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Re: Schweizer Seilbahnbilder im Lauterbrunner Tal
Verfasst: 13.08.2009 - 01:50
von Migi
Danke für die Bilder!
Zwei Dinge möchte ich dazu noch anmerken:
1. Die Transportbahn vom Stechelberg nach Mürren fährt jedes Jahr während der Revision der PB über Gimmelwald öffentlich. Ausserhalb dieser Zeiten einfach mal lieb fragen. Die Berner Oberländer sind ein ganz friedliches Völkchen
.
2. Schonmal mit der Schilthornbahn von Gimmelwald nach Stechelberg runter gefahren? Da ist die neue Grütschalp-PB nichts gegen
.
Re: Schweizer Seilbahnbilder im Lauterbrunner Tal
Verfasst: 13.08.2009 - 20:27
von GMD
Eine weitere Anmerkung: Dir ist sicher aufgefallen, dass jede Sektion der Strecke Stechelberg - Gimmelwald - Mürren nur eine Kabine hat. Der Grund ist, die Bahnen sind technisch gesehen eine Anlage. Stell dir eine klassische Pendelbahn mit zwei Kabinen vor. Statt nun in der Streckenmitte zu kreuzen, steht dort eine Station wo die Kabinen stoppen. Die Passagiere steigen in die andere Kabine um und die Fahrtrichtung wird geändert, jede Gondel fährt also wieder dorthin zurück wo sie herkam. Nun knickst du in dieser Mittelstation (im wahrsten Sinne des Wortes!) die Strecke noch in einem spitzen Winkel, lenkst die Zugseil um (das erklärt den Räderwald dort) und lässt die in der Gegenrichtung nicht benötigten Tragseile weg - Fertig ist die technisch einmalige 2 in 1 Bahn Stechelberg - Mürren via Gimmelwald!
Re: Schweizer Seilbahnbilder im Lauterbrunner Tal
Verfasst: 13.08.2009 - 21:16
von TITLIS
Herzlichen Dank für deine tollen Bilder
Anbei, darf mit der Windenbahn von Lauterbrunnen auch Unterlasttransport während des Betriebs mit Passagieren gemacht werden?
Re: Schweizer Seilbahnbilder im Lauterbrunner Tal
Verfasst: 13.08.2009 - 21:21
von ATV
Re: Schweizer Seilbahnbilder im Lauterbrunner Tal
Verfasst: 13.08.2009 - 23:10
von Pilatus
Wäre es hier aus energietechnischer Sicht nicht sinnvoll gewesen, eine richtige PB zu bauen?
Re: Schweizer Seilbahnbilder im Lauterbrunner Tal
Verfasst: 13.08.2009 - 23:27
von TPD
Wäre es hier aus energietechnischer Sicht nicht sinnvoll gewesen, eine richtige PB zu bauen?
Eine moderne Windenbahn kann bei der Talfahrt Energie ins Netz zurückspeisen.
Re: Schweizer Seilbahnbilder im Lauterbrunner Tal
Verfasst: 13.08.2009 - 23:59
von Migi
Das Problem mit einer zweispurigen PB wäre auch der Platz insbesondere an der Talstation gewesen. Die aktuelle Talstation befindet sich zwischen zwei Wohnhäusern. Hier hätte man also die Talstation weiter oben platzieren müssen. Auch an der Bergstation wären zusätzliche grössere Umbauten nötig gewesen. Und mehr Holzschlag hätte es auch gebraucht. Nutzen dafür wäre quasi null gewesen. Die entstehende Kapazität wäre viel zu hoch ausgefallen. Die Adhäsionsbahn kann nur alle 15 Minuten verkehren. So würde es mit einer klassischen PB grosse Wartezeiten auf eher engem Raum geben. Dann lieber die Leute gleich im Tal warten lassen. Energietechnisch wäre auch nicht soviel eingespart worden. Das was die Bahn bergwärts zusätzlich verbraucht spart sie talwärts wieder ein.
Übrigens: Die Bahn hat als Kuriosum zwei Motoren, welche jeweils links und rechts auf die Windentrommel wirken.
Re: Schweizer Seilbahnbilder im Lauterbrunner Tal
Verfasst: 14.08.2009 - 08:36
von ATV
Migi hat geschrieben:Übrigens: Die Bahn hat als Kuriosum zwei Motoren, welche jeweils links und rechts auf die Windentrommel wirken.
Unüblich, dennoch öffter anzutreffen mit 2 Motoren um die nötige Leistung zu erbringen. Grössere Antriebe wie 1100kW gab es nicht.
Einspurig ist energietechnisch praktisch gleichwertig mit einer normalen Pendelbahn. Bergwärts braucht sie mehr, talwärts wird mit dem Motor gebremst und dabei wieder ins Netz zurück gespiesen. (Können praktisch alle Seilbahnen) Wobei mit FU wohl der grösste Wirkungsgrat. Einziger Unterschied ist der grössere Antrieb. Zum Beispiel kommt die 40 Tonnen Luftseilbahn in Limmern mit einem grossen 900kW Motor aus, während hier für die einspurige Bahn 2 mit 1100kW nötig waren.
Re: Schweizer Seilbahnbilder im Lauterbrunner Tal
Verfasst: 14.08.2009 - 10:23
von GMD
Zum rekuperieren muss allerdings ein aufnahmefähiges Netz vorhanden sein welches Verwendung für den produzierten Strom hat. Allerdings benötigt eine Bahn dieser Grössenordnung aufgrund ihres grossen Energiebedarfs bei der Bergfahrt sowieso einen Anschluss an ein leistungsfähiges Stromnetz, darum sollte dies kein Problem darstellen.
Etwas anders sieht es bei vielen Zahnradbahnen aus. Diese verwenden oft eine spezielle Stromart und Spannung, sodass deren Fahrleitungen eigentliche Inselnetze darstellten. Als Beispiel seien hier die Rigibahnen (1500 V DC) genannt. Das hatte zur Folge, dass beim Bremsen produzierte Energie nur in das eigene Netz eingespiesen werden kann. Fahren nun gerade gleichzeitig keine Züge bergwärts fehlen die Abnehmer, das Netz kann die Bremsenergie nicht aufnehmen und der Strom muss in den sogenannten Bremswiderständen des Fahrzeugs in Wärme umgewandelt werden. Darum fuhren früher viele Zahnradbahnen mit gesenkten Stromabnehmer talwärts. Bei den bereits erwähnten Rigibahnen führte dies beim Ausbau auf Doppelspur zu einem Kuriosum: Nur das Gleis für die bergwärts fahrenden Züge hatte eine Fahrleitung, erst Jahre später wurde auch das andere Gleis unter Strom gesetzt!
Re: Schweizer Seilbahnbilder im Lauterbrunner Tal
Verfasst: 14.08.2009 - 19:01
von schifreak
Hi, also ich muß auch mal Dankeschön sagen, für die tollen Erklärungen, so ganz genau wußte ich das auch nicht wie s da drinnen ausschaut, bei ner Windenbahn. Ich sag ja,Lauterbrunnen iss ein einmaliges Tal was Seilbahnen und Wasserfälle angeht. Und irgendwie alles so natürlich mit der schönen Landschaft integriert, keine großen Betonkästen die man vom Tal aus sieht z.B. wirklich sehr schön, da gfällts ma sehr gut.
Ich warn Euch schon mal vor, ich hab noch einiges Neue an Bildern, aber aus zeitlichen Gründen wird das erst im Lauf der nächsten Woche passiern ...
Re: Schweizer Seilbahnbilder im Lauterbrunner Tal
Verfasst: 14.08.2009 - 19:44
von TITLIS
@ ATV danke für die Bilder, und auch den Anderen ein Dank für die Erklärungen