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Schuldenkrise des Euro

... darf auch mal absolut nix mit dem Thema des Forums zu tun haben!
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3303
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Re: Schuldenkrise des Euro

Beitrag von 3303 »

Rüganer hat geschrieben:...die exorbitant ansteigende Verschuldung, bevor er solche Anleihen kauft ?
Solche Schuldenberge wie in den Südländern entstehen doch nicht aus dem Nichts.
Das ist ja ein Kernpunkt auch von Sinn's Kritik an der Politik der vorschnellen Euroeinführung. Für diese Kritik hassen ihn ja vele Politiker förmlich.
Früher, bei verschiedenen Währungen, gab es entsprechende Risikoaufschläge, also hohe Zinsen für entsprechede Anleihen. Hohes Risiko und oder hohe Inflation - Hohe Zinsen -> Diese Länder konnten sich nicht so leicht immer mehr verschulden.

Durch den Euro und den durch die Politik fälschlich suggerierten Vertrauensvorschuss für wenig solide Volkswirtschaften blieben die Zinsen für solche Anleihen auf einmal viel zu niedrig. Der "gesunde" Mechanismus der Währungen untereinander wurde außer Kraft gesetzt. Viele Anlager haben viel zu leichtsinnig ihr Geld an Länder verliehen, die volkswirschaftlich gesehen niemals die Leistung hatten, sich derartige Verschuldung erlauben zu können. Die Tilgung erarbeiten können sie genausowenig wie sie weg zu inflationieren.

Ferner saugen die wirtschaftlich starken Euroländer die Schwachen nahezu aus, da der gleiche internationale Wechselkurs starke Länder zu billig und schwache international zu teuer macht.

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Theo
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Re: Schuldenkrise des Euro

Beitrag von Theo »

Wie hoch waren eigentlich die Zinsen auf Zyprischen Banken bevor sie zwangsweise dicht machten?
Der letzte Regierungsvertreter wo an einer Pressekonferenz etwas für die Menschen positives gesagt hat und dies dann auch später eingehalten hat war Günter Schabowski am 9.11.1989.
Rüganer
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Re: Schuldenkrise des Euro

Beitrag von Rüganer »

Theo hat geschrieben:Wie hoch waren eigentlich die Zinsen auf Zyprischen Banken bevor sie zwangsweise dicht machten?
Die haben über 4 % auf die Einlagen gezahlt, lange Zeit finanziert durch griechische Staatsanleihen, die über 6% brachten.
Danke Bulgarien !
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TPD
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Re: Schuldenkrise des Euro

Beitrag von TPD »

Anbei ein interessantes Interview:

http://www.bernerzeitung.ch/ausland/eur ... y/14819123
http://www.skichablais.net, die Bergbahnen der Region Chablais und Umgebung.
Whistlercarver
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Re: Schuldenkrise des Euro

Beitrag von Whistlercarver »

Also wenn die deutschen baknen mit 6MRD in Zypern mit drin hängen, warum schreibt man dann diese 6MRD nicht einfach ab? Die Vorstände bekommen nur noch den halben Lohn und man macht halt 1-3 Jahre nur die Hälfte an Gewinn und danach merkt man nichts mehr außer man schaut im Archiv nach.
Die deutschen Banken machen doch jährlich deutlich mehr als 6MRD Gewinn. Wenn mein unternehemen schlecht läuft , bzw. ich in die falschen Maschinen investiere mache ich halt auch mal ein paar Jahre keinen oder weniger Gewinn. Geht also auch bei den Banken, bei so kleinen Summen wie in Zypern.
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schneesucher
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Re: Schuldenkrise des Euro

Beitrag von schneesucher »

Schäuble war schon immer ein Lügner. Aber die europäische Untion ist ebenfalls eine Einladung für krumme Geschäfte. Etablierte Medien verschweigen wichtige Fakten, siehe hier:
http://www.deutsche-mittelstands-nachri ... /03/51196/
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chianti
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Re: Schuldenkrise des Euro

Beitrag von chianti »

nein, sie sind nur etwas langsamer: http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 91132.html

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3303
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Re: Schuldenkrise des Euro

Beitrag von 3303 »

Das wird ja sehr interessant:
1. Wieviel Geld wurde von wem abgezogen?
2. Wie gehen die Zyprioten damit um?
3. Wie geht die EU damit um?
4. Wie gehen unsere Medien damit um?
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chianti
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Re: Schuldenkrise des Euro

Beitrag von chianti »

Zur Erinnerung: die Briten haben das schon hinter sich, was Zypern jetzt durchmachen muss. Und die haben keinen Euro, sondern Pfund ...

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/a ... 29935.html
Rüganer
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Re: Schuldenkrise des Euro

Beitrag von Rüganer »

Neue Umfrage in Deutschland - über 99 % der Befragten entscheidet sich FÜR den Euro !

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... -euro-gut/
Danke Bulgarien !
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chianti
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Re: Schuldenkrise des Euro

Beitrag von chianti »

Bei den DWN weiß man sowieso nicht, ob eigentlich der Postillon dahintersteckt ("Enteignung der Sparer" - was will der Schreiber denn? Unbegrenzte Einlagensicherung? Ökonomischer Sachverstand klingt anders)
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Re: Schuldenkrise des Euro

Beitrag von 3303 »

Ifo Chef Sinn meldet sich mal wieder zu Wort:

http://www.welt.de/wirtschaft/article10 ... idbar.html
Die Politik der Kanzlerin zur Bewahrung der Währungsunion in ihrer heutigen Zusammensetzung sei "keine Rettung, sondern Konkursverschleppung", so Sinn. "Ich verstehe die Kanzlerin, aber ich würde mir mehr Härte von ihr wünschen.
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chianti
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Re: Schuldenkrise des Euro

Beitrag von chianti »

Nimmt den eigentlich noch jemand ernst?

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Re: Schuldenkrise des Euro

Beitrag von 3303 »

Wieso sollte den niemand ernst nehmen, nur weil die politische Meinung derzeit eine andere ist?
Er hat in sehr vielen Punkten Recht und ich halte ihn für wesentlich kompetenter als die meisten Politiker.
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chianti
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Re: Schuldenkrise des Euro

Beitrag von chianti »

Ich find's nur seltsam dass er sich jetzt zu Wort meldet und mit keiner Silbe darauf eingeht, dass die "wissenschaftlichen Begründung" der Austeritätspolitik, die er so vehement vertritt, seit drei Wochen in Trümmern liegt:

http://derstandard.at/1363708326073/Oek ... bei-Studie

http://www.zeit.de/wirtschaft/2013-04/r ... ettansicht

Wenn ich Daten willkürlich so selektiere ind gewichte wie's mir passt, dann kann ich jedes gewünschte Ergebnis durch eine "Studie" belegen.

Ich sehe das Interview eher als Marketingmaßnahme für sein aktuelles Buch, das jetzt begreiflicherweise vor einem etwas anderen Hintergrund gesehen wird. Und die Target-Salden kommen nur dann zum tragen, wenn tatsächlich ein Land aus dem Euro ausscheidet. Also - was macht der Herr Professor ganz uneigennützig? Er empfiehlt den Ausstieg aus dem Euro für Griechenland, damit er wie ein Grundschulstreber aufzeigen kann und schreien "ich hab doch recht gehabt!"
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Re: Schuldenkrise des Euro

Beitrag von McMaf »

chianti hat geschrieben:Ich find's nur seltsam dass er sich jetzt zu Wort meldet und mit keiner Silbe darauf eingeht, dass die "wissenschaftlichen Begründung" der Austeritätspolitik, die er so vehement vertritt, seit drei Wochen in Trümmern liegt:
Hast du das ganze Interview am Sonntag gelesen? Vielleicht ist er darauf ja eingegangen?
Darüber hinaus wird im Zeit-Artikel selbst betont, dass dies nicht zwangsläufig darauf hinaus läuft, dass eine Austeritätspolitik falsch und der Keynesianismus richtig ist und dass es generell schwierig ist Ursache und Wirkung von Staatsschulden und Wachstum klar voneinander zu trennen.
List man die Kritik so, sollte man also auch Sinn weiterhin ernst nehmen. Man muss eben mehrere Seiten beleuchten, wenn man die beste Lösung finden möchte. Und so haben auch die Beitrage von Sinn ihre Berechtigung.
Wenn ich Daten willkürlich so selektiere ind gewichte wie's mir passt, dann kann ich jedes gewünschte Ergebnis durch eine "Studie" belegen.
Eigentlich werde ich ja ungern persönlich, aber ich finde es bemerkenswert, dass gerade du diese Ansicht hier anführst. Oder möchtest du uns ernsthaft glauben machen, dass deine Link-Schwemme in den diversen Diskussionen hier im Forum nicht auf der Eingabe eines gewünschten Ergebnisses einer Suchmaschine beruht?
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Fab
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Re: Schuldenkrise des Euro

Beitrag von Fab »

chiantis Urteil über Prof. Sinn - anmaßend wie immer.

Das Credo von Professor Sinn ist ja dass die "innere Abwertung", damit ist die Sparpolitik gemeint, z. B. in Griechenland nicht machbar ist. Sinn empfiehlt die Rückkehr zur Drachme. Das ist das Gegenteil von Austeritätspolitik die der post von chianti suggeriert.
Sinnlospost mit Sinn sozusagen. Das zeigt, dass chianti gedanklich gar nicht im Thema ist.

Die Methode chianti ist irgendwas posten und sich dabei in geradezu hochstaplerischer Weise wichtig machen. Im Klimathread hab ich das offengelegt.
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chianti
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Re: Schuldenkrise des Euro

Beitrag von chianti »

McMaf hat geschrieben:
chianti hat geschrieben:hat geschrieben:Ich find's nur seltsam dass er sich jetzt zu Wort meldet und mit keiner Silbe darauf eingeht, dass die "wissenschaftlichen Begründung" der Austeritätspolitik, die er so vehement vertritt, seit drei Wochen in Trümmern liegt
Hast du das ganze Interview am Sonntag gelesen?
Da ist es: http://www.welt.de/wirtschaft/article10 ... etten.html

Ich hatte leider den Post von 3303 ernst genommen und das für eine aktuelle Wortmeldung Sinns gehalten, dabei bezog er sich auf das Interview zur Buchpromotion vom letzten Oktober.

Sinn hat sich seit der Aufdeckung der willkürlichen Datenselektion durch Reinhart und Rogoff zu dem Thema nicht geäußert.

@ McMaf: dass man in der Diskussion um die richtige politische Entscheidung unterschiedliche Forschungsergebnisse heranziehen kann, ist das Eine. Im Optimalfall lassen sich unterschiedliche Resultate als Details eines größeren Zusammenhangs deuten; falls das nicht möglich ist, steht man vor der Alternative Nichtstun oder Maßnahmen, die den geringsten Schaden anrichten (z.B. über die ein paar Posts weiter oben angesprochene Risikobewertung) bzw. anderweitig Nutzen stiften (Verringerung von Importabhängigkeit, langfristige Kostensenkung, Aufbau eines Technologievorsprungs, Schaffung von Inlandsnachfrage und Beschäftigung usw.). Als Grundvoraussetzung müssen die Studien aber methodisch sauber sein - und das ist das Andere: durch das Weglassen von Datenreihen und die manipulative Gewichtung der verwendeten haben Reinhart und Rogoff ein Ergebnis als "wahr" postuliert, das so nicht der Realität entspricht.

Das bitte auseinanderhalten.

@ Fab: Das Credo von Prof. Sinn ist laut dem Interview a) Austeritätspolitik: Merkel solle lieber die Steuern erhöhen, statt mehr Schulden zu machen (trotz Zinsen auf Rekordtiefstand) um die verschuldeten Länder zu stützen und b) es gebe in Griechenland keinen Preisrückgang für selbst erzeugte Waren, darum seien Rettungsversuche eh sinnlos, also müsse Griechenland raus aus dem Euro.

Für a) gibt es seit vier Wochen keine wissenschaftliche Basis mehr und b) hat sich als Fehlprognose erwiesen:
Konkret wird in Griechenland in der Kategorie Ernährung und alkoholfrei Getränke ein summarischer Preisrückgang von 0,54% verzeichnet, wogegen der Index in der Eurozone einen Anstieg von 3% und in der Europäischen Union von 3,4% präsentiert.
http://www.griechenland-blog.gr/2013/02 ... 237/11237/
Auch das "Inlandsprodukt" Tourismus wird trotz massiver Steuererhöhungen nicht teurer, sondern z.T. günstiger: http://www.sueddeutsche.de/reise/reisel ... -1.1557092 / http://www.focus.de/reisen/griechenland ... 62334.html

Inwieweit die Rückkehr zur Drachme für Griechenland das Gegenteil von Austeritätspolitik sein soll, würde mich mal interessieren. Auf den Gedankengang bin ich wirklich gespannt. Na los, Prof. Fab, entlarve mich "Hochstapler" *rofl*

Dass das Ausscheiden Griechenlands aus dem Euro und eine Neubewertung der Staatsschulden in Drachmen unvermeidlich zum Staatsbankrott und einem Schuldenschnitt wie in Argentinien führen würde, dürfte auch klar sein. Ob diese Forderungsausfälle voraussichtlich weniger kosten würden als die weitere Stützung Griechenlands im Euro, das soll Sinn mal bitte vorrechnen und dabei an den Effekt der Lehman-Pleite denken.

Mit der gleichen Logik müsste Sinn übrigens auch den Rauswurf von Berlin aus dem Euro fordern - komplett pleite (Verschuldung 100% des BIP bei Einrechnung der Bürgschaften und ausgelagerten Fonds) und keine innere Abwertung ...
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3303
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Re: Schuldenkrise des Euro

Beitrag von 3303 »

@link: Da habe ich mich durch das Datum dieses Artikels wohl irreführen lassen, was den Zeitpunkt der Äußerungen angeht.

Wer angesichts der aktuellen Schuldenproblematik immer noch zusätzliche Schulden zur Bekämpfung der Schuldenfalle ansieht, der argumentiert meines Erachtens haltlos.
Ganz ohne wissenschaftliche Hintergrundkenntnisse lässt sich leicht erkennen, dass eine der Wirtschaftsleistung unangemessene Verschuldung dauerhaft enorm risikobehaftet ist und zu Lasten der kommenden Generationen geht.
Im Endeffekt ist das eine Glaubensfrage und ich glaube, dass es besser ist, wenn man nicht dauerhaft über seine Verhältnisse lebt. Klingt für Manche banal (macht aber nichts), ist aber meine Meinung.
Ob diese Forderungsausfälle voraussichtlich weniger kosten würden als die weitere Stützung Griechenlands im Euro, das soll Sinn mal bitte vorrechnen und dabei an den Effekt der Lehman-Pleite denken.
Wie hättest du denn die Lehman Pleite gemanaged?

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Re: Schuldenkrise des Euro

Beitrag von OliK »

Google gefragt... :lach:

Sorry... :lol:
Es grüsst der Oli
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Re: Schuldenkrise des Euro

Beitrag von chianti »

3303 hat geschrieben:Wie hättest du denn die Lehman Pleite gemanaged?
Hinterher ist man immer schlauer - man hätte sie nicht pleite gehen lassen dürfen, sondern zur Not (de facto) verstaatlichen wie zuvor Fannie Mae und Freddie Mac bzw. Ausfallrisiken übernehmen wie bei Bear Stearns und danach die AIG und GM.
Die Weigerung, Lehman zu retten, hat sich katastrophal auf den Interbankenmarkt ausgewirkt (http://blogs.wsj.com/marketbeat/2008/09 ... tatistics/, http://www.schweizerbank.ch/de/artikela ... tNr=176141) und in der Folge einen Abwärtsstrudel wegen fehlender Liquidität erzeugt (http://www.bloomberg.com/apps/news?pid= ... szNo3N0CHo, http://www.spiegel.de/wirtschaft/sinken ... 85508.html), der in der Folge auch die südeuropäischen Banken getroffen hat mit dem Ergebnis, das wir heute "bewundern" dürfen (nicht die einzige Ursache, aber ein wesentlicher Auslöser).
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Re: Schuldenkrise des Euro

Beitrag von chianti »

Portugal begeistert Anleger wieder für sich
Der krisengeschüttelte Staat hat erstmals seit zwei jahren wieder eigene Staatsanleihen an Investoren verkaufen können, und das ohne Hilfe der Europäischen Zentralbank. ... Mit gut neun Milliarden Euro habe die Nachfrage das Angebot um mehr als das Dreifache übertroffen
http://www.manager-magazin.de/politik/w ... -2,00.html
Irland hat im März bereits eine neue zehnjährige Staatsanleihe an ein Bankensyndikat verkauft ... das Diktat der Märkte als ursprünglicher Anlass der Schuldenkrise hat dank der Hilfe der Europäischen Zentralbank seinen Schrecken verloren.

Viel wichtiger aber ist, dass auch die Volkswirtschaften unabhängig von externer Finanzierung werden. Irland hat dank steigender Pharma- und Chipexporte (sowie teils bloß virtueller Einnahmen aus steuerlich in Irland angesiedelten Softwarelizenzen internationaler Konzerne) bereits seit 2009 einen deutlichen Leistungsbilanzüberschuss. Portugal und Spanien werden das laut IWF-Prognose in diesem Jahr erreichen, selbst Griechenland im kommenden Jahr.
Sieht schlecht aus für Sinns Kassandrarufe - sein Wunsch nach der selbsterfüllenden Prophezeihung ist zwar verständlich (er will ja sein Buch verkaufen), aber mittlerweile sehr, sehr durchschaubar.
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Re: Schuldenkrise des Euro

Beitrag von 3303 »

News von der EZB.

http://de.reuters.com/article/economics ... 0A20130508
Zur Bekämpfung der Schuldenkrise wird bei der Europäischen Zentralbank (EZB) einem Zeitungsbericht zufolge derzeit der Aufkauf fauler Kredite aus Südeuropa geprüft....
Unternehmen in Euro-Krisenstaaten wie etwa Spanien oder Italien haben enorme Probleme, Kredite zu bekommen....
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Re: Schuldenkrise des Euro

Beitrag von Fab »

Inwieweit die Rückkehr zur Drachme für Griechenland das Gegenteil von Austeritätspolitik sein soll, würde mich mal interessieren. Auf den Gedankengang bin ich wirklich gespannt. Na los, Prof. Fab, entlarve mich "Hochstapler" *rofl*
Das schaffst du schon selber :lach:

Auster.pol.: Könnte jetzt einen Link zu einem Buch o. Artikel von Sinn setzten, aber das liest keiner. Bin zeitknapp. Werde geleglich eine verständliche Kurzform liefern.
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Re: Schuldenkrise des Euro

Beitrag von chianti »

EU-Krisenländer: Lichtblicke im Schuldensumpf
Spaniens Industrieproduktion schrumpft deutlich weniger als erwartet. Die nationale Statistikbehörde in Madrid teilte am Donnerstag mit, die Produktion seit um 0,6 Prozent (bereinigt um Arbeitstage) gefallen. Volkswirte hatten einen viel stärkeren Rückgang um 5,3 Prozent erwartet. ... Bei einer Auktion von Staatsanleihen hat sich die viertgrößte Wirtschaftsmacht im Euroraum am Donnerstag problemlos frische Milliarden bei Investoren geliehen, wie Angaben der spanischen Schuldenagentur zeigen. Insgesamt konnte Spanien 4,57 Milliarden Euro aufnehmen und sein maximales Platzierungsziel damit leicht übertreffen. Um sich für drei Jahre Geld zu borgen, musste das Land einen Zins von 2,25 Prozent bieten. Bei der letzten Auktion Mitte April hatte der Wert noch bei 2,79 Prozent gelegen. ... Die Nachfrage nach den Staatsanleihen hätte ausgereicht, um mehr als das doppelte Volumen am Markt unterbringen.
...
Auch für Irland wächst die Zuversicht, dass die angespannte Situation durch den hohen Schuldenstand bald überwunden ist. ... Mit einem prognostizierten Wachstum von einem Prozent im laufenden Jahr und rund zwei Prozent im kommenden Jahr erhole sich die Wirtschaft. Zwar leide das Land unter der wirtschaftlichen Schwäche und damit der schwächeren Nachfrage seiner Haupthandelspartner. Allerdings konsumierten die Iren selbst mehr als erwartet.
Ich bin immer noch gespannt auf Prof. Fabs Kurzrefereat, in dem er darlegen will, dass Sinn mit dem Ausscheiden Griechenlands aus dem Euro gleichzeitig bzw. zwangsläufig den Griechen ein deficit spending (das Gegenteil von Austeritätspolitik) empfiehlt (bei einem durch die Drachmen-Abwertung dann etwa 50% höheren Schuldenstand, also nicht mehr 170%, sondern 250% des BIP). Vielleicht noch gleich dazu mit einer Liste derer, die einem solchen Staat noch Kredit geben würden.

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