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Seilbahnwecker
Verfasst: 19.02.2008 - 23:33
von Flachlandtiroler
Seit Jahren hatte ich die Idee, mir eine mechanische Konstruktion zu bauen, die mir das Aufstehen morgens erleichtert, weil ich jemand bin, der vom Weckerklingeln bis zum Aufstehen ungefähr eine Dreiviertelstunde braucht, aber von Weckerklingeln bis Losgehenmüssen nur eine Stunde hat (und früher stellen wäre Wahnsinn, irgendwann muss ich auch schlafen). Ich glaube, dass ich mit Musik besser aufstehen könnte. Und so dachte ich mir, ich müsste ein Gerät bauen, das beim Weckerklingeln das Radio anschaltet (und ein Radiowecker wäre langweilig), bei Misserfolg Erweiterung auf Wasserpistole -> Bett möglich.
Da ich einen Oldschool-Rappel-Wecker mit so einem Hammer oben dran habe, an den man Dinge hängen kann, die sich dann beim Klingeln durch die Bewegung des Hammers lösen, kam ich auf die Idee, eine Art Seilbahn zu bauen, die mit einem Haken am Weckerschlagwerk hängt und losfährt, wenn er klingelt, um auf der anderen Seite des Zimmers das Radio anzustellen. Es ergab sich jedoch nie, das ganze zu bauen mangels Kreativität. Jetzt, wo ich gerade mein Abitur schreibe, habe ich natürlich noch weniger Zeit dafür, aber ich glaube, um den Tag effizienter zu nutzen, lohnt es sich jetzt wirklich, früher aufzustehen. Außerdem erlitt ich einen Ideen-Flash, also war vorgestern endlich Baubeginn! Fotos gibts heut nicht mehr, sonst wird das morgen mit dem Aufstehen wieder nichts. Baumaterial: Fischertechnik + Paketband + mal sehen. Bisher fertig: Gondel, Tragseilverankerung Berg (Regalbrett), halbe Tragseilverankerung Tal (Verstärker). Hat irgendwer noch Fischertechnik die er nicht mehr braucht? Das Kabinenlaufwerk hat nur eine Rolle, weil der Rest verschwunden ist. Dreck. Mir sind über die Jahre doch so einige Teile abhanden gekommen..
Aber ich versuche mal, so auszukommen.
So, jetzt hab ichs euch gesagt, jetzt muss ich fertig werden. Selbstmotivationspost Ende.
Verfasst: 20.02.2008 - 17:26
von Flachlandtiroler
Soo, hier sind ein paar Bilder von den bisher fertigen Teilen. Die Verankerung unter der Tischkante passt so nicht an meine Stereoanlage, aber da kann ich kein Foto machen, deswegen hier etwas modifiziert, so ists dann sinngemäß. Für die Seilspannung will ich mir noch was Eleganteres als einen Knoten ausdenken. Vielleicht hänge ich den Wecker dran.
Verfasst: 24.02.2008 - 20:49
von Petz
Die Idee ist nicht übel aber wenn Du wie beschrieben (Wasserpistole) eine Notweckmöglichkeit brauchst und die Bahn über´s Bett führt würd ich statt der Gondel eine wassergefüllte Wanne ala Schüttguttransportseilbahn bauen und an der "richtigen" Stelle nen Entgleisungsseilreiter. Falls Du alle Warnsignale überhören solltest kommt zuerst das Wasser und dann die Gondel runter - danach bist Du sicher wach.....
Verfasst: 25.02.2008 - 13:28
von Flachlandtiroler
Bwahahaha. Ich sitze gerade im Robotik-AG-Raum und dein Post hat gerade bei vier Personen einen anhaltenden Lachanfall ausgelöst. Find ich nicht schlecht, die Lösung, aber die Wassermenge muss dann so bemessen sein, dass sie innerhalb eines Tages wieder aus dem Kopfkissen verdunsten kann und ich abends wieder einschlafen kann. Und eine Gehirnerschütterung in Folge von Wasserwanne auf dem Kopf hilft auch nicht beim Aufstehen..
Inzwischen hat die Talstation einen Spann"schacht" und eine funktionierende Verankerung, bei der Bergstation fiel Aussehen der Funktionalität zum Opfer (komplett neu gebaut). Seil ist inzwischen eingezogen, Gondel bekam ein symmetrisches Gehänge (stützenlos). Fotos kommen später, wenn ich Zeit habe.
ToDo: Spanngewicht, Auslösemechanik, Aufpralldämpfer (Radio soll heil bleiben...), Kabinenaufprall kalibrieren, so dass tatsächlich der Taster gedrückt wird (und nur ein Mal), und im Optimalfall: Ausschalten des Weckers in die Auslösemechanik einbauen, damit nicht das ganze Haus wach wird.
Verfasst: 25.02.2008 - 19:01
von Petz
Etwas humanere Methode wäre ein Zweiseillaufwerk mit einem darunter an ner Ausklinkvorrichtung gehängten Jausensäckchen. Eine große Klemme mit Puffer ans Tragseil genau über Deinen Kopf und die Ausklinkvorrichtung schmeißt bei zu hohem Zugseilzug das Jausensäckchen runter.
Das Jausensäckchen mit Cornflakes füllen und darin ein ganz dünnes, mit Milch gefülltes Extrasäckchen einbringen. Wenn das Ding runterfällt zerplatzt das Milchsäckchen im Cornflakessack beim Aufprall und falls Du grad beim Gähnen bist wirst Du gleich mit dem Frühstück geweckt.....
Mahlzeit
Verfasst: 25.02.2008 - 20:36
von Flachlandtiroler
Die Zeitersparnis wäre schnell wieder weg, weil ich dann Haare waschen muss, um Milch und Cornflakes rauszubekommen.
Update: Spanngewicht funktioniert nicht, habe jetzt eine feste (aber immerhin verstellbare) Verankerung gemacht. Als nächstes bekommt die Kabine ein "richtiges", drehbar gelagertes Laufwerk, damit ich irgendwo ein Zugseil anbringen kann, ohne dass alles aus dem Gleichgewicht kommt.
Alternativen: Kabine ungebremst gegens Radio fahren lassen (mit Styropor puffern oder ähnliches), oder eben Zug- beziehungsweise Bremsseil anbauen, damit die Geschwindigkeit aufs Nötige begrenzt wird. Hat wer eine Meinung? Höhenunterschied ist etwa 1m auf 4,5m horizontaler Länge.
Verfasst: 25.02.2008 - 23:30
von Flachlandtiroler
Update! Kabine hat ein halbwegs vernünftiges Laufwerk, ein Test mit einem provisorischen Zugseil sah sehr vielversprechend aus.
Bilder:
Die jetzt fertige Talstation ist mit einem Seil am Fuß des Verstärkers angebunden, damit sie nicht herausgehebelt wird. Unten das schwarze Ding ist der Spannschlitten, da der aber mit einem Gewicht dauernd gehakt hat, ist er jetzt an der Schiene fixiert, funktioniert auch so.
Die Trasse ist etwa 5 Meter lang und überwindet einen bis eineinhalb Höhenmeter. Sie führt quer durchs Zimmer aufs Regal.
Mir macht das Paketband etwas Sorgen. Ich fürchte, es wird ziemlich bald reißen. Habe leider kein Alternativmaterial, Bindfaden wäre vermutlich zu dünn, Draht zu unflexibel und brüchig.
Die Gondel bekam ein symmetrisches Gehänge und ein zweirädriges Laufwerk. Problem: Ich habe nur eine Seilrolle, die anderen gingen verloren. So ist das etwas unschön, da sich hässliche Schlingerbewegungen aus der bergseitigen improvisierten Rolle ergeben, weil viel zu breit. Darüber muss ich noch mal nachdenken.
Bergstation war zwar früher hübscher, war aber völlig unstabilisierbar und fiel aufgrund der hohen Seilspannung (ca. 3-5 kg) sofort vom Regal. Jetzt steckt sie auf dem Holzbrett und ist zusätzlich einmal ums Regalbrett festgebunden.
Die Kabine ist provisorisch da befestigt, damit es fürs Foto hübsch ist.
nett
Verfasst: 04.03.2008 - 14:53
von Stubaital
sehr nett
funktioniert das denn schon?
Verfasst: 05.03.2008 - 19:19
von Flachlandtiroler
Habe noch etwas weitergebastelt. Der Radiotaster ist schwer zu betätigen und zu klein, um mit einer schwankenden Gondel zuverlässig drauf zu zielen. Der zum Betätigen nötige Impuls würde des Weiteren durch heftige Schwingungen die Seilbahn zerstören und auf Dauer das Radio entweder runterschmeißen oder zumindest ständig verschieben. Daher habe ich in ewig langem Gebastel (keine passenden Teile mehr, musste auch aus dem Grund die Gondel zerfleddern und ihre Einzelteile wiederverwenden) einen Hebel produziert, der vorn unterm Radio klemmt und beim Gegenfahren der Gondel auf den Taster drückt- die Hebelwirkung verstärkt die Kraft, und es ist nicht mehr so ein großer Impuls nötig. Dummerweise verbog der Hebel sich, weil das Seil aufgrund der Radiokonstruktion etwas rechts vom Taster vorbeilaufen muss und die Gondel den Hebel entsprechend nicht mittig traf. Wkin wurde somit unerwünscht in Wbieg umgewandelt und der Taster mal wieder nicht gedrückt, ganz abgesehen davon, dass alle paar Kollisionen die ganze Konstruktion zerfiel. Ich war schon ganz schön verzweifelt, als mir die rettende Idee kam.
Ich befestigte den Hebel nicht mehr unter dem Radio, sondern an der Seilverankerung, womit das ganze System stabiler wurde und die Position des Hebels relativ zum Seil endlich definierbar wurde. Dennoch lag er unvermeidlich immer noch links neben der Fahrbahn, und mit einem nach rechts ausladenden Hebel fehlte wieder die Verwindungssteifigkeit. Da erinnerte ich mich dann endlich an die amerikanischen Propaganda-Dokus auf N24. Am Radio ist jetzt eine Flugzeugträger-mäßige Fangleine, die auf zwei rechts und links der Fahrbahn befindlichen Haken aufgespannt wird. Die Gondel besteht nur noch aus einer schmalen Platte an einem Gehänge. Diese Platte hakt unter das Seil, spannt es und zieht damit den Hebel, der den Einschalttaster drückt. Bei der Gondel ging also jetzt auch Stil für Funktionalität drauf. Nun fehlt nur noch die Verbindung zum Wecker. Leider habe ich derzeit keine Ahnung, wie ich das machen soll.
Fotos gibts wenns fertig ist. Falls jemand Ideen hat, sagt Bescheid.
Probleme:
Gondel zeitabhängig starten:
->Gondelausklinkmechanismus basteln
->Mechanismus mit Wecker verbinden
Wecker nach Gondelstart ausschalten
Problemhydrid in Wasser
:
Seilverankerung
Seilspannung
Gondellaufwerk
Gondel
Radio anschalten
Verfasst: 10.03.2008 - 18:22
von Flachlandtiroler
Im Moment kann ich nix bauen, ich schreib gerade Abitur, am 12. Physik, am 17. Chemie und am 19. Englisch, dann am 20. packen und am 21. fahr ich nach SFL für ne Woche, aber danach kann ich weiterarbeiten. Hab so zwar keinen Radiowecker für die Klausuren, aber der Stress lässt mich eh nicht schlafen
Verfasst: 10.03.2008 - 21:11
von Seilbahnjunkie
Na dann wünsch ich dir viel Glück, ich bin nach Ostern auch drann.
Verfasst: 11.03.2008 - 18:14
von Petz
@Flachlandtiroler, alles Gute und ich halt Dir auch die Daumen für die Klausuren.
Verfasst: 11.03.2008 - 18:17
von Flachlandtiroler
Vielen Dank, morgen gehts los. Mir raucht schon der Kopf vor lauter Quantenphysik und Schwingungsgleichungen. @Seilbahnjunkie, schon mal im Voraus auch viel Glück, weil ichs bis dahin bestimmt vergesse.
Verfasst: 11.03.2008 - 20:40
von Seilbahnjunkie
Danke. Na, auch so'n Physik Gschädigter.