Tageweise Schließung des Snow Funpark
Verfasst: 12.03.2008 - 08:53
Die MVZ berichtet:
Skihalle: Kürzung hat Region kalt erwischt
12. März 2008 | von Torsten Roth
Die tageweise Schließung des bislang als 365-Tage-Angebot ausgelegten Snow Funparks Wittenburg sorgt für Verwirrung in Westmecklenburg: Während sich Kritiker mit der Ankündigung, ab April montags und dienstags das Schneeparadies zu schließen und dafür 50 Mitarbeiter zu kündigen, bestätigt fühlten, versuchten Befürworter gestern die Wogen zu glätten. Das sei eine "betriebswirtschaftliche Entscheidung", erklärte Landrat Rolf Christiansen. Er habe "keine Zweifel daran", dass die Überlegungen stichhaltig seien. Christiansen: "Nach der Entwicklung der letzten Monate bin ich zuversichtlich, dass das Konzept nach und nach greift." Zwar bezweifeln Kenner, dass sich im bevölkerungsschwachen Norden an zwei, nur etwas mehr als 100 Kilometer auseinander liegenden Standorten Skihallen in Wittenburg und Bispingen wirtschaftlich betreiben lassen. Mit Skifahren allein seien die Standort nicht zu halten, meinte auch Christiansen. Mit den Angeboten drumherum habe Wittenburg aber "gute Chancen", sagte der Landrat. Auch Snow-Funpark-Marketingchef Stefan Ulbrich war überzeugt: Beide Standorte "nehmen sich nichts weg".
Nur jeder zweite Besucher geht auf die PisteZumindest die 50 gekündigten Mitarbeiter dürften den Optimismus kaum teilen. Bis April sollen die letzten Stellen gestrichen werden, sagte Marketingchef Stefan Ulbrich gestern. Dazu würden Zeitverträge nicht mehr verlängert, Probezeiten auslaufen aber auch betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen.
Die geplante Teilschließung hat die Tourismusbranche der Region kalt getroffen. Gerade noch ging der Tourismusverband mit Ganzjahresangeboten im Snow Funpark auf Werbetour. "Indoor sind wir die Größten", buhlt das Schneeparadies denn auch im neuen Gastgeberverzeichnis noch um Kundschaft. Während andere Skihallen ihr 365-Tage-Angebot aufrechterhalten schicken die Wittenburger ab April Skifahrer nur noch an fünf statt sieben Tagen auf die Piste. Montags und dienstags laufe es "nachweislich extrem schlecht", meinte Marketingchef Ulbrich. Vor allem in den Sommermonaten sei die Anlage z. B. montags mit nur 200 Besuchern nicht kostendeckend zu betreiben, hatte Geschäftsführer Hans-Gerd Hanel zuvor die Angebotskürzung begründet. Zwar wollen die Betreiber von früheren Ankündigungen, wonach gerade im Sommer mit zahlreichen Gästen in der kühlen Skihalle zu rechnen sei, heute nichts mehr wissen. Trotz der reduzierten Öffnungszeiten rechnen sie 2008 aber mit einer Zunahme der Gästezahlen auf 730000, sagte Ulbrich - 91000 mehr als 2007. "Die Anfragen stimmen uns zuversichtlich." Allerdings: Nur etwa die Hälfte der Besucher waren im vergangenen Jahr tatsächlich auf der Skipiste unterwegs, gezählt wurden aber alle, die auch nur einen Schritt in den Freizeitpark machten.