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Seilbahngondel stürzt in die Tiefe
Verfasst: 17.01.2010 - 21:48
von Fizzy
Viel Glück bei einem Unfall der EUB "Videmanette" bei Rougemont: Link
Re: Seilbahngondel stürzt in die Tiefe
Verfasst: 17.01.2010 - 22:00
von Kris
Uhjeh, eine rest-müllerbahn....
Re: Seilbahngondel stürzt in die Tiefe
Verfasst: 18.01.2010 - 11:23
von TPD
Re: Seilbahngondel stürzt in die Tiefe
Verfasst: 18.01.2010 - 17:48
von Migi
Das Ganze ist nun grade gar nicht gut für das Weiterbestehen der noch verbliebenen Müller-Bahnen...
Re: Seilbahngondel stürzt in die Tiefe
Verfasst: 18.01.2010 - 18:06
von Theo
Da die Presseberichte, Radio undZeitung, sehr unterschiedlich sind ist es schwer zu zu verstehen was nun genau die Ursache war und wie weit von der Station entfern nun überhaupt der Ansturz war..
Bei solchen Doppelklemmen sollte jedoch die Klemmkraft von einer Klemme ausreichen um ein leeres FBM auch talwärts fahren zu lassen.
Deshalb ist es nicht grad unbedingt glaubhaft dass an nur einer Klemme ein Defekt gewesen sein soll. Das aber deninitiv raus zu finden wir aber wahrscheinlich sehr schwer sein, je nach Absturzschäden halt.
Da die Blenden, auch wenn es hier bei dieser älteren Anlage nich allzuviele sein werden, mit einer gewissen Toleranz eingestellt werden sollte es eigentlich auch optisch erkennbar sein dass estwas nicht stimmt. Dies natürlich nur wenn man sich auch die Mühe gibt und aufs Kabinendach klettert um mit der Nasespitze bis an die Klemme zu gehen und sich nicht nur unter die Kabine stellt von wo aus man nicht viel bis gar nichts erkennen kann und es damit gut sein lässt.
Re: Seilbahngondel stürzt in die Tiefe
Verfasst: 18.01.2010 - 18:11
von ATV
http://www.20min.ch/news/kreuz_und_quer/story/11272486
Gemäss Seilbahnen Schweiz ist die Bahn in Rougemont zwar älter, aber sehr sicher. «Bei dieser speziellen Klemme kann nichts passieren, solange Leute in der Gondel sitzen», sagt Mediensprecher Roman Weissen. Ohne Last könne es zu Problemen kommen, wenn die Klemmen einen Defekt aufweisen.
Ah ja. Sehr gut informiert.
@Theo: Du solltest wissen, wie sowas gehandhabt wird wenn in der Talstation 500 Leute warten.
Re: Seilbahngondel stürzt in die Tiefe
Verfasst: 18.01.2010 - 18:26
von TPD
Keine Ahnung wie lange dieser Artikel kostenlos online ist ?
http://www.24heures.ch/vaud-regions/act ... 2010-01-17
Darum eine Kurzzusammenfassung auf Deutsch:
Offensichtlich hat die defekte Klemme einen "Alarm" (Ist wohl ein Nothalt gemeint ?) ausgelöst. Da sich aber die Gondel schon im Tunnel befand und eine Garagierung in der Bergstation eine Rückwärtsfahrt der ganzen Anlage erfordert hätte, hat der Liftwart nach einer visuellen Kontrolle entschieden, die leere Gondel ins Tal runter zu schicken. Denn dort befindet sich auch die Werkstatt.
Absturzstelle ist angeblich bei der Stütze 36. Also eher eine ungemütliche Stelle
Andererseits habe ich irgend ein Déjà Vù. An der Wispile gab es doch mal einen ähnlichen Zwischenfall.
Re: Seilbahngondel stürzt in die Tiefe
Verfasst: 18.01.2010 - 19:41
von MBA
Re: Seilbahngondel stürzt in die Tiefe
Verfasst: 18.01.2010 - 20:23
von HBB
TPD hat geschrieben:
Offensichtlich hat die defekte Klemme einen "Alarm" (Ist wohl ein Nothalt gemeint ?) ausgelöst [...] eine Rückwärtsfahrt der ganzen Anlage erfordert hätte, hat der Liftwart nach einer visuellen Kontrolle entschieden, die leere Gondel ins Tal runter zu schicken.
Kommt mir bekannt vor, war damals auch ähnlich am Hochzeiger.
Ist schon ärgerlich; die Sicherung spricht an, der Anlass dafür wird aber nicht erkannt bzw. falsch interpretiert. Letztlich ist doch der Mensch das fehleranfälligste Glied in der Kette.
Re: Seilbahngondel stürzt in die Tiefe
Verfasst: 19.01.2010 - 17:17
von Migi
Interessant wäre in dieser Hinsicht zu erfahren welche Blende angesprochen hat. Was wird bei der Bahn überhaupt alles überwacht? Viel wird es aufgrund des Alters ja wohl nicht sein.
Re: Seilbahngondel stürzt in die Tiefe
Verfasst: 21.01.2010 - 12:13
von Kris
Stammen die klemmen eigentlich von 1959? Was ist überhaupt aus der zeit dort noch?
Re: Seilbahngondel stürzt in die Tiefe
Verfasst: 21.01.2010 - 13:06
von silu
Aus meiner (laienhaften) Sicht sollte man die aktuelle Bahn klar als Ersatz- und nicht Umbau der ursprünglichen Müllerbahn von 1959 bezeichnen, denn von 1959 stammen nach meinem Wissen legendlich diverse Stützenschäfte sowie die Gebäudlichkeiten der Mittel- und Bergstation. Der Rest (inkl. den Klemmen) stammt aus dem genannten Jahr 1984 und entspricht dem Bahntyp, wie wir ihn auch am Eggli in Gstaad und (bis vor einigen Jahren) am Hohsaas in Saas Grund vorfinden bzw. vorfanden.
Re: Seilbahngondel stürzt in die Tiefe
Verfasst: 21.01.2010 - 17:36
von Lagorce
eine Kopie des Artikeltexts von "24 heures" kann man hier finden, Copyright hin oder her, dort hat Information vorrang und zudem werden Online Artiel u.U. bnachträglich abgeändert (ist im RM Topic ersichtlich).
http://www.remontees-mecaniques.net/for ... topic=9658
Man sollte auf den Bericht der amtlichen UUS abwarten, die Journalisierenden sind da onehin wiedereinmal technisch überfordert.
Übrigens wurde ein Helikopter zum Personentransport eingesetzt, jedoch nicht direkt um das entgleiste Seil von den Seilfängern anzuheben.
Frage mich ebenfalls, ob eine Kollision mit der Stütze stattgefunden hat. Wäre es anonsten sinnvoll, die Achse der Rollenbatterie auszutauschen? Es sei dann, das Seil wäre damit bei einter Entgleiseung gegen innen in Berührung gekommen, was dennoch nicht sein sollte, da beidseitig des Rollen Seilfänger vorhanden sind.
Re: Seilbahngondel stürzt in die Tiefe
Verfasst: 24.01.2010 - 16:50
von TPD
http://www.bernerzeitung.ch/region/thun ... y/30916256
Mal eine Kurzzusammenfassung für die Leute, die die Fremdsprache nicht verstehen 
- Man geht davon aus dass es ein "Materialfehler" ist.
- Die Bahn bleibt geschlossen bis die Unfallursache wirklich geklärt ist.
- Der wirtschaftliche Schaden hält sich für die Bergbahnen in Grenzen.
- Es gibt dumme Touristen, die im Tal unten stranden
Re: Seilbahngondel stürzt in die Tiefe
Verfasst: 28.01.2010 - 09:19
von Kakadu
gestern (27.01.2010) wurde am CH-Radio (http://www.drs.ch oder http://www.rsr.ch) durchgegeben, dass die Bahn noch länger stillstehen werde, da sämtliche 70 (?) Klemmen überprüft werden müssten. Der Ablauf wurde dahingehend geschildert, dass sich die eine (hintere?) Klemme nicht richtig geschlossen und sich dann in der Rollenbatterie verfangen habe, was zu einer Seilentgleisung führte. Im Seilfänger jedoch sei die Klemme auseinandergebrochen, so dass die korrekt geschlossene Klemme am Seil verblieb und der Rest abstürzte. Als Ursache für den Bruch wird nach einem Materialfehler geforscht.
Oder war das eine Fehldimensionierung der Klemme und ein bei der Konzeption nicht vorgesehener und durchgeprüfter Ablauf und die Vorgabe, dass im Seilfänger keine schwerwiegenden Folgeschäden passieren dürfen, nicht erfüllt? Na dann hoppla ...
Re: Seilbahngondel stürzt in die Tiefe
Verfasst: 29.01.2010 - 08:51
von TPD
Ja, die Bahn wird vermutlich nicht mehr so schnell laufen. Beziehungsweise es wird schon daran gedacht die Bahn zu ersetzen.
http://www.bernerzeitung.ch/region/geme ... y/31837894
Re: Seilbahngondel stürzt in die Tiefe
Verfasst: 29.01.2010 - 15:55
von Wombat
TPD hat geschrieben:Beziehungsweise es wird schon daran gedacht die Bahn zu ersetzen.
Zum Glück war ich letzten Winter dort. Aber ich Streiche Saanen aus meiner to do Liste. Ohne diese Bahn ist das Skigebiet nur halb so interessant.
Re: Seilbahngondel stürzt in die Tiefe
Verfasst: 29.01.2010 - 16:09
von schneesucher
Schade um die Bahn.
Ein bisschen merkwürdig finde ich es schon: an einer Bahn, die ohnehin bald ersetzt werden soll, wird nach einem Unfall festgestellt, dass viele Teile marode sind.
Wäre es vielleicht doch besser, wenn es in der Schweiz eine staatliche Prüfstelle geben würde, die die Sicherheit der Bergbahnen prüft?
Ein Betreiber, der eine Bahn bald ersetzen möchte, wird nicht daran interessiert sein, kurz vor Betriebsende noch Teile zu erneuern...
Re: Seilbahngondel stürzt in die Tiefe
Verfasst: 29.01.2010 - 17:21
von Wombat
Noch was.
Zudem: «Heute ist die Stahlqualität besser als beim Bahnneubau im Jahr 1984», erläutert Walter Germann.
Das halte ich für eine Ausrede. Es ist Aufgabe des Herstellers die Stahl-Qualität so zu wählen das dies nicht geschieht. Und mir kann keiner erzählen das vor 26 Jahren es nicht Stahl von besser Qualität gegeben hat.
Re: Seilbahngondel stürzt in die Tiefe
Verfasst: 29.01.2010 - 18:40
von Kakadu
schneesucher hat geschrieben:Schade um die Bahn.
Ein bisschen merkwürdig finde ich es schon: an einer Bahn, die ohnehin bald ersetzt werden soll, wird nach einem Unfall festgestellt, dass viele Teile marode sind.
Merkwürdig ist das auf jeden Fall. Da ist was falsch gelaufen: entweder war das Prüfverfahren ungenügend und keiner hat sich drum gekümmert, das seriös zu prüfen - dass wissentlich etwas unter den Tisch gewischt wurde, kann ich mir nicht vorstellen; die Folgen wären unabsehbar.
Ich fürchte jedoch auch, dass sämtliche anderen Müller-Bahnen aus dieser Produktionsperiode wohl auch nicht mehr über alle Zweifel erhaben sein könnten ...
schneesucher hat geschrieben:
Wäre es vielleicht doch besser, wenn es in der Schweiz eine staatliche Prüfstelle geben würde, die die Sicherheit der Bergbahnen prüft?
War diese Prüfung nicht "in Staatsauftrag"?
schneesucher hat geschrieben:
Ein Betreiber, der eine Bahn bald ersetzen möchte, wird nicht daran interessiert sein, kurz vor Betriebsende noch Teile zu erneuern...
Noch 5-6 Jahre ist nicht soo bald - dazu muss sie schon noch voll im Schuss sein. Das ist eine Abwägung, wieviel Einnahmen damit generiert werden können - und, ob sie wirklich noch die 5-6 Jahre fahren kann. Wenn ja, könnte sich das u.U. schon rechnen. Möglicherweise kann auf Gebrauchtteile zurückgegriffen werden.
Re: Seilbahngondel stürzt in die Tiefe
Verfasst: 29.01.2010 - 21:56
von Migi
Ich sehe ehrlich gesagt sehr schwarz für die Bahn. 150 Klemmen neu fertigen nur um dann noch 6 Jahre fahren zu können. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich das lohnt.
Schade um die an und für sich sehr schöne Bahn.
Etwas Sorgen macht mir in diesem Zusammenhang auch die Zukunft der Bahn am Eggli. Auch dies ist eine umgebaute Müller-Bahn. Es würde mich nicht wundern, wenn in absehbarer Zeit ganz fertig ist mit Müller-Bahnen...
Re: Seilbahngondel stürzt in die Tiefe
Verfasst: 29.01.2010 - 22:07
von TPD
Möglicherweise kann auf Gebrauchtteile zurückgegriffen werden.
Woher ? Müsste ja vermutlich eine baugleiche Anlage sein.
Andererseits stellt sich die Frage ob die Teile durch die Abnutzung beschädigt wurden oder ob es einfach eine generelle Materialermüdung ist, unabhängig von den Betriebsstunden.
Etwas Sorgen macht mir in diesem Zusammenhang auch die Zukunft der Bahn am Eggli.
Da muss man wohl zuerst den Untersuchungsbericht abwarten. Handelt es sich um ein individuelles Problem oder sind alle Anlagen betroffen.
Re: Seilbahngondel stürzt in die Tiefe
Verfasst: 30.01.2010 - 01:09
von Kakadu
Migi hat geschrieben:Ich sehe ehrlich gesagt sehr schwarz für die Bahn. 150 Klemmen neu fertigen nur um dann noch 6 Jahre fahren zu können. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich das lohnt.
Da müssen wohl nicht die gesamten Klemmen neu gefertigt werden, sondern nur die betroffenen Teile. Nur werden es wohl die kostspieligsten Teile der ganzen Klemme sein (mal abgesehen von Mehrkosten wegen Sonderproduktion) ...
Migi hat geschrieben:Schade um die an und für sich sehr schöne Bahn.
Hmm ... mir waren die Müller-Bahnen nie besonders sympathisch, auch umgebaute nicht. Und der "Schraubverschluss" ist eh ein Problemfall für sich - auch wenn die mal "state of the art" waren.
Migi hat geschrieben:
Etwas Sorgen macht mir in diesem Zusammenhang auch die Zukunft der Bahn am Eggli. Auch dies ist eine umgebaute Müller-Bahn.
Wer zählt kurz die restlichen noch im Betrieb stehenden Müller-Bahnen auf, die da auch auf der Abschussrampe stehen könnten? Sind wohl nicht mehr viele.
Migi hat geschrieben:Es würde mich nicht wundern, wenn in absehbarer Zeit ganz fertig ist mit Müller-Bahnen...
Ohne bös sein zu wollen ... aber waren die nicht eigentlich überfällig?
Re: Seilbahngondel stürzt in die Tiefe
Verfasst: 30.01.2010 - 02:33
von Talabfahrer
TPD hat geschrieben:Möglicherweise kann auf Gebrauchtteile zurückgegriffen werden.
Woher ? Müsste ja vermutlich eine baugleiche Anlage sein.
Andererseits stellt sich die Frage ob die Teile durch die Abnutzung beschädigt wurden oder ob es einfach eine generelle Materialermüdung ist, unabhängig von den Betriebsstunden.
Was meinst Du denn damit? Nur vom Rumstehen "ermuedet" ein metallisches Bauteil nicht, es sei denn das "Rumstehen" passiert unter so hoher Last, dass die Grenze fuer Kriechen des Materials ueberschritten wird. Bei einem Stahl-Bauteil und Umgebungstemperaturen waere das aber schon sehr ungewoehnlich.
Ansonsten erfolgt Materialermuedung durch Lastzyklen, die bei einem Seilbahnbauteil schon mit den Betriebsstunden korreliert sein sollten. Genauer haengt das natuerlich mit Details des Fahrbetriebs, Beladung, Zahl von Maximalbelastungen (z.B. Notstops bei hoher Beladung) usw. ab. Dafuer angemessene Lastkollektive anzunehmen, und dann die Bauteile entsprechend zu dimensionieren, gehoert aber (oder sollte dringend gehoeren) zum Handwerkszeug eines in diesem Feld taetigen Herstellers. Ist aber eine heikle Angelegenheit, und deshalb kann auch nicht jeder Newcomer z.B. schnell mal eine neue gebrauchstuechtige und langlebige Seilbahnklemme auslegen.
Kalenderzeit spielt nur im Zusammenhang mit Korrosion eine Rolle. Nicht jeder "korrosionsbestaendige" Stahl ist wirklich vollstaendig frei von derartigen Problemen. Je bruchfester ein Stahl sein soll, umso schwieriger wird es, ihm gleichzeitig Korrosionsbestaendigkeit mitzugeben. Dass eventuell noch die sogenannte Spannungsrisskorrosion eine Rolle spielen koennte, halte ich eher fuer unwahrscheinlich, aber voellig ausschliessen wuerde ich auch das nicht.
Re: Seilbahngondel stürzt in die Tiefe
Verfasst: 30.01.2010 - 09:21
von TPD
Einverstanden der Begriff "Ermüdung" war falsch.
Auch ich dachte so in Richtung der Spannungsrisskorrosion.