Nichtsdestotrotz stand ich pünktlich um kurz vor halb neun an der Gondelbahn. Die Bahn war noch nicht ganz fertig ausgaragiert. Die +8°C fühlten sich in der Sonne nochmals deutlich wärmer an und so war es nicht verwunderlich, dass der Schnee schon so früh morgens butterweich war. Schlag 8.30 Uhr wechselten die Drehkreuze von rot auf grün und es konnte losgehen. Geöffnet waren die Gondelbahn, die Sonnenhangbahn, ein Thurnhoflift und das Kinderland. Dementsprechend geschlossen die Nordhangbahn und der Osthanglift (später werde ich noch ein paar Anmerkungen zu dieser Anlagenkonstellation machen). Prinzipiell waren sämtliche Pisten geöffnet. Mit Ausnahme der Osthangverlängerung waren alle Abfahrten perfekt präpariert. Auf eine Abfahrt am nicht präparierten Osthang habe ich gerne verzichtet.
Heute habe ich erstmals sämtliche Fotos im RAW-Modus aufgenommen und nachbearbeitet, falls ihr euch wundert, wieso teilweise die Farben seltsam oder unrealistisch sind. Für mich waren die Fotos größtenteils eine Spielwiese, um die Funktionen des RAW-Konverters zu erkunden. Insbesondere scheint es mir so, als hätten einige Bilder einen Blaustich, der so im Konverter nicht sichtbar war. Hier habe ich noch Probleme mit Color-Management. Rückmeldungen und Hinweise sind jederzeit willkommen.
Wie üblich ging es bei der ersten Fahrt über den perfekt präparierten Nordhang.
Ein einwandfreier Pistenteppich auch beim Zusammentreffen von Nordhang und Weltcupabfahrt (zum Vergrößern anklicken).
Auch der Sonnenhang zeigt sich um kurz nach halb neun erst mit wenigen Spuren.
Sessel der Sonnenhangbahn im Detail: unter der roten Polsterung versteckt sich ein Haken für den Schlittentransport. Auffällig ist, dass sich auch in verriegeltem Zustand der Schließbügel um fast 10cm heben lässt. Beim Turm-6er in Saalbach sitzt dagegen der Bügel während der Fahrt bombenfest.
Es war eindeutig zu warm. Da half nur noch Helm ab während der Fahrt in der Saunakabine.
Seit geraumer Zeit hängen in jeder Kabine die FIS-Regeln. Bisher konnte ich noch niemanden beobachten, der sie während der Auffahrt bewusst gelesen hätte.
Mittlerweile gibt es über 15 von außen dekorierte Themenkabinen.
Bis auf die kleine freie Stelle in der Mitte liegt noch ausreichend Schnee am Osthang. Leider war weder der Hang präpariert, noch der Lift geöffnet.
Noch sind vor den Hütten die Bänke nicht aufgestellt. Die Eisensteiner Hütt’n ist die ehemalige Bergstation der DSB. Die Stationstechnik befand sich auf der Rückseite des Gebäudes, im vorderen Teil eine Wärmestube und ein kleiner Kiosk. Man musste nach dem Ausstieg auf einer Art Balkon das Gebäude umrunden und am Schutzhaus vorbei aufsteigen um zum Schmugglerweg zu kommen. Das war immer ein ziemlich umständliches Prozedere. Mittlerweile ist die Seilbahntechnik komplett ausgebaut und alles in ein modernes Gasthaus umgebaut worden. (zum Vergößern anklicken)
Bis vor wenigen Jahren aperte dieser Teil der Weltcupstrecke immer am ersten aus. Dank guter Beschneiung gehört das Problem der Vergangenheit an.
In der Weltcupstrecke blieb die Piste am längsten relativ hart.
Dementsprechend war die Abfahrt am höchsten frequentiert.
Dann zog es mich in Richtung Thurnhof - die Gelegenheit zumindest einmal mit der Sonnenhangbahn zu fahren. Wie man sieht, tat es mir niemand gleich.
In der Familienabfahrt hat man einen guten Blick zurück zum Nordhang. Die ersten paar Meter dort oben apern schon aus. Seit dieser Saison ist auch diese Piste beleuchtet. Allerdings war ich heuer kein einziges Mal beim Nachtskifahren.
Auch am Thurnhof herrschte gähnende Leere.
So viel Piste und fast niemand nutzt sie – mehr Platz für mich
![Very Happy :D](./images/smilies/icon_biggrin.gif)
Dann hab ich die Kamera ins Auto gebracht, um noch ein paar Abfahrten ohne nervigen Rucksack machen zu können.
Als ich gegen halb elf wieder fuhr, war der Parkplatz gar nicht so schlecht gefüllt. Es standen geschätzte 200 Autos. (zum Vergrößern anklicken)
Abschließend ein paar Worte zur Liftsituation. Ich habe vollkommenes Verständnis, wenn bei wenig Andrang ein oder zwei Lifte geschlossen bleiben. Allerdings ist es für mich schwer nachvollziehbar, warum das fast immer die Nordhangbahn und der Osthanglift sind. Unter den 300-400 Skifahrern die heute unterwegs waren befanden sich maximal 20-30 Anfänger. Zu sehen waren auch nur zwei Skikurse. Für diese wenigen Anfänger und noch weniger blutige Anfänger bietet man das Kinderland, die Thurnhoflifte und die Sonnenhangbahn, also drei Anlagen, an. Hingegen für die überwältigende Mehrheit der fortgeschrittenen Skifahrer aber nur eine einzige Anlage – die Gondelbahn. Damit erreicht man zwar in der Tat alle Pisten, verliert aber den interessanten Starthang an der Nordhangbahn, man ist auf einen langen Ziehweg angewiesen um zu den Pisten im rechten Skigebietsteil zu gelangen und das ständige Ski an und ab an der Gondel wird auf Dauer nervig.
Würde man der Besucherstruktur Rechnung tragen, wäre, meiner Meinung nach, eine der folgenden Kombinationen die Bessere: Gondelbahn/Osthanglift/Sonnenhangbahn, Gondelbahn/Nordhangbahn/Sonnenhangbahn oder Gondelbahn/Nordhangbahn/Thurnhoflifte (/Kinderland). Persönlich finde ich die letzte Variante am sinnvollsten. Diese wäre sogar mit der momentanen Situation fast identisch. Allerdings mit dem Unterschied, dass statt der Sonnenhangbahn die Nordhangbahn in Betrieb wäre. Von den Betriebskosten und vom Personalbedarf sollte es doch fast egal sein, welcher 6er-Sessel nun läuft. Auf jeden Fall wäre es effektiver, da die Nordhangbahn im Vergleich zur Sonnenhangbahn, auch bei wenig Betrieb, immer am besten angenommen wird und insbesondere auch deutlich mehr Zulauf erfährt als die Gondelbahn.