Schneechaos, Stromausfall, gesperrte Strassen
Verfasst: 28.05.2007 - 19:41
28. Mai 2007, 12:52; Letzte Aktualisierung: 18:51 aus Tagesschau.sf.tv
28. Mai 2007, 9:31; Letzte Aktualisierung: 19:06
ein zweiter Bericht dazu:Probleme im Berner Oberland und im Wallis
Wegen starken Schneefalls sind Grindelwald, Lauterbrunnen und Wengen im Berner Oberland für unbestimmte Zeit von der Umwelt abgeschnitten. In Grindelwald fiel laut dem SF-Korrespondenten vor Ort zudem der Strom aus.
Die Strasse zwischen Burglauenen und Grindelwald und jene zwischen Zweilütschinen und Stechelberg sei in beiden Richtungen seit dem Mittag wegen Aufräumarbeiten gesperrt, teilte die Polizei mit. Umgestürzte Bäume versperrten die Durchfahrt.
In Grindelwald müssen die Menschen ausserdem ohne Strom ausharren, wie der SF-Korrespondent vor Ort mitteilte.
Unbestimmte Dauer
Noch immer schneit es sehr stark. Die Lage werde dadurch noch schlimmer, sagte ein Sprecher. Bevor es nicht zu schneien aufhöre, sei an eine Freigabe der Strassen nicht zu denken.
Wer seine Pfingstferien in den betroffenen Gebieten verbringe, müsse noch etwas ausharren. Für Notfälle gebe es aber in beiden Gebieten Helikopterverbindungen.
Die Polizei habe wegen des Schneesturms zahlreiche Meldungen wegen umgestürzten Bäumen im Berner Oberland erhalten, schreibt sie in einem Communiqué. Besonders stark betroffen sei die Strecke zwischen Interlaken und Grindelwald.
Nur noch Firstbahn in Betrieb
Die Jungfraubahnen teilten mit, dass der Verkehr fast auf dem ganzen Netz still stehe. Bäume seien auf Fahr- und Stromleitungen gestürzt. Vorübergehend den Betrieb einstellen mussten die Berner-Oberland-Bahnen, die Wengernalpbahn, die Jungfraubahn, die Schynige-Platte-Bahn und die Harderbahn. Einzig die Firstbahn verkehrt normal.
Strassenunterbrüche auch im Wallis
Auch im Wallis haben Schneefall und umstürzende Bäume drei Kantonsstrassen lahm gelegt. Kein Durchkommen gab es zwischen Täsch und Zermatt, Ferpècle und Les Haudères im Val d'Hérens sowie zwischen Saint-Luc und Ayer im Val d'Anniviers.
Bereits am Morgen hatte ein umgestürzter Baum die vorübergehende Schliessung der Simplon-Strasse verursacht.
(ap/sda/kons)
28. Mai 2007, 9:31; Letzte Aktualisierung: 19:06
Temperatursturz lässt Schweiz frösteln
Schnee teils bis 600 Meter herunter
Über Pfingsten hat die Schweiz einen wahren Temperatursturz erlebt. Am Samstag zeigte das Thermometer zum Teil noch 28 Grad. Am Montag sackten die Temperaturen auf 8 Grad ab, und im Berner Oberland fiel der Schnee zum Teil bis auf 600 Meter herunter.
Ein kräftiges Tief mit Kern über Nordostfrankreich führte in der Nacht auf Montag eine sehr aktive Kaltfront zu den Alpen, dahinter folgte extreme Kaltluft. Bereits am Montagmorgen war es in Adelboden und Wengen rund 1300 Meter über Meer weiss.
Ein halber Meter Neuschnee
Damit aber nicht genug: Die Schneefallgrenze sank weiter. Im Verlauf des Vormittages sank die Schneefallgrenze im Berner Oberland auf 600 Meter. Verbreitet lagen im Berner Oberland 20 cm Neuschnee, auf einer Höhe von rund 2500 Metern über Meer betrug der Neuschneezuwachs zum Teil sogar 70 cm.
In Graubünden blieb es föhnig
Weniger betroffen war die Ostschweiz. Dort sank die Schneefallgrenze nur langsam ab und lag am Abend bei rund 1500 Metern. In Graubünden blieb es weiterhin föhnig. Trotz dichten Wolken war es in weiten Teilen Graubündens trocken. In Chur zeigte das Thermometer am Montagmorgen 13 Grad, zu einem Zeitpunkt als in Interlaken noch 1 Grad gemessen wurde.
Verregnete Sonnenstube
Die Reise in den Süden lohnte sich über Pfingsten definitiv nicht. Über alle drei Tage gab es im Tessin insgesamt nur 2 bis 4 Stunden Sonnenschein, dafür fielen am Lago Maggiore seit Freitagabend mehr als 130 Liter Regen pro Quadratmeter, davon allein am Sonntag knapp 100. Auch die Temperaturen blieben tief. Am Samstag reichte es noch für gut 20 Grad. Am Montag gingen die Temperaturen auf rund 10 Grad zurück.
Am Dienstag im Osten Schnee und Regen
Am Dienstag verlagert sich das Schwergewicht der Niederschläge nach Osten. Am Alpstein, im Appenzeller Vorderland und auch im Glarnerland fallen zum Teil nochmals rund 100 Liter Regen, beziehungsweise oberhalb von etwas 1200 bis 1400 Metern die entsprechenden Schneemengen. Im Süden setzt dagegen Nordföhn ein.
(sf meteo/sprm/kons)