Hallo,
ich hatte im Januar einen Skiunfall der zur Folge einen Schienbeinkopfbruch hatte, dh eigentlich einen Bone Brouse. Es ist ohne OP abgegangen und war 3 Monate ruhig gestellt. Damit war die Saison für mich gelaufen. Nun ist aber wieder alles verheilt.
Ich weiss nun die nächste Saison kommt bestimmt. Aber ich habe so ein bisschen Bammel nach der Sache mit dem kaputten Knie. Was würdet ihr machen? Ich möchte ja gern wiedereinsteigen, allein meinem Freund zuliebe, und Skifahren an sich ist ja auch toll. Ich weiss das, weiss aber noch nicht so ganz wie ich mich überwinden soll... Der Gedanke an den Unfall ist halt noch da. Sollte ich vielleicht erst mal heimlich in der Skihalle üben? Oder wie würdet ihr das machen?
Viele Grüße, Schlumpfine
kann dir da aus meiner eigenen Erfahrung vielleicht einen Tip geben. Ok das Kreuzband war nicht vom Schifahren kaputt, aber trotzdem.
Ein Kumpel und ich unterhalten uns über Schiurlaub und beschliessen zu buchen, die Op war zu diesem Zeitpunkt knapp 5 Monate her. Gesagt getan. Vor der Anreise wollt ich natürlich noch wissen hält das Knie überhaupt.
Also ab nach Flachau, recht leichte Pisten, also optimal zum Einfahren.
Bei der Ankunft Nebel und Schneefall, na toll, das beim ersten Test.
Erst langsames Rantasten, mit merklicher Unsicherheit, da natürlich die 203cm Bretter da auch nicht die einfachsten sind. Am Anfang sehr gemächlich gefahren, und immer mehr Sicherheit bekommen. Ab Mittag wars dann wieder wie vor der OP.
Musste nur bei Bodenwellen aufpassen um keine zu starken Schläge aufs Knie zu bekommen.
Ich hatte auch eine ähnliche schwere Verletzung, nämlich einen 3-fachen offenen Unterschenkelbruch.
Bei mir ist die Situation allerdings ein wenig anders - es ist mir schon auch beim Ski fahren passiert, aber bei mir gab es halt nie so etwas wie eine Angst vorm Wiedereinstieg. Im Gegenteil - das Erste, das ich den Notarzt vom Alpin Heli 5 gefragt habe, war, wann ich wieder Ski fahren könnte. Und auch die gesamte Physiotherapie, bzw. überhaupt der Heilungsprozess, funktionierten wohl unter Anderem auch deshalb so gut, da ich immer ein ganz bestimmtes Ziel vor Augen hatte, und das war ein ehestmögliches Comeback auf Skiern - für mich ist es einfach die schönste Sportart der Welt.
Für den Wiedereinstieg empfehle ich dir auf jeden Fall ein Gebiet mit relativ einfachen Abfahrten, griffige Pistenverhältnisse (Pulverschnee!!) und wenig Betrieb - so ein Wiedereinstieg sollte in aller Ruhe und ohne Hektik passieren!
Hi, das iss vollkommen richtig, vielleicht sollt ma aufhörn wenn s zu eisig und hart wird... Am Besten morgens mit der ersten Gondel rauf, da isses am schönsten.
Großes Schigebiet wählen mit vielen Ausweichmöglichkeiten. Und möglichst n hochgelegenes, da iss in den oberen Bereichen meist immer super Schnee... enge Talabfahrten meiden ( denk da grad an Kaltenbach, wenn abends alles auf einer Piste runter will... da besser per Gondel ins Tal)
Wenn man die Möglickeit hat, sollt ma die Vorweihnachtszeit nutzen , da iss kaum was los, und der Schnee iss viiiel besser, als danach wenn die ganzen Urlauber die Alpen überbevölkern. So wars jedenfalls letztes Jahr, da hat ma ganz Kitzbühel oder Schi Zell etc. so ziemlich für sich allein.
Hab mir früher 2 mal die Schulter ausgekugelt, wonach eine OP mit 3 Monaten Reha und insgesamt 6 Monaten Belastungs"verbot" folgte.
Im Sommer konnte ich mit etwas unsicherem Gefühl schon wieder MTB fahren (kann man aber ja auch sehr gemächlich angehen lassen).
Dabei gab es null Probleme und nach einier Zeit mit Sport kam das Vertrauen in die Kaputte Schulter wieder zurück.
In der Saison danach bin ich einfach wieder ganz normal Skifahren gegangen, was dann ebenfalls kein Problem war.
Soll heißen, dass es eventuell auch was bringen kann, sich bereits vorher mit anderen Sportarten (sofern die Ärzte grünes Licht geben natürlich) wieder an eine Belastung des Gelenkes herantastan kann, um so wieder Vertrauen zu gewinnen.
Vielleicht bezogen aufs Knie mit Laufem, Wandern oder am besten natürlich mit ärztlich-physiotherapeutisch abgestimmtem Aufbautraining an Geräten. Idealer Weise mindestens ein halbes Jahr, mindestens 3 mal die Woche (bringt u.U. extrem viel).
So bringst Du durch die gemäßigte Belastung auch wieder Training und eine bessere Stabilität ins Gelenk (auch, wenn die Verletzung vermutlich nicht vergleichbar ist). Das sorgt dann auch wieder für ein "gutes Gefühl" und eine bessere Belastbarkeit.
Das halte ich persönlich für viel wichtiger, als die Wahl des Gebietes wo Du hinfährst (OK, extreme Freeride-Exzesse oder extrem überfüllte Autobahnpisten brauchst Du vielleicht nicht unbedingt sofort auszutesten ;-)
Direkt trotz Bammel in eine Skihalle oder sonstwo hin zu fahren würde ich nicht machen, lieber eben soweit vorsorgen, dass der Bammel verschwindet oder sich in ganz kleinen Grenzen hält.
Ich würde wirklich das medizinische Aufbautraining empfehlen (dort geben Dir dann auch Fachleute Tipps, sagen Dir, was Du bedenkenlos machen kannst, geben Dir dadurch Vertrauen etc.) und dann einfach in ein Skigebiet, dass Du magst gehen und nach Gefühl entscheiden, wie und wo ich dort fahre. Und dann wird das auch laufen, garantiert.
“Wir sind gewohnt, daß die Menschen verhöhnen, was sie nicht versteh'n,
Dass sie vor dem Guten und Schönen, das ihnen oft beschwerlich ist, murren.“ [Johann Wolfgang von Goethe]
Auch ich hab meinem Körper schon einiges zugemutet (zweimal Schulterluxation, Mondbeinluxation mit 6 Wochen Gips).
Ich würde dir empfehlen, wie schon geschrieben, nach Möglichkeit mittels anderer Sportarten langsam und sachte wieder ein Gefühl, eine Sicherheit, für sportliche Bewegungen allgemein zu bekommen. Auch der Trainingseffekt ist nicht zu vernachlässigen. Ich würde dir auch empfehlen ins Fitnessstudio zu gehen und die Muskeln gezielt aufzubauen - das hilft u.U. ungemein (hat bei meinen Schulterluxationen extrem viel gebracht, auch wenn man das jetzt schwer vergleichen kann)!
Und wenn's dann an's Skifahren geht es langsam angehen lassen und nix riskieren. Eben fahren wo wenig Leute sind, eine Piste wählen auf der du dich wohlfühlst, kein Eis etc... Auch mit deinem Freund würd ich drüber sprechen, wenn der dich unterstützt ist es schonmal sicher einfacher!