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Arber 29.12.2008: "Sche is, oba voi"
Verfasst: 29.12.2008 - 11:43
von flo
Arber (D), 29.12.2008: "Sche is, oba voi"

Anfahrt:
Zwiesel, Talstation in gut 15min
Wetter:
Sonne pur
Temperatur:
relativ warm, am Gipfel -1°c
schneehöhe:
zwischen 20cm und 50cm
Pistenzustand:
einwandfreier Pistenteppich, stellenweise leicht eisig
Anlagen:
- 6er Gondelbahn
- Nordhang 6er
- Sonnenhang 6er
- Thurnhoflifte
- Osthanglift
- Förderbänder
geschlossene Pisten:
- Osthang
- Osthangverlängerung
- Weltcupstrecke bis halb elf wegen Trainingsbetrieb
Wartezeiten:
0 - 10 Minuten
Gefallen:
- Wetter
- Pistenpräparierung
Nicht gefallen:
- später viel los
- geschlossener Bereich Osthang
Fazit:
/2 von 6
Wie an anderer Stelle angedroht, wieder einmal ein ausführlicher Bericht vom Arber. Um 8.20 ging es mit der Gondelbahn nach oben. Dann wurden systematisch alle Pisten einmal abgearbeitet. Die Weltcupstrecke blieb leider außen vor, da diese schon für Trainigsgruppen abgesperrt war. Die ersten Fahrten verliefen noch ohne Wartezeiten, gegen 9.30 waren aber an allen Anlagen Warteschlangen, wie üblich in der Ferienzeit. Nach weiteren Fahrten mit der Sonnenhangbahn und der Gondelbahn bei Wartezeiten von gut fünf bis zehn Minuten war es dann Zeit, sich auf den Heimweg zu machen.
An einigen Stellen müsste noch Schnee gemacht werden, da stellenweise die Auflage sehr dünn ist. Auch ein Öffnen des Osthanglifts sollte trotz der eher geringen Schneemenge möglich sein.
Doch dazu aber später bei den Bildern mehr.
Re: Arber 29.12.2008: "Sche is, oba voi"
Verfasst: 29.12.2008 - 20:25
von Fabi111
Danke, schöner Bericht!
Von Leuten hers ist's mal wieder extrem; die bräuchten halt noch 1-2 weitere Bahnen!
Re: Arber 29.12.2008: "Sche is, oba voi"
Verfasst: 30.12.2008 - 19:28
von flo
Noch besser zwei weitere Bahnen mit mindestens zwei neuen Pisten. Sonst gibts dort oben Mord und Totschlag
Aber für die 10 Tage im Jahr, an denen der Ansturm so extrem ist, wäre das übertrieben.
Hab mir von einem Bekannten sagen lassen, dass heute die Lifte schon um 8.00 Uhr geöffnet hatten und es ab 8.30 die ersten größeren Schlangen gab
Re: Arber 29.12.2008: "Sche is, oba voi"
Verfasst: 08.01.2009 - 00:05
von Arlbergfan
Toller Bericht. Einer unter vielen hier, der leider zu wenig gelobt wird.
Ich war noch nie am Arber, aber wenn ich mir das so anschaue, würde ich auch nie zur Ferienzeit dorthin gehen. Die Bilder sprechen Bände. Aber genau das sind die Bilder, die eigentlich interessant sind! Danke!
Hast du ne Saisonkarte? Oder wie lohnt sich das sonst, nur für 2 Stunden?
Zum Thema Beschneiung bin ich auch auf deiner Seite! Für was muss man denn so einen Funpark "zusammenschneien" wenn man noch nicht mal alle Pisten geöffnet hat?
Nun ja, jedenfalls Danke für den tollen Bericht!
Re: Arber 29.12.2008: "Sche is, oba voi"
Verfasst: 08.01.2009 - 08:18
von schifreak
Hi, super ehrlicher Bericht. Genau das was mein früherer Spezl bereits vor jahren gsagt hat, hat sich hier bestätigt. Ein einziges Schigebiet weit und breit, jede menge Städte in weiterer und näherer Umgebung und die Tschechei auch noch... aber es stimmt, ohne weiteren Pisten braucht s nicht mehr Lifte, s Chaos wär perfekt. I glab da boarische Woid iss besser zum langlaffa und rodln geeigent.
Re: Arber 29.12.2008: "Sche is, oba voi"
Verfasst: 08.01.2009 - 09:25
von Skihase
schifreak hat geschrieben:Ein einziges Schigebiet weit und breit,
Naja... gleich in der Nähe hätten wir da noch: Geißkopf, Hohenbogen, Eck, St. Englmar, Hochficht...
Re: Arber 29.12.2008: "Sche is, oba voi"
Verfasst: 08.01.2009 - 18:03
von schifreak
Hi, die Rusel hast vergessen... und Graising. Geißkopf iss hervorragend für Radler geeignet, da war ich mal. Schöne 16 km lange Tour nach Deggendorf.
Re: Arber 29.12.2008: "Sche is, oba voi"
Verfasst: 09.01.2009 - 20:21
von flo
Danke für die Blumen
Hast du ne Saisonkarte? Oder wie lohnt sich das sonst, nur für 2 Stunden?
Ja, hab eine Saisonkarte. Aber auch sonst wäre es für 2 Stunden kein Problem, das es schließlich Stundenkarten, sowie Punktekarten gibt.
Zum Thema Beschneiung bin ich auch auf deiner Seite! Für was muss man denn so einen Funpark "zusammenschneien" wenn man noch nicht mal alle Pisten geöffnet hat?
Diese Woche gab es einen "Jam" im Funpark. Deswegen haben Sie dort so viel Schnee produziert, um große Kicker etc. schieben zu können. Mittlerweile ist auch, wie ich mir hab sagen lassen, die Weltcupstrecke von oben bis unten dick in Maschinenschnee eingehüllt. Am Osthang tut sich aber immer noch nichts.
...und näherer Umgebung und die Tschechei auch noch...
An manchen Tagen, insbesondere bei Schlechtwetter, beträgt der Anteil tschechischer Skifahrer sicher geschätzte 70%. Durch den Fall des Ostblocks hat sich das Einzugsgebiet mehr als verdoppelt. Insbesondere Skifahrer aus Pilsen und Umgebung stürmen regelrecht die Pisten. Es ist aber nicht nur das Skigebiet, das profitiert. Auch so manches Einzelhandelsgeschäft verdankt mittlerweile einen Teil seines Umsatzes Käufern aus dem Nachbarland.
I glab da boarische Woid iss besser zum langlaffa und rodln geeigent.
Langlaufen ja, rodeln eher nein. Grundsätzlich hätteder Bayerische Wald schon hohes skifahrerisches Potenzial. Nur leider wird dieses überhaupt nicht ausgeschöpft. Vieles wurde bei der Planung hier dem Zufall überlassen. Es gab kein Gesamtkonzept. In den 70ern zu Zeiten als der Tourismus hier so richtig in Fahrt kam, schossen die Einzellifte nur so aus dem Boden. Aber eben nur Einzellifte und nichts Zusammenhängendes. Auch heute sieht es nicht viel besser aus. Zum Beispiel Englmar: rund um die Ortschaft sind 3 "Skigebiete" verteilt. Nun zum Stichwort des Ungeplanten, speziell auf den Arber bezogen. Als der erste Lift gebaut wurde, hat man sich nicht nach dem Gelände gerichtet, sondern einfach den Lift dort hingestellt, wo schon eine Telegrafenleitung zum Gipfel führte. Pisten entstanden dort, wo Windwurfflächen waren, die sich leicht miteinander verbinden ließen. So enstanden die teils hängenden und eigentlich ziemlich unlogisch verlaufenden Pisten. In den letzten Jahren hat man dies zwar verbessert, aber optimal ist es trotzdem bei Weitem nicht. Ein weiteres Manko ist die Staatsstraße, die quasi eine untere Grenze für das Gebiet vorgibt und (Tal-) Abfahrten mit zwei und dreifacher Länge der jetzigen Pisten unmöglich macht. Und nicht zuletzt spielt auch das liebe Geld eine entscheidende Rolle. Mitte der 80er Jahre war eine Erschließung der Ostflanke in Richtung Arbersee mittels eines Schleppers, der deutlich über 1,5km lang geworden wäre schon genehmigt. In letzter Minute stand dann aber doch kein Geld für dieses Projekt zur Verfügung und verschwand in der Versenkung. Andere Flanken des Berges lassen sich wohl noch schwerer erschließen, da es sich dort bei den Gründen entweder um Privatwald oder Staatsforsten handelt.