Das Ebbegebirge ist der dominante Gebirgszug des westlichen Sauerlandes und fällt nach Norden hin für Sauerlandverhältnisse steil, deutlich über 200 Höhenmeter ab. Etwa 150m davon wurden durch eine Kette aus kurzen, zum Teil aber ziemlich steilen Seilliften (?) erschlossen. Da ich selbst leider nie das Vergnügen hatte, den Hang mit Ski zu befahren, kann ich leider nur berichten wie es hier mutmaßlich einmal ausgesehen hat.
Der Hang wird zurzeit als Startplatz für Gleitschirmflieger verwendet.
Wettermäßig war mein Besuch durch vorbeiziehende Gewitter ziemlich bescheiden. Fernsicht praktisch nicht vorhanden. Allerdings, nicht zum Glück für die von Dürre gezeichnete Landschaft, blieb es bis auf einen kurzen Schauer trocken.
Übersichtkarte der Gleitschirmflieger
Ehemalige Liftanlagen:
Sektion I
Der unterste Lift startete direkt am Rand der kleinen Ortschaft Ebbefeld und stellte die flachste der drei Aufstiegsanlagen dar.
Lift Sektion 1, eines der Häusschen wird ein Stall sein, das andere, vermutliche rechte, das ehemalige Lifthäusschen.
Geschätzte Daten:
Talstation: 490m
Bergstation: 515m
Höhenunterschied: 25m
Länge: 175m
Sektion II
Die mittlere Liftanlage lag etwas östlich verschoben zur ersten Sektion und stellte das steilste Steilstück dar. 70 Meter Höhenunterschied bei nur 180m Länge entsprechen etwa 39% Gefälle - schon mächtig steil für einen Seillift. Dürfte nicht besonders bequem gewesen sein.
Geschätzte Daten:
Talstation: 505m
Bergstation: 575m
Höhenunterschied: 70m
Länge: 180m
Trasse Sektion II, ziemlich zugewuchert aber noch ohne größeren Aufwand zu retten.
Mittlerer Abfahrtshang, das Gefälle wird gut wiedergegeben.
Etwas anderer Standpunkt, unten links ist Sektion I erkennbar.
Sektion III
Die oberste Liftanlage war gegenüber der mittleren Sektion wiederum nach Südwesten verschoben und etwas weniger steil.
Geschätzte Daten:
Talstation: 568m
Bergstation: 618m
Höhenunterschied: 50m
Länge: 170m
Blick auf den obersten Hang, die etwas brachliegendere Mitte ist die ehemalige Trasse.
Auch hier nicht zu flach.
Oberste Hang von oben, das Gebäude gehört der Flugschule.
Fundamentreste der Bergstation.
Kompletter Abfahrtshang mit verschiedenen Varianten.
Durch eine Waldschneise waren die Skiabfahrten und Liftanlagen auch vom 45m höher gelegenem Gipfel aus erreichbar. Ohne Liftanlage war jedoch ein Fußweg nötig um hierher zurückzukehren.
Abfahrtmöglichkeiten waren durch mehrere Varianten von der obersten Sektion bis zur untersten Sektion möglich, natürlich konnte man auch jeweils nur eine der Sektionen befahren. Diese hatten dabei Längen von 500-600m bei einem maximalen Höhenunterschied von 145m. Generell sind die Abfahrten als mittelschwer zu bezeichnen, die unterste Sektion bietet eher sanftes Gefälle.
Um vom Tal bis zur Bergstation des obersten Liftes zu gelangen, mussten allerdings nach jeder Liftfahrt kurze Ziehwege bedient werden.
Seit wann hier kein alpiner Wintersport mehr betrieben wird kann ich leider nicht sagen. Vielleicht wird ja hin und wieder doch ein Lift aufgestellt, 100% sicher bin ich mir nicht wobei die Trassen z.T. schon ziemlich zugewuchert sind.
Persönliches Fazit:
Hier ist dem Sauerland eine ansehnliche Abfahrt verloren gegangen. Sowohl Höhenunterschied als auch das Gefälle sind überdurchschnittlich für diese Region. Auch das Panorama kann sich sehen lassen (bei besserem Wetter). Einzig die recht geringe Höhenlage ist als nachteilig zu bewerten.