Ankogel, 3246 m, 21. 7. 2007
Verfasst: 26.07.2007 - 08:37
Prolog:
Freitag, 20. Juli 2007. Schon zu Mittag zeigt das Thermometer in Maribor +32 Grad und am Nachmittag könnten sich sogar 38 ausgehen. Selbst auf 1500 m gibt es an die 27 Grad Hitze, also kurz gesagt: toller Sommer
! Seit einer Woche lebe ich quasi im Hausarest, zwischen Schlafzimmer, Büro und Wohzimmer (alles natürlich klimatisiert), an einen Spazergang durch Maribor ist selbst am Abend nicht zu denken. Ich muss hier raus, ich will mich wieder bewegen, ich will am Abend draussen sitzen, bei offenem Fenster schlafen und frische Luft atmen!
Frage: wohin? Der Ort soll mindestens 1200 m hoch liegen und die Tour auf jeden Fall oberhalb 2000 m beginnen ... 2500 wären noch besser
. Andereseits will ich auch nicht allzuweit fahren und zu viel kosten soll es auch nicht. Eine Woche Tignes wie im Vorjahr um diese Zeit wäre genial, leider geht es sich weder finanziell noch zeitlich aus. Kurz zwischen Mallnitz und Heiligenblut überlegt ... bei etwa gleicher Höhe verspricht Mallnitz durch seine Lage im engen Nord - Süd Tal kühlere Temperaturen als Heiligenblut am Sonnenplateau. Kurz im Internet nach günstigen Unterkünften gesucht und ein paar vorgemerkt, um halb fünf sitzen Miki & Mausi schon im Auto und fahren gen Westen.
Um acht waren wir bereits im etwas verschlafen wirkenden Dorf und nach kurzer Suche fanden wir ein Haus, das uns sympatisch erschien (und es stellte sich heraus, dass der erste Eindruck richtig war): http://dreitaelerblick.peak.at/
ÜF 22 Euro / Nacht, nettes Zimmer mit Bad, aber ohne Fernseher - mir ists recht, die ganze vergangene Woche verbrachte ich vor der Glotze. Und auch mit den Temperaturen stimmte alles: waren es um acht noch 22 Grad (die Vermieterin sagte uns das es in diesen Tagen auch in Mallnitz aussergewöhlich warm ist
), zeigte das Thermometer um elf, als wir vom Abendessen zrürck ins Haus kamen, nur noch +18 ... Luxus pur
!
Nach einem langen, erholsamen Schlaf (angenehme Temperatur + Weizen am Vorabend
) bot sich vom Balkon dieser faszinierende Blick:

Wow, da muss ich doch das Objektiv wechseln:

Samstag - Tour auf den Ankogel:
Nach einem wirklich guten Frühstück (zwar ohne Müsli und Vollkornbrot und ähnliches neumodisches Zeug, aber mit guten Semmeln und Butter, hausgemachter (!) Marmelade, Käse und 2 Sorten Wurst, welche nach Bedarf nochmals gebracht wurden) fuhren wir voll von Erwartungen die 4 Km zur Talstation der Ankogel - Pendelbahn, ne alte Waagner - Biro Bj. 1965/66, 1993 auf Gruppenpendelbahn umgebaut:

Das Skigebiet ist auch irgendwie auf dem Stand der70er stehengeblieben
, selbst die projektierte Sesselbahn paralell zur 2. Sektion der PB wurde bisher nicht verwirklicht:

Das einzige was in den letzten Jahren dort ausgebaut wurde, ist die Schneeanlage: 21 Arecos finde ich im Vergleich zur beschneiten Pistenfläche (beide Pisten in der ersten Sektion + etwa der untere Drittel entlang der 2. Sektion + die beiden Übungslifte im Tal) sehr viel, wird aber bei der Südlage der Pisten doch notwendig sein:

Recht steil und mit nur einer Stützte überwindet die Tandem - Kabine (2 x 29 Personen) die erste Sektion von etwa 1280 bis zur Mittelstation auf 1980 m:

In der zweiten Sektion geht es dann deutlich flacher, deshalb auch länger, mit den 3 x 27er Kabinen zur 2620 m hoch gelegenen Bergstation:

Oben angekommen, erwarten uns angenehme Temperaturen (wenn ich das sage, bedeutet es etwa +10 Grad
), weniger angenehmer starker SW - Wind und dieser Blick auf unser Ziel. Der Aufstieg ist - je nach Quelle - mit 2 1/2 oder 3 Stunden angegeben und als 'für Geübte nicht schwierig' bezeichnet. Wir kennen den Weg, wir waren schon zweimal auf dem Gipfel (1992 und 1995) und beide Male war es problematisch: das erste mal Gewitter mit Donner und Graupel beim Abstieg, das zweite Mal - es war Anfang Juli - waren heikle Stellen noch schneebedeckt. Hoffentlich klappt es diesmal ohne Probleme?

Der Weg geht von der Bergstation etwa 1 km fast gerade bzw. sogar wenige Meter bergab, die ganze Zeit Richtung Osten = gegen die Sonne, deshalb sind die Fotos auch nix geworden, ich will sie euch ersparen. Viel besser die Blicke zurück, hier gut zu sehen die Berstation der PB und etwa 100 HM höher gelegene Hannover Hütte:

Hier scheiden sich die Wege: geradeaus weiter gegen Osten geht der *namevergessen* - Höhenweg, wir marschieren hinauf Richtung NO:

Auf etwa 2700 m trifft man diese traurigen Schneereste, die auf der Karte noch stolz als 'Lassacher Kees' (= Gletscher auf kärntnerisch
) bezeichnet werden. Beim genauen hinsehen sind noch kleine Seitenmoränen zu erkennen:

Radeck Scharte, 2874 m, sollte lt. Karte auch vergletschert sein ... :

Kurz vor dem Gipfel des 3097 m hohen Kl. Ankogel:

Wir haben schon ein wenig Erfahrung in den Zentralalpen, trotzdem machen wir 90% der Touren in den südlichen Kalkalpen, also in ganz anderem Gestein, deshalb ist das gehen in diesem losen Gestein immer wieder gewöhnungsbedürftig
. Mausi macht es aber nicht aus:

Unvorsichtiger und ungenügend ausgerüsteter Flachländer kurz unterhalb eines 3000er Gipfels
. Wo ist der kühlschrankgrosse Rucksack, wo ist der rote Helm, wo ist die Goretexjacke? Mausi hat mich mit Mühe überzeugt, doch eine Fleece - Jacke mitzunehmen, bei Shorts war ich zu keiner Diskussion bereit - so kalt kann es nicht sein, wie es mir in der Vorwoche heiss war:

Gipfelsieg, leider hat sich der Berg gerade in dichten Nebel verhüllt:

Diese Fotos habe ich in wenigen Sekunden, als sich der Nebel kurz verzog, gemacht. Richtung SW, zu sehen der gesamte Aufstiegsweg und Mallnitz im Tal:

Richtung NW ins Anlauftal, am Ende des Tales liegt Böckstein mit dem Verladebahnhof:

Richtung Osten mit Plesnitzkees(-resten) und dem 2550 m hoch gelegenen Plesnitzsee:

Die Gipfelpause war bei Nebel kein Hochgenuss, so machten wir uns nach wenigen Minuten wieder auf den Rückweg. Und wie so oft, kaum sind wir 50 HM abgestiegen, war der Nebel weg und die Sonne da
. Deshalb machten wir eine etwas längere Pause auf dem Kl. Ankogel, wo ich diese beiden Fotos vom eigentlichen Gipfel machte:


Der Abstieg im Bereich, wo es noch Gletscherreste / Firnfelder gibt, war aber ein Hochgenuss - fast schon wie Skifahren
. Ich galube dass wir für 300 HM maximal 10 Minuten brauchten, obwohl der Firn leider zweimal durch kurze Felspassagen unterbrochen war:



Da wir noch mehr als genug Zeit hatten, gingen wir nicht direkt zur Bergsattion der PB (das dortige SB - Restaurant ist im Sommer geschlossen, deshalb bekonnt man dort weder was zu essen noch zu trinken), sondern lieber die 100 HM hinauf zur aussichtsreich gelegenen Hannover - Hütte, wo wir ganz gemütlich auf der Terasse sassen und den tollen Blick gegen Osten auf den Ankogel (links) und die etwa 100 m höhere, aber deutlich schwierigere Hochalmspitze (rechts) geniessen konnten:

Richtung SO nochmals die Hochalmspitze und rechts der 3086m hohe Säuleck:

Für Technik - Freaks: Materialseilbahn von der PB - Bergstation zur Hütte:

Das wir die letzte Bahn ins Tal nahmen, ist wohl klar - man will ja nicht allzu früh wieder im warmen Tal sein
. Unten war es um fünf zwar nicht mehr heiss, aber immerhin warm genug, um ein erfrischendes Bad im Seebach nahe der Talstation zu nehmen (dort gibt es einen nett eingerichteten Badebereich, frei zugänglich, stolz Mallnitzer Lido genannt). Die Wassertemperatur des Baches, der von den Gletscher gespeisst wird, könnt ihr euch denken, trotzdem waren wir dort nicht alleine, eine Gruppe abgehärteter einheimischer Jugendlicher badete in dem eiskalten Wasser, wo selbst ich nur wenige Sekungen aushielt, etwa so wie hierzulande in den Thermen
.
Fazit: genialer Tag, aber unser Kurzurlaub war damit noch nicht zu Ende
. Nach einem guten Abendessen auf der Terasse des Hotels Alber und einer weiteren kühlen Nacht im Haus Dreiländerblick ging es am Sonntag auf langen Umwegen nach Hause - Details im Bericht Teil 2!
Freitag, 20. Juli 2007. Schon zu Mittag zeigt das Thermometer in Maribor +32 Grad und am Nachmittag könnten sich sogar 38 ausgehen. Selbst auf 1500 m gibt es an die 27 Grad Hitze, also kurz gesagt: toller Sommer

Frage: wohin? Der Ort soll mindestens 1200 m hoch liegen und die Tour auf jeden Fall oberhalb 2000 m beginnen ... 2500 wären noch besser

Um acht waren wir bereits im etwas verschlafen wirkenden Dorf und nach kurzer Suche fanden wir ein Haus, das uns sympatisch erschien (und es stellte sich heraus, dass der erste Eindruck richtig war): http://dreitaelerblick.peak.at/
ÜF 22 Euro / Nacht, nettes Zimmer mit Bad, aber ohne Fernseher - mir ists recht, die ganze vergangene Woche verbrachte ich vor der Glotze. Und auch mit den Temperaturen stimmte alles: waren es um acht noch 22 Grad (die Vermieterin sagte uns das es in diesen Tagen auch in Mallnitz aussergewöhlich warm ist


Nach einem langen, erholsamen Schlaf (angenehme Temperatur + Weizen am Vorabend

Wow, da muss ich doch das Objektiv wechseln:
Samstag - Tour auf den Ankogel:
Nach einem wirklich guten Frühstück (zwar ohne Müsli und Vollkornbrot und ähnliches neumodisches Zeug, aber mit guten Semmeln und Butter, hausgemachter (!) Marmelade, Käse und 2 Sorten Wurst, welche nach Bedarf nochmals gebracht wurden) fuhren wir voll von Erwartungen die 4 Km zur Talstation der Ankogel - Pendelbahn, ne alte Waagner - Biro Bj. 1965/66, 1993 auf Gruppenpendelbahn umgebaut:
Das Skigebiet ist auch irgendwie auf dem Stand der70er stehengeblieben

Das einzige was in den letzten Jahren dort ausgebaut wurde, ist die Schneeanlage: 21 Arecos finde ich im Vergleich zur beschneiten Pistenfläche (beide Pisten in der ersten Sektion + etwa der untere Drittel entlang der 2. Sektion + die beiden Übungslifte im Tal) sehr viel, wird aber bei der Südlage der Pisten doch notwendig sein:
Recht steil und mit nur einer Stützte überwindet die Tandem - Kabine (2 x 29 Personen) die erste Sektion von etwa 1280 bis zur Mittelstation auf 1980 m:
In der zweiten Sektion geht es dann deutlich flacher, deshalb auch länger, mit den 3 x 27er Kabinen zur 2620 m hoch gelegenen Bergstation:
Oben angekommen, erwarten uns angenehme Temperaturen (wenn ich das sage, bedeutet es etwa +10 Grad

Der Weg geht von der Bergstation etwa 1 km fast gerade bzw. sogar wenige Meter bergab, die ganze Zeit Richtung Osten = gegen die Sonne, deshalb sind die Fotos auch nix geworden, ich will sie euch ersparen. Viel besser die Blicke zurück, hier gut zu sehen die Berstation der PB und etwa 100 HM höher gelegene Hannover Hütte:
Hier scheiden sich die Wege: geradeaus weiter gegen Osten geht der *namevergessen* - Höhenweg, wir marschieren hinauf Richtung NO:
Auf etwa 2700 m trifft man diese traurigen Schneereste, die auf der Karte noch stolz als 'Lassacher Kees' (= Gletscher auf kärntnerisch

Radeck Scharte, 2874 m, sollte lt. Karte auch vergletschert sein ... :
Kurz vor dem Gipfel des 3097 m hohen Kl. Ankogel:
Wir haben schon ein wenig Erfahrung in den Zentralalpen, trotzdem machen wir 90% der Touren in den südlichen Kalkalpen, also in ganz anderem Gestein, deshalb ist das gehen in diesem losen Gestein immer wieder gewöhnungsbedürftig

Unvorsichtiger und ungenügend ausgerüsteter Flachländer kurz unterhalb eines 3000er Gipfels

Gipfelsieg, leider hat sich der Berg gerade in dichten Nebel verhüllt:
Diese Fotos habe ich in wenigen Sekunden, als sich der Nebel kurz verzog, gemacht. Richtung SW, zu sehen der gesamte Aufstiegsweg und Mallnitz im Tal:
Richtung NW ins Anlauftal, am Ende des Tales liegt Böckstein mit dem Verladebahnhof:
Richtung Osten mit Plesnitzkees(-resten) und dem 2550 m hoch gelegenen Plesnitzsee:
Die Gipfelpause war bei Nebel kein Hochgenuss, so machten wir uns nach wenigen Minuten wieder auf den Rückweg. Und wie so oft, kaum sind wir 50 HM abgestiegen, war der Nebel weg und die Sonne da

Der Abstieg im Bereich, wo es noch Gletscherreste / Firnfelder gibt, war aber ein Hochgenuss - fast schon wie Skifahren

Da wir noch mehr als genug Zeit hatten, gingen wir nicht direkt zur Bergsattion der PB (das dortige SB - Restaurant ist im Sommer geschlossen, deshalb bekonnt man dort weder was zu essen noch zu trinken), sondern lieber die 100 HM hinauf zur aussichtsreich gelegenen Hannover - Hütte, wo wir ganz gemütlich auf der Terasse sassen und den tollen Blick gegen Osten auf den Ankogel (links) und die etwa 100 m höhere, aber deutlich schwierigere Hochalmspitze (rechts) geniessen konnten:
Richtung SO nochmals die Hochalmspitze und rechts der 3086m hohe Säuleck:
Für Technik - Freaks: Materialseilbahn von der PB - Bergstation zur Hütte:
Das wir die letzte Bahn ins Tal nahmen, ist wohl klar - man will ja nicht allzu früh wieder im warmen Tal sein


Fazit: genialer Tag, aber unser Kurzurlaub war damit noch nicht zu Ende
