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Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 17.03.2010 - 17:47
von Frankenski
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 17.03.2010 - 18:05
von thun
Ich möchte nicht sagen, dass das, was die da schreiben bar jeder Grundlage ist, aber es ist sehr sehr einseitig.
Das, was die da an die Wand malen, ist sicherlich das "worst worst case"-Szenario.
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 17.03.2010 - 18:53
von TPD
Will jetzt nicht den ganzen Text durchlesen. Aber die NY-Times hat zu diesem Thema kürzlich einen interessanten Vorschlag gemacht.
http://bazonline.ch/sport/vancouver2010 ... y/13900715
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 17.03.2010 - 19:31
von Martin_D
Welche Bauten sind den die stärksten Eingriffe für die Umwelt ?
- Bob- und Rodelbahn
- Skisprungschanzen
- Alpine Rennstrecken
Alle drei Sportstätten sind vorhanden und werden bereits jetzt und auch in Zukunft regelmäßig genutzt.
==> Ein rational denkender Umweltschützer müsste für die Olympiabewerbung München/Garmisch sein, da dort in Gegensatz zu anderen Olympiaorten die wichtigsten Anlagen bereits vorhanden sind und nachhaltig genutzt werden.
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 17.03.2010 - 19:37
von thun
Bloß, dass die meisten Gegner ja nicht mal Umweltschützer im eigentlichen Sinne sind, sondern - wie so oft - eher dem NIMBY-Lager zuzuordnen sind.
Rationalität zieht bei denen dann überhaupt nicht.
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 17.03.2010 - 19:39
von Theo
So falsch ist das nicht was da geschrieben wird. Beim IOC selber herrscht schlicht und einfach der Grössenwahn.
Kandidaten wo bestehende Infrastruktur nutzen wollen haben keine Chance. Sion 2002 wollte Die Skisprungwettbewerbe in Engelberg oder St Motitz veranstalten. Das war anscheinend viel zu weit weg.
Sion 2006 hätte dann Eine Skisprunganlage a la Courchevel in Crans Montana gehabt. Bei beiden kandidaturen von Sion sollten die Bob und Rodelbewerbe auf der Naturbahnvon St Moritz stattfinden, was auch noch beim zweiten mal beinahe für ein scheitern in der Vorrunde bedeutet hätte. War für das IOC wohl eine zu billige Lösung.
Seitdem das IOC für die Spiele 2014 Salzburg wegen zu geringe Infrastruktur und zu kleinem Budget abgelehnt hat ist sowiso jedem klar dass Spiele nur an mehr Orte vergeben werden wo für die Durchführung möglichst viel Geld zum Fenster hinausgeworfen werden muss.
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 17.03.2010 - 19:55
von 3303
Da wird im Hintergrund sicher auch eine Menge Lobbyarbeit gemacht.
Lobbyarbeit der Seilbahnhersteller, Lobbyarbeit der entsprechenden Bereiche der Baubranche etc..
Andererseits kann man natürlich auch so argumentieren, dass Destinationen, die ohnehin bereits ein Großes Stück vom Kuchen bekommen haben, nicht neuerlich berücksichtigt werden sollen, sondern jene, die bisher ohne den olympischen Gold-/Geldregen auskommen mussten.
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 17.03.2010 - 21:18
von Pilatus
Das Problem ist eigentlich mehr, dass es immer noch Orte gibt die bereit sind jede Menge Geld zu verbrennen. Ein Ort wo in spektakuläre Infrastruktur investiert wird lässt sich wohl auch mehr Geld machen (wenn die Schulden dann kommen ist das IOC ja dann längst wieder weg
).
Allerdings wird in den Berichten ja auch viel Quatsch erzählt.
Zu Vancouver kann ich nämlich auch ein paar Sachen sagen:
Dem Wintersportgebiet in Whistler, wo die Alpin-Ski-Wettbewerbe stattfanden, droht die Zwangsversteigerung.
Als ob das irgend etwas mit den Olympischen Spielen zu tun gehabt hätte. Intrawest hat wohl von den Olympischen Spielen sehr profitiert - und kaum das Gegenteil.
Die vierspurige Autobahn zwischen Vancouver und Whistler zerstörte einen wertvollen Urwald und verletzte die Rechte der indigenen Stämme.
Fakt ist, dass der Sea to Sky Highway schon längst überfällig war und das diese Investiton in der Zukunft sicher noch viel nutzen bringen wird. Mit der Umwelt wurde nicht zimperlich umgegangen (statt Tunnel bauen lieber Berg wegsprengen etc...)... Aber das ist eigentlich normal in Kanada... das ist nicht so wie in der Schweiz, wo man sich über jede unbebaute Parzelle freuen muss.
Dazu wurden Obdachlose aus der Stadt entfernt, billiger Wohnraum für Arme vernichtet und durch Luxusimmobilien ersetzt.
Das hört man immer wieder, dabei stimmt das nur bedingt. Die meisten Häuser in diesen "Armenviertel" waren sowieso von unten bis oben zugenagelt, dass ja keiner in die Häuser reinkam und sie besetzte. Diese "Armen" sind nämlich in Wirklichkeit in erster Linie drogensüchtige Obdachlose die diese Stadtgegend zu hunderten bevölkern. Und bei solchen kann man m.E. eigentlich nichts anderes machen als sie weg zu jagen, will man den Stadteil aufwerten. Weil denen könnte man noch so moderne Sozialwohnungen bauen, nach zwei Jahren wären diese bereits wieder heruntergewirtschaftet und vergandet.
Daneben wurden dank der Olympischen Spielen die öffentlichen Infrastrukturen massiv ausgebaut, wovon die Stadt in Zukunft massiv provitieren wird. So wurde z.B. eine Skytrain-Linie zum Flughafen gebaut.
Klar hat sich die Stadt verschuldet, aber in erster Line wurden damit gute Investitionen getätigt, die man früher oder später sowieso hätte tätigen müssen. Zudem gab es in Vancouver schon sehr viele Sportstätten, ich weiss nicht was dafür extra gebaut werden musste (man wollte ja am Anfang das BC Statium ersetzten - das wäre dann Geldverschwendung gewesen - man lies es aber sein).
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 17.03.2010 - 22:02
von thun
Bei Albertville schreiben sie, dass die Herren-Abfahrtsstrecke nach 1992 erst 2009 wieder genutzt wurde. Ich kenne zwar Val d'Isère nicht, bin mir aber fast sicher, dass die Piste seit 1992 für normale Touristen genutzt wurde. Außerdem würde es mich sehr wundern, wenn dazwischen kein Weltcuprennen dort gewesen sein sollte.
Die Aufzählung der ganzen Olympiaruinen (wenigstens lassen sie die vom Krieg zerstörten Bauten in Sarajevo weg
) ist ja schön und recht. Dass München (so wie z. B. auch Vancouver) mit dem Konzept antritt, möglichst wenig zu bauen und gleichzeitig bei den allermeisten Anlagen die regelmäßige Nachnutzung gesichert ist (weil es die ja jetzt schon gibt), wird aber mit keinem wort erwähnt.
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 17.03.2010 - 22:07
von piano
In 4 Jahren muss man diesbezüglich wesentlich Schlimmeres befürchten, da in Sotschi ja alles aus dem Boden gestampft wird. Man könnte z.B. auf die Bob-, Rodel- und Skeletonwettkämpfe verzichten, denn da wird jedes Mal für zig Millionen eine neue Anlage für ganze 2 Wochen gebaut.
Es wäre wünschenswert, wieder Spiele à la Lillehammer zu sehen, denn der vielberedete Olympische Geist wird je länger je weniger gespürt. Allgemein finde ich mittlereweile das Olympische Programm überladen - was Sportarten, Disziplinen und Drumherum betrifft. Z.B. sind alleine 10 Medaillensätze im Biathlon wirklich übertrieben.
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 17.03.2010 - 22:33
von noisi
Naja das ist aber eben so, im Ski Alpin gibt es auch 10 Medaillensätze zu gewinnen!
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 17.03.2010 - 22:40
von Martin_D
thun hat geschrieben:Bei Albertville schreiben sie, dass die Herren-Abfahrtsstrecke nach 1992 erst 2009 wieder genutzt wurde. Ich kenne zwar Val d'Isère nicht, bin mir aber fast sicher, dass die Piste seit 1992 für normale Touristen genutzt wurde. Außerdem würde es mich sehr wundern, wenn dazwischen kein Weltcuprennen dort gewesen sein sollte.
Die Face de Bellevarde wurde tatsächlich nach Olympia erst einmal nicht mehr benutzt. Die Abfahrten in Val d'Isere fanden danach wieder auf der klassischen Weltcupstrecke statt, und zwar aus zwei Gründen:
- Die Absicherung der Olympiastrecke ist wesentlich aufwändiger als die der Weltcupstrecke
- Der Weltcupstrecke war wesentlich einfacher zu präparieren. Der für Val d' Isere übliche Dezembertermin ist für die Face de Bellevarde, die mehr Schnee braucht, zu früh für eine langfristig zu planende Sportveranstaltung.
Erst im Jahr 2008 wurde als Test für die WM auf der Face de Bellevarde wieder ein Skirennen gefahren.
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 17.03.2010 - 23:04
von k2k
Dennoch ist die Face de Bellevarde großteils für normale Touristen fahrbar - mit Ausnahme des Starthanges, auf den bis vor kurzem nicht einmal ein Lift führte. Und unten geht's halt nicht über die Abfahrtsstrecke sondern über den einfacheren, parallel verlaufenden Slalom-/Riesenslalomhang, der in anderen Skigebieten quasi ganzjährig für Normaltouristen gesperrt ist (vgl. Stade de Slalom z.B. in La Plagne, Meribel, Courchevel, Les Menuires, Val Thorens und wenn ich mich recht erinnere auch Alpe d'Huez).
Abgesehen von einem tatsächlich etwas fragwürdigen Ziehwegstück durch die Felsen handelt es sich um eine sehr schöne, schwarze Touristenabfahrt. Einzig die beiden 4KSBs, die man im Vorfeld von Olympia gebaut hat, laufen seit der Eröffnung der 3S weitgehend leer - jedenfalls nach meiner Beobachtung vor zwei Jahren. Davor dürften sie aber rund 10 Jahre lang sehr wertvolle Dienste geleistet haben.
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 17.03.2010 - 23:07
von Downhill
thun hat geschrieben:Dass München (so wie z. B. auch Vancouver) mit dem Konzept antritt, möglichst wenig zu bauen und gleichzeitig bei den allermeisten Anlagen die regelmäßige Nachnutzung gesichert ist (weil es die ja jetzt schon gibt), wird aber mit keinem wort erwähnt.

Das Schlimme an solchen Seiten wie oben ist ja, daß ein gewisser Prozentsatz durchaus stimmt: Klar denken die meisten Funktionäre erstmal nur an ihr eigenes Wohl, Vergabeentscheidungen sind mehr als undurchsichtig, und Größenwahn gibt's bei Olympia sicher auch des öfteren. Putin versucht's ja nicht mal zu verbergen, man will Stärke demonstrieren, ein absolutes Prestigeobjekt aufziehen und gibt das auch gerne zu.
Nur wird dann halt wieder alles in einen Topf geschmissen, Aussagen wie "5000 Bäume wurden gefällt" stehen völlig nichtssagend aber schaurigklingend im Raum, und wenn Olympia die Politiker veranlaßt, längst geplante und dringend notwendige Verkehrsprojekte endlich zu finanzieren, wird das ganze einfach als "Olympiakosten" gegeißelt.
Von der Beschneiung in GAP haben wir alle was, weit über Ski-WM oder Olympia hinaus. Genauso wie Kramertunnel, Umfahrung Oberau, A99 Süd... oh hoppla, schon kostet uns Olympia 2018 zwei Milliarden, na sowas...
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 17.03.2010 - 23:14
von k2k
Nur wird dann halt wieder alles in einen Topf geschmissen, Aussagen wie "5000 Bäume wurden gefällt" stehen völlig nichtssagend aber schaurigklingend im Raum
Sehr gutes Beispiel! Was ging gerade durch die Medien - der deutsche Wald wächst! Seit 1992 durchschnittlich um 176 Quadratkilometer pro Jahr
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 17.03.2010 - 23:33
von citta dei sassi
Viel wird auf dem Papier gebraucht doch es ist wie mit allem: um es zu halten muss es genutzt werden.
Und der beste Sport ist ja immer noch das Skispringen, da soll es ca. 4000 aktive Sportler weltweit geben und eine Schanze 30 Mille plus 1 Mille im Jahr? Nicht schlecht Herr Specht, Raus mit dem Zaster in die weite Welt und gebt mir auch was davon!
(Zum Vergleich: der Staatshaushalt der Demokratischen Republik Kongo, ehemals Zaire, beträgt gerade mal 1,4 Milliarde Euro für ca 67 000 000 Einwohner.)
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 18.03.2010 - 00:53
von thun
An solcher Stelle Vergleiche mit kleinen Entwicklungsländern zu bringen hinkt aber auch gewaltig. Da sind sich ja selbst Äpfel und Birnen ähnlicher.
Dass viele Anlagen von olympischen Spielen danach nicht genutzt werden (können) ist doch ein alter Hut und nichts, was es nur bei Winterspielen gäbe. Z. B. steht das Stadion in Montreal (das damals als revolutionär galt!) heute leer und ist im Prinzip eine bessere Ruine. Aber wenn die Nachnutzung gesichert ist, warum sollte man dann nicht auch klotzen? In Garmisch wäre das bei praktisch allen Anlagen so (bzw., sie sind/werden ja eh gebaut, unabhängig von Olympia!). Die größten Investitionsruinen bei der Münchner Bewerbung sehe ich ehrlich gesagt in München selbst: Das Eisschnelllaufstadion soll temporär sein, und wie man die neuen Eisstadien nutzen will (der EHC München hatte diese Saison im Schnitt nur gut 2000 Zuschauer, und das als sportliche Topmannschaft der zweiten Liga) weiß ich wirklich nicht.
Als weitere große Investitionspunkte bleibt dann noch die Infrastruktur, und solche Kosten (bei Nutzung über Jahrzehnte hinweg) als "Olympiakosten" zu führen wäre einfach lächerlich.
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 18.03.2010 - 03:08
von Frankenski
Zum einen ist es ja Interessant was die schreiben aber alles kann man auch nicht glauben, was hat jetzt direkt München davon
gut ein paar neue Straßen die sind auch völlig notwendigt, aber bis die gebaut sind vergehen noch gut 20 Jahre, Garmisch erstickt doch heute schon im Verkehr, eine Eingleisige Bahnlinie
für einen Top-Ort einfach Lachhaft, bis 2018 wird das eh nichts mit dem Ausbau der Schiene, in Oberammergau soll ja ein Langlauf-Stadion aus dem Boden gestampft werden und nach den Spielen wieder Abgerissen werden
Dazu kommt noch das alle Orte jetzt schon nahezug Pleite sind, selbst der Schuldenstand in München ist ernorm.
Lest mal diesen Beitrag: http://www.nolympia.de/grunde-gegen-oly ... volkerung/ gut alles kann man nicht Glauben, aber wer hat wirklich was davon
und wer soll das bezahlen.
Wieso muß alle 4 Jahre ein neues Gebiet her, es gibt doch schon genügend andere Orte wo doch schon alles gibt, ich brauch kein Olympia 2018
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 18.03.2010 - 10:05
von TPD
Andererseits kann man natürlich auch so argumentieren, dass Destinationen, die ohnehin bereits ein Großes Stück vom Kuchen bekommen haben, nicht neuerlich berücksichtigt werden sollen, sondern jene, die bisher ohne den olympischen Gold-/Geldregen auskommen mussten.
Einverstanden. Das war ursprünglich sicher mal der Grundgedanke. Jedoch je länger je mehr hat man wirklich den Eindruck dass da nur noch ein paar wenige Kreise wirklich davon profitieren können. (Und dies betrifft alle grossen Sportanlässe)
Es kann ja nicht sein dass der Bäcker um die Ecke exhorbitante Lizenzgebühren an die UEFA abliefern sollte, damit er ein "Euro-Brot" anbieten kann. Jedoch wird selbstverständlich erwartet dass mit seinem Steuergeld die ganzen Sicherheitskosten zu 100% getragen werden. Oder was ist mit den Unternehmen, die nicht mit einem solchen Grossanlass einen Gewinn erzielen können und wegen den Strassensperrungen noch massive Umtriebe und Umsatzeinbusse hinnehmen müssen ?
Oder dann das ganze Theater mit den Lizengebühren für die TV-Übertragung. Kann ja nicht sein dass der Steuerzahler Millionen zum Fenster hinauswirft und dann verdienen sich die Sportverbände auch noch via die TV-Gebühren eine goldene Nase...
Ich sehe da bei den Sportverbände eine gewisse Analogie zu den Banken. Der Gewinn wird von ein paar wenigen Nasen eingestrichen, jedoch das Risiko und die Unkosten soll dann die Allgemeinheit tragen.
Und ob man Heute durch einen solchen Anlass noch einen nachhaltigen positiven Effekt erzielen kann, wage ich zu bezweifeln. Hand aufs Herz. Wer weiss noch, wo die letzten olympischen Spiele statt fanden ?
Ich denke bei den Sportanlässe muss ein Umdenken statt finden. Sonst wird es je länger je mehr sehr schwierig in der Bevölkerung den Rückhalt für einen solchen Grossanlass zu gewinnen.
Daneben wurden dank der Olympischen Spielen die öffentlichen Infrastrukturen massiv ausgebaut, wovon die Stadt in Zukunft massiv provitieren wird. So wurde z.B. eine Skytrain-Linie zum Flughafen gebaut.
Vor dem Bau der Canada Line war die Erschliessung des Flughafens wirklich eine Katastrophe. Jedoch hätte es für den normalen Alltag wohl schon gereicht, wenn einfach die Schnellbusline 98B-Line bis zum Flughafen verlängert worden wäre.
Und ob die Canada Linie wirklich rentiert sei mal dahingestellt. Immerhin wird für eine Fahrt vom Flughafen ins Stadtzentrum nebst dem normalen Zonentarif noch ein Zuschlag von 5$ erhoben. Mit diesem Zuschlag sollen die Baukosten finanziert werden. (Wenigstens kann man den Zuschlag mit einem einfachen und legalen Trick umgehen
)
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 18.03.2010 - 10:40
von philipp23
[…]was hat jetzt direkt München davon? gut ein paar neue Straßen die sind auch völlig notwendigt, aber bis die gebaut sind vergehen noch gut 20 Jahre […]
Was haben denn die anderen Olympia-Austragungsorte wie Vancouver, Turin oder Sotschi im Gegensatz zu München davon? Sicherlich nicht mehr, eher im Gegenteil. Sotschi wird komplett aus dem Boden gestampft (!), die nachhaltige Nutzung sowohl von Sportanlagen als auch von Infrastruktur darf hier wohl eindeutig in Frage gestellt werden. Die verbesserte infrastrukturelle Anbindung von Garmisch-Partenkirchen wird zum Großteil bis 2018 schon kommen, die Autobahn sicherlich, bei der Bahn würde ich jetzt auch nicht darauf wetten. Eine A99-Süd steht im Zusammenhang mit Olympia nicht wirklich zur Debatte, die wird imo eh nie kommen
. Gut, ich bin Olympia-Befürworter, aber auch objektiv kann man München eine bessere Nachhaltigkeit, aber auch einen geringeren Bauaufwand bescheinigen als vielen anderen Olympia-Austragungsorten (z.B. Sotschi, Turin).
Wieso muß alle 4 Jahre ein neues Gebiet her, es gibt doch schon genügend andere Orte wo doch schon alles gibt, ich brauch kein Olympia 2018
Ich finde, in München gibt es vergleichsweise schon recht viel, was muss denn von den Sportanlagen neu errichtet werden? Neben den Langlauf- und Biathlonwettbewerben (s.u.) sind eigentlich nur die Eisbewerbe in München betroffen, hier ist eine Nachnutzung durchaus fraglich, da gebe ich dir recht. Und ein Olympisches Dorf (oder soll das ebenfalls temporär errichtet werden?) erfährt sicherlich eine vernünftige Nachnutzung (siehe auch das Olympische Dorf von 1972, dessen Bungalows zwar jetzt fast vollständig umgebaut wurden, aber die ganze Zeit hinweg als Studentenwohnheim sinnvoll ihren Dienst verrichtet haben).
@Oberammergau: Das Konzept mit den temporären Biathlon- und Langlaufstrecken finde ich auch äußerst suboptimal, da wäre es imo besser gewesen, die existierenden Anlagen von Ruhpolding zu nutzen. Aber dann hätte man mit der Bewerbung wohl keine Chance gehabt, da das IOC nur wenige Standorte will, leider…
Andererseits kann man natürlich auch so argumentieren, dass Destinationen, die ohnehin bereits ein Großes Stück vom Kuchen bekommen haben, nicht neuerlich berücksichtigt werden sollen, sondern jene, die bisher ohne den olympischen Gold-/Geldregen auskommen mussten.
Sicherlich prinzipiell ein vernünftiger Ansatz, aber man darf dabei den Realismus nicht vollständig verlieren, Sotschi beispielsweise war imo eine rein politische Entscheidung ohne sportlichen Hintergrund, hier gibt es vorher nichts und wird auch nach Olympia nichts mehr geben…
Edit: Fehler ausgebessert.
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 18.03.2010 - 19:58
von citta dei sassi
thun hat geschrieben:An solcher Stelle Vergleiche mit kleinen Entwicklungsländern zu bringen hinkt aber auch gewaltig. Da sind sich ja selbst Äpfel und Birnen ähnlicher.
War ja auch nur ein Vergleich und ist auch gar nicht so weit hergeholt.
Die Stadt Vancouver hat jetzt für 14 Tage Veranstaltung ohne Baukosten, die werden ja rausgerechnet, genau so viel ausgegeben wie woanders ein ganzer Staat im ganzen Jahr. Ob jetzt hier der olympische Geist des sportlichen Messen der Weltjugend noch da ist oder ob hier was ganz anderes auf dem Weg ist muss jeder für sich selber entscheiden.
(Quelle für andere lustige Zahlenspiele:http://www.Welt-in-Zahlen.de)
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 20.02.2011 - 22:35
von Che
So, habe alle Berichte gelesen
Aber je mehr ich lese, desto mehr bin ich von München 2018 begeistert!
Die Spiele 2018 werden stattfinden, egal wo! Wieso sind wir dann nicht alle froh, dass sie dort stattfinden, wo eben keine Ruinen entstehen?! Dass sie dort stattfinden, wo die Autobahnen eben nicht ins Nirgendwo fürhren?! Dass eben nicht tausende Bäume gefällt werden müssen, für eine Piste oder eine Rodelbahn?!
Das ist genau dieses links-popülistische Denken, das ich nicht verstehen kann.
Naja, wir überlegen uns ja auch, wie wir vllt. ein paar Gramm CO² sparen können, währen wir zusehen, wie in 3.Weltländern die Luft so richtig verpestet wird.
Die selbsternannten Naturschützer in DE nerven einen wirklich, va wenn man selbst einmal in einem 3.Weltland gelebt hat und feststellt, dass dort, wo die Naturschützer gebraucht werden, kein einziger anzutreffen ist!!
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 09.04.2011 - 18:35
von Wolfi_muc
Es ist halt schwer nachzuvollziehen, warum für 18 Tage Sport 6 Milliarden von Kommunen ausgegeben werden sollen, die kaum Geld haben wie Garmisch oder München. Wie in Vancouver und Turin ist dann kein Geld mehr für wichtigere Dinge (Krankenhäuser, Kindergärten, Schulen, Unis, sozialer Wohnungsbau etc) da. Das kann dann richtig Probleme geben. Und der absolute Hammer: Das IOC kassiert steuerfrei die Gewinne, während Garmisch & München die ganze finanzielle Last stemmen muss. Das könnte sogar sittenwidrig sein. In Garmisch läuft am 8. Mail ein Bürgereintscheid, nachdem die Verträge geprüft werden sollen. Hoffentlich klappt der Entscheid und die einseitigen Verträge werden endlich mal geprüft.
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 09.04.2011 - 18:53
von br403
Wolfi_muc hat geschrieben:Wie in Vancouver und Turin ist dann kein Geld mehr für wichtigere Dinge (Krankenhäuser, Kindergärten, Schulen, Unis, sozialer Wohnungsbau etc) da. Das kann dann richtig Probleme geben.
Das ist genau der Punkt. Obwohl ich wirklich begeisterter Skifahrer bin, aber Olympia in MUC und GAP muss nun wirklich nicht sein. Deutschland hat über eine Billion Euro Schulden, überall fehlt das Geld aber dafür wäre genug da? Unverständlich!
Re: Was kommt nach Olympia ??? Die große Pleite !!!
Verfasst: 09.04.2011 - 19:01
von baeckerbursch
Gerade wir münchner profitieren doch immer noch von der infrastruktur det sommerspiele. für mich unverständlich wie man sich da sperren kann.