Anfahrt: Ab Ehrwald in <10 Minuten

Wetter: Sonnig, im Süden ein paar Föhnwolken, -5 bis -1 °C, z.T. starker Wind mit Flugschnee
Schnee: Geschätzt 50-100 cm Pulverschnee, in der unteren Etage etwas härter
Anlagen in Betrieb: Alle außer SCHL Gletschersee (nicht aufgebügelt)
Wartezeit: Keine bis 1 Minute
Gefallen: Problemlose Zubringerfahrt mit der Tiroler Zugspitzbahn; schönes Höhenskigebiet vor für deutsche Verhältnisse großartiger Kulisse; Pisten zum Speedfahren geeignet
Nicht gefallen: nix
Bewertung: 6 von 6 Punkten
Web: http://www.zugspitze.de/, http://www.zugspitzbahn.at/
Pistenplan © http://www.skigebiete-test.de:
Unseren Besuch auf dem Zugspitzplatt unternahmen Frau Harzwinter und ich im Anschluss an den vorangegangenen Ski-Halbtag auf dem Lermooser Grubigstein. Wegen der Übernachtung in Ehrwald fiel die morgendliche Anfahrtzeit zur Tiroler Zugspitzbahn mit 5 Minuten für unsere Verhältnisse ungewohnt entspannt aus.

Das Zugspitzplatt ist zwar kein besonders großes Skigebiet, bietet wegen der idealen Hangneigung, der schönen Lage der Pisten und des guten Naturschnees aber trotzdem großen Fahrspaß und ausreichend Beschäftigung für den Skitag. Bei unserem Besuch an einem Samstag blieb der Andrang überschaubar. Kurze Wartezeiten bis zu einer Minute gab es ausschließlich an der 6KSB Sonnenkar, sonst keine. Auch das Restaurant SonnAlpin bot allen Gästen ausreichend Platz auf der riesigen Sonnenterrasse. Unser Pistenliebling wurde schnell die Abfahrt 6 von der Bergstation Wetterwandeck non-stop in freier Jagd hinunter zur Lifttalstation Brunntal. Überhaupt erlaubte uns das Gefälle der roten Pisten auf dem Platt mehr als anderswo Speed-Skifahren, bis das Donnern in den Ohren in ein Brüllen überging.

Bei unserem Besuch beeinträchtigte starker Föhnwind vor allem das Liftfahren an den Skiliften Wetterwandeck und Weißes Tal, wo der Triebschnee abschnittsweise recht heftig im Gesicht einschlug. Das minderte aber nicht den Genuss des Schleppliftfahrens durch klassische Doppelmayr-Portalstützen der 1960er und 1970er Jahre. Insbesondere beim Schlepplift Weißes Tal sind sie sogar noch im zwar verblassten, aber originalen Rot-Anstrich der 1960er Jahre gehalten. Die DM-Portalstützen der in Betrieb befindlichen Doppelschlepplifte erinnern mich dagegen ans Sommerskifahren am Kitzsteinhorn.

So verging ein wunderbarer Skitag auf dem Zugspitzplatt. Bei unserem Besuch gab es absolut nichts zu beanstanden - im Gegenteil. Gegen 16:00 Uhr mahnten immer längere Schatten auf dem Platt zur Rückkehr zum Zugspitzgipfel, um die letzte Seilbahn zurück nach Ehrwald um 16:40 Uhr bloß nicht zu verpassen. Wem das passiert, der ist mit der Zahnradbahnfahrt nach Garmisch-Partenkirchen und Bus- oder Taxifahrt nach Ehrwald im Vergleich zu "Schiffbrüchigen" in Alagna oder Cervinia noch sehr gut bedient.

Wie die Hinfahrt nach Lermoos, so ging auch die Rückfahrt von Ehrwald in den Raum Karlsruhe problemlos in 2:45 h von statten. In Erinnerung bleiben wird der deutsche Autofahrer, der auf der Landstraße zwischen Reutte und Füssen die brav Tempo 90-100 km/h fahrende Fahrzeugkolonne mit Tempo 130 überholte und danach sichtbar noch weiter beschleunigte. Nur einen Kilometer weiter hatten wir ihn wieder - am Straßenrand in der Obhut der österreichischen Verkehrspolizei.

Fazit:
Zumindest mit der Anfahrt per Tiroler Zugspitzbahn ist ein Skitag auf dem Zugspitzplatt ein wunderbares und problemloses Tagesskierlebnis. Wegen der Ausrichtung der Hänge glaubt man sich eher in den Zentralalpen als am Alpenrand. Schleppliftfans sind auf dem Platt nach wie vor gut aufgehoben und werden die Präsenz der einzigen KSB verzeihen.

24 Fotos::
Morgens 8:45 Uhr an der Talstation der Tiroler Zugspitzbahn in Ehrwald-Obermoos.
Blick aus der Kabine der Tiroler Zugspitzbahn auf den Ehrwalder Talkessel und das Lermooser Skigebiet Grubigstein.
Passieren der Gegenkabine bei der Bergfahrt. Was für eine gigantische Seilbahntrassierung ...
Ausblick vom menschenleeren Zugspitzgipfel morgens um 9 Uhr. Gipfel ohne Ende. Das Wetter ist nicht ganz übel.

Ohne ernsthafte Wartezeit geht es mit der PB Gletscherbahn hinunter aufs Platt.
Im SCHL Schneefernerkopf. Das Doppelmayr-Portalstützenmodell erinnert mich ans Kitzsteinhorn. SCHL Gletschersee nicht aufgebügelt.
Hinüber zum SCHL Weißes Tal. Schönes Panorama.
SCHL Weißes Tal.
Piste der 6KSB Sonnenkar.
Im SCHL Wetterwandeck. Bin gespannt, ob er stehen bleibt, wenn hier eine KSB gebaut wird.
Funpark am SCHL Wetterwandeck mit Pano.
Super G-Abfahrt vom Wetterwandeck hinunter zum SCHL Brunntal, unser Tagesliebling. Hier konnte man Vollgas geben!
SCHL Brunntal.
Weiterfahrt vom SCHL Brunntal mit SCHL Weißes Tal oder 6KSB Sonnenkar.
Zum SCHL Wetterwandeck kam man wegen des Sturms zum Teil nur mit kräftigem Schieben.

Super G-Abfahrt vom Wetterwandeck zum SCHL Brunntal.
Brunntal-Abfahrt.
Im SCHL Brunntal, der nachmittags allmählich im Schatten versank.
Piste "Aspen Run" (blöder Name) der 6KSB Sonnenkar mit Pano.
Im SCHL Weißes Tal, meine Lieblingsanlage auf dem Platt. Die DM-Gitterportalstützen sind sogar noch im originalen Rot gestrichen!
Nachmittags nach Beendigung des Skitags auf dem Zugspitzgipfel.
Die Tiroler Zugspitzbahn fährt direkt über die Wiener Neustädter Hütte, wo ich im Rahmen einer Zugspitzbesteigung in den 1980er Jahren nächtigte.
Talfahrt mit Gegenkabine.
Abschließender Blick gegen das Lermooser Skigebiet Grubigstein und den mit Föhnwolken bezogenen Himmel.