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RO : Bahnfahren im Sommer 2010

Verfasst: 14.09.2010 - 22:46
von j-p.m.
Hier geht es nur um Eindrücke von Eisenbahnfahrten .
Wer Bahnfahren im 70-er-Jahre-Stil mag fühlt sich in Rumänien (bis auf einige Ausnahmen, z.Bsp. Desiro im Fernverkehr!) extrem wohl . Was aber nicht zur Freude der Bevölkerung ist, die leidet unter den schlechten und langsamen Verbindungen . Auch existieren auf den wichtigsten Strecken Baustellen, die gar nie zu Ende kommen werden . Diese Baustellen sind so organisiert, dass sie stundenlange Verspätungen für alle Züge zur Folge haben, Verspätungen die sich dann über das ganze Land fortsetzen . Man ist versucht, böse Absichten dahinter zu vermuten .

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Auf der grossen Magistrale von Westeuropa ans Schwarze Meer

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Immer wieder tauchen riesige Industrieruinen auf

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Bahnhof Medias

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Bahnhof Hermannstadt / Sibiu . Auf Gleis 4 steht eine französische Caravelle der privaten Regiotrans

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Depot . Gleich daneben zerfällt das Eisenbahnmuseum wegen Geldmangel

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Im Hintergrund die Folterwerkzeuge . Sechs bis sieben Stunden in einem solchen Teil, oh Gott !

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Im Nachtzug in den Norden

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Valea Viseului, an der ukrainischen Grenze, Kopf machen . Der ganze rechte, vom Gras überwachsene Teil sind Breitspurgeleise . Die nächsten 25 km sind Mehrspurgeleise . Die ukrainischen Bahnen kommen hier über den Fluss auf die südliche, rumänische Seite, verlaufen bis Sighetu Marmatiei gemeinsam, dann noch ein paar km nur Breitspur bis eine Brücke wieder über den Fluss in die Ukraine führt . Leider war die Verständigung mit dem Weichensteller schwierig, ich konnte nicht herausfinden wann der letzte Breitspurzug fuhr .

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Während die Lok umgesetzt wird kann man in einem winzig kleinen Lokal Kaffee sowie Schnaps bekommen

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Auf der Gemeinschaftsstrecke sind alle Signale doppelt, links für die Rumänen, rechts für die Ukrainer

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Ankunft des grossen Nachtzuges in Sighetu Marmatiei . Der Schlafwagen fehlt, so sind wir im Viererabteil im modernen, klimatisierten (trotzdem mit Klappfenstern zu öffnen) Liegewagen gefahren . War ganz komfortabel .

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Fahrt mit Lokalzug auf gleicher Strecke zurück

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Auch auf den kleinsten Stationen herrscht immer recht viel Betrieb

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Hier in Viseu de Jos warten wir auf den Nachtzug nach Bukarest

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Da kommt er, unser grosser Nachtzug . Diesmal mit Schlafwagen . Auf dem nördlichen Streckenteil
übrigens mit Halt an allen Stationen !

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Der Schlafwagen ist ein wunderbarer, alter DSG-Wagen, mit viel Holz und Fenster zum öffnen .
Alles ist noch original in Deutsch beschriftet, nur Aussen wurde der Wagen umgestrichen

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Draussen regnets, drinnen öffnen wir den (mitgebrachten) Wein

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Hier steigt niemand aus oder ein - trotzdem, der Hund überwacht genau .
Und einen Bahnhofsvorstand gibt es auch, aber nicht einmal ein Kreuzungsgleis
ist vorhanden

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In Salva werden zwei Wagen dazugehängt . Willkommene Pause um zu rauchen und
am kleinen Kiosk die Biervorräte für die Nacht aufzustocken

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Dieser Nachtzug verdient das Prädikat "Besonders Wertvoll"

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Bukarest Nordbahnhof, der Hauptbahnhof, mit vierzehn krass unterbeschäftigten
Stumpengeleisen . Und einem Prestige-Airport-Express der komplett leer fährt .
Drei Tage später fahren wir auf der "Rennstrecke" (schnurgerade) nach Constanta
am Schwarzen Meer

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Nach ewigem stehen und schleichen überqueren wir die Donau auf einer Kombi-Brücke,
fast-Autobahn und Eisenbahn-Doppelspur . Daneben die alte Eisenbahnbrücke

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Dann gehts über Schleusen und entlang dem 1984 fertig erstellten Kanal

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Bahnhof Constanta . Viereinhalb Stunden für 225 km Hauptstrecke im Schnellzug .
Überhitzte Wagen, Achterabteile in der 2.Kl., Toiletten unbenützbar, kein Getränkeservice -
das ist die andere Seite des Bahnfahrens . Und da wird sich leider nichts ändern

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Der Hafen von Constanta ist frei zugänglich . Ein Paradies für Industrie/Maschinen/Schiffe etc. Freaks

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Der ehemalige Hafenbahnhof bleibet erhalten, wenn auch in anderer Funktion

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Es wird noch auf Gleisen rangiert, auf denen man gar nichts mehr erwartet

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Sprung nach Tulcea . Wichtiger Verkehrsknoten, Ausgangspunkt ins Donaudelta

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Grosser Bahnhof für drei Züge am Tag

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Hinter der Denkmal-Lok befindet sich die Werft, jetzt zu STX Europe gehörend .
Die sind voll ausgelastet mit Schiffe bauen, drei Riesenteile waren kurz vor Vollendung

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Leider festverankert als Restaurant

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Der schnelle Linienverkehr im Delta

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Der langsame Linienverkehr im Delta

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Zurück nach Bukarest fuhren wir im Bus

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Vom Nordbahnhof fährt ein Nachtzug nach Wien, sowie ein Tag- und ein Nachtzug nach
Budapest, das ist dann schon etwa das Angebot Richtung Westen

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Ausfahrt Nordbahnhof . Auf dem Nachbargleis ein versauerter Zug aus Russland nach Bulgarien - ob die
jemals an ihrem Ziel angekommen sind ?

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Es ist zu Dunkel um Fotos zu machen, aber in Sinaia und Busteni können wir die Luftseilbahnen grad noch
so knapp erkennen .

Re: RO : Bahnfahren im Sommer 2010

Verfasst: 14.09.2010 - 23:52
von Zottel
Danke für die Eindrücke!
Warum habt ihr denn hier auf der Strecke gehalten? Oder hat er sich etwa während der Fahrt aus dem Zug gehängt??
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Re: RO : Bahnfahren im Sommer 2010

Verfasst: 15.09.2010 - 09:11
von j-p.m.
Wir stehen vor dem geschlossenen Einfahrtssignal . Den Gegenzug kann man beim Signalmast erkennen . Bei den langsamen Lokalzügen mit altem Wagenmaterial bleiben die Türen während der Fahrt meistens offen, das stört niemanden .

Re: RO : Bahnfahren im Sommer 2010

Verfasst: 15.09.2010 - 13:04
von GMD
Auf dem letzten Foto erkennt man eine handvoll Lebensmüde!

Re: RO : Bahnfahren im Sommer 2010

Verfasst: 17.09.2010 - 13:18
von starli2
Interessante Gegend, aber Bahnfahren würde ich da glaub ich weniger wollen, dann schon lieber mit dem Auto ... (außer evtl. die alten Straßenbahnen abklappern) Keine Probleme gehabt mit der Verständigung bei den Bahnhöfen und Fahrkartenschaltern?

Re: RO : Bahnfahren im Sommer 2010

Verfasst: 25.09.2010 - 21:37
von TPD
Die Baureihen 63 und 65 werden bestimmt keinen Schönheitswettbewerb gewinnen...
Von dem her schön zu sehen dass noch nicht alle 60er oder 62er umgebaut worden sind.

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