Seite 1 von 1

Venezuela "erpresst" Doppelmayr

Verfasst: 01.09.2008 - 21:25
von snowflat

Re: Venezuela "erpresst" Doppelmayr

Verfasst: 01.09.2008 - 22:31
von TPD
Hoffentlich fällt da ein Herr Chavez gewaltig auf die Nase.
Man kann natürlich nicht Konzerne enteignen und dann gleichzeitig noch erwarten dass andere Konzerne in Venezuela investieren und neue Arbeitsplätze schaffen...

Re: Venezuela "erpresst" Doppelmayr

Verfasst: 01.09.2008 - 23:43
von GMD
Na ja, wir Schweizer wenden diese Methode aber auch gerne an!

Re: Venezuela "erpresst" Doppelmayr

Verfasst: 01.09.2008 - 23:47
von McMaf
Und wer garantiert Doppelmayr Vertragssicherheit? Wie sollen 6 Aufträge 500 Mio.$ bringen? Die Sache ist doch irgendwie sehr abstrus. Ich kann mir nicht vorstellen (bzw. hoffe nicht), dass DM auf sowas eingeht.

Re: Venezuela "erpresst" Doppelmayr

Verfasst: 01.09.2008 - 23:50
von Pilatus
6 Aufträge müssen ja nicht = 6 Bahnen sein. Dann kommen die 500 Millionen schnell zusammen. Ich denke, der Auftrag ist Doppelmayr sehr wohl detailiert bekannt. Ob das ganze dann so gebaut wird ist die andere Sache, aber so naiv darf man die Angelegenheit auch wieder nicht betrachten.

Poma hat überigens schon mehrere solche Metrocables in Südamerika gebaut.

Re: Venezuela "erpresst" Doppelmayr

Verfasst: 02.09.2008 - 09:37
von Dresdner
Das Unternehmen errichtet derzeit eine "Stadt-Seilbahn", soll weitere millionenschwere Aufträge aber erst bekommen, wenn Teile der Produktion nach Venezuela verlagert werden.
Es ist doch immer eine Frage, welche "Teile der Produktion" nach Venezuela verlagert werden sollen. Dies ist dann eine konkrete Abwägung von Risiko und Nutzen.
Was den politischen Anspruch der Sache angeht, sollte man das Ganze differenziert betrachten. Chavez unterscheidet sehr wohl zwischen den rohstoffgierigen Amis (die Lateinamerika immer noch als ihren Hinterhof betrachten und meinen, dort agieren zu können wie sie wollen) und der "alten Welt".
Dresdner

Re: Venezuela "erpresst" Doppelmayr

Verfasst: 02.09.2008 - 10:08
von McMaf
Dresdner hat geschrieben: Was den politischen Anspruch der Sache angeht, sollte man das Ganze differenziert betrachten. Chavez unterscheidet sehr wohl zwischen den rohstoffgierigen Amis (die Lateinamerika immer noch als ihren Hinterhof betrachten und meinen, dort agieren zu können wie sie wollen) und der "alten Welt".
Dresdner
Ja genau, und deshalb ist Angela Merkel auch derselben politischen Rechten zuzuordnen die Hitler unterstütze, nicht wahr?
Das Bild der rohstoffgierigen Amis strotzt zudem auch nicht gerade von übermäßiger Differenzierung.

Re: Venezuela "erpresst" Doppelmayr

Verfasst: 02.09.2008 - 10:43
von Dresdner
McMaf schrieb:
Ja genau, und deshalb ist Angela Merkel auch derselben politischen Rechten zuzuordnen die Hitler unterstütze, nicht wahr?
Was soll diese Unterstellung? Wenn du meinen oben stehenden Beitrag richtig gelesen hättest, wäre es dir möglich gewesen zu erkennen, dass ich sehr wohl differenziere. Aber wer nicht erkennen möchte, der erkennt auch nicht. Außerdem sollte dies hier nicht der Ort sein, an dem man sich unterschiedliche Weltsichten "um die Ohren haut". Du hast eine andere Sicht auf die Regierung Chavez als ich - ich respektiere das und unterstelle dir auch keine radikalen Ansichten. Das Gleiche erwarte ich jedoch auch von dir.
Dresdner

Re: Venezuela "erpresst" Doppelmayr

Verfasst: 02.09.2008 - 10:53
von McMaf
OK, ich habe keine Anführungszeichen gesetzt, aber es war breit in den Medien (http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/603/174084/): Ich habe mich nur den Worten Hugo Chavez' bedient und wollte darauf hinweisen, dass er eben nicht wirklich zwischen Amerika und Europa, oder eben der "alten Welt" unterscheidet. Das sollte also keine Unterstellung an dich sein. Ich habe mir nur die Frage gestellt, was ist schlimmer? Ein rohstoffgieriger Amerikaner oder ein faschistischer Deutscher? Die Rundumschläge betreffen die ganze westliche Welt.
Wegen solchen Ausrastern bezweifele ich die Rationalität des Herrn Chavez.

Re: Venezuela "erpresst" Doppelmayr

Verfasst: 02.09.2008 - 12:26
von powder-fan
naja erpressung ist finde ich schon etwas reißerisch. und sowas ist ja gängige praxis. airbus verlegt ja auch einen teil der produktion für die neuen tankflugzeuge der us airforce in die usa um an den auftrag zu kommen.

und die chinesen sind in dieser art von wirschaftspolitik eh weltmeister. siehe dazu: http://www.amazon.de/China-Code-boomend ... 058&sr=8-1

Ich denke Doppelmayer soll einfach Kosten und Nutzen abwägigen und wird sich dann schon richtig entscheiden. Es ist ja auch legitim, dass mit einem großen Staatsauftrag auch Forderungen verknüpft, die der heimischen Wirtschaft etwas bringen. Ob man diese Forderungen am Markt durchsetzen kann ist dann halt die andere Frage!

Re: Venezuela "erpresst" Doppelmayr

Verfasst: 02.09.2008 - 15:49
von TPD
Na ja, wir Schweizer wenden diese Methode aber auch gerne an!
Wann wurde in der Schweiz ein ausländischer Konzern enteignet ? Soviel ich weiss verlegen ja viele Firmen ihren (Europa-)Sitz sogar in die Schweiz...
Es ist natürlich richtig, dass bei vielen Aufträge die Bedingung gestellt wird dass ein Teil im eigenen Land produziert wird. Aber da sind häufig die entsprechenden Fabrikationsbetriebe schon vorhanden. Dies war bis jetzt ja auch bei DM in Venezuela der Fall.
Hingegen nun soll DM einen eigenen Fabrikationsbetrieb eröffnen. Da besteht natürlich schon ein erhebliches Risiko dass nach der Eröffnung der Fabrik plötzlich der Präsident kommt und den ganzen Betrieb enteignet, weil er nun selber billiger Bahnen bauen will...
Auch vom Patentrecht hält Herr Chavez nicht besonders viel. Von dem her muss sich ein Unternehmen schon sehr gut überlegen, welche Teile man in einem solchen Land produzieren kann ohne eine böse Überraschung zu erleben.
Abgesehen davon stellt sich auch die Frage, ob es nach den 6 Bahnen noch weitere Aufträge gibt ? Wegen 6 Gondelbahnen wird sicher nicht eine neue Fabrikation eröffnet

Re: Venezuela "erpresst" Doppelmayr

Verfasst: 02.09.2008 - 15:56
von GMD
Ich spreche nicht von Enteignung, sondern von der von dir erwähnten Bedingung den Auftrag teilweise oder ganz in der Schweiz zu bauen. Die Mirage-Kampfjets, die Eagle-Spähwagen (basieren auf dem Hummer), die neuen Doppelstockzüge für die Zürcher S-Bahn oder das Cobra-Tram für die Stadt Zürich sind nur ein paar Beispiele.

Re: Venezuela "erpresst" Doppelmayr

Verfasst: 02.09.2008 - 19:47
von lanschi
Im Übrigen gab´s Ähnliches ja auch beim Eurofighter-Kauf durch den österreichischen Staat (schimpft sich dann halt Gegengeschäfte). Ohne den Eurofightern wäre z.B. die FACC bei Weitem nicht so groß...

Re: Venezuela "erpresst" Doppelmayr

Verfasst: 02.09.2008 - 20:05
von SBWN
powder-fan hat geschrieben:naja erpressung ist finde ich schon etwas reißerisch. und sowas ist ja gängige praxis. airbus verlegt ja auch einen teil der produktion für die neuen tankflugzeuge der us airforce in die usa um an den auftrag zu kommen.

und die chinesen sind in dieser art von wirschaftspolitik eh weltmeister. siehe dazu: http://www.amazon.de/China-Code-boomend ... 058&sr=8-1

Ich denke Doppelmayer soll einfach Kosten und Nutzen abwägigen und wird sich dann schon richtig entscheiden. Es ist ja auch legitim, dass mit einem großen Staatsauftrag auch Forderungen verknüpft, die der heimischen Wirtschaft etwas bringen. Ob man diese Forderungen am Markt durchsetzen kann ist dann halt die andere Frage!
....eine durchaus vernünftige Sichtweise der Sache.

Bitte beim Posten auf das Verwenden der blauen Farbe verzichten, diese sollte den Mods vorbehalten sein.
Danke für Dein Verständnis.
Jakob