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Auswandern in die Schweiz - Was gilt es zu beachten?

Verfasst: 11.10.2011 - 18:00
von Foto-Irrer
Hallo zusammen,

auch wenn es an einigen Stellen schon angesprochen wurde, was in der Schweiz anders läuft als in Deutschland bzw. umgekehrt :wink:
Vielleicht ist aber jemand so nett und klärt mich über bestimmte Dinge auf, was das Leben in der Schweiz ausmacht und was ich als zuziehender Deutscher beachten muss.
Der erste Eindruck ist ja sehr positiv, wenn die Zahl p.a. alleine schon drei- bis viermal so hoch ist, allerdings darf man die Lebenshaltungskosten nicht unterschätzen (im Flieger lag neulich eine Zeitschrift aus, die genau das doppelte in CHF kostet wie in EUR):
Wie hoch ist die Durchschnittsmiete für eine 3-4 Zimmer-Wohnung in netter Lage (z.B. Zug, Zürich oder Bern)?
Wie hoch ist die Einkommenssteuer bzw. vielleicht sogar unterschiedlich (z.B. in den o.g. Städten bzw. Kantonen)?
Wieviel Prozent vom Einkommen geht für die Krankenversicherung (ich weiß, wählbar, aber halt so übern Daumen gepeilt) und ggf. sowas wie Rente oder Pflegeversicherung drauf?
Wie heftig ist die Deutschfeindlichkeit wirklich? (gab bei Spiegel-TV so einen netten Bericht über einen Sprachkurs und Repressalien gegenüber Deutschen Zuwanderern :mrgreen: )
Wie ist das mit einer Aufenthalts- oder Arbeitsgenehmigung? (was ist, wenn meine Freundin mitkommt, anfangs aber noch keine Arbeit vor Ort hat, ich sie aber problemlos unterhalten könnte)
Die Fragen sind nicht auf Grenzgänger sondern vollständige Zuwanderung bezogen, aber vielleicht gibt es hier auch Interessenten über Grenzgänger, die in CH arbeiten und D wohnen.

Vielen Dank für sachdienliche Antworten!

Re: Auswandern in die Schweiz - Was gilt es zu beachten?

Verfasst: 11.10.2011 - 19:03
von VR1985
Ich ergänze:

Stimmt es, dass man bei landesuntypischem Beruf (z.B. Seemann) keine Steuern zahlt?
Stimmt es, dass ich mich als Gutverdiener in die Schweiz mit einigen 10k einkaufen muss?

gilt jeweils für den Fall, dass man auch die Staatsbürgerschaft wechselt

Re: Auswandern in die Schweiz - Was gilt es zu beachten?

Verfasst: 11.10.2011 - 19:24
von axisofjustice
Da ich gelegentlich dort arbeite und ein paar Freunde in der Deutschschweiz habe:

Für eine "normale" Wohnung in Zürich können zwischen 2000 und 4000 Franken eingerechnet werden.


Deutschenfeindlichkeit steht und fällt mit der "Deutschheit" deines Auftretens. Das sollte man so gut es geht abschalten. Wenn ich in Basel durch die Stadt laufe, erkenne ich Deutsche ziemlich schnell. Und ich selbst bin ja noch nicht einmal Schweizer. :lol: Viele deutsche Auswanderer denken einfach, dass es aufgrund der fehlenden Sprachbarriere (was sowieso schonmal falsch ist!) keine kulturelle Barriere gibt (was noch viel falschererererer ist!) und freuen sich, sich gar nicht umstellen zu müssen. Das wird dann vom Schweizer notiert und führt gelegentlich zur Ablehnung, die sich auch ganz subtil äußern kann. Merke: Die Schweiz ist Deutschland nicht weniger fremd als Frankreich oder Spanien und sich dort einzuleben erfordert einen ähnlichen Aufwand. Ich selbst wurde bislang immer freundlich behandelt, da ich einfach immer ganz übervornehm auftrete (gelernt in England ^^) und vor allem dezent und leise. Konversationen laufen krass anders ab und die Wahrscheinlichkeit ist äußerst hoch, dass selbst sich als zurückhaltend und nicht arroganzt bezeichnende Leute von einigen Schweizern das "typisch deutsch"-Etikett verpasst bekommen.

In den großen Städten gibt es Integrationskurse für Deutsche. Klingt lustig, sollte man aber annehmen. Hab nur gutes darüber gehört.

Jetzt aber der Disclaimer: man kann nicht auf ewig den deutschen Duckmäuser spielen, der nie anstoßen will und seine eigene Identität aufgibt, nur um zu gefallen. Eine nicht gerade kleine Zahl an Schweizern hat traurigerweise einen festgefahrenen Groll auf Deutsche und daran lässt sich leider nichts ändern. Wenn man also darauf aus ist, in der Schweiz richtig sesshaft zu werden inkl. sozialem Umfeld, Familie usw., braucht man auch ein bisschen Glück und darf nicht alles persönlich nehmen. Hilft ja nicht, wenn man sich anbiedert bis zum Exitus und der Nachbar nunmal partout keine Lust auf Deutsche hat. Wenn man merkt, dass es gar nicht geht, sollte man nicht auf Biegen und Brechen versuchen, die Verhältnisse zu ändern. Wenn es nur um ein paar Jahre Karriere und Erfolg im Beruf geht, ist das alles freilich nicht so dramatisch.

Empfehlung noch zum Schluss: Schweizerhochdeutsch kann man lernen, Schwyzerdütsch nicht. :mrgreen: Und auch mit erstem sollte man nicht unbedingt vorpreschen. Reicht schon, wenn man sich anfangs ein paar kleine Wortunterschiede angewöhnt. "bitzeli" anstatt "bisschen", generell das alemannische "-li"-Suffix usw...

Re: Auswandern in die Schweiz - Was gilt es zu beachten?

Verfasst: 11.10.2011 - 20:17
von vs_ski_vt
1. Wie hoch ist die Durchschnittsmiete für eine 3-4 Zimmer-Wohnung in netter Lage (z.B. Zug, Zürich oder Bern)?
2. Wie hoch ist die Einkommenssteuer bzw. vielleicht sogar unterschiedlich (z.B. in den o.g. Städten bzw. Kantonen)?
3. Wieviel Prozent vom Einkommen geht für die Krankenversicherung (ich weiß, wählbar, aber halt so übern Daumen gepeilt) und ggf. sowas wie Rente oder Pflegeversicherung drauf?
4. Wie heftig ist die Deutschfeindlichkeit wirklich? (gab bei Spiegel-TV so einen netten Bericht über einen Sprachkurs und Repressalien gegenüber Deutschen Zuwanderern )
5. Wie ist das mit einer Aufenthalts- oder Arbeitsgenehmigung? (was ist, wenn meine Freundin mitkommt, anfangs aber noch keine Arbeit vor Ort hat, ich sie aber problemlos unterhalten könnte)
Ah, ein weiterer Irrer in der Schweiz... :tongue: :mrgreen:

1. Also, für eine 4-Zimmer-Wohnung in netter Lage würde ich für Zürich und Zug mal so circa 3000-4000 Franken einplanen. Aber es gibt auch billigere und natürlich viel teurere (v.a. an der Goldküste) Angebote. In Bern dürftest Du etwas günstiger wegkommen.
2. Von der Einkommenssteuer her ist Zug von den oben genannten ganz klar am vorteilhaftesten. Als Alleinstehender mit einem Einkommen von 80`000 Franken zahlt man dort nur 5`770 Franken Einkommenssteuer (7.21 %). Bern und Zürich sind da teurer. Siehe auch hier.
3. Pro versicherte Person dürften monatlich etwa 100-200 Franken für die Krankenversicherung fällig werden. Für die Rentenversichrung sind meines Wissens nach etwa 10% des Bruttoeinkommens vorgesehen, da kenne ich mich jedoch nicht so gut aus.
4. Also, am Anfang wirst Du vielleicht manchmal etwas komisch beäugt, doch das legt sich. Es gibt wie überall auch in der Schweiz unterschiedlich denkende Menschen, darunter sind die meinsten sehr freundlich und aufgeschlossen gegenüber Deutschen und sie machen es Dir leicht, dich zu integrieren. Natürlich gibt es auch einige unverbesserliche Sturköpfe ( :sauer: ), die aus irgendeinem Grund etwas gegen Deutsche haben. Aber die gilt es erst gar nicht zu beachten! Also grundsätzlich sollte es da keine Probleme geben, wenn Du dich nicht wie sonst wer aufspielst... :biggrin:
5. Das ist hier gut erklärt.

Ich stimme axisofjustice übrigens voll zu! :wink:

Re: Auswandern in die Schweiz - Was gilt es zu beachten?

Verfasst: 11.10.2011 - 20:40
von leiter
Sehr gute bisherige Kommentare. Ich kann ingesamt http://www.hallo-schweiz.ch/ sehr empfehlen, das fasst eigentlich alles gut zusammen.

Re: Auswandern in die Schweiz - Was gilt es zu beachten?

Verfasst: 11.10.2011 - 21:02
von easyrider
vs_ski_vt hat geschrieben:

3. Pro versicherte Person dürften monatlich etwa 100-200 Franken für die Krankenversicherung fällig werden. Für die Rentenversichrung sind meines Wissens nach etwa 10% des Bruttoeinkommens vorgesehen, da kenne ich mich jedoch nicht so gut aus.
Also eine Krankenversicherung für 100.- im Monat müsstest du mir unbedingt mitteilen - ich würde soooofort wechseln ;)
Ich (21 Jahre, wohnhaft in Zürich) zahle im Monat etwa 300 Franken, was jedoch eher viel ist.

Re: Auswandern in die Schweiz - Was gilt es zu beachten?

Verfasst: 11.10.2011 - 21:33
von vs_ski_vt
Also das hängt natürlich vom Alter ab. Ich bin 16. Aber die Durchschnittsbeiträge liegen meines Wissens jedoch knapp unter 200.- -> d.h. zwischen 100-200.- :D
300.- halte ich für arg viel!

Re: Auswandern in die Schweiz - Was gilt es zu beachten?

Verfasst: 12.10.2011 - 13:23
von Pilatus
Kommt immer noch draufan ob man privat versichert ist oder nicht. Als Junger bekommt man das praktisch "gratis" dazu, aber da lohnt es sich noch kaum. Wenn man sich das allerding im Alter mal noch leisten können will, muss man früh einsteigen, da sonst die Prämien unbezahlbar werden. Zudem kommen die Gebüren für eine Privatversicherung im Verlauf des nächsten Jahres wohl massiv herunter, weil man der Quersubventionierung der Allgmeinversicherten durch die Privatversicherten in der neuen Spitalfinanzierung m.W. den Riegel geschoben hat (zu Recht!).

Ansonsten ist auch nicht alles Gold was glänzt. Auch in der Schweiz wird man vom Staat abgezogen, einfach auf etwas subtilere Weise... :D

Vom Brutto-Einkommen abziehen muss man:
- 4,2% für die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV)
- 0,7% für die Invalidenversicherung (IV)
- 0,15 für die Erwerbsausfallentschädigung (EO)
- 1% für die Arbeitslosenversicherung (ALV)

All diese Prozentsätze sind mit dem Faktor 2 zu versehen, wenn du Selbständig bist. Als Angestellter bezahlt nämlich dein Arbeitgeber gleich direkt die Hälfte der eigentlichen Abgaben.

Von dem was nun überig bleibt, bezahlt man noch Bundessteuern, Kantons & Gemeindesteuern, Krankenkasse und obligatorischen berufliche Vorsorge ("Pensionskasse").

Wie letzteres funktionniert weiss ich nicht und hab auf die schnelle auch nichts gefunden. Ist aber m.W. nur für Arbeitnehmer pflicht - sebständige können das Risiko selber tragen.

Naja, alles in allem würde ich sagen sind auch schnell mal 30-40% des Lohnes für Zwangsabgaben draufgegangen - und dann verdienst du jetzt noch nicht extrem viel (wenn du richtig gut verdienst, gehen dann v.A. die Steuern hoch -> Progression). Die hier gehörten Mietpreise von 2000 - 4000 Franken für 4,5 Zimmer halte ich dann aber doch für Übertrieben. Das mag vielleicht noch knapp für die Stadt Zürich gelten, aber schon in den Vororten dürfte es günstiger werden. Zudem kann man ja einer Genossenschaft beitreten, die haben relativ günstige Wohnungen. Bern kann ich mir beim besten Willen keine 4000 Franken Wohnungen vorstellen. Das kosten ja die teuersten in Luzern, aber da hat man Berg- und Seesicht inklusive.
Immobilien kaufen ist aber dann schon sehr teuer würde ich mal meinen. Im Agglomerationsgebiet einer grösseren Stadt muss man für ein Einfamilienhaus schon 1-2 Millionen CHF einplanen, wesentlich günstiger gehts noch in sehr ländlichem Gebiet

Re: Auswandern in die Schweiz - Was gilt es zu beachten?

Verfasst: 12.10.2011 - 13:48
von Foto-Irrer
Um mal 100.000 CHF als Beispiel zu nehmen meinst Du also, dass davon 30-40% abgehen, auch in Zug, ok.
Miete rechne ich dann mal mit bis zu 3.000,-. Kaufen würde für mich nicht in Frage kommen, eher Mieten für ein paar Jahre. Ob man sich mit der Schweiz anfreundet oder wieder zurück möchte, hängt von dem ab, was axisofjustice geschrieben hat, also ob man sich verstellt oder wirklich irgendwann mit der Mentalität identifizieren kann.

@axisofjustice: bzgl. meiner Freundin ist der Link von Dir gar nicht mal so unwichtig
http://www.hallo-schweiz.ch/CH_2_AErl.htm
auch Personen ohne Erwerbstätigkeit (z. B. Rentner, Studenten) können diese Bewilligung erhalten, sofern sie über ausreichende finanzielle Mittel und eine alle Risiken abdeckende Kranken- und Unfallversicherung verfügen (bei unsicheren finanziellen Verhältnissen kann die Erneuerung der Bewilligung nach 2 Jahren verlangt werden)
Sollte sie auf Anhieb nichts finden, müsste sie sich also privat versichern und ich müsste wahrscheinlich einen Einkommensnachweis einreichen, dass sie über diese ausreichenden finanziellen Mittel verfügt.

Re: Auswandern in die Schweiz - Was gilt es zu beachten?

Verfasst: 12.10.2011 - 16:57
von Pilatus
Sollte sie auf Anhieb nichts finden, müsste sie sich also privat versichern und ich müsste wahrscheinlich einen Einkommensnachweis einreichen, dass sie über diese ausreichenden finanziellen Mittel verfügt.
Nein, also "Privat" versichern müsste sie sich nicht. In der CH werden die Begriffe wohl etwas anderst verwendet als in DE. Es gibt eine obligatorische Krankenversicherung, die hat aber per se noch nichts mit dem Staat zu tun. Man ist vielmehr verpflichtet, bei einer privaten Versicherungsgesellschaft eine Krankenversicherung mit einem vordefinierten Leistungskatalog abzuschliessen. Der Leistungskatalog dieser "Grundversicherung" (wird "Allgemeinversicherung" genannt), deckt eigentlich praktisch alle Behandlungen im Inland (Achtung: Zahnärztrechnungen muss man selber bezahlen!) ab. Zusätzlich kann man sicher aber über das Versicherungsobligatorium hinaus versichern. Das bringt einem aber nur Vorteile bei chirurgischen Eingriffen/Spitalaufenthalte. Hier erhalten die Ärzte viel die besseren Tarife, sprich eine nicht notfallmässige OP (z.B. irgend ein Orthopädischer Eingriff) wird halt zwei Tage nach Diagnosestellung und nicht erst in vier Wochen operiert. Zudem hat man in den Spitälern anrecht auf Behandlung durch den Chefarzt, bessere Hotellerie (Einzelzimmer, Essen etc.), man wird in allen Privatkliniken aufgenommen etc. Diese Zusatzversicherung nennt man hier Halb-Privat bzw. Privatversicherung (je nach dem, wieviele zusätzliche Leistungen enthalten sind. M.W. entspricht die Halb-Private Versicherung +/- einer verbesserten Hotellerie, bin mir aber nicht mehr sicher...).
In den letzten Jahren war die private Versicherung gemessen an der Leistung viel zu teuer, weil die Privatkliniken ihre Kosten 100% über die Prämien finanzieren mussten, während dem die öffentlichen Krankenhäuser rund 50% ihrer Kosten durch den Kanton (Steuergelder) finanziert bekamen. Dadurch kam es zu einer Querfinanzierung der Allgmeinversicherten durch die Privatversicherten (diese trugen viel den grösseren Teil der tatsächlichen Kosten selber). Das ist aber m.W. mit der Einführung der neuen Spitalfinanzierung nicht mehr so, da dann m.W. öffentliche sowohl als auch private Spitäler pro Behandlung gleich viel Steuergeld einstecken. Von dem her dürften die Kosten für die Zusatzversicherungen sinken. Achja: Die Versicherungskosten unterscheiden sich je nach Budgetdisziplin des entsprechenden Kantones z.T. massiv. Zentralschweiz ist günstig, Basel und Genf unbezahlbar.

Im Kanton Zug hast du sicher weniger Steuerabgaben, aber viele Lohnabzüge fallen auf Bundesebene an. Das was du sparst, gibst du vermutlich bei einem Durchschnittlichen in Zug vermutlich einfach für die höhere Miete aus.
Anderst sieht das z.B. in Uri aus. Laut aktuellen Studien bleibt einem da am Schluss am meisten Geld überig... Relativ tiefe Steuern + Pendlerabzüge etc., aber gleichzeitig tiefe Wohnkosten. Je nach dem wie sich aber dort der Arbeitsmarkt entwickelt, ist das bald auch vorbei.

Re: Auswandern in die Schweiz - Was gilt es zu beachten?

Verfasst: 17.11.2011 - 11:31
von Foto-Irrer
Also so unrecht hatte vs_ski_vt nun wieder auch nicht mit den 3.000-4.000,- CHF für eine Wohnung zwischen Luzern und Zürich. Gibt aber durchaus auch kleinere inkl. See- und Bergblick am Vierwaldstättersee für 1.500,- CHF.
Aktuell gehen wir davon aus, dass eine 70-90qm Wohnung uns um in Richtung 2.500,- CHF kosten wird.
www.hallo-schweiz.ch ist wirklich eine sehr interessante Seite, auch was man alles bei der Einwanderung berücksichtigen muss.

Wieviel teurer sind eigentlich aktuell größere Anschaffungen in CH im Vergleich zu D? Also z.B. Auto, Fernseher, Kücheneinrichtung.
Dass viele aus Basel nach D zum Einkaufen fahren, kann ich ja verstehen. Aber auch von Zürich aus, um z.B. im Media Markt Lörrach oder Weil am Rhein einzukaufen?

Re: Auswandern in die Schweiz - Was gilt es zu beachten?

Verfasst: 17.11.2011 - 11:38
von leiter
Autos sind deutlich teurer, dafür sind aber auch die Gebrauchtwagenpreise höher (Wiederverkaufswert). Es gibt einige Importeure die für Dich den Import aus D übernehmen, man kann es wohl aber auch selber machen. Bei Gebrauchtwagen ist es recht kompliziert, lohnt sich also wohl eher für Neuwagen. Der Wiederverkaufswert für Importe ist aber auch niedriger, es lohnt sich also nicht immer.

Elektrogeräte sind etwas teurer, aber nicht viel. Kücheneinrichtung weiss ich nicht.

Generell fahren viele für Grossanschaffungen über die Grenze nach D - man hat mehrere Vorteile: Preisniveau niedriger, CH/EUR Kurs, und man kann die Mehrwertsteuerdifferenz D->CH erhalten. Ich persönlich mache es aber nur für wirklich grosse Dinge, nicht für Lebensmittel oder so. Nachteil sind ggf. Garantieprobleme.

Re: Auswandern in die Schweiz - Was gilt es zu beachten?

Verfasst: 17.11.2011 - 13:52
von GMD
@Foto-Irrer: Von Zürich aus fährt man natürlich nicht nach Weil am Rhein oder Lörrach. Aber in etwas mehr als einer halben Stunde ist man in Jestetten oder Waldshut. Der Einkaufstourismus floriert dort regelrecht, die haben dort Supermärkte, welche von der Grösse her gut in eine Stadt passen würden!

Re: Auswandern in die Schweiz - Was gilt es zu beachten?

Verfasst: 17.11.2011 - 14:59
von Foto-Irrer
Was mache ich eigentlich mit meinem Aktiendepot? Kann ja nicht in Deutschland bleiben oder? Übertrag einfach auf ein Schweizer Konto? :wink:

Re: Auswandern in die Schweiz - Was gilt es zu beachten?

Verfasst: 17.11.2011 - 15:36
von leiter
Foto-Irrer hat geschrieben:Was mache ich eigentlich mit meinem Aktiendepot? Kann ja nicht in Deutschland bleiben oder? Übertrag einfach auf ein Schweizer Konto? :wink:
Die meisten DE-Banken akzeptieren Dich weiterhin als Kunden, dann sogar ohne Quellensteuer. Alternativ einen CH-Broker (Swissquote etc.), oder gleich einen richtigen internationalen wie Interactive Brokers.

Re: Auswandern in die Schweiz - Was gilt es zu beachten?

Verfasst: 17.11.2011 - 18:17
von TPD
Was mache ich eigentlich mit meinem Aktiendepot? Kann ja nicht in Deutschland bleiben oder?
Warum sollte das nicht gehen ?
Es mag ja sein, dass es in Deutschland verboten ist ein Schweizer-Konto zu haben ;)
Aber es ist mir nicht bekannt, dass in der Schweiz ein Zwang besteht die Aktien auf einer inländischen Bank zu deponieren.

Es gilt einfach zu bedenken, dass man bei einer Banküberweisung Schweiz - Ausland (oder umgekehrt) teilweise mit horrenden Spesen abgezockt wird.
Von dem her ist es sicher ein Vorteil wenn man zumindest für die alltäglichen Überweisungen ein Schweizer-Konto hat.

Re: Auswandern in die Schweiz - Was gilt es zu beachten?

Verfasst: 17.11.2011 - 18:34
von Pilatus
Also so unrecht hatte vs_ski_vt nun wieder auch nicht mit den 3.000-4.000,- CHF für eine Wohnung zwischen Luzern und Zürich. Gibt aber durchaus auch kleinere inkl. See- und Bergblick am Vierwaldstättersee für 1.500,- CHF.
Zwischen Luzern und Zürich ja, v.A. aber zwischen Zug und Zürich. Luzern wird zwar immer teurer, aber die grossen Konzerne und damit ein Heer von Gutverdienenden sind erst gerade am kommen (aktuell MSD). Trotzdem bin ich überzeugt, dass man im Raum Luzern eine anständige 3,5 Zimmerwohnung (neuwertig/renoviert) mit so ca. 70 Quadratmeter für weniger als 1500 inkl. Nebenkosten zu haben sein sollte. Vielleicht wohnt man dann nicht am See, sondern in einem Block in der Agglo (Kriens, Ebikon, Littau, Emmenbrücke). Das muss aber nicht schlecht sein. Wenn du in Zug oder Zürich arbeiten willst, würde ich allerdings eher empfehlen, in der Nähe des Bahnhofes zu wohnen. Dann kann man die Bahn nach Zug/Zürich eigentlich fast wie eine Metro in einer Grossstadt benutzen (Luzern-Zürich = 45 min). Da lohnt es sich dann aber einer Genossenschaft beizutreten (z.B. die ABL), da gibt es wirklich tolle Wohnungen für deine geplanten 2500.-... Ich denke an die Objekte mit gutem bis sehr gutem Preisleistungsverhältniss kommst du von Norddeutschland her eh kaum ran. Am besten sucht ihr sowas, wenn ihr mal hier seid. Denn bei den Genossenschaften gibt es Wartelisten, gute Wohnungen die nicht zu teuer sind sind zudem oft im Internet nicht leicht zu finden... D.h. dann in erster Linie viele Objekte abklappern und schauen ob es was taugt... Und das geht nun mal nicht aus der ferne.

Und: Ich würde pressieren... Ich weiss nicht wann die SVP Initiative zur Abschaffung der Personenfreizügigkeit vors Volk kommt, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sie bei der aktuellen Stimmung durch kommt... ;)

War diese Woche im überigen mal über die Grenze einkaufen... Elekterische Geräte etc. sind nicht wirklich billiger als in der Schweiz. Wo mans aber stark merkt sind Kleider und Kosmetika (Wollpulli im H&M: 24.50 Euro vs. 59.90 CHF/Haargel von Loréal 2.85 Euro bei dm vs. 8.5 CHF bei Coop... sind natürlich relativ extreme Beispiele, aber so ist halt...). Die Autopreise sind im überigen massiv runter gekommen wenn man der Tagespresse glauben darf.
M.E. variieren die Preise mehr bei den kleinen Sachen, während bei den grossen Anschaffungen die Unterschiede nicht so krass sind (zumindest prozentual), weil für einmalige, grosse Beschaffungen der Markt doch besser spielt...

Re: Auswandern in die Schweiz - Was gilt es zu beachten?

Verfasst: 17.11.2011 - 20:59
von Volker_Racho
Foto-Irrer hat geschrieben:Was mache ich eigentlich mit meinem Aktiendepot? Kann ja nicht in Deutschland bleiben oder? Übertrag einfach auf ein Schweizer Konto? :wink:
Das hatte mir mal meine Bank zu dem Thema geschrieben, da ging's allerdings um EU-Ausland:
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"Steuerausländer unterliegen bei erzielten Veräußerungsgewinnen nicht dem Kapitalertragsteuerabzug. Alle Zinserträge werden ohne Abzug von Steuern gutgeschrieben (auch Zinsen aus Anleihen), da sie in ihrem jeweiligen Wohnland steuerpflichtig sind.
Inwieweit die in Deutschland erzielten Kapitalerträge der Besteuerung im Wohnsitzland des Steuerausländers unterliegen, richtet sich ggf. nach den jeweiligen Doppelbesteuerungsabkommen sowie den nationalen Besteuerungsvorschriften im Wohnsitzland des Steuerausländers.
Dividenden von deutschen bzw. nicht in Ihrem Wohnsitzland ansässigen Kapitalgesellschaften werden mit vollem Steuerabzug (Kapitalertragsteuer, Solidaritätszuschlag) versehen. Die Erstattung läuft über das Finanzamt des jeweiligen Wohnlandes. Das entsprechende Formular kann beim dortigen oder dem deutschen Finanzamt angefordert werden. "
---------------
Hab' mir dann ein entsprechendes Formular der Bank schicken lassen, wodurch sichergestellt wird, dass in D keine Steuern mehr abgeführt werden (ausser auf Dividenden)...
Also alles kein Problem...

Re: Auswandern in die Schweiz - Was gilt es zu beachten?

Verfasst: 18.11.2011 - 17:37
von Bumps
Na dann fassen wir mal zusammen und ergänzen für einen Arbeitnehmer (für Freiberufler wäre dann endgültig der Gang zum Anwalt fällig, da würde es dann recht komplex)
Nehmen wir ferner die "übliche" Reihenfolge von Normalverdienern an, die auf regelmässiges Arbeitseinkommen angewiesen sind, also 1) Job gesichert, 2) auswandern, dann sind:
- die Fragen von Arbeits- / Aufenthaltserlaubnis i.d.R. durch den Arbeitgeber für Dich erlesigt bzw. Du bekommst den notwendigen Support
- die Frage der Anerkennung von deutscher Berufsausbildung, Fachausweisen o.ä. sofern relevant für den Job, ist ebenfalls erledigt
- der Arbeitsort ist bekannt und somit der potentielle Wohnort eingegrenzt

Aus diversen Fragen liest man heraus "reicht die Kohle zum Leben?"
Diese Frage kann man pauschal mit JA beantworten. Die Diskussion, dass man mit seinem Arbeitseinkommen nicht leben kann und mit Harz IV o.ä. ergänzen muss ist in der CH nicht von Bedeutung. (Ausnahme vielleicht die unglückliche Kombination aus Teilzeit, ungelernter Hilfsarbeiter und ggf. weiterer sozialer Handicaps oder Schicksalsschläge wie Behinderung, chronischer Krankheit o.ä.)
Im allgemeinen wird aber ein Vollverdiener in einem qualifizierten Beruf sich und ggf. seine Familie trotz der höheren nominellen Preise mindestens auf dem selben Lebensstandard durchbringen wie in D. Allfällige Grenznähe und die Erreichbarkeit von Einkaufsmöglichkeiten im angrenzenden Europa bieten zusätzliches Einsparpotential.

Etwas konkreter nun zu den Fragen der Abzüge:
Pilatus hat geschrieben:.....Vom Brutto-Einkommen abziehen muss man:
- 4,2% für die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV)
- 0,7% für die Invalidenversicherung (IV)
- 0,15 für die Erwerbsausfallentschädigung (EO)
- 1% für die Arbeitslosenversicherung (ALV)

....
Zu den von Pilatus erwähnten Zwangsabzügen kommt noch zwingend die Pensionskasse (PK) als 2. Säule des dreiteiligen Rentensystems in der CH. Die PK sind privatrechtliche oder öffentlich rechtliche Institutionen, Dein Arbeitgeber entscheidet, welcher PK er sich anschliesst (grosse Unternehmen haben ggf. eine eigene). Du bist dann zwingend in dieser Versichert. Der Beitrag ist somit von den Konditionen der PK abhängig. Über den Daumen rechne mal mit 7% des versicherten Lohnes (das können auch 6.5% oder 8% sein). Versicherter Lohn = Jahreslohn Brutto minus "Koordinationsabzug" von CHF 24'360 im Jahr 2011.
Bei vergleichbaren Job Angeboten könnte eine Frage nach der Pensionskasse nicht falsch sein. Eine PK in finanziellen Schwierigkeiten muss sich über die angeschlossenen Unternehmen und Arbeitnehmer sanieren, d.h. ggf. unangenehme Beitragssteigerungen. Das sollte zwar nicht den Ausschlag geben bei DEM Traumjob, aber...

Im Bereich "Rente" bestehen somit 2 Zwangsabzüge, 4.2% AHV und rund 7% PK, die wie in D vom Arbeitgeber gleich einbehalten werden.
Solltest Du Dein CH Abenteuer als Intermezzo ansehen, war's das für die Rente.
Zeichnet sich ab, dass Du in der CH bleibst, dann bestehen noch zwei weitere, freiwillige Möglichkeiten:
1) Einkauf von Beitragsjahren in der PK. Deine Rente aus der PK berechnet sich aus dem tatsächlich eingezahlten Kapital. Hast Du also einige Jahre nicht eingezahlt (Du warst ja bisher in D), kannst Du diese nachträglich einzahlen und die Rente auf ein Niveau heben, wie wenn Du schon immer in der CH gearbeitet hättest. Diese Einkäufe kann man von der Steuer abziehen, sind also einerseits wichtig, um die Rente ab 65 auf ein vernünftiges Niveau zu heben und andererseits eine gute Möglichkeit Steuern zu sparen, besonders bei gutem Timing z.B. in einem Jahr mit aussergewöhnlich hohem Einkommen.
2) Die gebundene Vorsorge in der sog. 3. Säule. Hier kann man eine Rentenversicherung (ähnlich Riester in D) abschliessen und jährlich maximal CHF 6'682 einzahlen (auch weniger). Dieser Betrag ist wiederum voll steuerlich abzugsfähig. Vorteil neben der Steuerersparnis ist "freiwilliges Zwangssparen", damit Du im jugendlichen Leichtsinn nicht das Geld für Foto-Touren und Skiferien ausgibst, dass Du eigentlich für die Rente brauchst.
Diese beiden Optionen machen dass Sinn, wenn Du in der CH bleibst, denn mit einer Lücke in der PK und ohne 3. Säule besteht die grosse Gefahr, dass die Rente deutlich unter dem letzten Einkommen zu liegen kommt ---> Finanzielles Risiko :!: :!: :!:
Zu diesem Zeitpunkt wäre professionelle Beratung angebracht.
Krankenkasse / Versicherungen
Zu allen Versicherungsfragen empfehle ich den Link http://www.comparis.ch/ für einen ersten Überblick
Dabei ist zu Beachten, dass Du die Grunddeckung "Obligatorium" bei einer frei wählbaren Krankenkasse nachweisen musst! Was darüber hinaus geht ist Deine Sache und eine Frage der persönlichen Präferenzen.
Wichtige Unterschiede zu D:
- Zahnarzt ist in der Grunddeckung NICHT drin!
- Du zahlst 100% aus deiner Tasche, wird auch nicht vom Arbeitgeber abgezogen
- ggf- bieten Arbeitgeber günstige Tarife mit einer sog. Kollektivversicherung (prüfen, kann sich lohnen, insbesondere bei Zusatzdeckungen)
- Die Tarife sind regional unterschiedlich (ähnlich wie in D bei der KFZ Versicherung je nach lokalem Risiko). ggf. kann das beim Wohnort eine Rolle spielen, wobei ich deswegen nicht auf meine Traumwohnung verzichten würde, aber wenn einige hundert CHF im Jahr eine Rolle spielen...

Neben der Krankenkasse brauchst Du die üblichen Versicherungen wie Auto, Haftpflicht und viele, die Dir angeboten werden auch nicht. Hier ist das Angebot recht ähnlich wie in D. Beim KFZ kann sich handeln lohnen, wenn Du erklärst wie viele Jahre Du in D schon gefahren bist, --> Rabattstufe

Wohnen und Steuer
Das fass ich bewusst zusammen. Die Einkommenssteuer in der Schweiz setzt sich zusammen aus Bundessteuer, Kantonaler Steuer, Gemeindesteuer und Kirchensteuer (wenn relevant). Folglich gibt es markante Unterschiede zwischen den Kantonen und innerhalb der Kantone zwischen den Gemeinden.
Bei den monetären Kriterien zur Wahl des Wohnortes spielt also sowohl der Mietpreis als auch die Steuerbelastung eine Rolle, wobei sich der Mietpreis i.d.R. umgekehrt proportional zur Steuerbelastung entwickelt. Eine steuerlich äusserst attraktive Gemeinde wird so hohe Mieten haben, dass sich die Steuerersparnis nur für Einkommen im mittleren bis hohen dreistelligen Bereich lohnt, umgekehrt können die Mieten in Hochsteuer-Regionen so günstig sein, dass man gerne an den Fiskus zahlt.

Die CH kennt übrigens auch eine Vermögenssteuer, dagegen keine Steuer auf Kapitalgewinne, unabhängig von Haltefrist. (Ausnahmen für Professionelle Händler)

Quellensteuer:
Als Ausländer mit bestimmtem Aufenthaltsstaus (frag mich nicht welcher) unterliegst Du ggf. der Quellensteuer. Keine Panik, der Unterschied zum Schweizer ist, dass Du wie in D die Steuer bereits beim Lohn abgezogen bekommst und dann nach der Steuererklärung der Saldo zur tatsächlichen Belastung ausgeglichen wird. Der Schweizer dagegen macht wie ein Selbständiger in D Anfang Jahr seine Steuererklärung für das Vorjahr und bekommt dann die Rechnung präsentiert. Wohl dem, der jeden Monat etwas zurück legt 8O
Zum Steuervergleich folgender Link: http://www.homegate.ch/finanzieren/rech ... uerrechner

Zu den Mieten: Die regionalen Unterschiede sind gigantisch, 1'500.- für 3 Zimmer sind möglich, aber z.B. nicht in Zürich, hier sind 2'000.- + X schon eher realistisch, und dann sprechen die meisten Deiner Nachbarn jugoslawisch...
Du kannst aber auch 5'000 ausgeben ohne wirklich was besonderes zu bekommen,,,,

Aber diese Frage würde ich erst angehen, wenn ich weiss, wo ich hin will, wegen Job und so. Ferner würde ich mir sehr genau überlegen, wie Du Dir Dein Leben vorstellst, Stadt, Land, Freizeit, Pendelzeiten etc. und erst dann die in Frage kommenden Orte rund um den Arbeitsplatz anschauen und die Preise / Steuern prüfen. Geh davon aus, dass die erste Bleibe höchstwahrscheinlich ein Provisorium ist, Wohnungen zu finden ist nicht leicht in der CH.

Für einen ersten Marktüberblick:
http://www.homegate.ch/fastcgi-bin/chosetype.pl?lan=d
http://www.immostreet.ch/de/HomePage
http://www.immoscout24.ch/IS24Web/_V2/H ... ng=de&wl=1

Exkurs Genossenschaften: Ja, das ist der billigste Wohnraum, zumindest auf lange Sicht, und eine gute Versicherung gegen steigende Mieten, aber, schau Dir das genau an, wer wird aufgenommen, welche "Eintrittsgebühr" ist fällig und wie lange muss ich bleiben, um das zu amortisieren? Ferner, wie sieht meine Lebens- / Karriereplanung aus? Bin ich in der Wohnung in ein paar Jahren mit Familie und ggf. höherem Einkommen / Ansprüchen immer noch glücklich?

Auto
Nur ein Tipp, Autos (und anders), das sich eine bestimmte Zeit (ich glaube 1 Jahr) in Deinem Besitz befindet, kannst Du als Übersiedlungsgut deklarieren, d.h. steuerfrei einführen. Gerade beim Auto lohnt es sich, ein neues in D so rechtzeitig zu beschaffen, dass man von den D Preisen profitiert und die sonst fälligen Zölle und Abgaben an der Grenze spart.

Aktiendepot
Schön, dass Du in Deiner Planung schon so weit bist, dann war alles andere oben wohl schon ein alter Hut für Dich :D
Im Ernst, betrachte es von der pragmatischen Seite, ein Depot in D mit Ein- / Auszahlungen aus der CH heraus dürfte in der Tat unpraktisch und teuer sein, wie im Thread schon erwähnt. Andererseits sind die Gebühren für "in kind delivery" zwischen Banken und dann noch über die Grenze i.d.R. auch happig, das dürfte die Performace ganz deftig anknabbern. Folglich würde ich wohl für Neuanlagen ein Depot in der CH eröffnen, je nach Präferenz, Anlagevolumen, Umsatz etc. bei einem der gängigen Online Portale z.B. Swissquote oder Deiner Bank. Das Depot in D würde ich laufen lassen, ohne aufzustocken, bis es durch Verkäufe so klein ist, dass sich die Gebühren nicht mehr rechnen und dann Tschüss. Die Liquidität, die rein kommt, kannst Du gut bei Aldi, Lidl und co. am Wochenendeinkauf brauchen :)

Ach ja, natürlich nicht vergessen, das Depot bei der Steuer anzugeben, auch Schweizer Steuerbeamte sind allergisch auf versteckte Konten :evil:
In dem Zusammenhang Vermögenssteuer beachten. Steuerauszüge deutscher Banken sind erfahrungsgemäss ungeeignet für CH Steuererklärungen, das Verursacht immer etwas Aufwand, weil die notwendigen Angaben für die Vermögenssteuer meist nicht automatisch kommen. :evil:

Für weitere Fragen konsultieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker oder in dem Fall eine professionelle Beratung für Auswandern, welche sich im Netz leicht findet, ernsthaft, wenn der Plan konkret wird, dann würd ich einen Profi einschalten