgefunden, ob und wie poma und skirail zusammenhängen, aber genaueres weiß ich gerade auch nicht. ansonsten kann ich mich an keine kurzen fußraster erinnern, aber da lässt mich wohl mein gedächtnis im stich. das mit den doppelmayr-schildern ist mir auch aufgefallen und ich hatte mal ein bild hier ins forum gestellt, aber irgendwie ging niemand so richtig drauf ein. müssen aber von einer revision sein, denn so was baut dm definitiv nicht. die haben ja die beiden stangen-sl arpasson und cave durch dm-"normal"-tellerlifte ersetzt! :cry: apropos: wieso hat denn niemand ein bild vom "neuen" sl cave gemacht? und von der neuen pistenvariante von der talstation 4ksb olympique nach meribel runter? was ist denn das für eine berichterstattung? wenn man nicht alles selber macht.... :wink:

gerade noch gesehen: 6ksb chapelets wurde zur saison 05/06 erbaut, die 6ksb chatelets war diesen winter neu.

Verfasst: 04.04.2007 - 22:54
von kaldini
Ach, die Pistenvariante links des Stade de Slalom war neu? War gut fahrbar, wenn auch etwas hart da dort der Schneimeister noch was zu lernen hat...

@Cave: willst nen Standard DM Tellerlift sehen, dann fahr nach Austria.... :wink:

Verfasst: 04.04.2007 - 22:57
von thomasg
nee, nicht links vom stade de slalom, sondern talwärts gesehen die linke piste unterhalb der talstation olympique, die dann am beginn des stade de slalom mit der anderen wieder zusammenkommt.

Verfasst: 04.04.2007 - 23:01
von kaldini
hmm, da fiel mir nix auf. Wobei ich glaub, die war sogar am Freitag noch zu! Da war was abgesperrt.

Verfasst: 05.04.2007 - 14:13
von Harzwinter
Sorry, der SCHL Cave war für mich wohl so unspektakulär, dass er zu den Anlagen gehört, die ich nicht abgelichtet habe ... als 3V-Neuling wusste ich nicht, dass der neu ist. Und die Pisten unterhalb der 4KSB Olympique sind wir nicht gefahren. Die 4KSB Olympique war bloß unser Rückbringer nach Les Menuires.

Verfasst: 08.04.2007 - 11:18
von ThomasZ
Wenn ihr nochmal da seid, geht mal in das Tourismusbüro direkt oben gegenüber des Retour-Schleppers. Hier gibt es noch eine große Wandtafel mit einer DSB Sentier und dem Skiigebiet auf dem Glacier des Chaviere

@funitel grand fond: da stand vorher nichts, ...

Re: Trois Vallées 17.-24. März 2007 / Les Menuires / Viele F

Verfasst: 08.04.2007 - 17:44
von ThomasZ
Harzwinter.de hat geschrieben: - Die französische Auffassung von Pistenpflege bei niederschlagsträchtiger Wetterlage entsprach weder meinen Erwartungen noch dem Status, der mir von früher bekannt war. Aus den 1980ern hatte ich noch im Hinterkopf, dass die französischen Pistenpfleger bei Schneefall so lange mit Mann und Material ausrückten, bis die Pisten in einem anständigen Zustand waren. Dieser Bonus existiert nicht mehr. Präpariert wurde ausschließlich gemäß "Dienst nach Vorschrift" direkt nach Pistenschluss. Wenn anschließend nachts noch größere Schneemengen fielen, war das den Pistenpflegern egal. Tiefschneeerlebnis hin oder her - Ergebnis waren z.T. (Haupt-)Pisten, die schon am Vormittag zu einem Fleckenteppich aus Eisflächen und Buckeln zusammengefahren waren. Gemessen daran, dass Skifahren in den Trois Vallées nicht zu Sonderangebotspreisen stattfindet, sollte man diese (aus meiner Sicht) hochgewerkschaftliche Arbeitsauffassung überdenken. Andererseits mögen natürlich Sicherheitsaspekte bei der Einschränkung der Pistenpflegezeiten eine Rolle spielen. -
Da kann ich dir ganz und garnicht zu stimmen. Wir haben letzte Woche in Val Thorens gewohnt und konnten von unserem Appartement genau auf das Skigebiet gucken. Wir konnten jeden Abend und jeden Morgen Pistenraupen fahren sehen. Vielfach kamen sie auch erst nach Liftbeginn zurück. Dieses Jahr hatten wir nicht so viel Neuschnee wie in anderen Jahren, aber da konnte ich beobachten, dass die Pisten morgens sehr wohl noch mal gemacht waren. Zum Teil haben sie nur die Hälfte gemacht, so dass man auf den Pisten Tiefschnee fahren konnte. Grüne und blaue Pisten waren aber immer gemacht.

Gruß
Thomas

Verfasst: 09.04.2007 - 00:38
von k2k
Interessanter Bericht, vielen Dank.
Die Fahrgeschwindigkeit der kuppelbaren Sesselbahnen ist - verglichen mit Anlagen der Österreichischen und Schweizer Konkurrenz - meist unterdurchschnittlich
Diesen Eindruck kann ich nun überhaupt nicht bestätigen. Mir ging es meistens so, daß ich eher beeindruckt war, wie die KSBs in Frankreich abgehen - ob nun in La Plagne oder in den 3V. Ich konnte oft kaum glauben, daß das nur 5 m/s sein sollten, gefühlt waren das oft mindestens 6 m/s.
Ansonsten ist Skifahren in Frankreich halt anders als in Österreich, so wie es auch in der Schweiz manchmal ein wenig anders zugeht. Ob die fixen Sesselbahnen ein wenig schneller oder langsamer laufen, ist da nicht so wichtig. Und die Skipasspreise sind auf dem Niveau von Ischgl, obwohl das Skigebiet locker drei bis viermal so weitläufig ist. Von dem her würde ich mich hüten, beim Liftsystem allzu hohe Maßstäbe - Stichwort "österreichischer Standard" - anzulegen. Zumal man 90% des Gebiets befahren kann, ohne eine fixe Sesselbahn oder gar einen SL benutzen zu müssen. Und die wenigen Bereiche, die man damit nicht erreicht, brauchen meiner Meinung nach auch keine besseren Anlagen. Bestes Beispiel ist der 6er-Bubble Granges. Einstmals stand hier der SL Grand Lac und die geniale Piste war leer. Heute fahre ich dort Slalom um die Skikurse. Bei der 3-SB Allamands fürchte ich daß es ähnlich laufen wird, bisher ist der Hang weitgehend leer aber wehe wenn da eine KSB steht...
Ich persönlich sitze da lieber in einer langsamen fixen Sesselbahn und hab dafür freie Fahrt auf der Piste.

Verfasst: 10.04.2007 - 23:15
von Harzwinter
Interessant, wie die Wahrnehmungen und Meinungen auseinander gehen.

@ThomasZ: Die Pistenpflege in Val Thorens empfand ich als die beste in den 3V. Kann es da Unterschiede zwischen den einzelnen Orten in den 3V geben? Als wir z.B. eine abendliche Wanderung über Les Menuires machten, sah ich im Hauptskigebiet gerade mal zwei Raupen fahren. Die allein können die vielen Pisten gar nicht schaffen. Oder lag es vielleicht daran, dass ich in einer Woche dort war, in der keinerlei Schul- oder Semesterferien waren und der Andrang entsprechend gering war?

@k2k: Gott sei Dank ist Skifahren in Frankreich anders als in Österreich, sonst wäre es nicht so interessant, dort hin zu fahren. :-) Was das Ersetzen von Schlepp- durch Sessellifte angeht, gebe ich Dir gern recht. Sessellifte als Ersatz für Schlepper ziehen oft eine bequeme Klientel oder eine mit mäßigen Fahrkünsten mit sich. Und über originelle Sesselbahnen wie die Allamands freue ich mich auch. Es gibt natürlich Sesselbahnen, die als fixgeklemmte DSB völlig ausreichen. Andere aber nicht, wie z.B. die Trois Vallées 1 in Val Thorens. Und die Sägearbeiten an den Rahmen der Poma-Sesselbahnen fände ich in einem Skigebiet in den Apenninen oder in Bosnien lustig. In den Trois Vallées aber weniger. Dort setze ich halt andere Maßstäbe.

Noch eine ganz andere Frage: Gibt es in unmittelbarer Umgebung des Skigebiets Trois Vallées eigentlich undokumentierte oder ehemalige Kleinskigebiete mit 2-3 Liften? Habe auf der Landkarte nichts Entsprechendes gefunden.

Verfasst: 11.04.2007 - 15:02
von taunussi
Harzwinter.de hat geschrieben:Noch eine ganz andere Frage: Gibt es in unmittelbarer Umgebung des Skigebiets Trois Vallées eigentlich undokumentierte oder ehemalige Kleinskigebiete mit 2-3 Liften? Habe auf der Landkarte nichts Entsprechendes gefunden.
Kommt darauf an, was Du unter unmittelbarer Umgebung verstehst :wink: . Spontan fällt mir kaum etwas ein, vor allem nichts mit soooo wenig Liften.
Pralognan-la-Vanoise ist bestimmt nicht undokumentiert (spätestens seit den Jeux Olympiques 1992 nicht mehr!) und hat etwas mehr als 2-3 Lifte. Dann würde mir noch das relativ unbekannte Beaufortain einfallen, aber auch hier gibt es mehr Lifte (und die Skigebiete sind wirklich nett zu fahren!).

Verfasst: 11.04.2007 - 17:11
von ThomasZ
Harzwinter.de hat geschrieben:Interessant, wie die Wahrnehmungen und Meinungen auseinander gehen.

@ThomasZ: Die Pistenpflege in Val Thorens empfand ich als die beste in den 3V. Kann es da Unterschiede zwischen den einzelnen Orten in den 3V geben? Als wir z.B. eine abendliche Wanderung über Les Menuires machten, sah ich im Hauptskigebiet gerade mal zwei Raupen fahren. Die allein können die vielen Pisten gar nicht schaffen. Oder lag es vielleicht daran, dass ich in einer Woche dort war, in der keinerlei Schul- oder Semesterferien waren und der Andrang entsprechend gering war?
Alleine auf Retour habe ich schon mal drei Raupen beobachten können. Von unserem Appartment aus konnte ich an einem Abend sechs Raupen beobachten, zwei davon im Snowpark. Das reicht natürlich auch nicht für das große Gebiet, aber ich konnte ja auch nicht alles einsehen.

Alleine im Sector Orelle standen 5 Pistenbully. Wenn ich dies hochrechne, muss es sicherlich an die 30 in Val Tho geben.

Gruß
Thomas