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Studium und Universitäten
Verfasst: 29.04.2010 - 14:58
von OliK
Hat zwar nix mit Skifahren zu tun (deswegen auch im OT), aber im Spiegel gabs heut nen (un-)lustigen Artikel:
http://www.spiegel.de/unispiegel/studiu ... 92,00.html
Sind die Deutschen an den AT-Unis wirklich so unbeliebt?
Re: Spiegel: Piefke gegen Ösi
Verfasst: 29.04.2010 - 15:26
von Foto-Irrer
"Piefke raus" Bei uns würde man wegen solcher Aussagen sofort als Nazi tituliert werden!
Fakt ist, dass Österreich von Deutschland in jeglicher Hinsicht und insbesondere wirtschaftlich profitiert. und dann wird über darüber gemeckert, wenn deutsche (zukünftige) Fachkräfte in Österreich studieren wollen??? Dass dieser Studientourismus auch wirtschaftliche Vorteile für Österreich bringen kann, merken die natürlich nicht...
Re: Spiegel: Piefke gegen Ösi
Verfasst: 29.04.2010 - 18:37
von starli2
Arlberg-Irrer hat geschrieben:und dann wird über darüber gemeckert, wenn deutsche (zukünftige) Fachkräfte in Österreich studieren wollen???
Naja, also, das Problem ist schon etwas differenzierter zu betrachten - die meisten Deutschen, die in AT studieren, bekommen in DE vmtl. keinen Studienplatz, weil sie zu schlechte Noten haben. In AT gibt's keinen Numerus Clausus ... Insofern sind vmtl. die meisten deutschen Studenten nicht deshalb in AT, weil sie hier in AT studieren wollen, sondern weil sie's in DE nicht dürfen. D.h. weil die deutsche Hochschulpoltik "schläft", müssen andere europäische Länder die notenmäßig schlechteren deutschen Studenten aufnehmen.
Der Anteil an deutschen Medizin-Studenten an der Uni Innsbruck ist wohl bei ca. 20%, dann wiederum scheint es wohl eine Quotenregelung zu geben (75% Studienplätze = Reserviert für Studenten mit österreichischer Matura), und außerdem gibt's auch tw. Aufnahmeprüfungen. Insofern sollte das Problem wohl nicht so eklatant sein, wie es manchmal in den Medien dargestellt wird.
Re: Spiegel: Piefke gegen Ösi
Verfasst: 29.04.2010 - 19:18
von Dachstein
Das Problem ist vor allem die Masse, die kommt. D ist um ein vielfaches größer als A, folglich ist der Ausstoß an Leuten mit Abitur höher als jene mit Matura. Und nachdem nicht alle einen Studienplatz in D bekommen, kommen sie zu uns. Wenn sich das Problem auf alle Nachbarländer aufteilen würde, hätten wir ja noch kein Problem, aber nachdem man in Frankreich; Belgien, Tschechien, Polen, Niederlande usw. halt Sprachschweirigkeiten hat und nur Österreich Deutsch spricht, kommt halt alles zu uns. Und das ist ein gewaltiges Problem, an dem sich EU langsam mal den Kopf zerbrechen sollte, weil so wie es im Moment ausschaut, kann es nimmer weiter gehen.
Und profitieren direkt tun wir von den deutschen Studenten leider nicht... Sie kosten die Unis recht viel Geld.
MFG Dachstein
Re: Spiegel: Piefke gegen Ösi
Verfasst: 29.04.2010 - 19:51
von molotov
Arlberg-Irrer hat geschrieben:merken die natürlich nicht...
Ist natürlich auch ein super Signal wenn man so von seinen Nachbarn redet, da muss man sich nicht wundern, wenn man beim nächsten Aufenthalt den Arroganz-Stempel schon hat, bevor man da ist.
"Piefke raus" Bei uns würde man wegen solcher Aussagen sofort als Nazi tituliert werden!
das ist allerdings auch richtig
was hindert euch daran einen nc einzuführen?
Re: Spiegel: Piefke gegen Ösi
Verfasst: 29.04.2010 - 20:44
von Af
molotov hat geschrieben:
was hindert euch daran einen nc einzuführen?
Mir liegt was auf der Zunge....ich halt aber lieber meinen Mund...
Re: Spiegel: Piefke gegen Ösi
Verfasst: 29.04.2010 - 21:02
von Gordon
das kann ich ehrlich gesagt schon verstehen, ich finds ja auch lächerlich dass soviel Deutsche in Österreich studieren. Das gleiche ist ja auch in der Schweiz zu beobachten oder teilweise in Bayern gegen Arbeitskräfte aus der ehemaligen DDR
Re: Spiegel: Piefke gegen Ösi
Verfasst: 30.04.2010 - 13:40
von Seilbahnjunkie
Ind der Zeit war mal ein Artikel dazu drinn, da ham se geschrieben, dass das zwar zugenommen hat, aber es ist immernoch ein sehr geringer Prozentsatz der Studenten aus Deutschland. Grund für den Anstieg dürfte aber weniger der NC sein, sondern die besch*** Studiengebühren. Aber es soll ja Parteien bei uns geben die was dagegen tun wollen.
Re: Spiegel: Piefke gegen Ösi
Verfasst: 30.04.2010 - 13:58
von Foto-Irrer
Re: Spiegel: Piefke gegen Ösi
Verfasst: 30.04.2010 - 14:53
von Ghostdog73
Arlberg-Irrer hat geschrieben:Hach ich liebe es zu polarisieren
Gordon hat geschrieben:...oder teilweise in Bayern gegen Arbeitskräfte aus der ehemaligen DDR

nicht nur da, auch hier oben! Akut nehmen die zugewanderten DDR-Frauen den westdeutschen Frauen sogar die Männer weg

Kein Wunder - die sind ja auch 1000 Mal besser in der Kiste!
Re: Spiegel: Piefke gegen Ösi
Verfasst: 30.04.2010 - 15:25
von Foto-Irrer
Ghostdog73 hat geschrieben:Arlberg-Irrer hat geschrieben:Hach ich liebe es zu polarisieren
Gordon hat geschrieben:...oder teilweise in Bayern gegen Arbeitskräfte aus der ehemaligen DDR

nicht nur da, auch hier oben! Akut nehmen die zugewanderten DDR-Frauen den westdeutschen Frauen sogar die Männer weg

Kein Wunder - die sind ja auch 1000 Mal besser in der Kiste!

Ne, da kennt sich einer aus
(hoffentlich liest das meine Rostocker Freundin jetzt nicht mit
)
Re: Spiegel: Piefke gegen Ösi
Verfasst: 01.05.2010 - 00:47
von GMD
In Zürich überlegt man sich zur Zeit höhere Studiengebühren für Ausländer einzuführen. Hintergrund ist der starke Andrang an ausländischen Studenten, welche mit dazu geführt hat, das einige Studiengänge aus allen Nähten platzen.
Re: Spiegel: Piefke gegen Ösi
Verfasst: 01.05.2010 - 01:52
von Pilatus
was hindert euch daran einen nc einzuführen?
Was ich sehr schlecht fände. Die Matura soll den freien Zugang zu den Universitäten garantieren, die Selektion soll am Gymnasium statt finden und nicht bei einer "Tagesform"-Prüfung. Beim Abi in DE scheint das nicht der Fall zu sein (die Maturandenquote in meinem Kanton ist. z.B. <20%) - irgendwie hat man da manchmal das Gefühl das kriegt "jeder"? In der Schweiz ist es je nach Studiengang und Uni glaub ich verschieden gehandhabt. Gewisse Studiengänge sind für Nichtschweizer so gut wie nicht zugänglich (u.A. Medizin, betrifft ganze Deutschschweiz), andere haben eine Quotenreglung (Uni St. Gallen) und wieder andere haben m.W. zwar eine Aufnahmeprüfung für Ausländer aber keine Quote (ETH). Gerade bei der letzt genannten sollen (wohl auch dank dem guten Abschneiden in gewissen Rankings) bald mehr Deutsche als "Einheimische" in den Sälen sein. Vorallem sind diese dank Aufnahmeprüfungen schon vorselektioniert und die "Gefahr" besteht, dass in den oberen Semester in erster Linie Deutsche von Deutschen unterrichtet werden
Re: Spiegel: Piefke gegen Ösi
Verfasst: 01.05.2010 - 05:39
von Frankenski
Dachstein hat geschrieben:
Und profitieren direkt tun wir von den deutschen Studenten leider nicht...
Doch, die fahren Ski
und lassen jede menge Geld da
Re: Spiegel: Piefke gegen Ösi
Verfasst: 01.05.2010 - 23:42
von Seilbahnjunkie
Pilatus hat geschrieben:was hindert euch daran einen nc einzuführen?
Was ich sehr schlecht fände. Die Matura soll den freien Zugang zu den Universitäten garantieren, die Selektion soll am Gymnasium statt finden und nicht bei einer "Tagesform"-Prüfung. Beim Abi in DE scheint das nicht der Fall zu sein (die Maturandenquote in meinem Kanton ist. z.B. <20%) - irgendwie hat man da manchmal das Gefühl das kriegt "jeder"? In der Schweiz ist es je nach Studiengang und Uni glaub ich verschieden gehandhabt. Gewisse Studiengänge sind für Nichtschweizer so gut wie nicht zugänglich (u.A. Medizin, betrifft ganze Deutschschweiz), andere haben eine Quotenreglung (Uni St. Gallen) und wieder andere haben m.W. zwar eine Aufnahmeprüfung für Ausländer aber keine Quote (ETH). Gerade bei der letzt genannten sollen (wohl auch dank dem guten Abschneiden in gewissen Rankings) bald mehr Deutsche als "Einheimische" in den Sälen sein. Vorallem sind diese dank Aufnahmeprüfungen schon vorselektioniert und die "Gefahr" besteht, dass in den oberen Semester in erster Linie Deutsche von Deutschen unterrichtet werden

Klar, die Mediziner lasst ihr ja auch lieber bei uns ausbilden und werbt sie dann ab.
Und die Österreicher können sich schon mal auf deutsche Verhältnisse freuen. Die tollen Studiengebühren bassieren nämlich auf einem Teil des Lissabon Vertrags in dem steht, dass das EU Unisystem privatisiert werden soll. Mit 500€ im Semester macht man übrigens noch keinen Gewinn, da können wir uns auf eine rosige Zukunft einstellen.
Re: Spiegel: Piefke gegen Ösi
Verfasst: 01.05.2010 - 23:46
von Dachstein
Ach, dass wir mal Studiengebühren hatten und teilweise noch haben, ist dir eh bekannt, oder?
MFG Dachstein
Re: Spiegel: Piefke gegen Ösi
Verfasst: 02.05.2010 - 01:10
von Seilbahnjunkie
Und wie hoch?
Re: Spiegel: Piefke gegen Ösi
Verfasst: 02.05.2010 - 02:01
von Pilatus
Klar, die Mediziner lasst ihr ja auch lieber bei uns ausbilden und werbt sie dann ab.
Ähnlich sieht es mit den Ingenieuren aus. Ich sage ja nicht das das gut ist, aber offensichtlich sind hierzulande die Bedinungen attraktiver
Wobei bei den Medizinern vorallem die Spital-Belegschaft "betroffen" ist (wegen der Limitierung der Arbeitsstunden von Assistenzärzten). Niederlassen darf man sich nämlich m.W. nur mit Schweizer Pass/Staatsexamen?!
Wobei die Schweiz vielleicht als Wirtschaftsstandort von den "Akademiker-Importen" profitiert, der einzelne Arbeitnehmer aber darunter leidet. In vielen Branchen wären die Löhne einiges höher wenn sowas wie ein Arbeitsmarkt noch spielen würde (sprich, es noch echte Knappheiten gäbe).
Re: Spiegel: Piefke gegen Ösi
Verfasst: 02.05.2010 - 13:59
von Dachstein
Seilbahnjunkie hat geschrieben:Und wie hoch?
363,36 Euro
Ich frag mich übrigens, wie du auf 500 Euro kommst. Nicht jedes Bundesland hat in D Studiengebühren.
MFG Dachstein
Re: Spiegel: Piefke gegen Ösi
Verfasst: 02.05.2010 - 15:48
von piano
Mal als Vergleich: In meinem Kanton schaffen gerade mal 14% die Matur, während in Deutschland 35% das Abi machen...
Pilatus hat geschrieben:und wieder andere haben m.W. zwar eine Aufnahmeprüfung für Ausländer aber keine Quote (ETH). Gerade bei der letzt genannten sollen (wohl auch dank dem guten Abschneiden in gewissen Rankings) bald mehr Deutsche als "Einheimische" in den Sälen sein. Vorallem sind diese dank Aufnahmeprüfungen schon vorselektioniert und die "Gefahr" besteht, dass in den oberen Semester in erster Linie Deutsche von Deutschen unterrichtet werden

An der ETH besteht de Facto in jedem Studiengang ein numerus clausus nach dem ersten Jahr, wo in den meisten Studiengängen "ausgesiebt" wird und etwa 40% durchfliegen.
Re: Spiegel: Piefke gegen Ösi
Verfasst: 02.05.2010 - 16:05
von molotov
Dachstein hat geschrieben:Seilbahnjunkie hat geschrieben:Und wie hoch?
363,36 Euro
Ich frag mich übrigens, wie du auf 500 Euro kommst. Nicht jedes Bundesland hat in D Studiengebühren.
MFG Dachstein
aber wenn studiengebühren verlangt werden, sind es in den meisten fällen 500€.
@piano
ist natürlich fraglich ob ne abiturientenquote von 14% wünschenswert ist. vorallem vor dem hintergrund dass in europa in immer mehr bereichen ein studium erwünscht wird.
Re: Spiegel: Piefke gegen Ösi
Verfasst: 02.05.2010 - 17:31
von TPD
@piano
ist natürlich fraglich ob ne abiturientenquote von 14% wünschenswert ist.
Man darf nicht vergessen dass in der Schweiz der Weg über eine Berufslehre sehr populär ist. Und nein, eine Berufslehre führt nicht in eine Sackgasse. Selbst nach einer Berufslehre könnte man die Matura noch nachholen.
Und eine höhere Quote hätte im Endeffekt zur Folge dass das Niveau der Gymnasien sinken müsste und es somit zu einer Abwertung der Matur kommt. Was in den letzten Jahren übrigens schon geschehen ist.
An der ETH besteht de Facto in jedem Studiengang ein numerus clausus nach dem ersten Jahr, wo in den meisten Studiengängen "ausgesiebt" wird und etwa 40% durchfliegen.
Aber dieser versteckte NC wird von der Schulleitung vehement dementiert. Da wird es einfach damit begründet dass ein gewisser Anteil der Studenten zu faul ist oder schon grundsätzlich nicht für dieses Studium geeignet ist. Somit muss die Notenskala gar nicht angepasst werden, da sich die Studenten quasi selbst ins Out manöverieren.
Wer's glaubt, wird selig
Aber leider kann man es nicht beweisen...
Abgesehen davon sind 40% direkt wenig !
Re: Spiegel: Piefke gegen Ösi
Verfasst: 02.05.2010 - 18:55
von ChiliGonzales
Pilatus hat geschrieben:...Die Matura soll den freien Zugang zu den Universitäten garantieren, die Selektion soll am Gymnasium statt finden und nicht bei einer "Tagesform"-Prüfung. Beim Abi in DE scheint das nicht der Fall zu sein...
Das ist in Deutschland nicht der Fall, weil es kein bundesweites Zentralabitur gibt. In Rheinland-Pfalz, wo ich Abi gemacht habe, gibt es das zum Beispiel gar nicht. Das führ zu einer krassen (!) "Wettbewerbsverzerrung" sogar innerhalb einer Schule. Da bekommt man schon mal zugetragen, dass die Themen der Abiprüfungen im Voraus nahezu angekündigt wurden.
Und da fängt das ganze schon an. Manche bekommen ihr Abi, abhängig vom Lehrer, regelrecht hinterhergeschmissen. Damit ist ein guter 1,x-Schnitt und somit das Medizinstudium in D problemlos möglich. Andere haben die altbekannte A****karte gezogen. Und mir soll hier keiner Zählen, dass so genannte "Mitarbeitsnoten" nach Leistung vergeben werden. Aber dass die Bildungspolitiker hierzulande nicht die fähigsten sind, haben sie ja schon mehrfach unter Beweis gestellt.
Die Flucht auf ausländische Unis kann ich somit sehr, sehr gut verstehen. Dass manch einer dort nicht gerade glücklich darüber ist, ist auch klar.
P.S.:
Hier in Dresden gibt es auf Maschinenbau keinen NC. Deutschland hat ja schließlich auch einen großen Bedarf an Nachwuchsingenieuren. Studiengebühren gibt es auch keine. Außerdem ist es eine sehr schöne, von Studenten maßgeblich geprägte Stadt. Was passiert also? Es gibt viel zu viele Spaßstudenten, die sich einfach mal einschreiben. Fahrrad reparieren macht ja eigentlich auch Spaß und so. Folglich wird (massiv) gesiebt, uns wurden so einige Steine in den Weg gelegt, die nicht hätten sein müssen. Aber das ist einfach das fairste Kriterium: das Leistungsprinzip. Und das sollte in allen Studiengängen zählen.
Re: Spiegel: Piefke gegen Ösi
Verfasst: 02.05.2010 - 19:11
von ChiliGonzales
Achso, noch was nicht ganz unwichtiges:
Es gibt ja hier in Deutschland eine ganze Heerschar an Anwälten, die darauf spezialisiert ist, Abiturienten in beliebte (Medizin-)studiengänge einzuklagen, und das klappt wohl sehr oft. Sollte man also keinen Ausweg mehr sehen, besteht noch diese kostspielige Chance auf ein Studium hierzulande.
Und jetzt der Haken: Eingeklagte Studenten haben in ihrer "Akte" einen Vermerk. Dementsprechend sehen die mündlichen Prüfungen aus. Sollten diese Studenten also nicht außerordentlich gut sein, sind sie ganz schnell wieder draußen. Mal abgesehen davon, dass sie ihre komplette Studienzeit über gebrandmarkt sind.
Re: Spiegel: Piefke gegen Ösi
Verfasst: 02.05.2010 - 23:32
von Dachstein
TPD hat geschrieben:Aber leider kann man es nicht beweisen...
Ganz einfacher Beweis: In der Studieneingangsphase werden 100 Studienplätze angeboten, danach kommt die große Klausurrunde. Im nächsten Abschnitt (meist ab Semester 3) gibt es dann nur mehr 60 Praktikumsplätze / Übungsplätze. Die, die durchkommen, bekommen die Plätze.
MFG Dachstein