Kalter Herbst, milder Winter
Verfasst: 31.10.2003 - 11:13
Ein Artikel aus den Salzburger Nachrichten:
Kalter Herbst, milder Winter
31. Oktober 2003
94 Mill. Euro investierten Salzburgs Seilbahner in Lifte und Schneekanonen. Meteorologen sagen, dem kalten Herbst könnte ein milder Winter folgen.
HEINZ BAYER
SALZBURG (SN). Salzburgs Seilbahnindustrie hat abermals enorm investiert. 45,5 Mill. Euro wurden für neue Lifte ausgegeben, 34 Mill. Euro für Beschneiungsanlagen, 14,5 Mill. Euro für den Ausbau der Pisten, neue Pistengeräte und moderne Kassensysteme.
Ab 1. November dürfen per Gesetz die Schneekanonen angeworfen werden. Hans Wallner, technischer Vorstand der Schmittenhöhebahnen Zell am See: "Ideal ist eine Beschneiung ab Mitte November. Wir brauchen zumindest vier Grad minus." Die gesamte Tourismusbranche hofft, dass sich die heurige Wintersaison klimatisch besser entwickelt als jene im Vorjahr. Weihnachten 2002 fand bekanntlich "im Grünen" statt.
Die schlechte Nachricht: Laut langjähriger meteorologischer Beobachtung folgt einem kalten Herbst ein milder Winter. "Das ist in 70 Prozent der Fälle so", sagt Alexander Ohms von der Wetterdienststelle Salzburg. Der Volksmund sagt, dass mancher Winter schon im Oktober "erfrieren" kann. Und der zu Ende gehende Oktober 2003 war im Mittel um drei Grad zu kalt.
Experten des 1973 gegründeten Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersage in Reading, 80 km westlich von London, erstellten bereits eine Jahreszeitprognose für die Monate Dezember, Jänner und Februar. Laut dieser Prognose steht ein "normaler Winter" ins Haus, mit einem Temperatur-Mittelwert von 0,3 Grad. Laut Alexander Ohms ist in den kommenden Tagen zwar mit Föhn und Regen bis in eine Höhenlage von 2000 Metern zu rechnen. "Eine längere Föhnperiode, wie im Herbst 2002, zeichnet sich aber nicht ab."
Am meisten in ihre Infrastruktur investierten die Liftegemeinschaft Obertauern (Zehnerkarbahn, 8,2 Mill. Euro), die Gerlospass-Königsleiten Bergbahnen (Sonnwendkopfbahn 5,6 Mill. Euro), die Schmittenhöhe Bahnen (Zeller Bergbahn, 5,3 Mill. Euro) und die Hinterglemmer Bergbahnen (Sechser-Sesselbahn Zehner, 4,8 Mill. Euro).
